Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.06.1902

294 Nichtamtlicher Teil. kr 147. 28. Juni 1SÜ2. ünger, I. A. F. Schmidt, und an Zeitschriften das Nau- maiinsche Serapeum —1870. der Petzholdtsche Anzeiger 1840—1879 bezw. 1884—1886. das O, Hartwigsche Central blatt für Bibliothekswesen 1883 ff., und die Dziatzkosche Sammlung bibliothekswissenschaftlicher Arbeiten 1887 ff., für Schulbibliotheken Schriften von B. Richter, L. G. Neu mann. E. Förstemann. G. Rettig. C. Rüvprecht. für Volks bibliotheken solche von K. Preusker. R. Jannasch. und für die sogenannten Lesehallen, großen Volksbibliotheken neuesten Stils. K. Nörrenberg. E. Joep. P. F. Aschrott. R. Roß. PH. Huppert und E. Schnitze. An periodischen Uniernehmungen wären zu nennen die Volksbibliothek 1901 ff., die Comeniusblätter für Volks- crziehung 1891 ff., Blätter für Bolksbibliotheken und Lese hallen 1900 ff., und das Centralblatt für Volksbildungs- ivcsen 1800 ff. Von der wichtigeren ausländischen Litte- ratur sind zu erwähnen für Oesterreich A. Jeitteles, F. Grassauer. E. Reger und die Mitteilungen des österreichischen Vereins für Bibliothekswesen 1897 ff.; für Dänemark Mol- bech und A. S. Steenberg, für Frankreich G. Rande (nach der Ausgabe von 1644 in Paris im Jahre 1876 neu- gedruckt), L. A. Konstantin. I/Cousin. G. Richou. vor allem aber A. Maire und die in Paris im Jahre 1896 erschienene Uebersetzung der Graesclschen Grundzüge. An Zeitschriften für Bibliothekswesen erschienen bezw. erscheinen noch jetzt in Frankreich: llulletm äu biblioxbile et äu biblioibsesii6 1834 ff.; 1-6 Ribliotböoaire 1844; 1-6 Oabi- iiitornationüle ckos arelnves, äes bibliotbdgues 6t 668 mu8s68 1895—96; und vor allem 1-6 bibliograpbe moäerno, heraus gegeben von H. Stein. Für französische Schulbibliotheken find nur zu erwähnen: der Ootsloxus oküeiel äes ouvragee Ü6 leeturo 6te.. 1891 erschienen, und die von B. Subercaze veranstaltete Sammlung der bezüglichen Verordnungen. Bel gien hat nur eine Schrift von P. Namur aus dem Jahre 1854 aufzuweisen, dagegen Italien Schriften von G. M. Mira. Th. Mozzani, G. Fumagalli. G. Bonazzi. G. Biagi und G. Fumagalli, endlich von A. Carpa. und an Zeitschriften E. Bianchis tliorvals öelle kiblioteobs 1867—1873; G. Viagis lUvist» clello biblioteebe 1888 ff. In Spanien, wo alles Buchwesen ganz im argen liegt, erscheint seit 1871 mit wechselndem Erfolge eine kovista äo arelüvos, bibliotoeos INU860S. In ganz anderem Ansehen hat von jeher das Biblio thekswesen in England gestanden. Da schrieb schon in der Mitte des vierzehnten Jahrhunderts Richard de Burg sein zuerst 1473 in Köln erschienenes Lbilobiblov. 1650 John Duries Ibs rskorowä librarie-Ireeper. An späteren Schrift stellern sind zu nennen Edw. Edwards. I. D. Mullins. Th. Greenwood. I. H. Slater. ferner sind wichtig die sieben bezw fünsbändigen Reihen von bibliothekarischen Handbüchern 'l'bo s-ibrarz- Lesoeiatiov Lories und 1116 l-ibrarz- Lories, und von periodischer Litteratur die llr-lusaotiovs der Bibliothekar versammlungen 1877 ff.. E. C. Thomas' I-ibrsrz- Obroviele 1884 -1888; I. U. W. Mae Alistcrs Ibe I-ibrsrz- 1889 ff.; -V8806iation Veai-Iioob 1892 ff In den Vereinigten Staaten hat sich die Regierung bei zeiten des Bibliothekswesens angenommen. Da erschien im Jahre 1876 das »monumentale Quellenwerk' lluolio I-!bra- nss in tbo v. 8. ok Lmeriea, ferner die gleichfalls amtlichen llapors preparoä kor tÜ6 tk'oeläl Ilbrarv Oou^r688 belä at tbo OolumblLv Ikxpoeition. dazu erschienen Einzelschriften von W. I. Fletcher. M. W. Plummer. I. C. Dana. E. L. Foote. M. Th. Wheeler. Musterkataloge für die sogenannten 81-66 bvolr. Periodisches Organ der nordamerikanischen (und zu gleich in den ersten Jahren der englischen) Bibliothekare ist