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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.10.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-10-15
- Erscheinungsdatum
- 15.10.1909
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- Deutsch
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240, IS. Oktober isos. Nichtamtlicher Teil. MrsenvlaN s. d. Dychn. Buchhandel. 1218S diese Frage absolut keine Statistik hatte; ich mache aber noch besonders daraus ausmerksam, daß in diese Zahl nicht wenige Bücher von den Erzeugnissen gelangt sind, die von ver schiedenen Verlegern herausgebracht wurden, aber ein und dasselbe Werk zum Gegenstand haben. Aber auf welchen Zweig der Literatur entfallen die meisten Übersetzungen? Nach einer von mir gemachten, hier schon genaueren Berechnung ergeben sich folgende Zahlen. Von 836 herausgegebenen Büchern über Religion kommen auf Übersetzungen im ganzen nur 20—38 Bücher, etwa 2-/, Prozent Philosophie 77 Bücher 25—30 Ubersetzgn. 29—33 Psychologie 87 25—30 29-32 217 20—25 9—12 Geschichte 344 30—35 9—10 Archäologie 75 2—3 2'/>—t Soziologie 236 50—60 21—25 Rechtswissenschaft 232 5—10 2—4 10—15 10—15 Statistik 221 3—5 1-/.-2-, Sprachwissenschaft 49 Geographie 259 5—10 2—4 Naturwissenschaft 429 „ 35-45 8—10 V, Photographie 18 3-5 17—28 Chemie 44 8—10 18—23 Physik 68 10-15 15—22 Mathematik Medizin und 75 8-10 - 11-13 Veterinärkunde 835 65—75 8—9 284 10—15 S'/.-Sst, 174 20—25 iiq,-l4-/. Landwirtschaft Militär- und 397 10—15 - 2-/--4 Populäre"^" 501 16—20 -- 3-4 Wissenschaften 37 3-5 8—13 Theorie, Kritik Belletristik 170 10—15 6—9 864 250 - 270 29-31 Poesie 177 5—10 3—6 Drama 342 130—135 38—39 Kunst 39 6—10 18-/2-28-,^ Malerei Musik, Gesang, 64 „ 5—10 " 8—16 160 5—10 3—6 Gewerbe 61 2 4 Sport 62 5 8 Buchhaltung 56 1—2 2—1 Bücherkunde 532 Volksbücher 1051 20—25 2—2-,. Detektiv-Abenteuer 624 „ Kinder- u. Jugend- 624—624 100 schriften 573 100—110 17—19 Schulbücher Nachschlagebücher, 1105 40—50 3V--4V. Kalender 248 10—15 4—6 1869-1786 Aus den oben angegebenen Zahlen ist zu ersehen, daß der größte Prozentsatz auf Erzählungen von Detektiv-Aben teuern kommt, dann auf Dramen 38—39 Prozent, Belle tristik 35—SO, Soziologie 21—LS, Philosophie 33—40, Psychologie 2g—32 Prozent. Ferner kann man aus obigen Zah len ersehen, daß die Behauptung, dem russischen Publikum werde die Möglichkeit entzogen, ausländische Autoren zu lesen, die wissenschaftlichen Handbücher Westeuropas zu benutzen, gar nicht so berechtigt ist, wie dies die Gegner der Konvention be ständig behaupten. Bei einer genauen Kenntnis der über setzten Bücher und bei einer Individualisierung ihrer Be deutung empfangen wir sogar bei weitem kein erfreuliches Bild, vom Standpunkt der Volksbildung und der Bereicherung des Landes durch die übersetzte Literatur aus betrachtet. Auch ersieht man aus jenen Zahlen, daß literarische Er scheinungen wie die Erzählungen von den Detektiv-Aben teuern im Jahre 1908, ich glaube auch Ende 1S07 und in der ersten Hälfte des Jahres 1809, die herrschende Stellung einnahmen. Es genügt, zu zeigen, daß von 1600 bis 1750 heraus gegebenen übersetzten Büchern bloß auf die eine Literatur in Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 76. Jahrgang. der Art der Detektiv-Romane 624 Bücher, das ist mehr als ein Drittel aller hsrausgegebenen übersetzten Bücher, fallen. Diese Art der Literatur hat nicht nur die Belletristik, sondern