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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.04.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-04-20
- Erscheinungsdatum
- 20.04.1909
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19090420
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^ 89, 20. April 1SVS Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 4737 ausnutzung Bedacht genommen werden, worüber wir nähere Ausführungen erhalten, ebenso über kleinere praktische Fragen, die sich auf die Leitern, Beleuchtungsanlagen, Heiz- und Lüftungs-Vorrichtungen erstrecken. Während für die Buch- halterci- und Packräume keine anderen Gesichtspunkte in Be rücksichtigung zu ziehen sind, als sie für das früher be sprochene Sortiment in Betracht kommen, hat der Antiquar für zweckmäßige Einrichtung eines Raumes Sorge zu tragen, der den Katalogifierungsarbeiten vorzubehalten ist. Die An lage und Einrichtung dieses Katalogzimmers wird eingehender besprochen. Das Lehrbuch führt uns alsdann zum Lager des Antiquars und bespricht zunächst die Beschaffenheit des Bücherlagers. Es wird darauf hingewiesen, daß der Antiquar mehr als der Sortimentsbuchhändler im allgemeinen durch Versenden seiner Kataloge an Interessenten dauernd die Auf merksamkeit auf sein Lager lenkt und dadurch gezwungen ist, dieses in guter Auswahl reichhaltig zu gestalten. Ihm ist die Möglichkeit des Sortimenters, sich ein umfangreicheres -r oouä.-Lager zu halten, nicht gegeben, sondern er muß sein Lager durch Barkäufe auf der Höhe halten. Das erfordert einer seits größeres, zumeist sogar ein sehr beträchtliches Betriebskapital und vor allen Dingen sehr eingehende Kenntnisse, die weit über den Begriff Literaturkenntnisse, wie sie vom Sortimenter verlangt werden, hinausgehen. Er muß vor allen Dingen, da sein Geschäft im Einkauf stets reines Bargeschäft ist, das rein rechnerische Prinzip obenan stellen, die Preise kennen und über deren Schwankungen genau orientiert sein. Er muß genau die Momente in Berücksichtigung zu ziehen wissen, welche Preisminderungen bedingen; ander seits muß er ebenso die Gründe für Preissteigerungen kennen, um beim Einkauf die anzusetzenden Preise nach Recht und Billigkeit zu bestimmen. Die hierauf bezüglichen kurzen Ausführungen des Lehrbuchs sind vorzüglich geeignet, einen, wenn natürlich auch nur ganz oberflächlichen Blick auf die erste grundlegende geschäftliche Tätigkeit des Antiquars, die Errichtung seines Lagers, zu tun. Die weiteren Absätze bringen uns den Stellen näher, die für den Antiquar zum Erwerb seiner Lagervorräte in Betracht kommen. Das ist zunächst das Publikum, das im Hinblick auf die Erwerbung ganzer Bibliotheken — deren Abschätzung besonders behandelt wird — Erwähnung findet. Alsdann sind es andere Buchhändler, aber noch nicht der Verleger. Diese werden erst au vierter Stelle ausgeführt, nachdem zuvor an dritter über die Lagererwerbung auf Auktionen gesprochen wird, wobei mit ganz besonderer Aufmerksamkeit und Sorgfalt vorzugehen ist. Ein in vielen Fällen vom Antiquar, zumal dem kleineren, noch viel zu wenig beachteter Punkt ist der seiner Haftbarkeit. In diesem ist größte Vorsicht geboten; er streckt sich die Hastpflichtigkeit des Antiquars doch ebenso auf den Einkauf, wie auf den Verkauf nach verschiedenen Richtungen hin. Es muß daher mit vollster Anerkennung betont werden, daß Paschke und Rath dieser überaus wich tigen Frage eine eingehendere Behandlung gewidmet haben, zumal sie durch Namhaftmachung der in Frage kommenden Gesetzesparagraphen den praktischen Wert ihres Buches aber mals in einem wesentlichen Punkte darzutun wußten. Eine wichtige Arbeit des Antiquars ist das Kollationieren der Bücher, die genaue Prüfung ihrer Vollständigkeit, über die uns genaue Ausführungen gegeben werden. Alle Er werbungen des Antiquars finden zunächst ihre Eintragung im Einkaussbuch, dessen Führung an der Hand eines Schemas eingehend erläutert wird. Durch das Katalogisieren werden dann die antiqua rischen Erwerbungen in das Lager und somit in den Betrieb des Antiquars ausgenommen. Die Katalogisierung des Börsenblatt sür den Deutschen Buchhandel. 