Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.04.1909

Eigentum des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Erscheint täglich außer Sonn- und Festtags und wird nur an Buchhändler abgegeben. Jahresprcis für Mitglieder des Börsenvereins ein Exemplar 10 weitere Exemplare zum eigenen Gebrauch je 15 für Nichtmitglieder 20 bei Zusendung unter Kreuzband (außer den: Porto) 5 ^ mehr. Beilagen werden nicht angenommen. Beiderseitiger Erfüllungsort ist Leipzig. Anzeigen: die dreigespaltene Petitzeile oder deren Raum 30 Pfg.; Mitglieder des Börsenvereins zahlen für eigene Anzeigen 10 Pfg., ebenso Gehilfen für Stellengesuche. Die ganze Seite umfaßt 252 dreigespaltene Petitzeilen. werden aus Borgis gesetzt, aber nach Petit berechnet. Rabatt wird nicht gewährt. Nr. 89. Leipzig, Dienstag den 20. April 1909. 76. Jahrgang. Amtlich Vörsinverrin -er Deutschen Buchhändler ;u Leipzig. 74. Auszug aus der Registrande des Vorstandes. I. Lausende Registrande. 1. Februar 1Sl>9. Nr. 244. Das »Institut International äs Libliograxlus« in Brüssel teilte dein Vorstand des Börjenoereins mit, daß der »Oongres inter national rle Libliograpbis et rle Doomnentation i beschlossen habe, die Bildung einer Inter nationalen Vereinigung für Bibliographie und Dokumentierung herbeizuführen. Die belgische Regierung habe daraufhin an die Re gierungen verschiedener anderer Staaten Ein ladungen zur Beteiligung an einer diplomati schen Konferenz ergehen lassen, deren Zweck die Gründung der Internationalen Vereinigung sei. 2. Februar 1909. Nr. 254. Der Verein der Deutschen Musikalienhändler sandte dem Börscnverein seine neuen Verkaufsbestimmungen ein und teilte zugleich mit, daß es sich nur um ein Pro visorium bis zu seiner nächsten ordentlichen Hauptversammlung handle. Der Vorstand des Börsenvereins hat entsprechend die Genehmigung erteilt 18. Februar 1909. Nr. 288. Der außerordentliche Ausschuß für die Beratung einer Ver- kaufsordnung hat am 12. Februar eine Sitzung in Leipzig abgehalten. 18.—20. März 1909. Der Vereinsausschuß hielt an diesen Tagen eine Sitzung ab, um über die Revision der Buchhändlerischen Verkehrs ordnung zu beraten. Auf Grund dieser Be ratungen überreichte er dem Vorstand den ab geänderten Entwurf der Verkehrsordnung mit dem Hinweis, daß der Ausschuß sich bemüht habe, so wenig wie möglich zu ändern und nur wirklich anerkannte Gebräuche zu berücksichtigen Der Entwurf wird demnächst zur Veröffent lichung kommen. II. Protokoll der Vorstandssitzung. Punkt 19. Der Buchhändler-Verband Hannover- Braunschrveig hat den Punkt L seiner Ver kaufsbestimmungen wie folgt geändert: bl. Skonto. a) Auf Zeitschriften, Schulbücher im Einzel- verkaus, Karten, Lehrmittel und sämtliche Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 76. Jahrgang. er Teil. Artikel, die vom Verleger mit weniger als 25 Prozent rabattiert werden, sowie auf alle Verkäufe bis zu einem Gesamt-Ladenpreis von 10 ^ darf keinerlei Skonto gewährt werden, weder gegen bar noch in Rechnung, b) Bei Verkäufen, die nicht unter a fallen, darf bei Barzahlung oder längstens halbjähriger Begleichung ein Skonto von 2 Prozent ge währt werden. a) Ein Skonto bis zu 5 Prozent darf künftig gewährt werden an Behörden, öffentliche und Anstaltsbibllothiken mit Ausnahme der unter a fallenden Verkäufe. Bezüge von Schulbüchern jeder Art zu jedem Ladenpreis in Partien können an Be hörden und Lehranstalten mit 5 Prozent rabattiert werden. Ausnahme: Der Universitätsbibliothek in Göttingen sowie der Bibliothek der Technischen Hochschule in Hannover kann auf deutsche Bücher und aus deutsche Zeitschristen, die ein- bis zwölfmal im Jahre erscheinen, 7V- Prozent Rabatt gegeben werden, wenn sie mit minde stens 25 Prozent rabattiert werden. Der Vorstand hat diese neuen Bestimmungen genehmigt. Punkt 46. Am 23. und 24. April 1909 findet in Leipzig eine allgemeine Versammlung kaufmännischer Ver einigungen statt, in der auch die Lehrliugsfrage besprochen werden soll. An dieser Versammlung wird im Aufträge des Börsenoereins Herr Alfred Voerster teilnehmcn. Punkt 53. An den Vorstand des Börsenvereins ist die An regung ergangen, im Interesse des Beitritts Rußlands zur Berner Konvention eine Statistik zu veranstalten, durch die die Wirkung des Übersetzungsschutzes auf die Preisbildung der Übersetzungen in fremde Sprachen ermittelt werden soll. Der Vorstand hat beschlossen der Anregung Folge zu geben. Um nachzuweisen, daß durch den Urheberrechtsschutz eine Verteuerung der Über setzungen ins Russische nicht zu befürchten ist, soll durch eine Rückfrage bei einer Anzahl von Ver legern festgestellt werden, ob Werke ihres Verlags, die in russischen Übersetzungen erschienen sind, auch in andere fremde Sprachen übersetzt sind, und zu welchem Preise diese fremdsprachigen Ausgaben an das Publikum verlaust werden. Hieraus wird sich die Möglichkeit einer Ver gleichung der Preise geschützter und nicht geschützter Übersetzungen ergeben. 614