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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.06.1902
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1902-06-23
- Erscheinungsdatum
- 23.06.1902
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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5138 Nichtamtlicher Teil. ^ 142, 28. Juni IS02. förderung aufgehalten und auch nicht mit Nachtaxe belegt werden. Dies gilt auch für Sendungen mit württembergischen Postwert zeichen, die im Reichs-Postgebiet und für Sendungen mit Reichspost- Wertzeichen, die in Württemberg zur Auflieferung kommen. — Berlin ^V., den 20. Juni 1902. — Der Staatssekretär des Reichs- Postamts. (gez.) Kraetke. Gerichtsstand der Presse. — Das Reichsgesetzblatt 1902 Nr. 30 (vom 18. Juni) veröffentlicht das Gesetz vom 13. Juni 1902, betreffend die Abänderung des § 7 der Strafprozeß-Ordnung. (Vergl. den amtlichen Teil d. Bl.) dortigen Stadlverordneten-Sitzung zur Beratung stand. Es kamen drei Bewerber um die Lieferung des Schulbedarfs in Betracht, darunter auch die Firma V. Der Referent bemerkte, letztere Firma mehr als 5 Prozent Rabatt gewähren dürfe, daß sie jedoch 100 für die Schulkasse spenden wolle, falls ihr die Lieferung übertragen würde. Der Referent erklärte dies für Ein ungetreuefGehilfe. — In Agram wurde der Buch handlungsgehilfe Gottfried Plaut verhaftet. Schon seit zwei Monaten wurden bei der Agramer Buchhandlung L. Hartman (Kugli L Deutsch) an 110 Bücher entwendet, ohne daß man dem Diebe auf die Spur kommen konnte. Endlich lenkte sich der Ver dacht auf den in Rattenberg in Tirol geborenen fünfundzwanzig- jährigen Gehilfen Gottfried Plaut, der seit sechs Wochen dort be schäftigt war, und es gelang der Wachsamkeit der Angestellten, den Thäter in der Person Plauts zu ertappen. Die jofort in dessen Wohnung angestellte Nachforschung förderte ein überraschen des Ergebnis. Gegen 1000 Bände wurden in seiner Wohnung aufgestapelt vorgefunden, größtenteils teure Werke, die einen Ge samtwert von 3000 L haben. Die bei L. Hartman gestohlenen Bücher haben einen Wert von ungefähr 700 X. Die Polizei glaubt allen Grund zu der Annahme zu haben, daß auch die restlichen Bände von Diebstählen herrühren, die in Graz und Leoben aus geführt worden sein dürften. Die mit Beschlag belegten Bücher sind beim Gerichtshof am Zrinjiplatz untergebracht. Die der Hartmanschen Buchhandlung gehörigen Bücher wurden nach Auf nahme eines Verzeichnisses der Firma zurückgegeben. Plaut wurde in das Untersuchungsgefängnis abgeführt. Verein der österreichisch-ungarischen Buchhändler. — Der Ausschuß des Vereins der österreichisch-ungarischen Buch händler hat in seiner Sitzung vom 7. d. M. beschlossen, die dies jährige Hauptversammlung des Vereins erst im Herbst einzube rufen, nachdem die Hauptversammlung des Vereins der Buch händler zu Leipzig stattgefunden haben würde. Ein in derselben Sitzung angenommener Beschluß, sie am 5. Juli stattfinden zu lassen, wurde infolge eines inzwischen eingetroffenen Schreibens des Vorstandes des Leipziger Vereins, das den Wunsch der Leip ziger Sortimenter-Mitglieder, die Rabattbeschränkung erst am Geschäftsjubiläum. — Am gestrigen Sonntag den 22. Juni konnte die hochangesehene Buchhandlung H. Hagerup in Kopen- gonnene Geschäftsunternehmen zu einer großen Entwickelung ge langt ist und in der Reihe der dänischen Buchhandlungsfirmen neben anderen zu einer der ersten Stellen sich emporgehoben hat. — Hans Hagerup (geboren 1823, gestorben 1883) eröffnete nach gründlicher beruflicher Vorbereitung bei *C. A. Reitzel in Kopen hagen, Rudolph Hartmann in