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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.06.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-06-08
- Erscheinungsdatum
- 08.06.1909
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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129, 8. Juni 1909. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. b. Lisch,u Buchhandel. 6841 Kleine Mitteilungen. Eine hervorragende bibliographische Bibliothek. — Wie uns aus Nom mitgeteilt wird, ist die Bibliothek des früheren Präfekten der Hiblioteea I>rursli7.ia.na> in Florenz Professor Niccolö Anziani soeben in den Besitz der Antiquariats-Buchhandlung C. Lang L Cie. in Rom übergegangen. Diese Bibliothek dürfte eine der reichsten und bedeutendsten bibliographischen Sammlungen sein von allen, die in letzter Zeit — und zwar nicht nur in Italien — in den Handel gekommen sind. Abgesehen davon, daß die Bibliothek fast alle wichtigen allgemeinen Bibliographien und Werke über Handschriftenkunde enthält, beruht ihre besondere Bedeutung auf der großen Zahl italienischer Spezialarbeiten über einzelne Drucker, Druckorte, Autoren und Materien, von denen viele nur in kleiner Auflage gedruckt wurden, nie in den Handel kamen und heute fast unauffindbar geworden sind. Eine besondere Abteilung der Bibliothek bilden die kunstwissenschaftlichen Werke. Ein Katalog über diese interessanten Schätze befindet sich in Arbeit und wird voraussichtlich zu Beginn des nächsten Jahres erscheinen. Ein Zeppelin-Museum. — Die »Antiquitäten-Zeitung« in Stuttgart gibt in ihrer letzten Nummer die Anregung zur Er richtung eines Zeppelin-Museums. »Es ist von uns«, heißt es in dem genannten Blatte, »als eine Ehrenpflicht zu betrachten, alles, was auf die Person des berühmten Forschers und dessen Werk Bezug hat, für unsere Nachkommen zu sammeln und festzuhalten. Jetzt ist es noch leicht, vieles zusammenzutragen, was nach Jahr zehnten mit Gold ausgewogen werden wird; jetzt schon soll be gonnen werden, ein ,Zeppelin-Museum' zu gründen. Vielleicht fällt diese kurze Anregung auf fruchtbaren Boden und finden sich Männer, die diesem Gedanken nähertreten, tatkräftig dafür wirken und ein Werk schaffen zu Nutz und Frommen späterer Genera tionen, die uns dankbar dafür sein werden.« Englische Buchdrucker in Berlin. — Die Vertreter des englischen Buchdruckgewerbes, über deren Besuch in Leipzig wir bereits (Nr. 116, 119, 123) berichteten, trafen am 28. Mai in Berlin ein. Über ihren dortigen Aufenthalt schreibt die »Papier-Zeitung«: Die Herren wurden durch Herrn Kommerzien rat Büxenstein, den Vorsitzenden des Vereins Berliner Buch druckereibesitzer, und mehrere andere Mitglieder dieses Vereins am Anhalter Bahnhof empfangen und fuhren dann nach dem Zentral hotel, wo Kommerzienrat Büxenstein die Gäste mit einer An sprache begrüßte. Er hieß sie in der Reichshauptstadt aufs herz lichste willkommen und bedauerte nur, daß die Zeit unmittelbar vor dem Pfingstfest wenig geeignet sei, den Gästen einen zu treffenden Begriff von dem Buchdruckereibetrieb in Berlin zu geben. Herr C. I. Drummond dankte und hob dabei hervor,, welch liebenswürdiger und herzlicher Empfang ihm und seinen Freunden während ihres bisherigen Aufenthalts in Deutschland erwiesen worden sei. Am 29. Mai wurden die Reichsdruckerei, das Königliche Kunstgewerbemuseum und die beiden Verlags häuser August Scherl und Ullstein L Co. besichtigt. Dem Berichterstatter des Berliner Lokal-Anzeigers gegenüber äußerte sich Herr C. I. Drummond in einem längeren Gespräche sehr eingehend über die gemachten Beobachtungen. Der Besuch seiner Freunde hätte zunächst Leipzig gegolten, das so viele alte Beziehungen zu England habe, und dort sowie auch in Dresden auf die Reichshauptstadt weit mehr Zeit hätten verwenden müssen. Die Kunst der Buchdruckerei und der verwandten Gewerbe stände in Deutschland gegenwärtig auf einer höheren Stufe als in England, wo das Publikum lange nicht so hohe Anforderungen stelle wie hier. Um zu höheren Leistungen zu gelangen, müßten die Engländer den Fortbildungsschulen größere Aufmerk samkeit zuwenden. Die mangelnde Schulbildung des Durch schnittsengländers wäre ein schwer zu überwindendes Hindernis, und nur mit großem Bedauern bemerkte Herr Drummond, daß von den ihm unterstellten Fortbildungsschülern eine verhältnis mäßig