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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.01.1900
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1900-01-20
- Erscheinungsdatum
- 20.01.1900
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- Deutsch
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550 Nichtamtlicher Teil. 16, 20. Januar 1900. Auch sonst werden vielfach auf die Zeitereignisse bezug nehmende Kupferstiche angezeigt, so Juli 1757: -In denen Zeitungs-Laden in Hamburg ist zu haben: Ab bildung der Belagerung der Stadt Prag, in groß Folio, L 10 ü.« und August 1758: .Bon dem Portrait Sr. Durchlaucht des Herzogs Ferdinand von Braunschwcig, welches der berühmte Herr Kilian zu Augsburg in Kupfer gestochen hat, sind die allerersten Abdrucke für 1 Reichs- thaler da? Stück, imgleichen die Portraits des Kaisers und der Kaiserin Königin von eben der Hand, für 16 Ggr. das Stück, bei) den Kaufleuten, Alexander Franertz und Sohn, unter der Stechbahn in Berlin, zu haben. Eben dieselben haben auch von der Medaille auf die Schlacht bey Lissa, und Wiedereroberung der Stadt Breslau, noch einige Stücke in Silber, a. 3 Rthlr. 8 Ggr.« Von deni bevorstehenden Erscheinen einiger Hamburger Ansichten giebt folgende Anzeige Kenntnis: .Da das Unternehmen, die mannigfaltigen und vortrefflichen Prospekte von Hamburg, welche von Fremden mit Entzücken be wundert werden, in saubere Kupferstiche zu bringen, bey Ein heimischen und Auswärtigen eine geneigte Aufnahme und einen gütigen Veyfall findet, so hat. mit höchst zu verehrender Appro bation E. Hochedlen und Hochweisen Raths, der Kupferstecher Rolffsen den reizenden Prospekt der Außen Alster von Heyden Seilen nach der Stadt zu. nebst den Prospekt der Vorstadt St. Jürgen, aus einem solchem Gesichts-Punkte nach der Natur ausgenommen, und auf 4 großen Blättern gezeichnet, daß ein jeder seine Gärten deutlich erkennen kann. Derselbe hat bereits mit dem Stiche den Anfang gemacht, und gedenket, in einer kurzen Zeit die werden können. Da indessen diese Arbeit vielen Fleiß und an sehnliche Kosten erfordert, so nimmt der Kupferstecher Rolffsen. welcher bey dem Alsterthore im 4ten Hause von der Rabonsen wohnt, auf besagte 4 Prospekte 3 Mk. Pränumeration an; und bey Aus lieferung der Abdrücke werden noch 3 Mk. nachbezahlet. Er ersuchet die respcct. Liebhaber, auf diese Prospekte, welche mit der größten Akkuratesse und Zierlichkeit sollen ausgearbcitet werden, und wo von die Zeichnung bey ihm zu sehen ist, die Pränumeration zu beschleunigen, damit man sich in Ansehung der Anzahl der Ab drücke darnach richten könne, indem man wegen der Kostbarkeit des Papiers nur wenige Exemplare über die Zahl der Herren Pränumeranten nachschicßen wird, und das Exemplar als dann nicht unter 9 Mk. verkaufen kann.« Musikalien finden sich sehr selten angezeigt, in den Jahren 1757 und 1758 findet sich nur eine einzige Anzeige über Musiknoten, nämlich: »Den Liebhabern der Musik wird hiermit kund gethan, daß nunmehro die in Kupfer gestochene Opsra: II rs Pastors genannt, und in 3 Acten bestehet, von des Herrn Kapellmeisters Francesco Ultini Composition, so auf dem Königl. Schwedischen Theater im Jahre 1757 ist vorgestellet worden, ein Exemplar in 3 Akten für 2 Ducaten, wie auch 12 in Kupfer gestochene Sonaten fürs Clavier von obigem Maitre, ein Exemplar für 1 Ducaten bey Jochim Ahrens auf der Mühlen Brücke zu Hamburg zu haben find.« Auch auf dem Nachdruck finden sich diesbezügliche An zeigen. So wird Juli 1758 berichtet: -Die gute Aufnahme der praktischen Reisebeschreibung des Herrn Justitz-Raths Willebrandt hat eine auswärtige renemitte Buchhandlung verleitet, das gerühmte Werk mit einem Nachdruck voreilig zu beehren. Gleichwie es nun billig ist, zum Ruhme des löblichen Nachdruckes dieses dem Publico bekannt zu machen; so darf man ebenfalls zur allgemeinen Nachricht nicht verbergen, daß der Nachdruck dieses Werks die gewöhnlichen Eigenschaften der nachgeprägtcn Münzen habe, und durch mancherley sichtbare Fehler, als zuvörderst durch Mangel der Vignetten, durch Ver minderung der Bogen, als welche bis auf 27 eingeschränket sind, und endlich auf dem Titel-Blatt durch die Unterschrift, Leipzig und Frankfurt, sich von dem rechtmäßigen Werke, welches von Fritsch mit einem sauber gravirten hierogliphischen Kupfer gezieret auch 30 Vogen ausmachet, und am Ende des Titelblatts mit der Unterschrift, in der Vohnischen Buchhandlung in Hamburg, unterzeichnet ist, sich merklich unterscheidet. Damit aber das Original von dem falschen und zerstümmelten Nachdruck künftig noch mehr sich unterscheiden möge, so wird, da das ganze Werk nur auf den allgemeinen Nutzen abzielet, dasselbe forthin einem jeden in der Gleditsch'schen Buchhandlung zu Leipzig, und in der Vohnischen Buchhandlung in Hamburg um etliche Groschen wohlfeiler als der Nachdruck in Leipzig debitiret werden, nämlich um 8 Groschen landüblicher Gelder verkauft werden.