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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.06.1902
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1902-06-06
- Erscheinungsdatum
- 06.06.1902
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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^ 128, 6. Juni 1S02. Nichtamtlicher Teil. 4647 Vorsitzender (unterbrechend): Sie gehen in die Materie ein. Es handelt sich hier um eine bestimmte Sache. Wollen Sie sich melden, um über den Paragraphen zu sprechen, dann müssen Sie sich später melden. Ich werde Ihnen dann sofort, wenn wir in die Debatte eintreten, das Wort geben. Herr Theodor Ackermann-München: Mir auch recht, aber ich bin zu Ende. Herr Siegismund (zur Geschäftsordnung): Der Herr Vorsitzende hat den Vorschlag gemacht, die Abstimmung über diesen Paragraphen in zwei Absätzen stattfinden zu lassen. Wir haben gestern über diesen Paragraphen so viel gesprochen — und er ist nachher in der Abstimmung schließlich ein stimmig angenommen worden —, daß wir, die wir uns hier befinden, wohl vollständig klar sind über den Inhalt des Paragraphen. Ich möchte deswegen zur Geschäfts ordnung den Antrag stellen, daß dieser Paragraph nicht erst getrennt wird, sondern im ganzen zur Abstimmung gestellt wird, und zwar ohne Debatte. Vorsitzender: Sie haben den Antrag gehört. Ich muß diesem Anträge zunächst folgen und stelle den An trag des Herrn Siegismund zur Debatte. Herr Fuendeling lzum Antrag Siegismund): Ich unterstütze den Antrag und beantrage, ohne Debatte diesen Antrag anzunehmen, in der Fassung, wie er gestern abend beschlossen ist. Vorsitzender: Der Antrag des Herrn Fuendeling ist noch weitergeheud dahin, daß es keine Debatte über den Antrag Siegismund geben soll. Es hat sich niemand mehr zum Wort gemeldet. Ich nehme an, daß Sie einverstanden sind mit dem Antrag Fuendeling, daß ich über den Antrag Siegismund sofort abstimmen lasse. Herr Prager (zur Geschäftsordnung): Der Antrag Siegismund ist eigentlich nicht zur Geschäftsordnung. Es ist ein Schlußantrag. Für Schluß hat einer gesprochen, es muß nun einer dagegen sprechen. Dann wird über den Schlußantrag abgestimmt. Dann wird über den Paragraphen abgestimmt Ueber den Antrag Siegismund können wir nicht diskutieren. Vorsitzender: Ich danke sehr für die Belehrung, aber ich glaube, Herr Prager ist mir nicht in allem gefolgt. Ich habe habe ganz deutlich gesagt: der Antrag Fuendeling geht noch weiter, da er keine Debatte über den Antrag Siegismund wünscht, und ich habe die ganze Versammlung gefragt: sind Sie mit dem Antrag Fuendeling einverstanden. Da hieß es: ja. Nun sage ich: der Antrag Siegismund kommt zur Ab stimmung. Das ist doch ganz klar. Wenn sich aber eine Minorität noch glaubt aussprechen zu müssen, bin ich bereit. «Rufe: Abstimmen!) Herr Siegismund hat beantragt, daß über diesen ganzen 8 3, wie er Ihnen vorliegt, sa bloo abgestimmt wird, wenn ich ihn recht verstanden habe. Ich stelle tz 3 ev bloo zur Abstimmung. Wer für ihn in seinem ganzen Umfange ist, den bitte ich aufzustehen. — Gegenprobe. Der Z 3 ist einstimmig angenommen. (Bravo!) Herr Albert Brockhaus, I. Vorsteher des Börseuvereins: Meine geehrten Herren! Ich glaube, daß dieser Tag in der Geschichte des Buchhandels nicht ohne Bedeutung sein wird. Ich will nicht zu fröhlich mich aussprechen, denn, was wir raten, ist weniger wichtig, als was wir thaten. Ich darf aber wohl die Hoffnung aussprechen, daß, was hier ein stimmig, beinahe einstimmig, mit sehr großer oder doch sehr beachtlicher Majorität beschlossen worden ist, in den Orts und Kreisvereinen hoffentlich mit Einmütigkeit angenommen! wird. Ich möchte die Bitte aussprechen, daß die Herren - Vorsitzenden der Orts- und Kreisvereine in Rücksicht darauf, daß es dringend erwünscht ist, daß am I. Juli d. I. die etwa zu beschließenden Bestimmungen in Kraft treten, recht bald diejenigen außerordentlichen Generalversammlungen einberufen möchten, die notwendig sind, um den Beschlüssen in ihren eigenen Orts- und Kreisvereinen die Sanktion zu verschaffen. Ich möchte die dringende Bitte an Sie richten, daß Sie dem großartigen Beispiele Berlins folgen, welches bereits vor zwei Tagen die neuen Verkaufsbestimmungen dem Vorstand des Börsenvereins zur Genehmigung ein- gesandt hat. (Bravo!) Meine Herren, wir werden jedenfalls auch in eine gewisse Korrespondenz mit den Herren Vorsitzenden der Kreis- und Ortsvereine zu treten haben, denn cs ist zweifellos, daß sich nach einer oder der andern Seite hin Anstände ergeben. Wie wir den Zusatz zu § 3 gestern beschlossen haben, welcher Rücksicht nimmt auf die großen Schwierigkeiten der allgemeinen Durchführung, so wird sich auch eine Korre spondenz notwendig machen zwischen dem Vorstand des Börsenvereins und den Herren Vorsitzenden der Orts- und Kreisvereine über Anstände, die sich nunmehr erst noch finden. Gerade weil das der Fall ist, wiederhole ich meine dringende Bitte, recht bald, sobald wie möglich, so lange Sie selbst noch warm sind von den Eindrücken der heutigen Ver sammlung, die Generalversammlungen der Orts- und Kreis vereine einzuberufen. Ich kann meine Worte nicht schließen, ohne allen, die an der Ausarbeitung der Vorschläge beteiligt gewesen sind, den Dank auszusprechen des Vereinsausschusses, den die Sache zunächst anging, der damaligen Sachverständigen-Konferenz und schließlich des Vorstandes des Börsenvereins, der berufen sein wird, Ihnen allen auf dem Wege zur Durchführung der Bestimmungen hilfreich zur Seite zu stehen. Und daß wir das alle mit Begeisterung thun werden und doch gemäßigt durch die notwendige Vorsicht, welche ein ordentlicher Kauf mann und Hausvater iu allen Angelegenheiten, besonders aber in solchen wichtigen Fragen anwenden soll, das glaube ich Ihnen versprechen zu können. (Bravo.) Dann habe ich noch eine Bitte auf dem Herzen. Ich würde beinahe den geehrten Verbands-Vorstand gebeten haben, sie als besonderen Antrag auf die Tagesordnung zu setzen. Ich habe darauf verzichtet; aber ich möchte Ihnen gegenüber die Bitte ausgesprochen haben: nicht wieder vierzehn Jahre vergehen zu lassen, bis auch das, was wir heute erreicht haben, ersetzt wird, verbessert wird durch etwas, was einen Fortschritt bedeutet auf dem Wege zu dem Ideal, das uns allen vorschwebt, das bisher Dresden und Sachsen den Mut gehabt haben zu beschließen: die volle Wiederherstellung des Ladenpreises! Wenn ich mich an die Stelle der Herren Vorsteher der Orts- und Kreisvereine setze, so glaube ich versichern zu können, daß ich auf die Tagesordnung jeder ordentlichen Hauptversammlung, also einmal im Jahre, den Punkt setzen würde: ist es angängig und inwieweit etwa, vorwärts zu gehen, um, wenn auch ganz schrittweise und langsam, unsere Lage weiter zu ver bessern? Die Schwierigkeiten, die uns diesmal entstunden sind, sind hauptsächlich darauf zurückzuführen, daß in den letzten vierzehn Jahren dieser Punkt von allen Tages ordnungen verschwunden ist. Hätte ich einen Antrag zu stellen, so würde der un gefähr heißen: Eine schrittweise Erhöhung der heute an genommenen Beschlüsse bis zur schließlichen Erzielung des vollen Ladenpreises für alle Bücher soll in jeder ordentlichen Hauptversammlung der Orts- und Kreisvereine zur Beratung und eventuell zur Beschlußfassung auf die Tagesordnung gesetzt werden. Mit dieser Admonition möchte ich schließen, indem ich 611*
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