Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.10.1909

des Verbands zu übermitteln. — Ebenso feierte in diesem Jahre Kollege Koehler in Firma Koenitzer's Buchhand lung-Frankfurt sein sllnfundzwanzigjähriges Geschästs- jubiläum; auch dieser Firma übersandte der Vorstand die herzlichsten Glückwünsche im Namen des Verbands. — Leider brachte uns das verflossene Jahr auch einen schweren Verlust: am 17. August starb Kollege Karl Auffarth; der Verstorbene gehörte dem Vorstande eine lange Reihe von Jahren als Schatzmeister an; unser Ver band verliert an dem Verstorbenen ein verdienstvolles Mitglied, dessen Andenken er stets in Ehren halten wird. — Die Versammlung erhob sich zum Zeichen der Trauer von ihren Sitzen. »Von buchhändlerischen Ereignissen allgemeiner Be deutung sind es nachfolgende, die besondere Hervorhebung verdienen: »Am 3l. Oktober v. I. behandelten wir gemeinsam mit dem Vorstand des Frankfurter Buchhändlervereins die Angelegenheit der Rabattfrage, und die Vorstände dieser Vereine beschlossen, eine Erklärung im Börsenblatt, in welcher wir uns der Auffassung des Verbandsvorstandes in Hinsicht der Resolution des Deutschen Verlegervereins betreffs der eventuellen Erhöhung des Mindestrabattsatzes von 25 Prozent auf 30 Prozent im allgemeinen an schlossen; unsere Erklärung vom 7. November in Nr. 260 des Börsenblatts lautete: »»Die Unterzeichneten Vorstände haben in einer am 31. Oktober stattgehabten gemeinschaftlichen Sitzung einstimmig folgende Erklärung beschlossen: »»Die Versendung des Rundschreibens des Vor standes des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine vom September d. I. geschah, wie wir anerkennen, in bester Absicht. Auch wir und mit uns wohl fast der gesamte Buchhandel erwarteten, daß der Vor stand des Deutschen Verlegervereins die in den Ver handlungen zu Kantate IS08 gegebenen Anregungen seinen Mitgliedern durch besonderes Rundschreiben bekanntgeben und eine Rabatterhöhung in wohl wollender Weise empfehlen würde. »»Im Interesse des guten Einvernehmens zwischen Sortiment und Verlag bedauern wir diese Unter lassung des Vorstandes des Verlegervereins auf das lebhafteste.«» »Es ist mit Dank anzuerkennen, daß inzwischen schon eine ganze Anzahl Verleger im Sinne dieser Ausforderung eine Rabatterhöhung hat eintreten lassen. »Mit der vom Börsenverein beschlossenen Revision der Buchhändlerischen Verkehrsordnung hat sich unsere vorjährige Herbstversammlung beschäftigt; es wurde eine Kommission ernannt, die sich aus folgenden Herren zu sammensetzte: Kollegen Saeng-Darmstadt. Scholz-Mainz. Waitz-Darmstadt, Alt-Frankfurt. Kleinschmidt-Darmstadt; über die Annahme der gemachten Vorschläge soll Oster messe 1910 abgestimmt werden. -Die diesjährige Ostermcsse stand unter dem Zeichen der Verkaussordnung; unser I. Vorsitzender hatte es sich in Anbetracht wichtiger, von unserem Verband vor- geschlagcnen Abänderungen nicht nehmen lassen, noch persönlich Herrn vr. Ruprecht in Göttingen aufzusuchen, von hier aus fuhr Kollege Behrend noch nach Hannover und Hamburg, um mit den dortigen Kreisvereinen gleich falls in Fühlung zu bleiben. -Rascher als allgemein erwartet, wurde die neue Verkaussordnung für den Verkehr des deutschen Buch handels mit dem Publikum zum Beschluß erhoben, mit Ausnahme des Z 11. der erst im nächsten Jahre in Kraft treten