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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.02.1900
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1900-02-02
- Erscheinungsdatum
- 02.02.1900
- Sprache
- Deutsch
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- Zeitungen
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930 Nichtamtlicher Teil. 27, 2. Februar 1900. Ausflug mit Extrazug nach Leipzig, wohin der Vorstand des Börsenvereins und der Verein der Buchhändler zu Leipzig alle Teilnehmer zu Gaste geladen hatten. Bei der Ankunft am Dresdener Bahnhofe in Leipzig nahmen etwa hundert elegante Landauer die Gäste auf, im langen Wagenzuge lang sam fahrend wurde die Stadt besichtigt, dann fand man sich im Rosenthale bei Bonorand zum festlichen Frühstück zu sammen, bei dem wieder die Reden in allen Sprachen durch einander schwirrten. Hierauf führte man die Gäste durch einige größere buchhändlerische Etablissements, wie Brockhaus, das Bibliographische Institut, Koehler, Fritzsche u. a. Den Glanzpunkt des Tages bildete das Festmahl im großen Saale des Buchhändlerhauses, wobei unser unvergeßlicher Arnold Bergsträßer als Börsenvereins - Vorsteher den Vorsitz führte. Es war das letztemal vor seinem Tode, daß er eine größere Festversammlung leitete, was er so meisterhaft verstand. — (Schluß folgt.) Kleine Mitteilungen. Liste zweifelhafter Besteller im Auslande. — Die -Deutsche Exportbank A.-G.-, Berlin ^V., Derfflinger Str. 4, über mittelt gegen Einsendung des Portos auf Verlangen an jeden Exporteur und Exportfabrikanten in Deutschland unentgeltlich die von ihr zusammengestellte -Schwarze Liste zweifelhafter Kunden und Agenten im Auslande-, die als streng vertrauliche Mitteilung den -Monatlichen Mitteilungen- dieser Bank beigegeben wird. Erhöhung der Druckpreise in Oesterreich. — Der Verein der Buchdruckereibesitzer Niederösterreichs bringt, wie die -Oesterreichich-ungarische Buchdrucker-Zeitung- meldet, ein Cirkular an die Buchdrucker zur Versendung, worin die Umstände dargelegt werden, die die Buchdruckereibesitzer zwingen, die Druckpreise zu erhöhen. Beigelegt ist eine gedruckte Mitteilung, die für die Kundschaft bestimmt ist. Sie weist auf die Lohnerhöhung, sowie die Verteuerung des Papiers hin und stellt an die Kunoen das Ersuchen, ihren Buchdruckern auf deren Verlangen die entsprechende Preiserhöhung zuzubilligen. Das Vlockbuch -^r» Norisnäi-, eine Nürnberger Schöpfung. - Unter dieser Ueberschrift veröffentlicht ein mit v gezeichneter Einsender folgendes im Fränkischen Kurier (Nr. 46 vom 24. Januar 1900): Professor Henry Tbode in Heidelberg hat in dem neuesten Hefte des -Repertoriums für Kunstwissenschaft- die Behauptung ausgestellt, daß das Blockbuch, d. i. das xylographische Buch -^.rs Norienäi-, d. i. die «Kunst zu sterben-, ein später vielfach in mit beweglichen Lettern gedruckten Ausgaben erschienenes, sehr beliebtes Andachtsbuch, von einem Nürnberger Künstler herrühre. Professor Lehrs-Dresden hatte 1890 behauptet, die Holzschnitte des Blockbuches seien Kopicen nach Stichen des Meisters E. S. Professor Schmarsow- Leipzig hat dagegen im Vorjahre die Behauptung ausgestellt, die Entwürfe zu den Holzschnitten der -^r» Noriencki- habe kein anderer als Rogier von der Weyden geliefert; die Heimat des Werkes sei also Brabant gewesen. Thode dagegen behauptet, daß die Be ziehungen der Holzschnitte zu Rogiers Werken nur ganz allge meine seien, solche, wie sie sich bei allen von des Brabanters Kunst beeinflußten Malern, auch den deutschen, finden. Die Holzschnitte seien Vorläufer der großen Nürnberger Holzschnitt ausgaben, des Schatzbehalters und der Schedelschen Welt chronik. -Ein neues Zeugnis für die Größe der fränkischen Schule ist gefunden: das erste, den Stil einer starken Persönlich keit verratende deutsche Werk der Holzschneidekunst, die -^i-8 No- risväi-, ist in Nürnberg entstanden.