Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.06.1902
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1902-06-05
- Erscheinungsdatum
- 05.06.1902
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19020605
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190206057
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19020605
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1902
- Monat1902-06
- Tag1902-06-05
- Monat1902-06
- Jahr1902
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
^ 127, 5. Juni 1902. Nichtamtlicher Teil. 4613 (Herr Siegismund:) das Berliner Sortiment und für den Berliner Verlag ist, auf recht gesunder Basis steht, daß wir die Hoffnung haben, ihn voll und ganz zur Durchführung zu bringen. Ich kann Ihnen verraten, daß in unsrer Sitzung am vergangenen Montag die Sortimenter nicht so recht mit den betreffenden Anträgen einverstanden waren, daß aber die Verlegermit glieder unsrer Vereinigung erklärten, daß sie voll und ganz hinter den Sortimentern stehen würden, wenn es gilt, kontra- venierende Firmen zu maßregeln. (Bravo!) Diese Erklärung ist eine ganz wesentliche Stütze, nur mit ihr wird es uns möglich sein, unsere Beschlüsse wirklich zur Durchführung zu bringen. Wenn wir uns nach einigen Jahren hier wieder sprechen, sind wir vielleicht in der Lage Ihnen zu sagen: Berlin ist allgemein auf den Ladenpreis heruntergegangen. Ich habe die feste Ueberzeugung, es wird das Berliner Sortiment einen solchen Antrag auf alle Fälle gutheißen, sobald die Zeit ge kommen ist, daß der Berliner Vorstand sagen kann: wir sind heute in der Lage ihn zur Durchführung zu bringen. Bis dahin aber, bitte ich Sie, meine Herren, sich zu gedulden und nicht am guten Willen von Berlin zu zweifeln. (Bravo!) Vorsitzender: Meine Herren, wenn es einer Recht fertigung bedürfte, daß ich zunächst den Abgeordneten das Recht einräumte, generaliter zu sprechen, so ist es diese Rede des Herrn Siegismund, die Sie eben gehört haben, und die nur dadurch möglich war, daß ich eben Herrn Siegismund das Recht gab, spezialiier und generaliter zu sprechen. Ich muß offen gestehen, daß die ganze Art, wie der Berliner Beschluß zu stände gekommen ist, eigentlich noch wichtiger und noch bedeutungsvoller ist als das, was nun wirklich erreicht wurde; denn sie zeigt eine solche Einmütig keit des Berliner Buchhandels, eine solche Einmütigkeit auch im Sinne des Börsenvereins, daß ich nur sagen kann: das ist ein so großartiger Fortschritt unsrer Bestrebungen, wie er in den ganzen fünfzehn Jahren noch nicht oorgekommen ist (Sehr richtig!), und dies von dieser Stelle aus auszusprechen, hielt ich für notwendig. Herr Rost-Leipzig: Wenn wir heute zu einem Ergebnis kommen wollen, müssen wir uns zunächst darüber klar werden, daß wir keine festen Beschlüsse fassen, wie es in Zu kunft sein soll, sondern doch nur Richtlinien schaffen wollen, nach denen jeder einzelne Verein das beschließt, was an seinem Platze notwendig ist. (Zuruf: Sehr richtig!) Daß die Bedürfnisse ganz verschieden sind, haben wir heute schon gehört. Hamburg als große Handelsstadt und Herr Seippel wünschen, daß es nach kaufmännischer Weise gehandhabt wird. Hier in Leipzig ist es ganz anders. Da, muß ich sagen, ist die Kaufmannschaft derjenige Teil, der sehr wenig Bücher kaust; mehr die Behörden. Ich glaube also, wir können ganz ruhig das annehmen, wie es hier gesagt ist, und dann beschließt jeder einzelne Verein: ich will den Paragraph so annehmen oder anders. (Heiterkeit und Widerspruch.) Vorsitzender: Es hat sich niemand mehr zum Wort gemeldet von den früheren Herren. Ich schließe also die allgemeine Besprechung, und wir gehen nunmehr über zu 8 1. (Verliest 8 1-) Meine Herren, ich möchte hier zu diesem Paragraphen erwähnen, was ich allerdings zu Z 2 und 3 zu Anfang auch erwähnen muß, daß jede einzelne Bestimmung, die in diesem K 1 und auch in den HZ 2 und 3 enthalten ist, immer nur als Vorschlag gilt, empfohlen von