lllbo l-ibrarz- 1876 ff., ferner erscheinen seit 1886 zwanglos M. Deweys I-rbrm-z- dlotse, M. E Aherns kublio l-ibrsrise 1896 ff. In Canada ist nur im Jahre 1889 lös Oaaaäisn Libliograpbör anä I-ibrarz- keeorck erschienen. Soweit die Einleitung. Der erste Teil: Von dem Ge bäude. den Beamten und Mitteln der Bibliothek. S. 49—180. zerfällt in ebenso viele Kapitel. Das erste behandelt die allgemeinen Anforderungen an ein Bibliotheksgebäuds. be sonders in Bezug auf Schutz gegen Feuchtigkeit, den ebenso sehr zu fürchtenden Feind der Bücher, das Feuer und das natürliche wie das künstliche Licht, von denen das letztere, wenn es Gas ist. wegen der den Büchern so schädlichen Ver brennungsgase, wenn es aber Elektricität. wegen der Feuer gefährlichkeit den Bibliotheken zu Bedenken Anlaß gab. An Räumen müssen in einer großen Bibliothek vorhanden sein : Arbeitsräume für das Verwaltungspersonal, für das Aus leihegeschäft. für die ungebundenen, d. h. noch nicht bind baren Werke und Zeitschriften, für die Dienerschaft, dazu Packkammern, für den Buchbinder zu Ausbesserungen und andern Arbeiten, endlich für das Publikum ein Lesesaal nebst Garderobe. Waschraum und — Abtritt, letzterer eine lästige, aber unumgänglich notwendige Nachbarschaft für Beamte und Publikum. Auf 64 Seiten werden in diesem Kapitel die ver schiedensten größeren Bibliotheksgebäude der Welt besprochen und abgebildet, auch durch beigegebene Grundrisse ihre An lagen gezeigt, und man lernt da die verschiedenen Systeme der Bacheraufstapelung kennen. Auch für die übrige Welt macht sich in dieser Beziehung immer mehr die Meinung des zu früh verstorbenen Amerikaners Justin Winsor geltend, daß es für die Bibliotheken Hauptaufgabe ist. Zeit und Raum zu spare». Gar manche große Bibliothek leidet darunter, daß ihre Be amten wegen ungeeigneter Anlage des Gebäudes zu wenig Zeit auf Katalogarbeiten verwenden können, und dies kostet wieder dem Publikum seine kostbare Zeit. Neunundzwanzig Seiten sind der inneren Ausstattung der Bibliotheksgebäude gewidmet, den verschiedenen Arten der Aufstellung der Schränke für Bücher. Karten und Stiche, mit den Wänden gleich laufend. rechtwinklig zu diesen, anstoßend oder abstehend, u. s w.. besonders aber den verschiedenen in den letzten Jahren aufgekommenen Systemen der verstellbaren Böden der Schränke, deren eins immer vorzüglicher als das andere sein soll, die aber fast alle den Uebelstand an sich haben, daß sie entweder zu teuer oder zu kompliziert oder gar beides sind. Wären nicht die unzähligen Verschiedenheiten in Bezug auf Höhe und Breite der Bücher, so wäre das Aufstellen der größten Büchermassen recht einfach; so aber spielt das soge nannte Format bei den nach einem wissenschaftlichen System aufgestellten Bibliotheken eine wichtige Rolle. Am meisten wird natürlich da au Raum gespart, wo keine Rücksicht auf das Format genommen, sondern einfach nach der Höhe der sogenannten Buchbinderbände eingestellt wird. Wir erfahren in diesem Abschnitte auch, wie die Wand- bez. Kulissenschränke in den verschiedenen Bibliotheken ein gerichtet sind, ob von Holz oder Eisen, ob mit Galerien oder nicht, ob Leitern notwendig sind zum Erlangen der Bücher oder nicht. Endlich werden auch noch die zum Herumfahren der bestellten oder benutzt gewesenen Bücher und die Zeit und Körperkraft der Beamten sparenden Auf züge erwähnt. — Der vierte und letzte Abschnitt behandelt die Erhaltung und Erweiterung von Bibliotheken Zu ersterer muß der Bibliothekar mit dem Bau-Sachverständigen fort gesetzt Hand in Hand gehen, sonst wird ein Gebäude leicht innen und außen Ruine; was aber die Erweiterung betrifft, so hängt sie in jedem einzelnen Falle von anderen Verhält nissen ab. und auch die Umlransportierung größerer Bücher-