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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.01.1900
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1900-01-30
- Erscheinungsdatum
- 30.01.1900
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- Deutsch
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822 Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. ^ 24, 30. Januar 1900. fessor a. D. vr. Hüffer; Mitglieder sind unter andern der Üoetor maxuiborw der Universität Professor I)r. Bach, dann die Universitätsprofessoren vr. Alois v. Schmid, vr.Knöpfler, vr. Barden- hewer, vr. Atzberger, vr. Grauert, vr. Wasserrad, vr. Weymann, die Benediktiner von St. Bonifaz Pater Odilo Rottmanner und Pater Rupert Jud, Hofrat vr. Jochncr. Die Kongreßsprachen sind Deutsch, Französisch. Englisch und Italienisch. Sekretär des Lokal komitees ist der Historiker vr. Paulus. (Allg. Zig.) Berichtigung. — Die Mitteilung in Nr. 20 d. Bl., daß gegen den Redakteur des »Simplicissimus«, Herrn vr. R. Geheeb wegen einer Simplicissimus-Jllustration »Im Himmel- das gericht liche Verfahren auf Grund des -Grobe Unfug--Paragraphen ein geleitet worden sei, beruht, wie uns Herr Vr. Geheeb schreibt, auf einem Irrtum und wird hierdurch berichtigt. Buchhandlungs-Konkurse 1899. — Im Jahre 1899 wurde Handlungen Konkurs eröffnet. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler: Uockirnnwebs Novitäten. Internationale kevus über alle Lr- Aan§, No. 2, vebruar 1900. 8. 17—32. Vari3. VII. annes, No. 1—4, Januar 1900. 4". 8. 1—56. Gutcnbergfeier in Mainz, Juni 1900. — Die hier schon ermähnte Festpostkarte zur Mainzer Fünfhundertjahrfeier der Ge burt Gutenbergs (Entwurf von Carl Göbel, Berlin) zeigt als Mittelstück das lorbeerumrahmte Brustbild Gutenbergs, links da von einen Mönch, der mit Schreiben der Bibel beschäftigt ist und das Mittelalter symbolisiert. Rechts von dem Bilde Gutenbergs liest ein Mann in der Zeitung, zu seinen Füßen sitzt ein Kind, in einem Buche lesend. Hierdurch soll die Neuzeit dargestellt werden. Den oberen Rand der Karte schmückt eine Gesamtansicht von Mainz. Ebenso vornehm künstlerisch ausgeführt und glücklich in der Erfindung ist die von Pleyer entworfene Verschlußmarke. Römische Kunst schätze. — Durch den Ankauf der Galerie und des Museums Borghese hat der italienische Staat seine Kunstschätze wesentlich vermehrt. Der Kaufpreis beträgt 3600000 Lire, er soll in zehn Jahren abgezahlt sein. Die Verkaufs verhandlungen schleppten sich durch mehrere Jahre hin, bis sie nun endlich abgeschlossen sind. Die Besitzer der Samm lungen hatten deren Wert auf 9250390 Lire abschätzen lassen, der Vertreter des Unterrichts-Ministeriums kam mit seiner Schätzung auf 7 592 920 Lire, und als endgiltigen Preis setzte man 7*/, Millionen Lire fest. Da nun nach dem Gesetz der Staat ein Anrecht auf die Hälfte des Wertes hatte, so blieb nur noch die angegebene Kaufsumme übrig. Hätte das Haus Borghese seine berühmten Sammlungen versteigern dürfen, so hätte es vielleicht den sechsfachen Preis erhalten. Doch der Staat übt eine immer strenger werdende Aufsicht über die Kunst werke aus. Preisausschreiben. — Der hier schon mehrfach rühmlich genannte Stadtrat Professor vr. Walter Simon in Königs berg i,Pr. hat der königlichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin die Summe von 7500 ^ zur Ausschreibung einer Preis aufgabe zur Verfügung gestellt. Im Einvernehmen mit dem Stifter hat die Akademie beschlossen, folgende Aufgabe zu stellen: Es wird eine Geschichte der Autobiographie im strengsten Sinne (mit Ausschluß aller Memoirenlitteratur) gewünscht. Von den weniger hervorragenden Werken dieser Litteraturgattung, die nur kurz und ohne erschöpfende Vollständigkeit zu charakterisieren sind, soll die Darstellung hinführen zu den typischen Hauptwerken der wichtigsten europäischen Kulturnationen. Diese sollen ausführ lich analysiert und ihre Nachwirkung in der weiteren Entwickelung dieser littcrarischen Form verfolgt werden. Der ausgesetzte Preis be trägt fünftausend Mark. Einer etwa eingehenden zweiten, des Preises würdigen Arbeit wird ein Accessit von zweitausendfünfhundert Mark uerkannt. Die Bewerbungsschriften können in deutscher, lateinischer, ranzösischer, englischer