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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.06.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-06-06
- Erscheinungsdatum
- 06.06.1911
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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^ 128, 6. J»ni 1911. Nichtamtlicher Teil. «SrISMatt i>. b. «t». «Lchh<m»-i. 6777 I. Hetz «erlag in Stuttgart. 6790 Kommentar zum Zuwachssteuergesetz, bearbeitet und erläutert von Zimmermann, 4 SO geb. s 20 >). Aug. Hirschwald in Berlin. 6787 beiten. III. Sä! "l. ilekt. Holze <L Pahl in Dresden. S7S7 Fletcher: Die Eßsucht und ihre Bekämpfung. 2. Aufl. 3 ^ SO geb. 4 ^ SO H. A. Laumann «erlag in Dülmen. v 4 Hermann Loele in Leipzig. 6790 3 9i. ^ Medizin, «erlag Schweizer L Eo. 8. m. S. H. 6790 in Berlin. I 80 ^gsb"3 ^ Sebn-acbe-ustanäs äurcb ksirstokke. 8eorg Müller «erlag in München. 6794. 6797 -Croissant-Rust: Die Arche Noah. 3 so geb. s 9i. * — Der Felfenbrunner Hof. 2. Aufl. s 9l; geb. 6 9i S0 Hvffmann: Das Sonnenland und andere Novellen und Märchen aus dem Nachlaß des Dichters. 2. Aufl. 4 9i; geb. S .« SO Ernst Reinhardt in München. 6798 *Usre: lau Iluob tür Uorrlrraolre. 2 -S. Bernhard Tanchnitz in Leipzig. 6793 lauebnitr bäitioo. Vol. 4266. *Hobiu6ttu. 1 9» 60 -f; Original-teiakodanä 2 9t 20 cf; Ernst Wiegandt in Leipzig. v 4 6794. I'röbol: Ltuttsr- unä Hosolieäer mit SO gaurseitigsn üuptern von Unger. 6ob. 3 *kiobtsr: Oialogg übor ksligionspbilosvxbis. 1 I.ULU8- Verbotene Druckschriften. Durch rechtskräftiges Urteil der 3. Strafkammer des Land gerichts I Hierselbst, vom 17. Mai 1911, ist für Recht erkannt: Alle Exemplare der Druckschrift »Das Endziel des Anarchismus«, soweit sie auf Seite 17 daselbst die Stelle enthalten: »Darum sei das Christentum verflucht« usw. bis »wieder gänzlich erholen wird«, sowie die zur Herstellung dieser Stelle bestimmten Platten und Formen sind unbrauchbar zu machen. 30. I. 1217/10. Berlin, 29. Mai 1911. Der Erste Staatsanwalt beim Landgericht I. (Deutsches Fahndungsblatt Stück 3713 vom 2. Juni 1911.) Nichtamtlicher Teil. Ein Eisenbahngespräch. Mitgeteilt von G. Äölscher. Steig' ich da kürzlich in Montjoie in der Eifel in ein Eisenbahnkupes, und wen treffe ich dort? Sie erraten es nicht: jenen Fremden, der unlängst mit Herrn Gustav Ruprecht aus Göttingen an der Station Fürth in Bayern vorbeigesahren ist und ob der Aufschrift auf dem Bahnhofs gebäude UlUWM verwundert die Frage gestellt hat: »rilLLrH? Was ist das?»*) Unser gemeinsamer Bekannter ist Franzose, der sich aber auf deutsch ganz gut verständlich machen kann. »Ah!» sagte er, »Sie kommen von ...», dabei sah er auf den Namen der Station, wo der Zug hielt... »Was ist das? Sagt man Mont-jo-i, oder sind wir hier in mein Vaterland?« »Nein», sagte ich ihm, »das Städtchen war nicht länger französisch als die ganzen Rheinlande, aber Sie haben recht, den Namen französisch auszusprechen.» »Was ist das?» Wie kann man wissen, daß man spricht Montjoie französisch, und was hat der Ort zu tun mit Berg und Freude?» -Berg heißt er wohl, weil er tief unten im Rurtal liegt», suchte ich zu belehren, und als mein Gegenüber ein erstauntes Gesicht machte, erläuterte ich weiter: »Sie müssen nämlich wissen, daß es eine berechtigte Eigenart der Deutschen ist, inkonsequent zu sein. Aber um auf etwas anderes zu kommen: Ich habe gelesen, daß Sie neulich Herrn Ruprecht gegenüber Ihr Erstaunen ausgesprochen haben, weil Sie IkllUUHI nicht lesen konnten. Was hat er Ihnen zur Er läuterung gesagt?» »Ah, er hat sich nicht sehr bestimmt ausgedrückt, aber er hat gesagt: Das ist allerdings eine wunderbare Errungen schaft. Sie als Ausländer werden natürlich gar nicht wissen, was das bedeuten soll. Allerdings wußte ich es nicht, das ist wahr.» ») Vgl. Börsenblatt Rr. 108 <S. S739). Börsenblatt siir bin Deutschen Buchhandel. 7S. Jahrgang. »Gewiß; aber man braucht kein Ausländer zu sein, um die Bedeutung oder Aussprache von Eigennamen nicht zu kennen. Da Herr Ruprecht die Antiqua für die Unverständ lichkeit verantwortlich macht, so hätte er ohne Zweifel die Sache ganz in Ordnung befunden, wenn statt kULUru FUERTH dort gestanden hätte, und es wäre sicher ein Freund der Fraktur gekommen, der mathematisch .bewiesen' hätte, daß, wenngleich er zugeben muß, daß die einzelnen Antiquabuch staben deutlicher sind, doch das ganze Wort in Fraktur deutlicher sei, weil man ja die einzelnen Buchstaben nicht läse, sondern nur das Wortbild in sich aufnähme.» »Warum, die Deutschen schreiben Buchstaben, wenn sie sie nicht lesen? Sie können ja die Buchstaben, die sie nicht lesen, einfach auslassen?» »Ganz recht; das könnten sie, aber es ist, wie Sie sehen, eine berechtigte Eigentümlichkeit der Deutschen, unpraktisch zu sein. Warum Herrn Ruprecht die Bahnhofsaufschrift nicht gefällt, begründet sich anscheinend auch auf den ortho- epischen Unsinn, ue statt ü zu schreiben. Indes ist das keine Eigentümlichkeit der Antiqua, sondern die Fraktur kennt diesen Unsinn auch in dem Maße, daß die Schriftgießereien sogar Ligaturen, z. B. ce, haben und neuere Frakturschriften sogar die alte alemannische Form mit einem darüber gesetzten e wieder ausgenommen haben.« »O, ich verstehe jetzt; man schreibt im Deutschen oe und spricht ö.» »Ganz recht.» Die Unterhaltung stockte einige Minuten. Der Zug hatte sich längst in Bewegung gesetzt und rollte gemütlich auf der Hochebene fort. Ein Schulmädchen neben mir hatte seine Fibel hervorgezogen und machte anscheinend Leseübungen. Darauf wurde mein Freund aufmerksam. »Ich möchte Ihnen zeigen, wie gut ich kann lesen Ihre Fraktur«, meinte er, über das Buch sich beugend. Auf meine Bitte reichte ihm das Mädchen die Fibel. Er buchstabierte an dem ersten Satz herum: Goethe war ein Poet. »Ah, ich weiß, Goethe, die Deutschen schreiben oe und 879
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