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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.08.1923
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1923-08-29
- Erscheinungsdatum
- 29.08.1923
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. >6 201, 29. August 1923. gender Notwendigkeit in einer Arbeitslosigkeit von erschreckendem Umfange mit den damit verbundenen unerwünschten Begleit- erschcinnngen äußern. Eine Abhilfe ist nnscrer Meinung nach nur auf zweifache Weise möglich; entweder werden auch dem Buch handel und allen übrigen vom Buchdruckertarif berührten Ge werbezweigen in irgendeiner Form Kredite zum Zweck« der Lohn zahlung in gleichem Umfange und in ähnlicher Weise, wie dies im Buchdruckgewerbe der Fall ist, gewährt, oder das Reichs- arbeitsministerium erklärt unzweideutig, daß es seinen Spruch nicht ausrecht erhalten könne, da die festgesetzten Lohnsätze sin die betroffenen Wirtschaftszweige untragbar seien. Von dieser Auf fassung müßten vor allem die Arbeitnehmerorganisationen un verzüglich in Kenntnis gesetzt werden, mit dem ausdrücklichen Hinweis daraus, daß der Buchdruckertarif bei Lohnverhandlungen keinesfalls als Richtschnur dienen könne. Wir hoffen, daß sich das Reichsarbeitsministerium unserer Darstellung der schwerwiegenden wirtschaftlichen Konsequenzen seines bisherigen Verhaltens in dieser Frage nicht verschließen und unseren Wünschen sobald als möglich Rechnung tragen wird. Mit vorzüglicher Hochachtung Der Vorstand des Artz^itgeber-Verbandes der Deutschen Buchhändler, Sitz Leipzig. Arthur Meiner, Erster Vorsitzender. Außerdem hat sich der Börsenvsrein noch mit nachstehender Eingabe gleichlautend an das Reichswirtschaftsministerium, an das Reichsministerium des Innern und an das Auswärtige Amt ge wandt: Leipzig, den 18. August 1923. An das Reichswirtschafts mini st erium, Berlin. Anläßlich der letzten Tarifverhandlungen im Buchhandel ist bekannt geworden, daß die außerordentlich« Steigerung der Lohn sätze, die in letzter Woche den Buchdruckern bewilligt worden sind, auf einem Schiedsspruch des Reichsarbeitsministeriums beruht. Der Spitzenlohn soll danach pro Woche 36 Millionen Mark betragen. Da den Buchdruckereien für die Zahlung so ge- waltiger Lohnforderungen Mittel nicht zur Verfügung stehen, soll sich das Reichsfinanzministerium bereit erklärt haben, 50T der zu zahlenden Lohnsumme in Form von Reichsbankakzepten vort schuß- bzw. zuschußweis« zu zahlen. Die Wirkungen des Schiedsspruchs des Reichsarbeitsmini- steriums müssen als geradezu katastrophal für das gesamte graphische Gewerbe bezeichnet werden. Die Druckereien sind trotz der Unterstützung seitens des Reiches nicht in der Lage, den durch das Lohnabkommen an sie herantretenden Forderungen nachzukommen, und schreiten deshalb zu Entlassungen und Ein stellungen. Selbstverständlich stellen nunmehr die Angestellten der von den Druckereien abhängigen Industriezweige, so auch des Buchhandels, gleiche Forderungen. Nach den uns aus Mit gliederkreisen vorliegenden Nachrichten müssen die unter Be rufung auf di« den Buchdruckern gewährten Löhn« von den An gestellten des Buchhandels gestellten Forderungen als unerfüll bar bezeichnet werden. Schon die letzten Steigerungen des Buch drucktarifs haben zu einer Verteuerung der Bücherpreise geführt, die den Absatz völlig zu unterbinden droht. Viel« buchhändle risch« Betriebe sehen sich zu Entlassungen genötigt. Sollte es nicht möglich sein, den Schiedsspruch des Reichsarbeitsmini steriums im Buchdruckgewerbe abzuändcrn, so muß als not wendige Folge eintreten, daß der deutsch« Buchhandel in kurzer Zeit jeglichen Absatz verliert und seine Betrieb« schließen muß. Das gilt in erhöhtem Maße vor allem für den Auslandabsatz. Schon jetzt stehen die Jnlandpreise über den bisherigen besonders festgesetzten Auslandpreisen. Es ist zu hoffen, daß sich die jetzige gering« Differenz zunächst weiter nicht fühlbar macht. Jede Er höhung der Herstellungskosten trifft aber in erschwerendem Maße den Auslandabsatz und muß dazu führen, daß das deutsche Buch seine Konkurrenzfähigkeit gegenüber dem ausländischen Verlag 1206 völlig verliert. Wir