der heutigen Versammlung. In der Beziehung hat Herr Rost ganz das richtige getroffen. Es steht ausdrücklich da: den Kreis- und Ortsvereinen soll zur Beschlußfassung empfohlen werden. Das schließt also nicht aus, daß die Kreis- und Ortsvereine souverain sind, ganz etwas anderes zu beschließen. Aber, meine Herren, ich betone doch wiederum: wünschenswert ist es, daß wir mög lichst alle, die wir hier als Sachverständige versammelt sind, uns auf den Wortlaut einigen. Ich habe Ihnen an meinem Beispiel gezeigt, daß man auch den Bogen nicht zu straff spannen muß, denn sonst kommt man nicht zur Einigung. Man muß auch einmal ein Opfer bringen, um das Größere zu fördern, und ich bin allerdings jetzt, nachdem ich nicht nur neun Stunden am 23. Januar, sondern auch, nachdem ich seit Oktober in Köln, wo Herr Albert Brockhaus schon so liebenswürdig war uns diese Angelegenheit zu unterbreiten, also seit einem halben Jahre darüber nachgedacht habe, zu dem Urteil gekommen, daß es wirklich eine Sache der Er fahrung ist, ob das eine oder das andere das richtigere ist. Und, meine Herren, die Erfahrung ist sehr vielseitig. Wie Herr Rost ganz richtig sagt, zeigt in Leipzig die Erfahrung ganz andere Resultate als in Hamburg Deshalb, meine Herren, würde ich Vorschlägen: sprechen Sie zunächst zu ß 1 entweder im Sinne der Verkäufe oder Ladenpreise ruhig Ihre Meinung aus, und nachdem das eine Zeitlang gedauert hat, wollen wir versuchen, ob wir die einzelnen Stimmen nicht sammeln können, daß wir doch insgesamt zu einem allgemeinen einheitlichen Resultate kommen. In diesem Sinne möchte ich nun bittere zu Z 1 zu sprechen. Herr l>. Lehmann-Danzig: Bei der Beurteilung des Z 1 gehe ich von dem Satze aus, den Herr Brockhaus aus gesprochen hat: das Ziel, das wir im allgemeinen zu er reichen haben, ist: den Ladenpreis herzustellen. Nun, meine Herren, daß wir das müssen — auch das möchte ich noch betonen — geht hervor aus der allgemeinen bekannten Lage des Sortiments, welches sich thatsächlich in einer kritischen Lage befindet, wo es keine Frage mehr sein kann, ob wir wirklich in unsren Verhältnissen noch bequem in der Lage sind etwas von unsrem Gewinne abzugeben. Und wenn die Sache so liegt, daß wir grundsätzlich nicht in der Lage sind etwas von unsrem gesetzlichen Rabatt abzugeben, dann werden wir nach meiner Ueberzeugung die Fassung des Z 1 durch den Vorstand als eine außerordentlich glück liche bezeichnen müssen, und ich werde mir erlauben, im einzelnen die Gründe anzugeben, die nach meiner Ueber zeugung dafür sprechen. Zeitschriften — die Spesen, die Arbeit dabei (Zurufe: Wissen wir alles!) — schön, von denen sehe ich ab, ich hätte auch nur wenige Worte gesprochen. Ich komme zu den Schulbüchern. (Zurufe: Wissen wir auch!) Darüber sind wir nicht einig, indem hier von einer Seite gesagt wurde: wenn ich für 80 Schulbücher an eine Familie verkaufe, soll ich da sagen: ich gebe keinen Rabatt? Meine Herren, bei den fortwährenden Verkleine rungen des Rabatts an Schulbüchern, bei den mehrfach eigentümlichen Datierungen, wo ich heute Schulbücher be komme, bezeichnet mit der Jahreszahl 1901, und mein Nachbar bekommt sie morgen in der Osterzeit mit der Jahres zahl 1902, so daß ich so und so viel liegen behalte, wo also das Risiko bei dem Geschäft einen großen Teil vom Gewinn wieder verschlingt, da, sage ich, naht der Zeitpunkt, wo wir uns fragen können: ist das Schulbüchergeschäft auch über haupt noch lohnend? Dann kommt schließlich für diejenigen Herren, die da meinen, bei einem großen Bezüge doch Rabatt geben zu können, der Grundsatz dazu: ich verdiene zwar nichts, aber die Masse muß es bringen. (Zuruf: Au!) Ich bin der Meinung, bei den Schulbüchern müssen wir auch grundsätz lich sagen, daß kein Rabatt gegeben werden kann. (Zuruf: Das steht ja da!) Herr Prager scheint zu glauben, daß ich gegen etwas spreche, was hier steht. Ich spreche gegen die 607
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder