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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.06.1902
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1902-06-21
- Erscheinungsdatum
- 21.06.1902
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- Deutsch
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141, 21, Juni 1902, Fertige Bücher, 5097 kinen tWsch-deuischen Mäimmoman nennt Frieda Freiin von Bülow im „Voin Fels zum Meer" den Schormbs'schen Roman „Die neue Familie". Sie sagt: H) „Typisch männlich ist er, weil er mehr Gedachtes als Geschautes giebt, mehr den großen Zusammenhang als die einzelnen Erscheinungen im Auge bat; und typisch deutsch, weil bei tiefem Gefühl doch die Sinnenwelt ganz hinter die Welt der Ideen zurück tritt. Solche Romane haben, wenn der Verfasser talentvoll ist, den feinen Reiz eines sehr geistigen Genusses, vr. Schoembs scheint, wie viele deutsche Gelehrte, sich so tief in seine Gedankenwelt eingesponnen zu haben, daß er die Fühlung mit den Alltagsmenschen verloren hat. Und, wie viele Idealisten, hat er aus dem Zusammenstoß seiner Ideale mit den rauhen Wirklichkeiten ein gut Teil Menschenverachtung davongetragen. Aber dennoch steht eine Fülle feiner Psychologie in dem Buch. Die Personen sind zum Teil sehr typisch gehalten, die Ereignisse teilweise sehr romantisch, und doch wird der Verfasser nirgends banal. Er wiederholt nicht Aller weltsanschauungen, sondern giebt seine ureigenen. Das ist sogar bei den männlichen Schriftstellern nicht das Gewöhnliche. sondern das Seltenere Das sind ein paar Stichproben. Doch es ist gerade das Salz des Buches, daß der Verfasser über diesen und manchen anderen wichtigen Punkt seine von der üblichen oft erheblich abweichende Meinung mit unverhohlenster Deutlichkeit ausspricht. Ein Autor, der eigene Gedanken und eine eigene Ueberzeugung hat, dazu Kraft genug, um jene, Mut genug, um diese auszusprechen, das ist schon etwas Bemerkenswertes?' Dem Buchhandel wird dadurch die Richtung gewiesen, in der sich seine Empfehlung bewegen muß, will er sich den Dank seiner Kunden verdienen. Es springt in die Augen, daß für „Die neue Familie" ein Absatzgebiet vorhanden ist, das für einen sehr großen Teil der modernen Tagesware unzugänglich bleibt. „Die neue Familie" ist auch in diesem Sinne ein Männerroman, daß ernste Männer (Gelehrte, Beamte. Offiziere, Kaufherren), die nur in der Sommer frische Zeit zur Unterhaltungslektüre finden, von diesem Buche wirklich befriedigt werden können. Das heute so ver breitete Herumstochern in gewissen Leidenschaften, in krankhaften Gefühlen und Gefühlchen, deren Analysierung den noch gesund empfindenden Leser abstoßen muß, wird vermieden. Das „Hamburger Fremdenblatt" geht sogar so weit zu sagen: „. . . Seine (des Buches) Reinheit und sein streng sittlicher Untergrund machen es nicht nur für die Erwachsenen, sondern auch für Jünglinge und Jungfrauen, für „die reifere Jugend" wertvoll." Folgende Auslassungen in angesehenen Blättern mögen die Charakteristik der „Neuen Familie" vervollständigen: leipziger Neueste Nachrichten: „. . . Seine Art zu erzählen ist vornehm und fesselnd, die psychologische Beobachtung inter essant und zuweilen überraschend tief.« Berliner Neueste Nachrichten: ,,. . . Die farbenprächtigen Schilderungen des Plantagenlebens und der Tropennatur, die sich zwanglos den fortschreitenden Ereignissen einfügen, erhöhen den fesselnden Reiz des Werkes. In ihnen zeigt sich der Verfasser als eine Dichternatur . . . ." In der „Täglichen Rundschau" schreibt Wilhelm Holzamer: „Die neue Familie" ist, rein äußerlich gesehen, ein ganz besonderer Fall: die Ehe eines Deutschen mit einer Indianerin — aber sie hebt sich aus diesem Speziellen in den Kämpfen Eckhards, die er — einer alten Liebe anhangend, von dem Vorurteil der unsere Leiden und Ueberwindungen, und es geht von ihnen die stärkste Wirkung des Buches aus. Aber nicht nur deshalb, sie be deuten auch künstlerisch die Stärke des Buches. Sie sind gedichtet, und am Schlüsse heißt es: Aber solche Ausstellungen macht man nur, um sich für das Gute des Werkes frei zu machen — und daflir frei zu sein, erfordert der sittliche wie künstlerische Ernst des Buches. Es ist ein Bekenntnisbuch, und wenn ich's recht verstehe, dokumentiert sich eine Selbstbefreiung darin. Zur Erleichterung der Einführung biete ich je ein Probeexemplar mit 4O0/o bar an und ich bitte um rege Benutzung der beiliegenden Kosazettel. „Die neue Familie" wird gebunden in den Barsortimenten K. F. Korhler, L. Staackmann und F. Volckmar in Leipzig, Albert Koch H Co. in Stuttgart und Friese ^ Lang in Wien geführt. Ich selbst halte in Leipzig auch broschierte Exemplare vorrätig. Kusllslizr Handlungen wollen noch beachten, daß dort die Censur den Roman verboten hat. Dortmund, im Juni sH02. Fr. Wilh. Ruhfus, Verlagsbuchhdlg. W iM Nt Trilth, Hefe im Schaum, Berliner Roman 4 ord., 2 no., 1 ^ 20 äs dar u. 7/8. Romane Princesstn Fee, Wiener Roman Hiermit erlaube ich mir, aus salzende sehr gangbare Werke ausmerksam zu machen, die ich in den vorhandenen Beständen aus der Konkursmasse der Trautwein'schen Buchhandlung miterwarb. Eindrücke und Erfahrungen aus Wander fahrten durch den . * Schiuarzwald » Nbrrbayern * S. Maczck Schweiz » Tirol » Obrritalien 2 ^ ord., 1 4g H no., t bar u. 7/6. a conä. nur in Höhe der gleichzeitigen Barbestclluu Bei Abnahme größerer . 0. 19, Kurstraße 37, Berlin, rv. 62, Kursiirstenstraße 70. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 69. Jahrgang. mit 70°/o 3 ord., 1 50 H no., 90 H bar u. 7/6. osten besondere Bergünstigungen. K. K. Lederer (Franz Seeliger). 669
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