76. Jahrgang. Lagers ist eine der wichtigsten Arbeiten des Antiquars, und es ist mit Freude zu begrüßen, daß unser Lehrbuch hierzu sehr eingehende anleitende Ausführungen gibt. Es muß die bewundernswerte Sorgfalt anerkannt werden, die diesem inhaltreichen, für den Antiquar besonders, aber auch sür jeden andern Buchhändler ungemein lehrreichen Kapitel gewidmet ist. Ist das Lager, bezw. sind die Neuerwerbungen des Antiquars ausgenommen, so ist das Lager, sowie der alpha betische Zettel-Katalog zu ordnen. Hiermit beschäftigen uns die weiteren, wiederum sehr klaren Ausführungen des Lehr buches, sowie, im Anschluß daran, ganz kurz mit der Instand haltung und Ergänzung der Lagers, auf die wegen ihrer großen Wichtigkeit besondere Sorgfalt zu verwenden ist. Eine noch weit wichtigere Rolle als beim Verleger, und beim Sortimenter, spielt für den Antiquar eine gute Handbibliothek. Mit dieser beschäftigt sich unser Lehrbuch mit Recht in größerer Ausführlichkeit und gibt in seinen Ausführungen die wertvollsten Fingerzeige. Es ist kaum zuviel gesagt, wenn behauptet wird, daß eine Hand bibliothek nach den hier gemachten Ausführungen geradezu als mustergültig anzusehen ist; jedenfalls verdienen die Ausführungen im Hinblick auf ihre Gründlichkeit und tiefste Sachkenntnis bezeugende Genauigkeit auf das an erkennendste hervorgehoben zu werden. Immerhin soll nicht verschwiegen werden, daß auch eine minder reichhaltige Handbibliothek, als sie uns hier empfohlen bzw. als normal hingestellt wird, selbst nicht ganz bescheidenen Ansprüchen genügen wird. Hiermit soll jedoch der Wert des im Lehr buch Gegebenen in keiner Weise verkleinert werden. Die von anderen buchhändlerischen Geschäftszweigen in der Hauptsache verschiedenen Arten des Verkehrs des Anti quars mit seinen Kunden lassen uns die bezüglichen kurzen Hinweise wertvoll erscheinen. Eingehende Aussührungen über die Vertriebsmaßnahmen des Antiquars führen uns weiter zu den Bahnen, die der Antiquar zur Erlangung des Erfolges zu gehen hat. Nach einigen allgemeinen Ausführungen werden wir mit den Aniiquarialskatalogen beschäftigt, nicht allein mit ihrer Her stellung, von der Bearbeitung des Manuskripts an bis zum Druck, als auch mit ihrer Verwendung. Ferner werden die schriftlichen Angebote besprochen, sowie das Anzeigen und Beilegen in Zeitschriften, und schließlich finden die Bücherverfteigerungen Erwähnung. — Was die Expeditions arbeiten im Antiquariat und die Buchung der aus gehenden Sendungen anbelrifft, so weisen sie bei mannigfacher Übereinstimmung der gleichen Arbeiten im Sortiment, doch auch Verschiedenheiten auf, die in kürzeren, treffenden Ausführungen berührt werden. Auch der Antiquar muß daraus bedacht sein, sich jährlich einmal ein klares Bild über seinen geschäftlichen Stand zu ver schaffen. Das bedingt zunächst zum Zwecke der Inven tur eine Abschätzung der Lagervorräte, deren Vornahme mit ihren Nebenarbeiten natürlich vom Umfange der Lagervorräte abhängig ist. An der Hand zahlreicher praktischer Schemata gibt das Lehrbuch in seinem Schluß kapitel hierüber sehr gute Fingerzeige, berührt die zum Teil bereits mit diesen Arbeiten zusammenhängenden statistischen Arbeiten und empfiehlt zum Schluß in sehr beachtenswerten begründenden Ausführungen die Anlage eines sogenannten Index. Als letzte buchhändlerische Geschäftszweige Bücher ver treibender Natur werden dann im nächstfolgenden Ab schnitt der Kolportage- und der ihm eng verwandte Reisc- buchhandel eingehend behandelt. In erster Linie werden wir mit dem Kolportagebuchhandel beschäftigt. Hier erhalten wir zunächst, unter Heranziehung der den Kolportagebuch- 616
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