möchten nicht unterlassen, aus diese unheil vollen Auswirkungen der Maßnahmen des Reichsarbeitsmini- steriums hinzuweisen und zu bitten, alle Mittel in Bewegung zu setzen, um noch rechtzeitig Abhilfe zu schaffen. Mit vorzüglicher Hochachtung Der Vorstand des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Arthur Meiner, Erster Vorsteher. Es ist zu hoffen, daß diese Mahnungen nicht umsonst ergangen sind. Hilfe tut dringend not. Von den Aufträgen des Buchhandels hängt immerhin ein beträchtlicher Teil des Buchgewerbes ab. Ar beitslosigkeit in größerem Umfange in seinem Bereich zu verhin dern, liegt im allgemeinen Interesse. Es darf jetzt nicht darauf hinauskömmen, daß irgendwo mit dem Verarmungszustand unserer Volkswirtschaft nicht mehr vereinbare Lohnansprüche erhoben und dank günstiger Bedingungen durchgesetzt werden, die dann doch nur auf dem Papier stehen bleiben, weil sich die Wirtschaft solche Aus gaben eben nicht mehr leisten kann. Einsicht tut vielmehr not, daß nur in verständnisvollem Zusammengehen allein das Mögliche er strebt wird, weil es allein auch nur ohne Schaden für die Gesamt heit erreichbar ist. Wertbeständige Löhne dürften möglich sein. Friedensgeldlöhn« sind es sicher nicht, und von Österreich sollte man doch gelernt haben, daß der Jndexgedanke Wahnsinn ist, wenn man nicht sorgsamst die Fehler vermeidet, zu denen er verleiten kann. Der Arbeitnehmer aber gerade muß sich bewußt bleiben, daß man die Substanz, wie ein Gewerkschaftsführer es einmal nannte, zwar auffressen kann, daß es dann aber auch mit allem vorbei ist. Gin. Gloeüners Handels-Bücherei. Herausgegeben von Professor Adolf Ziegler. G. A. Gloeckner, Verlags buchhandlung in Leipzig. Wissen und Können sind von einander abhängig,-das Wissen muß dein Können in -der Regel ooransgehen. Ties gilt besonders auch für den Handelsstand. Wissen kann man hauptsächlich aus Büchern schöpfen. Eine ausgezeichnete Gelegenheit zur Erwerbung gediegenen kaufmän nischen Wissens bietet Gloeckners H a n d e l s b li ch e r e i, die nach einem bestimmten Plan anfgebaut ist und das gesamte'kaufmännische Wissensgebiet in Einzelgruppen einteiilt, welche die Entwicklung des Handels, den Handelsbetrieb, die Bctriebstechnik, Verkehrslehre, Buch führung, Rechnungswesen, Schriftverkehr, Bank- und Börsenwesen, Nechtsknnde, die Personen des Handelsstandes, Stenerlehre, Versiche rungen und Allgenieines behandeln. Jede dieser Gruppen ist in Ab schnitte gegliedert, in denen in besonderen Einzelbändchen je ein wich tiges Gebiet der kaufmännischen Wissenschaft von Autoritäten des Fa ches behandelt wird. Männer der Wissenschaft und der Praxis haben hier ihr reiches Wissen und großes Können zur Verfügung gestellt. Die Ausführungen sind streng sachlich, klar, fesselnd und bei Vermeidung aller Weitschweifigkeit erschöpfend; sie geben einen vollständigen unb genauen Überblick über das in den Büchern behandelte Stoffgebiet. Jeder junge Buchhändler, der in seiner Lehrstelle doch immerhin nur ein begrenztes Gebiet kaufmännischen Wissens erlangen kann, sollte auf diese Sammlung aufmerksam gemacht werden, um durch Erwerb der jeweils für ihn in Betracht kommenden Bücher die Lücken seines Wis sens und Könnens ansfüllen zu können; jedoch auch ältere und erfah rene Angehörige des Handelsstandcs werden bestimmt vieles für sie Geeignete und zu wissen Nötige in der Gloecknerschen Bücherei finden. Das Verzeichnis dieser Bücherei sollte jeder Sortimenter stets zur Ver teilung an Interessenten bereit haben, mancher strebsame, junge Han delsbeflissene wird dankbar sein, wenn er ans diese Bücher hingcwiesen wird. Die Gloecknersche Handels-Bücherei umfaßt bis jetzt nahezu hundert Bän-de, jeder Band verdiente in einer eigenen Besprechung eine besondere Würdigung, hierzu ist das Börsenblatt als rein buchhänd- lcrisches Fachblatt jedoch nicht in der Lage und es muß bei dieser Sam- melbesprechnng verbleiben. Die meisten Bände der Sammlung eignen sich vorzüglich zu Schulprämien, oder zu Geschenken an Lehrlinge und Gehilfen zu Weihnachten, Ostern, Geschäftsfeiern und sonstigen Gelegenheiten. K
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