oder italienischer Sprache abgefaßt sein. Schriften, die in störender Weise unleserlich geschrieben sind, können durch Beschluß der zuständigen Klasse von der Bewer bung ausgeschlossen werden. Jede Bewerbungsschrift ist mit zufügenden versiegelten, innerlich den Namen und die Adresse des Verfassers angebenden Zettel äußerlich zu wiederholen. Schriften, die den Namen des Verfassers nennen oder deut- werbungsschriften sind bis zum 31. Dezember 1904 im Bureau der Akademie, Berlin N^V. 7, Universitätsstraße 8, einzuliefern. Die Verkündigung des Urteils erfolgt in der Leibniz-Sitzung des Jahres 1905. Preisausschreiben. — Der Verein für Eisenbahnkunde zu Berlin hat u. a. folgende Preisaufgabe gestellt: Aus Grund der bisherigen Erfahrungen ist eine wissenschaftliche Darstellung der Grundzüge für die Anordnung von Bahnen mit gemischtem Be triebe auf Reibungsstrecken und Zahnstrecken zu geben. Als Preis für die beste Lösung der Aufgabe sind 2000 ausgesetzt. Die Jahrhunderlpostkarte. — Wie in den Blättern verlautet, findet die amtliche Postkarte für 1900 auch zur Zeit noch reißenden Absatz. Die Reichsdruckerei stellt täglich 400 000 Stück davon her, so daß seit Neujahr etwa weitere 8 Millionen Stück an die Verkehrsanstalten verteilt werden konnten. Die Buchdruck- Abteilung der Staatsanstalt arbeitet mit Anspannung aller Kräfte. Angesichts der zahlreichen großen und dringenden Aufgaben, die ihr augenblicklich gestellt sind, vermag sie zur Zeit nicht mehr herzustellcn. Gilt es doch jetzt, nicht nur die zahlreichen neuen Postwertzeichen in ausreichender Menge fertigzustellen, sondern auch neue Alters oersicherungsmarken rc. zu liefern. Daß die tägliche Lieferung von einer halben Million Karten dem Bedürfnis des gesamten Reichs postgebiets nicht entsprechen kann, geht schon daraus hervor, daß einzelne Ober-Postdirektionen von verhältnismäßig geringerem Verkehr 10 Millionen der vielbegehrten Karten auf einmal be stellen. Aus dem Umstande, daß die Karten bei vielen Postämtern häufig ausverkauft sind, wird mit Unrecht geschlossen, daß die Karten überhaupt nicht mehr zu haben seien. Dem ist nicht so: die Karte wird so lange hergestellt und verkauft, als Nachfrage danach ist. Personalnachrichten. Ein achtzigjähriger Bibliothekar. — Am heutigen 30. Januar begeht Professor Friedrich Wilhelm Holtze, Bibliothekar der Kriegsakademie zu Berlin, seinen achtzigsten Geburtstag. Das Militär-Wochenblatt schreibt über ihn: »Bevor Holtze zum Biblio thekar der alma mator unserer Armee ernannt wurde, war er von 1852 bis 1879 Lehrer am Kadetlencorps. Zunächst als Lehrer am Kadettenhause in Potsdam thätig. wurde er am 1. Mai 1855 nach Berlin versetzt, 1862 zum Bibliothekar der Anstalt, 1866 zum Examinator bei der Ober-Militärexaminations - Kommission, 1867 zum Professor, 1878 zum zweiten Professor und zweiten Ordinarius ernannt. So hatte er achtundzwanzig Jahre an dieser Pflanzschule unseres Offiziercorps gewirkt, als der schon Hoch betagte zum Bibliothekar der Kriegsakademie ernannt wurde. Hier eröffnet? sich seiner Arbeitsfreudigkeit ein neues Feld frucht bringender Thätigkeit. Unterstützt von einem geradezu phäno menalen Gedächtnis, das dem Achtzigjährigen treu geblieben ist, konnte er nun sein reiches Wissen, oie Frucht mühevoller wissen schaftlicher Arbeit, im Dienste der Armee verwerten. Wenn alle Quellen einem Offizier versagten, der ,alte Holtze' versagt nie, und wenn sein Bescheid ein negativer ist, so giebt es eben keine Hilfe.- (Sprechsaal.) Vorsicht! Der Reisende H. Enke aus Eisleben sammelt für mich Abon nenten auf »Gartenlaube, und -Woche, und gab gefälschte Unter schriften ab. Er macht einen vertrauenerweckenden Eindruck, will früher Droguist gewesen sein und zeigte ein sehr gutes Zeugnis seines früheren Prinzipals vor. Die letzten Wochen will derselbe mit Erfolg für Friedrich Wagner, Hofbuchhandlung in Braun- schweig, thätig gewesen sein, wo er nach eingezogener Erkundigung jedoch vollständig unbekannt ist. Von hier wollte er seine Schritte nach Minden lenken. Die Herren Kollegen mögen daher vorsichtig sein, wenn dieser Reisende seine Dienste anbieten sollte. Hannover, 26. Januar 1900. C. F. W. Warn ecke.
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