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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.02.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-02-19
- Erscheinungsdatum
- 19.02.1909
- Sprache
- Deutsch
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2182 Börsenblatt f. d. Htschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^ 41, 19. Februar 1909. erhebung krankt, und 4. bei Gesetzwerdung die Firmen zwingen würde, ihre Zuflucht zu anderen von der Steuer nicht betroffenen Reklamemitteln zu nehmen, also für den Fiskus als Einnahme quelle versagen müßte. Die ausgefüllten Fragebogen sollen den maßgebenden Mit gliedern des Reichstages und den geeigneten Stellen zugänglich gemacht werden. Hierzu ist eine Vereinigung mit den übrigen bestehenden Protestgruppen geplant; die in Berlin unter dem Vorsitz der Direktors Werner Wilm gebildete war durch diesen vertreten. (Nach: Nationalzeitung.) Zum Entwurf eines neuen Gesetzes gegen den un lauteren Wettbewerb. (Vgl. Nr. 12, 23, 36, 38 d. Bl.) — Die Ortsgruppe Leipzig des Deutschen Detaillisten-Verbandes hat der Reichstagskommission zur Vorberatung des Entwurfs eines Gesetzes zur Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbes zu Händen des Referenten dieser Kommission, Herrn Neichstags- abgeordneten Justizrat vr. Junck, eine Eingabe übermittelt, in der sie verschiedene Anträge und Abänderungsvorschläge unter breitet. Insbesondere soll §5, der Bestimmungen über den Verkauf von Waren aus einer Konkursmasse vorschreibt, durch die Bestim mung erweitert werden, daß die Ware, sobald sie in andere Hände übergeht, nicht mehr als Konkursmasse augekündigt werden und daß die aus einer Konkursmasse stammende Ware nicht mit anderer Ware zusammen angekündigt oder verkauft werden darf. — Zu § 6, der die Regelung des Ausverkaufswesens betrifft, werden Bestimmungen vorgeschlagen, durch die es ermöglicht werden soll, die reellen, soliden Geschäfte zu schützen und zu schonen, die un soliden und unlauteren aber um so empfindlicher zu treffen. — Auch zu § 9, der die Saisonschluß- und Jnveutur-Räumungsaus- verkäufe regelt, werden im Interesse des soliden Geschäftsbetriebes und zur Bekämpfung des unlauteren Geschäftsgebarens ent sprechende Anträge gestellt. (Leipziger Zeitung.) Bon Peter Ganter. (Vgl. 1908 Nr. 296—302; 1909 Nr. 14 d. Bl.) — Die Voruntersuchung gegen den Reklame schwindler Peter Ganter, der sich in München in Haft be findet, konnte wegen des umfangreichen Materials noch nicht zum Abschluß gebracht werden. Inzwischen ist über das Vermögen Ganters der Konkurs eröffnet worden. Das vorhandene Bar vermögen, der Hausbesitz in Nymphenburg, sowie das gesamte Mobiliar ist der Frau des Verhafteten zugeschrieben, was auch vorhanden, die ihre zum Teil beträchtlichen Forderungen von Frau Ganter zu erhalten hofften, von dieser aber abgewiesen wurden Die Gläubiger beabsichtigen, im Klagewege vorzu- gehen. (Nationalzeitung.) * Postscheckkonten. (Vgl. Nr. 15—40 d. Bl.) — Weiter ge meldete Postscheckkonten: Firma: Postscheckamt: Konto-Nr.: A. Bonz' Erben Stuttgart 514 Oscar Brandstetter Leipzig 1376 Deutsche Sonntagsschulbuchhand lung Berlin 3669 Alfred Lorentz Leipzig 2834 Priebatsch's Buchhandlung Breslau 615 * Der neue französische Zolltarif. — Der Deutsch-Franzö sische Wirtschaftsverein (Geschäftsstelle: Berlin 9, Köthener Str. 28,29) teilt mit, daß die von ihm herausgegebene ver gleichende Gegenüberstellung der alten und der geplanten neuen Zölle des französischen Tarifs jetzt erschienen ist. Den Mitgliedern des Vereins steht diese Publikation unentgeltlich zur Verfügung. Soweit der Vorrat reicht, können gegen Ersatz des Selbkosten- preises auch außenstehende Interessenten auf Verlangen Exemplare erhalten. Das Armeewerk Menzels. (Vgl. Nr. 24 d. Bl.) — Bei der Versteigerung des Nachlasses des Malers Fritz Werner am 17. d. M. in Rudolf Lepkes Kunstauktionshaus in Berlin wurde Adolf von Menzels Armeewerk (450 Blatt) für 1010 verkauft. (Nach: »B. Z. am Mittag«.) Zur Geschichte der Bale - Presse. — Die Erneuerung der Kunst des Buchdrucks, in der England bekanntlich den übrigen Ländern Europas erheblich vorausging, begann dort im Jahre 1844, als Charles Wittingham Caslons Typen auf der Chiswick- Presse erneuerte. Trotz diesem frühen