Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.08.1900

195, 23. August 1900. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 6233 Annahme an hoher Stelle. — Se. Majestät der Kaiser haben 9 Exemplare der von ihm gehaltenen 7. Seeprcdigt vom Verleger, Herrn D. B. Wiemann in Barmen, anzunehmen geruht. Auch für die weiteren für das ostasiatische Expeditionskorps zur Verfügung gestellten Exemplare dieser Predigt erhielt der Verleger einen kaiserlichen Dank. Personalnachrichten. Gestorben: am 13. August auf dem Gute des Fürsten Trubezkoi bei Moskau der russische Philosoph und Soziologe Wladimir Scrgjejewitsch Solowjew, Sohn des Historikers Sergej Solowjew, im Alter von sicbenundvierzig Jahren. Er verdient auch außerhalb Rußlands Beachtung, weil er sich in seinen zahlreichen Schriften als spezifisch christlicher Philosoph erweist. Das Christentum ist ihm die höhere Wahrheit, die Synthese des Göttlichen und des Menschlichen. Diesem Prinzip gemäß hat er auch die Wiedervereinigung der abendländischen mit der morgenländischen Kirche zum Gegenstand seiner Forschungen gemacht. Auf einem ähnlichen Standpunkt wie Graf Tolstoj stehend, hat er in seinen Schriften namentlich auch das Ver hältnis der Religion zu den Einrichtungen von Staat und Kirche behandelt. Wir können hier nur einige seiner Schriften anführen: -Krisis der westlichen Philosophie gegen die Positivisten (1874), -Vorlesungen über die Gottmenschheit« (1879—81), -Kritik der abstracten Principicn- (1880), -Der lebendige Sinn des Christcn- thums« (1883), -Die dogmatische Entwickelung der Kirche im Zu sammenhang mit der Frage der Kirchcnvercinigung- (1886), -Geschichte und Zukunft der Theokratie, eine Untersuchung des weltgeschichtlichen Weges zum wahren Leben» (1887), -ll'Ickss kusss- (1888), -I-a llassis st I'Ugliss Ilniversslls» (1889). Solowjow, ge boren 1853, war 1875—77 Professor in Moskau, darauf bis 1881 Mitglied des wissenschaftlichen Komitees im Unterrichtsministerium in Petersburg, wo er zugleich eine Zeitlang Vorlesungen an der Universität hielt. Er war auch ein talentvoller Dichter. In seinem Nachlaß befindet sich außer mehreren kleineren Aufsätzen eine fast vollendete Schrift über die russische Poesie im 19. Jahrhundert. Sprechsaal Wert der Firma. (Vgl. Börsenbl. Nr. 158, 166 und 189.) Wie der Herr Einsender in Nr. 189 aus den beiden Zahlen: -Wert der Firma laut Kaufvertrag 14 500 ./6- -Wcrt der Waren laut Einkaufspreisen 10 000 zu dem Schluß kommen kann, daß durch dieses -schreiende Miß verhältnis- der Konkurs der betreffenden Firma bedingt war, bleibt dem Einsender dieses unklar. Verstehe ich den Herrn recht, so meint er doch wohl, daß bei einem Warenlager von 10000^ der ideale Wert von 14500 ^ viel zu hoch sei; warum aber? Richtet sich denn der ideale Wert eines Geschäftes nach den Einkaufs preisen des Warenlagers? Ich meine: die Kunst des tüchtigen Sortimenters bestände gerade darin, mit einem möglichst kleinen festen Lager hohen Umsatz zu erzielen, da nur durch den Ver kauf der Vorräte, nicht durch deren Aufspcichern das Geschäft ge macht wird. Ich habe mein Sortiment vor sechs Jahren neu gegründet, erzielte im vergangenen Jahre bei verhältnismäßig geringen Spesen — ein Gehilfe und ein Ausläufer — einen Kassenumsatz von 51 000 habe aber kein festes Lager von 10 000 V6; trotzdem veranschlage ich den Jdealwert meines Sortiments heute schon höher als 14 500 Es kommt meiner Meinung nach auf die örtlichen Verhältnisse in erster Linie an; eine aufblühende Stadt mit regem, geistigem Leben bietet der Entwickelung eines Sortiments immer andere Aussichten als eine sogenannte Arbeiterstadt. Dann kommt beim Einsetzen des Jdealwertes das