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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.05.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-05-02
- Erscheinungsdatum
- 02.05.1911
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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I00. 2. Mai ISI1. Nichtamtlicher Teil. «Srstn»I-It s. d. DIsch». DeG-vb-I. 5343 sehen sind, solange sie in oben geschilderter Weise Geschäfte zu machen suchen. Wir haben doch in den Leipziger und Berliner Kommissionären, soweit sie dem Verein der Kom missionäre angehören, unsere berufensten Vertreter, warum vertraut nicht jeder diesen feine Interessen an? In allen Kreis- und Ortsvereinen sollte die Parole ausgegeben werden: Geschlossen gegen alle Schädlinge und nur mit den Firmen, die unsere Interessen wahren! Aber nicht allein das Eindringen fremder Elemente be hindert die gedeihliche Weiterentwicklung des Buchhandels. Wohl haben wir die Verlaufs- und Verkehrsordnungen neu bearbeitet, soweit dies bei den widerstreitenden Interessen möglich war und sollte damit nun eine feste Grundlage ge schaffen und ein klarer Weg gezeichnet sein, aber leider zeigen sich neuerdings recht bedenkliche Abwege, und zwar betrifft es wieder die Gefährdung des Laden preises. War vordem der Ladenpreis zu schlitzen gegen Unterbietungen in Sortimenter-Kreisen, so gilt es jetzt, die Schleuderei im Verlage (!) zu bekämpfen. Über produktion, namentlich von Konkurrenzwerken, und auch andere Gründe verleiten leider manchen Verleger zu Handlungen, die das Fundament des Buchhandels, den festen Ladenpreis, ernstlich gefährden. Trotz der klaren Bestimmungen der Verkaufsordnung, daß nur in Ausnahme fällen, die durch besondere Umstände veranlaßt sind, Vorzugs preise bewilligt werden dürfen, und daß dabei auf die Mög lichkeit des Bezuges durch das Sortiment verwiesen werden soll, werden jetzt vielfach Vereinen und bestimmten Jnter- essentengruppen unter Umgehung des Sortiments von Ver legern direkte Angebote zu Vorzugspreisen gemacht. Daß solche Schleudere! ebenso zu mißbilligen ist wie die Sorti menterschleuderei, liegt wohl auf der Hand. Ein anderes, das Ansehen des deutschen Buchhandels sehr schädigendes Mittel, den Absatz von Verlagsartikeln zu beleben, ist die teilweise Verramschung — angeblich von sog. Remit- tendenexemplaren — an die Großantiquare. Die Folge davon ist, daß die betreffenden Werke in meistens absolut neuen Exemplaren in den modernen Antiquariaten weit billiger zu haben sind wie im übrigen Buchhandel. Durch solche Mani pulationen macht der Verleger den von ihm selbst vorge- schriebenen Ladenpreis gänzlich illusorisch und verliert dadurch das Vertrauen in Sortimentskrsisen. Die Vorstände des Börsenvereins und des Verleger vereins wenden schon lange diesen bedenklichen Erscheinungen ein besonderes Augenmerk zu und auch Ihr Vorstand hat sich damit eingehend beschäftigt. Aber um das Übel von Grund aus zu bekämpfen, bedarf es der Mitarbeit eines jeden einzelnen Kollegen und eines geschlossenen Vorgehens. In diesem Sinne ergeht an unsere Mitglieder die dringende Aufforderung: Sammeln Sie das Ihnen vorkommende Material, nicht nur, soweit es die eingangs erwähnten Fragen über Warenhäuser, Vereinsbuchhandlungen, Auchbuch händler und Zeitungsprämienhandel betrifft, sondern überhaupt alles, was das Wohl und Wehe unseres Standes angeht, wozu u. a. auch die Adreßbuchfrage und namentlich die das Sortiment ausschaltenden direkten Verlagsangebote und die Verlegerschleuderei ge hören, und geben Sie dem Unterzeichneten Vorstand einen eingehenden Bericht darüber. Wir werden das uns über sandte Material gewissenhaft prüfen und dasselbe, sofern wir nicht selbst in der Lage sind, die Schäden abzustellen, den Vo> ständen des Börsenvereins, des