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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.06.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-06-08
- Erscheinungsdatum
- 08.06.1909
- Sprache
- Deutsch
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6842 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^ 129. 8. Juni 1909. Position in der Lage gewesen sei, Kenntnis von den historischen Vorgängen zu haben, die in seinen Stücken in anderer Ver kleidung Vorkommen, während der zum Hochadel gehörende, enorm reiche und in die politischen Intrigen eingeweihte Rut- land Interesse hatte, seine Kenntnisse zu verwerten. Dazu habe er sich des Schauspielers Shakespeare bedient, den er auch wohl reichlich unterstützte. Die ersten Zweifel an der Authentizität der Autorschaft des großen Strathforders seien 1848 durch Jos. C. Man habe Bacon und anderen diese Autorschaft zugeschrieben, aber jetzt ist Demblon überzeugt, daß Rutland, der in Padua studiert und Venedig wie Verona besucht habe, drei Städte, in denen Shakespearesche Stücke spielen, der Verfasser derselben sei. Er beabsichtigt, ein ausführliches Buch über diesen Gegenstand zu schreiben. Die deutschen Shakespeare-Forscher werden also bald Gelegenheit haben, zu der Behauptung Demblons Stellung zu nehmen. * Re«e Bücher, Kataloge «sw. für B«chhSndler: 8ebukt unck NunckslZpraxiZ. 1. cka-bi-ALNA 1908 09. 8". 46 8. stellung der Literatur eines Spezialgebietes als einen Fort schritt, und es wird auch das oben verzeichnete Heft als eine Bereicherung des Nachschlagematerials freudig begrüßt werden. Es erhält dadurch noch einen besonderen Wert, daß es in seiner Abteilung 6 (Abteilung ^ verzeichnet die Bücher) auch Artikel aus Fachblättern bringt, die bei Zusammen stellung von Quellenmaterial für irgend eine Arbeit sonst schwer zu finden sind. Der Sortimenter wird das sauber ge druckte Heft, das zu billigem Preise erhältlich ist, gern in seinen Handapparat einreihen. ^.ntiquLriats-LutaloAS cksr ^.kacksmisotien LuellbancklunA von Oonrack 8lropnik in Lsrlin: NLturvckssonsobakten. 80. 42 8. 1144 Nrn. No. 44: kbiloloAie. 8°. 51 8. 1600 Nrn. 068obiobt>6 unck Lu1tui-A686biobt6. 8". 83 8. 2272 Nrn. No. 46: kbilo80p1ii6, kirckL^o^ilr, Ideologie. 8". 18 8. 542 Nrn. Flugschriften gegen Napoleon I. — Im Verein für Geschichte der Mark Brandenburg (Sitzung vom 12. Mai) besprach Professor vr. Tschirch aus Brandenburg a. H. drei namenlose gegen Napoleon gerichtete Flugschriften, die im Herbst 1805 und im April 1806 erschienen sind: 1. Bonaparte, der du bist im Himmel, geheiligt werde dein Name! — 2. Napoleon Buonaparte, wie er leibt und lebt. — 3. Verstehen wir auch Bonaparte? — Auf Grund kritischer Untersuchungen sprach der Vortragende das erste Pamphlet, das ungemein witzig und bos haft ist, Kotzebue zu. Es ist ein heuchlerischer Lobes hymnus auf den Korsen, dem auf Grund von Suetons Kaisergeschichten alle Tugenden der ersten römischen Kaiser zu geschrieben werden. Auffallend ist in dieser Schrift die ungeheure Gelehrsamkeit der Fußnoten, die sich indessen ganz einfach daraus erklärt, daß der findige Autor die Zitate aus Gibbons römischer Kaisergeschichte abgeschrieben hat. — Die zweite Schrift, ein ernstes und pathetisches Buch, das sich als eine Übersetzung aus einem englischen Original ausgibt, dessen Autor scheinbar gegen Schlaberndorfs und Reichardts Schrift: »Napoleon Bonaparte und das französische Volk unter ihm« (1804) polemisiert, in der Tat aber die gleiche flammende Empörung gegen den Korsen äußert, ist in Wirklichkeit ein deutsches Werk und hat nach I. Fr. Reichardts eigner Aussage ihn zum Verfasser. Teilweise etwas flüchtig zusammengeschrieben, ist die Schrift döch von einer großen politischen Leidenschaft getragen und dem bekannten Hofkapellmeister wohl zuzutrauen. Es ruft vor allem Preußen zur Teilnahme am Koalitionskriege auf. — Das dritte Pamphlet, dessen Verfasser