Leipzig, Wilhelm Appel in Kassel und F. H. Eibe in Kopenhagen am 22. Juni 1852 eine Sorti- mentsbuchhandlung in Kopenhagen, der er sich von Anbeginn, unterstützt von einem reichen Schatz allgemeiner und fachlicher Kenntnisse, mit großer Umsicht und Arbeitskraft widmete. Es ge lang ihm, seinem jungen Geschäft, dem er im Laufe der Jahre auch einen wertvollen Verlag hinzufügte, Umfang und Bedeutung zu geben und zu einer im In- und Auslande bekannten und geachteten Firma zu erheben. Er starb, 60 Jahre alt, am 4. Oktober 1883. Am 1. Januar 1884 übernahm sein Sohn, Herr Ejler Hagerup, das väterliche Erbe und führt das blühende Geschäft seitdem mit wachsendem Erfolge. Auch er hat einen Teil seiner beruflichen Vorbildung in Deutschland empfangen (bei C. F. Vieweg in Quedlinburg) und hat sich, dem Beispiel des Vaters folgend, stets angelegen sein lassen, neben seinen vielen großen Geschäftsverbindungen insbesondere auch die Beziehungen zum deutschen Buchhandel zu pflegen, mit dem er durch seine Mitgliedschaft im Börsenverein in enger Verbindung steht. Dem Verlag hat er eine große Reihe wissenschaftlich bedeutender Werke hinzugefügt. Im Kopenhagener Buchhändleroerein, in dessen Ausschüssen er verantworlungsreichen Aufgaben gerecht zu werden verstanden hat, ist er als eines der thätigsten Mitglieder geschätzt und geachtet. Auch dem vierten internationalen Berlegerkongreß in Leipzig hat er als Vertreter des dänischen Verlages beigewohnl. — Wir begrüßen den geehrten Jubilar zu diesem wichtigen Ge denktage und wünschen ihm und seinem Hause weiteres Glück und Wohlergehen. Verein der österreichisch-ungarischen Buchhändler. — Dem Vereinsvorstand war zur Kenntnis gebracht worden, daß ein Billetverkäufer des Hofburgtheaters in Wien Textbücher zu Sudermanns -Es lebe das Leben« verkaufe. Puf die Vorstellung des Vorstandes bei der k. u. k. General-Intendanz ist folgende Antwort erteilt worden: -An den löbl. Verein der österreichisch-ungarischen Buch händler in Wien. »In höflicher Erledigung Ihres an die k. u. k. General- Intendanz der k. k. Hoftheater gerichteten werten Schreibens vom 24. d. M. bezüglich des Verkaufes von Textbüchern im k. k. Hofburgtheater durch Billeteure erlaubt sich die gefertigte k. u. k. Hoftheaterkasse die ergebenste Mitteilung zu machen, daß der schuldtragende Billeteur ermittelt, bestraft und das schärfste Verbot dieserhalb an die sämtlichen Billeteure erlassen wurde, was gefälligst zur Kenntnis genommen werden wolle. — Wien, am 31. Mai 1902. Hochachtend (gez.) Rühm, k. u. k. Hofzahl- meister.« Personalnachrichten. Gestorben: am 20. Juni nach schwerer Krankheit der Buchhändler Herr Max Roestel, langjähriger bewährter Mitarbeiter und Prokurist im Hause Alexander Koch in Darmstadt, dem er^jn strenger Pflichttreue seit nahezu zwölf Jahren ^an- und ehren werden. Gestorben: am 19. Juni, auf einer Erholungsreise begriffen, in Luzern in Berlin. Herr Hans Reimarus vereinigte sich am 1. Januar 1872 mit seinem Freunde, dem am 2. Februar 1896 verstorbenen Herrn Fritz Borstell, zum Betriebe der altehrwürdigen Nicolaischen Buchhand lung in Berlin, die in den sechziger Jahren durch Borstell und seinen vormaligen Gesellschafter, den noch heute in bester Arbeits kraft^ wirkenden Herrn Friedrich Wreden, zu neuem Leben ^erweckt wird in weiten Kreisen des deutschen Buchhandels, insbesondere bei den Berliner Kollegen mit aufrichtiger Trauer vernommen werden. Hans Reimarus war ein hochgeachteter und allgemein beliebter Kollege. Ein ehrendes Andenken ist ihm gesichert. Die Bestattung wird in Berlin erfolgen.
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