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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.06.1911
- Strukturtyp
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- 1911-06-16
- Erscheinungsdatum
- 16.06.1911
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- Deutsch
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7222 «rs-nblalt s. ». Dtschn. Buchh-Nd-I, Nichtamtlicher Teil. ^ 137, 16. Juni 1911. ständige Verleger haben, oft antreffen, ist augenärztlich ab solut einwandfrei, besonders wenn Zeilenlänge, Zeilenabstand und Differenzierung der Absätze nach den bekannten Grund sätzen berücksichtigt werden.» 5. »Die ganze Bewegung rührt von der Gleichstellung: Einfachheit — Lesbarkeit her, welche unrichtig ist. Die Antiqua ist einfacher, aber nicht leichter lesbar, weil sie weniger charakteristisch ist. Ich sehe keinen Grund, die deutsche Schrift aufzugeben. Man vergleiche: bsrisbontlieb beziehentlich »ukrusotrso aufzusetzen gsvissorwasssn gewissermaßen vorbsltllisbalbvr verhältnishalber Die deutsche Schrift hat den Vorzug doppeltlanger und halb langer Buchstaben gegen halblange und nicht überragende. — Übrigens richtet sich fast jeder vielschreibende Franzose oder Engländer seine Schrift der Fraktur ähnlicher ein, er schreibt durchaus nicht Antiqua.« Hiernach ist es nur als irreführend zu bezeichnen, wenn diese Umfrage als eine augenärztliche Verurteilung der deutschen Schrift mit 16 gegen 2 Stimmen ausgegeben wird. Die Augenärzte werden gut tun, in Zukunft zurück haltender zu sein. Sie schaden so nur der — lateinischen Schrift. Gustav Ruprecht, Gütungen. Zur belgischen Exlibris-Kunst. Die bisher nicht umfangreiche belgische Exlibris-Literatur ist kürzlich um ein neues, preiswertes Merkchen bereichert worden, das sich an eine im Jahre IV06 erschienene Studie gleicher Aus- stattung und gleichen Umfangs anschließt. Es betitelt sich: »Lx-1Lbri3 1)61^68«, von Jos. L. Dirick. (Druck und Verlag von Lavier Havermans, Brüssel. Preis 5 Francs.) Diese neue Studie unterscheidet sich jedoch wesentlich von der früher erschienenen des Lütticher Akademieprofessors Sander Pierron. Während letztere in der Hauptsache eine Beschreibung einer von dem obengenannten kunstsinnigen Drucker gebildeten Exlibris-Sammlung gab, geht Dirick in seiner Arbeit dem Ursprung des Bücherzeichens, seiner Ästhetik und seiner Psychologie nach, um uns erst in der 2. Halste der 19 Seiten umfassenden Studie mit den belgischen Exlibris-Künstlern bekannt zu machen, deren Werke reproduziert werden. Dabei sieht er von einer Beschreibung oder Erklärung der letzteren im allgemeinen ab, um den Leser nicht zu bevormunden und ihm das Vergnügen nicht zu rauben, das dem Exlibrisfreund das eigene Entziffern und Verstehen der kleinen Kunstobjekie gewährt. Daß der Übergang vom Wappen-Exlibris, das bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts ausschließlich im Gebrauch war, zum »modernen« Exlibris mit seinen mannigfaltigen Darstellungs- sormen eine Folgeerscheinung der französischen Revolution be deutet, dürste eine ziemlich kühne und jedenfalls sehr subjektive Behauptung sein. Die »Erklärung der Menschenrechte, die den alten französischen Abel und damit das Wappen als dessen Symbol vernichtet hat«, mag vielleicht bei einigen aufgeklärten franzö sischen Aristokraten die Veranlassung dazu gewesen sein, an die Stelle des früheren heraldischen Exlibris eine mit dem modernem Geist mehr im Einklang stehende allegorische Zeichnung zu setzen. Das Entstehen des modernen Exlibris, das der Autor auf die Mitte des vorigen Jahrhunderts verlegt, also erst 90 Jahre nach der französischen Revolution, dürfte viel eher mit der großen Zunahme an Privatbibliotheken mittleren Umfangs Zusammenhängen, die auf den wachsenden Wohl- stand der bürgerlichen und gelehrten Kreise zurückzuführen ist, während in der früheren Zeit der Besitz einer Bücherjammlung mehr oder weniger das Privileg des begüterten Adels und des Klerus gewesen war. Der größte Ansporn für die Exlibrislunst war m. E. jedoch der Umstand, daß ihre Erzeugnisse in den letzten Jahrzehnten Gegenstände des Sammlereifers geworden f,nd. Wie mancher Sammler hat sich, obwohl nur im Besitz einer be scheidenen, sogar unbedeutenden Hausbibliothek, ein künst- lerisches Exlibris — oder deren mehrere! — machen lassen mit dem alleinigen