Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.02.1909

^ 40, 18. Februar 190V. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 2133 Buchhändler, wovon aber 15 ausschließlich Verleger sind, 2 nur bedingungsweise Rabatt erhalten, einer sein Recht nicht benutzt (1907: 115, davon 17 reine Verleger). Außerhalb der Hauptstadt gibt es in Dänemark jetzt 202 rabottberechtigte Firmen mit 30 Zweiggeschäften (1907: 196 mit 27 Zweiggeschäften). Die Zahlen der rabattberechtigten Firmen außerhalb Dänemarks, die in Kopenhagen durch einen Kommissionär vertreten sind, sind folgende: auf Island 5, in Schleswig-Holstein 9, in Norwegen 27, in Schweden 17, im übrigen Ausland 13. (Nach: »Noräl8k öo^bavcllsi'-'I'iätznäe«.) * Neue Bücher, Kataloge usw. für Buchhändler: Xu vir in Nünokov. 8". 65 8. Verlagsbericht für 1908. — Vorankündigung für 1909 von Schuster L Loeffler in Berlin. 8". 16 S. XataloA I§o. 227 von 8 im mol L 6o. in l-eixrnA. 8". 154 8. 4258 Nrn. ArrnF. 8". XI,VIII u. 292 8. I-oicksv, 8i^tbokk'3 11 it- 8°".o^8.^"" 8ti-a««bu^ uncl vorlin. (Bücher-Chronik der Hauptverwaltung in Angelegenheiten der Presse). St. Petersburg, Kontor der Redaktion des »Regierungs boten« (IIprtsurkLi.er'seuuk.iü Lici-sukci.). (Auch zu beziehen durch A. S. Suworin, die Gesellschaft M. O. Wolfs und die Gesellschaft N. P. Karbasnikow.) 1909, Nr. 4 (vom 24. Januar a. St.). Groß-8o. Ztz S Erscheint wöchentlich einmal. Personalnachrichten. Julius Thomsen -s-. — Am 13. Februar starb der berühmte Chemiker Geheime Konferenzrat Professor vr. H. P. I. Julius Thomsen in Kopenhagen, fast dreiundachtzig Jahre alt, seit 1888 bis zuletzt Präsident der dänischen Gesellschaft der Wissenschaften (Viäen8kad6rn68 86l8kab), Mitglied zahlreicher ausländischer Akademien. Er wirkte 1866 bis 1901 als Professor der Chemie an der Universität in Kopenhagen und war 1883 bis 1902 Direktor der »1'oI)-tekni8k reav8ts.lt«, der Technischen Hochschule ebenda, deren Unterricht er der neuen Entwicklung der Technik entsprechend umgestaltete und deren Neubauten (ebenso wie das 1892 eröffnete neue chemische Laboratorium der Thermochemie, der Lehre von den Wärmeerscheinungen und dem Temperatureinfluß bei chemischen Prozessen Schon 1852 erhielt er für eine Abhandlung »Lickra^ til et termokem^lr 8Mem« die silberne Medaille der dänischen Gesellschaft der Wissenschaften, und in deren Schriften wie in Pvggendorffs »Annalen« veröffentlichte er 1869—73, darauf im »Journal für praktische Chemie« und in den »Berichten der deutschen chemischen Gesellschaft« eine Reihe thermochemischer Abhandlungen. Eine gesammelte systematische Bearbeitung derselben ist fein vier- bändiges Hauptwerk »Thermochemische Untersuchungen« (Leipzig 1882—85, I. A. Barth), abschließend endlich zusammengefaßt in o» teoret^ire Ke8ultater« (Kopenhagen 1905, Höst, 484 S., geb. 5 Kronen), wovon die deutsche Ausgabe 1906 bei Ferdinand Enke in Stuttgart erschien. Daneben fand Thomsen Zeit, chemische Lehrbücher und populäre Schriften zu verfassen. 1862—78 gab Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 76. Jahrgang. er zusammen mit seinem Bruder August (Professor der Chemie an »Xavckboböj^olev«, der Landwirtschaftlichen Hochschule) die Zeitschrift »Tick^krikt kor I^gik o» Xemie« heraus. Aber Thomsen besaß auch eine außerordentliche praktische Be gabung. 