große Zahl das Schlußexamen einfach deswegen nicht beständen, weil sie die einfachsten Gedanken nicht in der gehörigen Weise zu Papier bringen könnten. Bei der Elementarschule ümßte somit der Anfang geinacht werden, um den Vorsprung, I Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 76. Jahrgang. den Deutschland vorläufig gewonnen hat, wieder einzuholen. England sei das einzige Kulturland, das noch keine Regierungs druckerei habe, und eine Studienkommission habe sich dort erst jüngst gegen eine derartige Einrichtung ausgesprochen. Nach dem Besuch in der Reichsdruckerei aber habe sich bei den englischen Besuchern der Gedanke an den Nutzen einer Regierungsdruckerei von neuem festgesetzt. Denn die höchsten Kunstleistungen seien im Druckereigewerbe wegen der damit verknüpften Kosten nur durch ein Eingreifen des Staates zu erreichen. Auch der Besuch des Kunstgewerbemuseums hat bei den Gästen durch die interessante Vortragsweise von Professor Jessen den Wunsch hervorgerufen, daß die englische Regierung ihre Museen in ebenso freigebiger Weise unterstützen möchte wie die deutsche. Am Pfingst-Sonntag haben sich die Besucher die Umgebung von Berlin angesehen und kehrten dann über Hamburg nach ihrer Heimat zurück. Enthüllung des Grabdenkmals für Charlotte von Stein in Weimar. — Die Enthüllung des Denkmals von Charlotte von Stein fand am 4. Juni auf dem Friedhofe zu Weimar durch den Vorstand und die Mitglieder der Goethe-Gesellschaft unter un- gemein zahlreicher Beteiligung statt. Die als Gäste anwesenden Mitglieder der englischen Goethe-Gesellschaft waren mit ihren Damen ebenfalls zahlreich erschienen. Ein gemischter Chor sang Goethes: »Wanderers Nachtlied« in der Fassung, in der Frau von Stein es von des Dichters Hand erhalten hat. Hierauf hielt vor verhülltem Denkmal Geh. Rat Prof. vr. Suphan, stell vertretender Präsident der Goethe-Gesellschaft und Direktor des Goethe- und Schiller-Archivs, die Weiherede. Geh. Rat Professor Erich Schmidt legte namens der Goethe-Gesellschaft einen Kranz nieder, ebenso der Führer der englischen Delegierten namens der englischen Goethe-Gesellschaft. Nach kurzer Zeit war der Grab hügel vor Blumenspenden nicht mehr sichtbar. Vorlesungen über Zeitungswesen — Seit 6. Mai 1909 wird an der Wiener Universität das erste Kolleg über Zeitungswesen gehalten. Der Vortragende ist Privatdozent Di-. Wilhelm Bauer, welcher über die Zeitung, ihre Geschichte und ihre Bedeutung als historisches Dokument vorträgt. Es ist sehr erfreulich, daß die Wiener Universität dem Beispiele reichsdeutscher Hochschulen gefolgt ist. Rembrandt Radierungen. — Im Hotel Drouot zu Paris fand dieser Tage die Versteigerung einer schönen Privatsamm lung von Werken der graphischen Kunst, der des Herrn Hubert, statt. Die Hauptmasse der Sammlung Hubert bildeten Radie rungen von Rembrandt. Ein Abdruck des zweiten Zustandes der berühmten herrlichen Bildnis-Radierung des Bürgermeisters Six erreichte wohl überhaupt den höchsten Preis, der bisher für eine Rembrandt-Radierung bezahlt worden ist, nämlich rund 57000 Herr Hubert hatte dies Blatt für 10 000 ^ erstanden; sein Wert hat sich also mehr als verfünffacht. Das Blatt wurde mit 6500 zuerst angeboten, und es setzte einen hitzigen Kampf, bis es zu dem erwähnten Rekordpreise zugescklagen wurde. Nicht viel geringer war der Preis, der für ein vorzüglich erhaltenes Exemplar des zweiten Zustandes der Krankenheilung auf Japanpapier gezahlt wurde. In diesem Falle erfolgte näm lich der Zuschlag zu 50000 Hubert hatte dieses Blatt vor jetzt 35 Jahren für 8000 ^ erstanden. Andere hervorragende Preise waren 38 000 für einen schönen ersten Zustand der Landschaft mit dem Turme und 18500 für einen ersten Zu stand des Jan Lutma. Die ganze Sammlung Hubert erzielte den Erlös von mehr als 710000 (»B. Z. am Mittag«.) Noch ein Verfasser der Shakespeareschen Dramen. —In einer Studie, die der Lüttich er Literatur- und Geschichtsprvfessor Cölestin Demblon, der auch Deputierter im Parlament ist, in der »Oranäe lievue« in Paris veröffentlicht hat, sucht er Shake speare des Nimbus als Autors seiner dramatischen Stücke zu gunsten des Grafen Rogers Manners Rutland (1576—1612) zu entkleiden. Er versucht den Nachweis zu führen, daß Shake speare weder durch Erziehung und Studium, noch durch seine 889
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