bisherige Ansehen der Firma bei der einheimischen Bevölkerung und bei den Verlegern in Betracht, dann anch die ansässige Konkurrenz und die Verkehrsverbindungcn. H. A. W. Ein Beitrag zur buchhändlerischen Abrechnung. Von einer Sortiments-Firma erhielten wir Anfang Mai d. I. unsere Transport-Angabe als nicht stimmend zurück. Wir beeilten uns, nähere Angaben zu machen, und hofften, die Differenz werde sich mit Leichtigkeit aufklärcn lassen. Weit gefehlt! Heute erhalten wir sowohl unseren Transportzettel, wie auch den inzwischen ge sandten Abschluß zurück. Unsere Mitteilung auf erstcrem, eine fehlende Sendung betreffend, war überhaupt keiner Antwort ge würdigt, während der Abschlußzettel unter unscrerSaldo-Forderung: -Umgehend erbeten-, die lakonische Bemerkung: -Verbeten- ent hielt. Wir gestehen, daß wir für solche -Witze- kein Verständnis haben. Stuttgart, 18. August 1900. 4V. L. Anzeigeblatt. 4./17. LwAust 1900. ^.Isxanckorstrasss Nr. 12. ?. ?. .4 io bsutiASn lags bin iob mit cksm Ao- samtsn Luob- u. Uusiüalisnbancksl in ckirsüts VsrbinckuvA Avtrstsn, uvcl batts kksrr Uslix 8isgsl in UsipriA ckio 6üts, msino ILom- mission LN übsrnsbmon. lob bitte um Avk. Aussackung von V7abl- rsttsln, Oirbularsn, sovis um llrobsnummsrv von i-sitsobriktsn unck Uiskorungsvsricon gratis unck von bsrvorragoncksnIVsrlrsn unck Novitatsn unverlangt in Kommission. UoobaoütungsvoU Lubl, Iluob-, Ausiüalienbanälung unck llsibbibliotbolc. Verkaufsanträge. Kl. Leihbibliothek, evcnt. ca. 100— 200 Ergänz.-Bde., z. kaufen gesucht. Ang. erb. F. Rahm, Vuchh. in Frankenbcrg (Hessen). Wegen Lösung der Teilhaberschaft sind neuere Verlagsartikel votküivirtschaftl. u. pädagog. Wichtung nebst Verlags recht, sowie eine in Herstellung begriffene Weiseschilderung preiswert zu ver kaufen. Angebote unter 0. 0. U 725 durch die Geschäftsstelle d. B-V. erbeten. Todesfalls wegen ist in einer Residenz stadt mit vielem Fremdenverkehr ein altes Geschäft zu verkaufen, bestehend aus Buchhandlung mit Antiquariat u. großem Journallesezirkel, Kunst- u. Papierhandlung. Auch ist Handel mit photographischen Ar tikeln damit verbunden, als besonders ein träglicher Nebenbetricb. Angeb. unter ll. N. 724 erbitte durch die Geschäftsstelle d. B.-V. Vorgerückten Alters wegen sind a) ein angesehener freimaurerischer Verlag mit gut cingeführter Zeitschrift, soivie b) eine in flottem Betriebe stehende mittlere Buchdruckerei mit solider Kundschaft, zusammen oder gelrennt, preiswert zu ver kaufen. Etwaige Anfragen unter S. 698 an Haasenstein L Vogler A.-G. in Bcrlin4V.8 erbeten. Eine alte, angesehene, blühende Buch- und Kunsthandlung Nord-Deutschlands ist vor gerückten Alters und angegriffener Gesundheit des Besitzers wegen baldmöglichst zu ver kaufen. Ernstlich Reflektierende, die über das nötige Kapital verfügen (für Anzahlung aus Firma, Lager, Außenstände und zum Betriebe in Summa sind mindestens 20 000 erforderlich), wollen mir ihre Angebote zur Weiterbeförderung gefl. einsenden. Leipzig. Franz Wagner. Ill Ar. vorckck. Ilaksnstackt ist blsins aber AanZbars öuokbancklA., vsrb. mit ckournal- u. ^situngs-^gsntur, au vorleauksn. llrsis: 5000 6ssob. ist üb. 100 ckabrs alt. tlnAsb. orbstsn u. 532. Orsscksn. ckulirw Llosrn. Nins ssit übsr 20 ckabrsn bsstoüsncks, ssbr angsssbsns 2sitsobrikt kür lkrausn- unck lkamilisnintsrssssn, ru äsr sin ANNAbaror VsrlaA von XVsrbsn Alsiobsr ItiobtunA gs- bört, ist kür 70000 ^ riu vsrbauksn. Lsrlin 4V. 35. Llrviv Ltuuäs. Kaufgesuche. Lortimsnt, mögl. mit VsrlaA, in 'llbü- riugsn LU lcauksn Assuobt. 2ue Vort'ÜAunA stsbsncks Nittsl: va. 25 000 ^nZsbots mit ^ablunAsbockinAnuAsn untsr 747 an ckis Ossobüktsstslls ck. L.-V. SlcbknnMechzWrr Jahrgang 838