« Oktober 1758 findet sich eine ähnliche Anzeige unter dem Stichwort: »Nachricht an das Publicum«: .Im neuesten Meßcataloge ist, unter folgendem Titul, ein alle- Bienenstock, eine Sittenschrift, der Religion, Vernunft und Tugend gewidmet, 3 Theile klein Oktav 1758». Da wir die Gewogenheit, womit das Publicum die erste Ausgabe dieser Schrift beehret hat, um dieselbe, durch einige nöthige Verbesserungen und Zusätze, der Aufmerksamkeit ihrer Gönner und Freunde desto würdiger zu machen; so versichern wir, daß dieses nicht allein geschehen, sondern vermehrt haben, in eben demselben Format, wie die erste Auflage, naemlich .in groß Oktav«, bereits wirklich unter der Presse sey. Der rechtmäßige Herr Verleger dieser einzig und allein richtigen neuen Auflage sparet keine Kosten den neuen Druck dem ersten vollkommen gleich zu machen, und das ganze Werk wird, wo nicht noch eher, doch gewiß in der Oster Messe 1759 in seiner wahren Gestalt, ohnfehlbar wieder an das Licht treten. Es sey nun. daß der im Meßcataloge angezeigte Nachdruck entweder wirklich heraus, oder auch nur auf das Künftige angedroht ist; so haben wir es für unsere Schuldigkeit gehalten, das Publicum auf jeden Fall vorzubereiten, damit sich ein jeder für dieser schändlichen Betrügerey verwahren könne, und zugleich der ehrvergessene Nachdrucker für sein niederträchtiges Unterfangen, wenn er es bereits vollführt hat, den verdienten Lohn erhalte, daß er seine Ehre für die Motten aufgeopfert habe. Der Verfasser und Sammler dieser Schrift.« Man sieht, auf Knigges Umgang waren die Leute von damals noch nicht dressiert. Ungemein zahlreich find die Anzeigen über Versteige rungen ganzer Bibliotheken und seltener Werke, und dem Bücherliebhaber läuft das Wasser im Munde zusammen bei der Aufzählung aller Titel der Werke. Nicht selten werden auch die Vorräte gauzer Buchgeschäfte zur Versteigerung ge bracht; so heißt es einmal: .Durch den Auctionarium, I. D. Klefeker, soll folgende Auktion abgehalten werden: Montags, den 15. Januar 1759 auf dem alten Millern-Stein- weg des sel. Conrad Königs Bücher Vorrath in verschiedenen Theologischen, Philosophischen, Philologischen, Juristischen, Medi cinischen und Historischen Büchern bestehend, wovon der Catalogus auf dem alten Millern-Steinwege in des sel. Königs Hause und in dessen Laden bey der Börse für 1 ll den Armen zum Besten zu haben sind.« Die Verzeichnisse wurden fast ausschließlich zum Besten der Armen verkauft; auch wenn größere Privatbibliotheken versteigert werden, ist dies der Fall; die Kataloge sind dann bei Buchhändlern oder an der Börse zu habe». Wertvolle Büchersammlungen werden vielfach zum Verkauf angeboten, nachgelassene Bibliotheken von Predigern, wertvolle Kunst werke, Kupferstiche, Landkarten, Mustkalien. Seltsam ist fol gender Vermerk bei der Versteigerung eines von Burchard Stüter hinterlassenen Lagers. Ob dieser Buchhändler war, geht aus der Anzeige nicht klar hervor; es ist jedoch von Bücher-Vorrat die Rede, und »zugleich werden alle diejenigen freundlich ersuchet, welche aus dessen Hause noch Bücher zum Durchlesen in Händen haben, selbige innerhalb 8 Tagen in obgedachtem Hause einzuliefern; sonst nach der Zeit dieselben nach dem Werth bezahlet werden müssen«. Mit dem Verkauf anderer Sachen als Bücher befaßten sich auch damals schon die Buchhändler. Allerdings finde ich keine buchhändlerischen Anzeigen über Pfefferkuchen, Weine, Krabben, Tuche u. s. w., wohl aber finden sich be reits solche über Parfüms und Elixiere aller Art. Besonders scheint sich mit dem Vertrieb solcher Sachen eine Firma Petit L Dumontier an der Börse befaßt zu haben; es finden sich sehr zahlreiche Anzeigen dieser Firma, in denen mit einem großen Phrasenschwall die vorzüglichen Wirkungen von »Lau äs Lues«,
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