und erfolgreichen Versuch, die damals übliche nichtssagende und geschmacklose Buchausstattung und Druckweise durch eine künstlerische Buchbehandlung in Druck, Papier, Einband und Schmuckformen zu ersetzen, dauerte es aber noch fast ein halbes Jahrhundert, bis plötzlich eine neue Zeit des Buchdrucks begann, deren Erzeugnisse zwar gegen die alte Be handlung der Drucke einen stark persönlichen Charakter trugen, aber doch von einem starken und erfolgreichen Ringen um eine würdige Buchausstattung Zeugnis geben. Männer wie William Morris, Emery Walker und Charles Ricketts fühlten sich abge stoßen von den häßlichen, geschmacklos-aufdringlichen oder nichts sagenden Formen, die die Bücher damals innerlich wie äußerlich aufwiesen, und da sie zugleich schöpferische Künstler waren, so gingen sie ans Werk und schufen selbst, was sie nicht kaufen konnten. Sie schufen neue, deutlich lesbare und kraftvolle Typen, erkannten wieder den Wert einer künstlerischen Anordnung des Satzes auf der Buchseite, einer reichen und ausdrucksvollen Ge staltung der Titelblätter, Kapitelüberschriften, Anfangsbuchstaben usw., wandten dem Schmuck und Einband eine früher ver gessene Sorgfalt zu und brachten so in der Vale-, Kelmscott-, Eragny- und Doves-Presse Werke hervor, die sich sofort als das würdige Kleid eines bedeutenden geistigen Inhalts zu er kennen gaben. Die ersten Bücher, die als Erzeugnisse der Kunst Charles Ricketts', des Gründers der Vale-Presse, angesehen werden müssen, waren von ihm mehr angeregt als vollständig geschaffen. Dennoch zeigen sie deutlich, was auch eine in erster Reihe geschäftliche Zwecke verfolgende Druckerei an künstlerisch wertvollen Erzeug nissen herborbringen kann, wenn sie nur mit Geschmack zu arbeiten versteht. Das erste Werk war die bekannte Zeitschrift »Hie vial«, eine reich ausgestattete künstlerisch-literarische Zeitschrift in Quart, die zuerst im Jahre 1889 in Chelsea herausgegeben wurde. Die Zeitschrift erschien vollkommen unregelmäßig — Nr. 2 im Februar 1892, Nr. 3 im Oktober 1893, Nr. 4 im Jahre 1896 und die fünfte und letzte Nummer im Jahre 1897. »I'bs vial« wurde von Ricketts und Charles H. Shannon gemeinsam herausgegeben; in ihrer Nummer 4 erschienen zum erstenmal zwei Probeseiten, die in der damals (1896) gegründeten Vale- Presse hergestellt worden waren. Das erste Buch, das mit der Vale-Type gedruckt wurde, waren die »Darl^ koems ok ^obn Nilton«, ein Quartband mit Zierleisten und reichem Titelblatt, die der Künstler selbst auf Holz geschnitten hatte. Doch waren schon vorher wichtige Bücher unter seiner Aufsicht hergestellt worden, so »Lilvsr ?oint8« von John Gray, das 1893 bei John Lane erschien, ferner das 1891 bei Osgood, M. C. Jlvaine L Co. erschienene »Hou36 ok koius- ßrrrnat68<., an dessen Schmückung mit Illustrationen und Zierleisten sich die beiden oben genannten Künstler beteiligt hatten, ferner »Oaplinig anä Obloe« (1893), »Hero anä I^oaucker« (1894) und »4'bo 8pbinx« (1894), von denen die beiden ersten von der Vale-Presse, das letzte von John Lane herausgegeben wurden, »vapknis anä Okloe« ist ein Quartband in altertümlicher Type mit reichem und sehr schönem Schmuck an Zeichnungen und Zierbuchstaben und gilt als das erste Buch, das in neuerer Zeit mit Holzschnitten und Satz von eines Künstlers Hand erschien. »Hsro ancl k-eanckei« (in Marlowe und Chapmans Übersetzung) ist ein Oktavband, etwas weniger reich, aber nicht weniger gelungen als jenes. Das bemerkenswerteste Buch jener Zeit aber war »Ido Zpkinx«, ein prächtiger kleiner Quartband mit elfenbeinartigem Vellum mit reichen Zeichnungen auf Gold und in Rot, Grün und Schwarz gedruckt, in seiner Freiheit und Wärme an die Bücher der Re naissance erinnernd. Überhaupt legte die Vale-Presse auch im Einband Wert auf reiche Farbe, und ihre Zusammenstellungen von Rot, Blau und Grün heben sie zumeist von den Schöpfungen der gleichzeitigen Künstlerpressen deutlich ab. Nicht lange nach ihrer Gründung siedelte die Vale-Presse von ihrem ursprünglichen Heim in Chelsea nach Warwick Street, dann nach Nr. 17 Craven Street über. Ein verheerendes Feuer, das in der durch Druckausführungsaufträge eng mit der Vale-Presse verbundenen Ballantyne - Presse ausgebrochen war, tat der
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