den Decknamen Germanus gewählt hat, ist ein flammender Aufruf der Deutschen zu energischem Kampfe gegen Napoleon und enthält verständige Vorschläge zur Heeresreform. Die Schrift wird mit Recht dem sächsischen Lite raten Joh. Ad. Bergk zugeschrieben, der konsequent eine Bonaparte feindliche Stellung eingenommen hat. Sie ist merkwürdigerweise Ende Juli 1806 durch Massenbach Friedrich Wilhelm HI. vor gelegt worden mit der Versicherung, daß er ihre Ansichten teile. (Nordd. Allg. Zeitung.) PersonalnachrichLen. Ehrendoktor. — Der Schriftsteller Detlev von Li li eu er on in Alt-Rahlstedt bei Hamburg wurde am 3. Juni anläßlich seines 65. Geburtstags von der philosophischen Fakultät der Uni versität Kiel zum Ehrendoktor ernannt. Titelverleihungen. — Dem Oberbibliothekar an der König lichen Bibliothek zu Berlin Herrn vr. Walther Schultze ist das Prädikat Professor und dem Bibliothekar an derselben Bibliothek Herrn Professor vr. Hortzschansky der Titel Oberbibliothekar Zur Berufung TschudiS nach München. — Amtlich wird bekannt gegeben, daß die bisherige Zentralgemäldegalerie-Direktion in München künftig die Bezeichnung »Direktion der staat lichen Galerien« führen wird. Vorn 1. Juli ab ist der bisherige Direktor Geheimrat Reber unter Verleihung des Michaelordens zweiter Klasse mit Stern in den Ruhestand versetzt und Geheimer Regierungsrat v. Tschudi-Berlin zum Direktor der staatlichen Galerien ernannt worden. Dem »Berliner Tageblatt« zufolge ist das Entlassungsgesuch v. Tschudis, der am 1. Juli nach München übersiedelt, in Berlin genehmigt worden. Gestorben: am 25. Mai d. I., wie wir verspätet erfuhren, Herr Verlags buchhändler Julius Flittner in Bonn. Der nach längerem Leiden Dahingeschiedene hatte am 1. Juli 1877 die alte Firma Eduard Weber's Verlag (Rudolf Weber) in Bonn durch Kauf erworben und führte das Geschäft unter der Firma Eduard Weber's Verlag (Julius Flittner) in Bonn weiter. Im Jahre 1895 übernahm er auch die Leitung der nach dem Tode von Gustav Marcus verwaisten Verlags handlung Adolph Marcus in Bonn als Prokurist für Rechnung der Erben. Zwei Jahre später, am 1. Oktober 1897, kaufte er letzteren auch diesen Verlag ab und vereinigte die beiden nun in seinem Besitz befindlichen Geschäfte unter der Firma A. Marcus L E. Weber's Verlag in Bonn. In vornehmer Weise hat er die Traditionen der alten Firmen gepflegt und sich hauptsächlich dem Verlag wissenschaftlicher Literatur, akademischer Lehrbücher, sowie dem Schulbücherverlag gewidmet. Professor Johann Nepomuk Sepp in München -f. — Der katholische Kirchen- und Kunsthistoriker, frühere großdeutsche Politiker Universitätsprofessor a. D. Johann Nepomuk Sepp, der letzte der Abgeordneten des deutschen Parlaments in der Frank furter Paulskirche, ist im Alter von 93 Jahren in München ge storben. Er gehörte zu den Professoren, die wegen ihres Auf tretens gegen Lola Montez von König Ludwig I. 1849 ge- maßregelt worden sind. Er wurde 1850 reaktiviert und trat 1867 persönlicher Verhältnisse wegen in den Ruhestand. Im Jahre darauf wurde er als Abgeordneter zum Zollparlament gewählt, wo er Bismarck nähertrat. Seine von nationaler Begeiste rung und flammender Entrüstung getragene Rede vom 18. Juli 1870 in der bayerischen Abgeordnetenkammer hat viel dazu beige tragen, daß der Jesuitenantrag der im Zentrum später aufge gangenen klerikal-patriotischen Partei (zu der Sepp selbst gehörte) auf bewaffnete Neutralität als unvereinbar mit der Ehre und Sicherheit des Vaterlandes zurückgewiesen wurde. Seine ge lehrte und literarische Tätigkeit bewegte sich besonders auf geschicht lichem, kunstgeschichtlichem und auch auf religionsgeschichtlichem Gebiet. Sepp war der letzte der einstigen Mitglieder des Frankfurter sogenannten Rumpfparlaments. Er war ein Alt bayer von echtem Schrot und Korn und eine in den weitesten Kreisen bekannte Persönlichkeit.
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