1852 erfand er ein Verfahren, aus dem seltenen, fast nur auf Grönland vorkommenden Mineral Kryolith Soda herzu stellen; er wurde damit der Begründer der Kryolithindustrie, die noch heute, nachdem die Kryolithsodafabrikation wegen des starken Preisrückgangs der Produkte längst aufgegeben ist, für die Herstellung von Kryolithglas, Emaille und Aluminium große Bedeutung hat. Thomsen führte einen regelrechten Bergbau des Minerals in Grönland durch, arbeitete selbst die Pläne zur Fabri kation an der chemischen Fabrik »Öresund« in Kopenhagen ins einzelne aus und behielt bis zu seinem Tode die Leitung der dänischen Kryolith-Minen- und -Handelsgesellschaft, die seit 1865 allein an Konzessionsabgaben über 3'/2 Millionen Kronen an den dänischen Staat entrichtet hat. Er wurde dadurch ein sehr wohlhabender Mann. Ein Denkmal von Julius Thomsen, dargestellt gestützt gegen einen mächtigen Kryolithblock, wurde vor einigen Jahren im Hofe der Technischen Hochschule in Kopenhagen, neben H. C. Orsteds Standbild, enthüllt. G. Bargum. Sprechsaal. Preisunterbietungen. <Vg>. 1908 Nr. 291 d.'Bl.) Im Börsenblatt No. 291 vom 15. Dezember 1908 zeigten wir an, daß das Warenhaus Gebr. Heilbuth in Hamburg u. a. neue Bücher mit 10A unterm Ladenpreis anzeige. Die Antworten der betroffenen Verleger, denen wir die Anzeige machten, geben uns die Überzeugung, daß es nur mit Hilfe des gesamten Buch handels möglich sein dürfte, die vermittelnde Firma ausfindig zu machen. Wir vermuten, daß diese kaum in Hamburg oder an den betreffenden Verlagsorten zu suchen sein wird, und rufen daher den gesamten Buchhandel durch Bekanntgabe der genauen Sach lage zur Mitarbeit bei der Suche nach dem Zwischenhändler auf. In dem Inserat der »Gebr. Heilbuth«, das über eine halbe Seite in der Neuen Hamburger Zeitung Nr. 560 vom 28. November 1908 einnimmt, lautet die uns interessierende Stelle: Romane: Sämtliche Titel pro Band W. Heimburg, Romane, Orig.-Einbände 3.60 E. Werner, Romane, Orig.-Einbände ^ 3.60 N. v. Eschstruth, Romane, Orig.-Einbände ^ 3.60 E. Marlitt, Romane, Orig.-Einbände ^ 3.60 Bilderbücher. Busch, »Max und Moritz«, Orig.-Ausgabe ^ 2.70 Hoffmann, »Struwelpeter«, Orig.-Ausgabe ^ 1.65 Levetzow, »Lies und Lene« ^ 1.80 Hoffmann, »Struwelpeter«, Orig.-Ausgabe Kartoniert ^ 2.70 Märchenbilderbuch 1.55 Inzwischen hat das Weihnachtsgeschäft uns auf einen weiteren Fall einer öffentlichen Preisunterbietung hingelenkt und zwar dadurch, daß sie im Schaufenster der betreffenden Handlung geschah. Eins unserer Mitglieder fand nach dem Feste beim Durchsehen der im Hause eingegangenen Kataloge und Preis listen dann auch noch den Katalog der Papierhandlung, aus dem wir die betreffenden Angaben hiermit veröffentlichen: Alex Loewenberg, Hamburg, Bleichenbrücke 8 und Alter Steinweg 47 bietet in seiner »Weihnachts-Ausgabe 1908« auf Seite 55 folgende Bücher zu den beigesetzten Preisen an: Der Trotzkopf. Eine Pensionsgeschichte für erwachsene Mädchen von Emmy von Rhoden. Illustriert von August Mandlich .Xl 2.60 Trotzkopfs Brautzeit. Aus dem Nachlaß von Emmy von Rhoden, Verfasserin des »Trotzkopf«. Illustriert von Willy Planck 2.50 Aus Trotzkopfs Ehe, von Elfe Wildhagen (geb. Friedrich-Friedrich , Verfasserin von »Trotzkopfs 280