Verlegervereins und des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine zur weiteren Behandlung überweisen. JnAnbetracht der bevorstehendenOstsrmeß-Verhandlungen, bei denen uns ja die beste Gelegenheit zur Vertretung Ihrer Interessen und Wünsche gegeben sein wird, würde uns eine recht baldige Mitteilung über die von Ihnen gemachten Er fahrungen sehr erwünscht sein. Wir bitten, dabei auch die demnächst erscheinende Tagesordnung der Leipziger Haupt versammlung zu berücksichtigen. Indem wir die Erwartung aussprechen, daß unsere Mitglieder dieser Anregung nicht nur jetzt, sondern auch künftig in recht weitgehendem Maße Folge geben werden, begrüßen wir Sie hochachtungsvoll Der Vorstand des Buchhändler-Verbandes »Kreis Norden«. Otto Meißner, Theod. Weitbrecht. I. Vorsitzender. I. Schriftführer. Kleine Mitteilungen. Deutscher Berlegervcrein. — Die 25. ordentliche Haupt- Versammlung des Deutschen Verlegervereins ist auf Sonn abend, den 13. Mai 1911, vormittags g Uhr, im Deutschen Buch- händlerhause zu Leipzig srechter kleiner Saal, Eingang Portal III> festgesetzt worden. Auf der Tagesordnung stehen: l. Bericht des Vorstands. — 2. Bericht des Schatzmeisters und der Rechnungs prüfer. — 3. Änderungen der Satzungen des Börsen vereins. — 4. Ehrung eines um den deutschen Verlagsbuchhandel hochverdienten Mannes. — 5. Wahl von zwei Vorstandsmitgliedern an Stelle der satzungsgemäß ausscheidenden Herren Otto von Halem-Stuttgart, II. Schriftführer, und Rudolf Hosmann-Berlin, II. Schatzmeister. — 6. Wahl von vier Mitgliedern für bas Schiedsgericht an Stelle der satzungsgemäß ausscheidenden Herren Otto von Halem-Stuttgart, Ferdinand Lomnitz-Leipzig, Arthur Selber - München und Friedrich Thienemann-Gotha. — 7. Wahl eines Vertreters in den Vereinsausschuß des Bürsenvereins an Stelle des Herrn vr. Georg Paetel-Berlin, der nicht wieder wähl bar ist. — 8. Wahl von zwei Rechnungsprüfern. — 9. Wahl des Ortes sür die nächste ordentliche Hauptversammlung. «ege» die Schundliteratur. — Unter Führung der Zentral- stelle sür Vollswohlfahrt veranstaltet eine Reihe der großen Volksbildungsorganisationen Deutschlands am 15. Mai im Landes hause der Provinz Brandenburg, Berlin, eine Konferenz, in der über eine Zentralstelle im Kampfe gegen die Schundliteratur beraten werden soll. Wer an der Konferenz teilzunehmen wünscht, wird gebeten, sich durch die Zentralstelle sür Volks- wohlsahrt, Berlin lv. so, Augsburger Straße SI, eine Einlaß karte zusenden zu lassen. Deutscher Evangelischer Schulkongreß — Vom S. bis 8. Juni sinket in Dresden die 17. Tagung des Deutschen Evangelischen Schulkongresses statt. Mit Rücksicht aus die zurzeit aktuelle Frage der Volksschulreform in Sachsen gewinnt er besonderes Interesse. Auf der Generalversammlung des Deutschen Bundes für Mutterschutz, die vom 12. bis 14. Mai in Breslau statt- sindet, soll auch die Konstituierung einer »Internationalen Ber einigung für Mutterschutz« beraten werden. Aus Österreich, Ungarn, Schweiz, Italien, Frankreich, England und Norwegen haben sich Organisationen sür Mutter- und Kinderschutz zur inter nationalen Verständigung über Wahrnehmung ihrer Ideen bereit erklärt, so daß die Begründung der Internationalen Vereinigung sür Mutterschutz (I. B. M.) bereits im Herbst d. I. zu er warten steht. Die Generalversammlung der Goethe-Gesellschaft tritt am 3. Juni in Weimar zusammen. Die Festrede über «Goethe und Bismarck« hält Professor vr. Marcks. Hamburg. In Aussicht genommen ist ein Rachmittagskostümsest in Bad Berka und ein Abendsestessen im großen Armbrustsaale. Die Festvorstellung im Hostheater <am 2. oder 4. Juni) ist noch nicht bestimmt) von mehreren Seiten wird Goethes »Natürliche Tochter« als solche gewünscht. 695'
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