zum Teil auch das Drama erfaßt. Dann ist auf die sexuelle Frage hinzuweisen, auf den Zweig derselben, der durchaus keine wissenschaftliche Be deutung hat, sich nicht so sehr auf Psychologie, Medizin und Philosophie bezieht, als einen ganz bestimmten, für die Bildung des Volkes unbedingt negativen und besonders für die Jugend verderblichen Zweck verfolgt. Dieser Zweig der Literatur nimmt aus dem Büchermarkt einen beträcht lichen Raum ein. So fallen z. B. von 185 bis 200 übersetzten Büchern in der Philosophie, Psychologie und Soziologie auf die sexuelle Frage 55 Bücher, von denen kaum mehr als 5 eine ernste Beachtung verdienen. In der Belletristik kann man von 250 bis 270 über setzten Büchern im ganzen nur 100 als ernst bezeichnen; das übrige bezieht sich ebenfalls auf die Geschlechts literatur, in der Art von Sacher-Masoch, Marquis de Sade oder auf Erzeugnisse, wie »Im Wirbel der Wonne-, »Me moiren eines Sophas«, »Tagebuch einer Protistuierten-. »Tagebuch Evas« usw., aus Bücher, die keine Bedeutung für die Bildung haben. Nehmen wir die wissenschaftlichen Fächer, wie z. B. die Medizin. Von 65—75 übersetzten Büchern kann man im ganzen nur 20—25 als ernst bezeichnen. Alles übrige be zieht sich entweder auf die Geschlechtsfrage oder auf Bücher, die den Zwecken der Reklame für alle möglichen medi zinischen Mittel dienen. Chemie, Physik, Mathematik und andere Wissenschaften geben zur Übersetzungsliteralur auch nur einen sehr geringen Anteil, im ganzen 11—20 Prozent. Wenn einige Fächer der Literatur auch einen ziemlich beträchtlichen Prozentsatz von Übersetzungen aufweisen, so muß der Nutzen in Betracht gezogen werden, den das heraus gegebene Buch gebracht hat. Ohne Zweifel ist ein großer Prozentsatz von übersetzten Büchern auf Bücher über Fragen der Philosophie und Psychologie entfallen. Aber wenn man auch hier genauer nachsteht, so kommt von den 30—40 Prozent Büchern, die in Übersetzung erschienen sind, kein kleiner Anteil auf Bücher über Chiromantie, Traumdeuter usw. Fügt man dem allen noch hinzu, daß sich unter den herausgegebenen Übersetzungen nicht wenig Werke von solchen Autoren finden, deren Autor recht schon erloschen ist oder die überhaupt frei übersetzt werden können, so muß man zugeben, daß der Prozentsatz der übersetzten Literatur im Vergleich zu der verlegten einheimischen Literatur sehr unbedeutend ist. Sonach kann ich aus Grund dieser Zahlen behaupten, daß nicht nur die Belletristik, sondern auch die wissenschaft lichen Erzeugnisse auf unserem Literaturmarkt eine im Ver hältnis zu unserer einheimischen Literatur so unbedeutende Stelle cinnehmen, daß kein praktischer Grund vorliegt, von irgend einem Hindernis für die weitere Entwicklung der Volksbildung beim Abschluß einer internationalen Konvention zu reden. (Schluß folgt.» Kleine Mitteilungen. Berner Literarkonventiou. — Der Schweizerische Bundesrat hat in einer Botschaft vom 8. Oktober d. I. den Eidgenössischen Räten die vorbehaltzlose Genehmigung der revi dierten Berner Übereinkunft zum Schutze von Werken der Lite ratur und Kunst empfohlen. Der Bundesrat stellt fest, daß der internationale Schutz literarischer und künstlerischer Werke durch die Berliner Konferenz eine ganz bedeutende Stärkung erfahren hat. Zwar hätte er es gerne gesehen, wenn insbesondere der Industrie der mechanischen Musikinstrumente größere Berücksichti- 1583
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