soll. »Die Verkaufsordnung hat nicht alle Wünschej weciV des Verlags noch des Sortiments erfüllt; da sie ohnedl!» nach dreijähriger Dauer einer Revision unterzogen werde«! soll, so können Bestimmungen, die sich in dieser Zeit unpraktisch herausgestellt haben, gebessert werden, de » ' bildet deren Annahme einen großen Fortschritt in us Organisation und sind wir den Urhebern und Vers I großen Dank schuldig. »Zur Ostermesse war unser Verband durch vier glieder vertreten. »Der Aufforderung des Börsenvereins - Vorstände^ gemäß haben wir auf Grund der eingesandten Liste einel genaue Prüfung aller in unserem Bezirk wohnenden und! im Buchhändler-Adreßbuch verzeichneten Firmen vorge nommen und unter Begründung etwaiger Änderungen der Geschäftsstelle unser Ergebnis unterbreitet. »Ein zur Ostermesse geplanter Versuch zur Gründung eines deutschen Sortimenter-Vereins, unabhängig vom Verband der Kreis- und Ortsvereine, ist wiederum miß glückt. die weiteren Verhandlungen sind unseren Mit- ^ gliedern aus den ausführlichen Berichten im Börsenblatt j wohl noch in frischer Erinnerung. Wir sind der Meinung, daß es eines besonderen Sortimenter-Vereins nicht bedarf, da die Interessen des Sortiments durch die Kreis- und Ortsvereine genügend gewahrt werden können. »In fast allen Kreis- und Ortsvereinen ist eine er freuliche Steigerung des Interesses sür ein festes Zu sammenhalten auf wirtschaftlichem Gebiete zu verzeichnen. Möge auch in unserem Verbände die Einsicht, daß vor nehmlich in wirtschaftlichem Zusammenschluß die Stärke. unseres Verbandes zu suchen ist. sich immer mehr be- / festigen und erweitern. -So bleibt auch für die Folge enger Zusammenschluß ^ und stete Bemühung zur Besserung der geschäftlichen Grund bedingungen notwendig und niemand darf sich der Mit arbeit dazu entziehen. »Mit diesem Wunsch schließe ich den diesjährigen Jahresbericht!» Punkt 2 der Tagesordnung. Der Schatzmeister des Verbandes. Kollege Feddersen-Hanau verlas den Kassen bericht. Dem Vorstande wurde nach vorheriger Prüfung und Richtigbefund der Abrechnung durch die Kollegen Legler- Gießen und Heberlcin-Darmstadt Entlastung erteilt. Punkt 3 der Tagesordnung. Der Voranschlag für das Vereinsjahc 1S0S/I0 wurde verlesen und ebenfalls genehmigt. — Der Jahresbeitrag für das kommende Jahr wird wiederum auf 10 Mark festgesetzt. Punkts der Tagesordnung. Kollege Behrend bat, mit Rücksicht auf seine umfangreiche Tätigkeit im Vorstand des Börsenvereins von seiner Wiederwahl als 1. Vorsitzender ab zusehen, erklärte sich jedoch bereit, die Stelle des 2. Vor sitzenden zu übernehmen, dementsprechend lautet der Wahl- vorschlag: Scheller-Frankfurt. 1. Vorsitzender. Behrend-Wiesbaden. 2. Vorsitzender. v. Mayer-Frankfurt. I. Schriftführer. Scholz-Mainz. 2. Schriftführer. Feddersen-Hanau. Schatzmeister. Die Wahl erfolgte dementsprechend durch Akklamation. — Kollege Scheller dankt im Namen des neugewähltcn Vor standes und erklärt sich zur Annahme der Wahl bereit; ein gleiches geschieht seitens der anderen Herren. — Kollege Petters-Heidelberg spricht sein Bedauern aus. daß Kollege Behrend gezwungen sei. sein Amt als 1. Vorsitzender nieder zulegen. und dankt gleichzeitig für die erfolgreiche Arbeit, die Kollege Behrend während der letzten Jahre im Verband ge leistet habe. Gleichzeitig spricht Kollege Petters seine Freude