- Thode nennt schließlich Hans Pleydcnwurff, den Lehrer Wohlgemuths, als den Künstler der -^rs ^loriencki-. Nun gilt cs, festzustcllen, welche Holzschnitte in Nürnberg diesem Blockbuche vorangegangen sind, das in den fünfziger Jahren des 15. Jahrhunderts entstanden ist. Eine nicht sehr leichte Aufgabe! Eine Künstler-Hochzeitsgabe. — Am 1. Februar fand in Berlin die Hochzeit des Malers und Zeichners Fidus statt, des ehemaligen Schülers von Karl Wilhelm Dieffenbach. An diesem Tage wurde dem Künstler eine Huldigungsgruß der deutschen Künstlerwelt dargebracht in Form einer Mappe mit handschrift lichen Originalbeiträgen von gegen fünfzig deutschen Künstlern und Schriftstellern. Diese Mappe enthält Beiträge von Franz Evers, Wilhelm Hübbe - Schleiden, vr. Eugen Lucius, Hans Thoina, Richard Dehmel, Detlev von Liliencron, Conrad Ansorge, Paul Peterich, Johannes Schlaf, Karl Henckell, vr. Georg Hirth, Franz Flaum, Paul Scheerbart, Anna Costenoble, Ernst Baeker, Gustav Falke, Franz Langheinrich, Cäsar Flaischlen, Albert Matthaei, Heinrich Vogeler, Prinzessin Cantacuzene, Wilhelm Mauke, Walter Caspari, Kurt Martens, Thomas Mann, Peter Altenberg, Johannes Vierthaler, Rainer Maria Rilke, Hanns von Gumppenberg, Ernst Hardt, Hugo Salus, Max Marschalk, Maxim. Dasio, Hans Benzmann, Wilhelm Schulz, Wilhelm von Scholz, Hans Christiansen, Karl Rosner, Ludwig Benj. Derleth, Ludwig Jakobowski, Max Klinger. Dem Werke liegt eine längere Einleitung des Herausgebers Otto Grautoff bei, in der die hohe Bedeutung der Kunst des Fidus dargelegt und sein bisheriges Schaffen gewürdigt wird; diese Einleitung trägt die herrlichen Verse des Michelangelo als Motto: -Weh Jedem, der vermessen und verblendet die Schönheit nieder zu den Sinnen reißt.- Die Mappe selbst ist von Hans von Berlepsch- Valendas in Naturleder und echt Pergament entworfen und aus geführt. Das feinsinnig ausgeführte Titelblatt mit dem Text: -Dem Meister Fidus, dem Gestalter einer neuen Schönheit-, ent stammt der Hand des Münchner Malers Fritz Weinhöppel. Es besteht die Absicht, dieses Werk demnächst in Buchform herauszugeben, um es so einem größeren Kreise zu erschließen. Jedenfalls ist es seinem ganzen Charakter nach sehr dazu ange- than, das Verständnis für die tiefe und erhebende Seelenkunst des Fidus in den weitesten Kreisen zu heben, denn der Geist, der den Schöpfungen des Künstlers innewohnt, zieht sich durch alle Blätter dieses Werkes hindurch, das gerade dadurch in seiner Bedeutung gewinnt und dadurch erst als ein wirklich von Herzen kommender Huldigungsgruß der deutschen Künstlerwelt gelten kann. —t—. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler: in VsipriK. ZO. 49 8. 1525 Nrn. Scholz, v. H., Zum fünfundzwanzigjährigen Bestehen der Deutsch evangelischen Blätter, gr. 8". 28 S. Halle a/S. 1900, Verlag von Eugen Strien. Historisch-kritische Ausgabe von Friedrich Hebbels Werken. — In der Beilage zur Allgemeinen Zeitung begegnen wir folgendem^-Aufruf-: -Wir sind im Begriff, von Friedrich Hebbels Werken eine histo risch-kritische Ausgabe zu veranstalten, um dem großen Publikum wie den Fachgelehrten die genaue Kenntnis dieses Dichters zu ermöglichen, der seiner Zeit so weit vorauseilte und die moderne Litteraturentwickelung einleitete. Zum erstenmale soll alles von ihm Herrührende gesammelt und auf Grund der Handschriften und ersten Drucke in verläßlicher Gestalt vorgelegl werden. Den Werken dürften sich im Sinne Hebbels die Briese und Tagebücher anschließen; zunächst jedoch wird ein Band Nachlese von seinen Briefen unter Mitwirkung Fritz Lemmermayers als Fortsetzung und Abschluß der Bamberglchen Veröffentlichungen erscheinen. Die Unterzeichneten bitten daher alle Besitzer von Handschriften Hebbels, sie ihnen gütigst zur Benutzung zu überlassen. Auch für den Nachweis von seltenen Drucken, Zeitschriften rc. mit Beiträgen Hebbels wäre der Herausgeber zu Dank verpflichtet; er bürgt für sorgfältige Aufbewahrung und Rücksendung, gegebenenfalls könnten die Sendungen an die Direktion oer k. k. Universitätsbibliothek in Lemberg adressiert werden, nur mit dem Zusatz, daß sie für den Unterzeichneten be stimmt seien. Berlin und Lemberg, im Januar 1900. B. Behrs Verlag (E. Bock), Berlin VV., Prof. vr. Richard Maria Werner, Herausgeber, Lemberg (Galizien).- Ludwig Knaus-Ausstellung. — Die tägliche Besuchszeit der akademischen Kunstausstellung von Oelbildern und Zeich nungen des Professors Ludwig Knaus im Akademiegebände zu Berlin, Unter den Linden 38, ist bis 8 Uhr abends, ohne Er höhung des Eintrittsgeldes, verlängert worden. Pcrsonalnachrichten. Siebzigster Geburtstag. — Am 30. v. M. feierte Herr- Florian Koller, Buchhalter der M. Waldbauerschen Buchhand lung in Passau, seinen siebzigsten Geburtstag in voller Rüstig keit und Arbeitsthätigkeit. Das Geschäft, dem er durch volle siebenunddreißig Jahre in Treue und Hingabe seine Dienste ge widmet hat, begann den Jubeltag mit entsprechender Feier und Widmung eines Geschenkes. Möchten dem bescheidenen, allseitig beliebten Manne noch viele Jahre in gleicher Rüstigkeit be- schieden sein!
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