Zweck, dasselbe gegen andere ein>,utauschen! Der Fall ist ja durchaus nicht selten, daß derartige Exlibris sich in vielen schönen Sammlungen, jedoch nicht in den Büchern ihres eigentlichen Herrn befinden. Im übrigen ist die kurze Einführung reich an geistvollen Be obachtungen und originellen Ansichten. So verurteilt der Autor, und er folgt darin einem englischen Kenner, die verbreitete Un- sitte, durch das Exlibris die Geschmacksrichtung oder Lieblings beschäftigung seines Besitzers auszudrücken: Ist es für die Außen welt wirklich so wichtig, zu erfahren, daß Herr X. Automobil fährt, Rosen oder Hunde züchtet, Amateurmaler oder geschätzter Landwirt ist, die ägyptische Kunst oder William Shakespeare be wundert, die Lektüre liebt (das sollte bei einem Exlibris-Besitzer eigentlich selbstverständlich sein!), Golf spielt oder ein Lieblings- Känguruh besitzt? Und wird ihm die ständige Erinnerung an eine seiner Lieblingsbeschäftigungen, so oft er ein Buch aus seiner Bibliothek aufschlägt, nicht oft genug langweilig fein, um so mehr wenn er dieser selbst vielleicht längst überdrüssig ge worden ist? In der Rundschau über die belgischen Exlibriskünstler nimmt der Lütticher Rassenfosse wieder den ersten Platz ein. Dirick be- zeichnet ihn ohne Umschweife als den bedeutendsten Schüler des großen belgischen Stechers Felicien Rops. Von den 11 Zeich nungen Rassenfosses preisen in der Tat neun die Schönheiten des Frauenleibes, und auch die zwei anderen nehmen das Ewig- Weibliche zum Vorbild. Ich habe bereits bei der Besprechung des ersten belgischen Exlibriswerkchens eine ausführlichere Würdi- gung des künstlerischen Werkes des Lütticher Meisters gegeben und will mich deshalb dieses Mal auf obige Andeutungen beschränken. An die nächste Stelle kommen ein anderer Lütticher, Aug. Donnay, dessen Exlibris in Künstler- und Literaturkreisen längst die ihnen gebührende Anerkennung gefunden haben, und der flämische Künstler Edm. van Offel, dessen Werk neueren Datums ist, mit dem er aber seine Ebenbürtigkeit mit den älteren wallonischen Künstlern bewiesen hat. Dirick reproduziert nicht weniger als 17 seiner Zeichnungen, von denen einige, wenn nicht den Einfluß des großen englischen Illustrators Aug. Beardsley so doch Anklänge an dessen seltsame, raffinierte Kunst erkennen lassen. Es folgen von den flämischen Künstlern Charles Doudelet, Herman Teirlinck, Flor, van Acker und A. van Neste. Wir müssen es uns natürlich versagen, auf ihre Eigenart und ihre Befähigung auf dem Gebiete der subtilen Exlibriskunst näher einzugehen, uno auf die Lektüre des Merkchens verweisen, in welchem wir fernerhin den Schöpfungen anderer belgischer Künstler, wie Fern. Khnopsf, George Minne, Louis Titz, F. Beauck, Emile Tielemans, Alex. Hannotiau, Rottmeyer und A. Rels, begegnen. Der illustrative Teil nimmt den weitaus größeren Raum ein; er umfaßt 58 Seiten mit je einem Exlibris und ist, wie der Text, auf holländischem Büttenpapier gedruckt. Die Reproduk- tionen sind mit Sorgfalt ausgeführt. Schließlich sei noch erwähnt, daß das Buch dem berühmten Illustrator Marquis Franz von Bayros gewidmet ist. Thron. Kleine Mitteilungen. Post. — Die Versender von Postpaketen nach Großbritannien und Irland werden darauf aufmerksam gemacht, daß es sich empsiehlt, Pakete, die vor den Krönungsfeierlichkeiten in London ihre Bestimmung erreichen sollen, so früh aufzuliefern, daß die Ablieferung an die Adressaten noch vor Donnerstag, den 22. Juni, erfolgen kann, da der 22. und 23. Juni allgemeine Feiertage in London sind und von den meisten Firmen auch der Sonnabend, der 24. Juni, als Feiertag betrachtet wird. Eine Zustellung ist oaher ber den meisten englischen Warenhäusern in der Zwischen zeit vom Donnerstag, den 22., bis Montag, den 26. Juni nicht zu bewerkstelligen. Tagung der Bibliothekare. — In Hamburg hielten dieser Tage die deutschen Bibliothekare ihre 12. Versammlung ab. In einer der allgemeinen Sitzungen sprach Oberbibliothekar Or. Helssig- Leipzig über § 606 des Bürgerlichen Gesetzbuches, der die Ver jährung von Ersatzansprüchen nach sechs Monaten behandelt. Als Vieser Paragraph redigiert wurde, hatte man an die eigentüm lichen Verhältnisse bei Bibliotheksentleihungen (Beschädi gungen z. B. werden oft erst nach Jahren entdeckt) nicht gedacht;
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