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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.02.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-02-19
- Erscheinungsdatum
- 19.02.1909
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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lisetk L Xoelllor, Larsortimend in 8t,utt§8.rt. 8". 10 8. m. * Verein Dresdner Buchhändler. — Die diesjährige, 27. ordentliche Hauptversammlung des Vereins Dresdner Buch händler wird am Donnerstag den 25. Februar 1909, abends V-,9 Uhr, im »Hotel de France«, Wilsdruffer Straße 15, abgehalten werden. » Butztag in Sachsen. (Vgl. Nr. 35 d. Bl.) — Auf den Bußtag in Sachsen, Mittwoch den 10. März, sei für den Ver kehr mit Leipzig wiederholt aufmerksam gemacht. Personalnachrichten. * Gestorben: am 9. Januar 1909 im Alter von einundsechzig Jahren der Buchhändler und Buchdrucker Herr Kommerzienrat Friedrich Rindfleisch, Inhaber der Firma Grieß- mayer'sche Buchdruckerei, Buch- und Kunsthandlung in Neuburg a/D., Verleger des Neuburger Anzeigeblatts. Sprechsaal. Deutsche Dichter-Gedächtnis-stiftung und Buchhandel. Als ein neuer Beweis dafür, daß manche der in letzter Zeit so zahlreich entstandenen Vereine, Gesellschaften rc., deren Tätig keit sich auf den Vertrieb von Büchern erstreckt, eine Schädigung und Gefahr für den Buchhandel sein können, diene heute folgender Fall: in Hamburg, die ich stets in der Auslage hielt und bei Nachfrage nach billigen Büchern gern vorlegte und empfahl, hatte ich, namentlich unter den Schülern des hiesigen Gymnasiums, bis zum Jahre 1907 guten Absatz. Mir war es aufgefallen, daß dieser Absatz unter den Schülern im vorigen Jahre ganz aufgehört hatte. Durch Zufall bin ich nun jetzt dahintergekommen, daß mir ein neuer Konkurrent entstanden ist, der — welche Ironie des Schicksals — in demselben Hause wohnt, in dem ich mein Geschäft betreibe und — Schüler des hiesigen Gymnasiums ist. Weiter habe ich erfahren, daß dieser Schüler Vorsteher einer Ortsgruppe der Deutschen Dichter- Gedächtnis-Stiftung ist und vom Verlage auch schon eine für hiesige Verhältnisse nicht unbedeutende Anzahl von Bänden be zogen hat. i ^ -PH der Deutschen Dichter-Gedächtnis-Stiftung näher zu unterrichten. In den Instruktionen für Ortsgruppenvorstände, die ich der Redaktion des Börsenblattes vorlege, wird unter anderem den Vorstehern als erfolgreichstes Werbematerial ein Kommissionslager vorzulegen, oder sie zu verkaufen. Ein direkter Rabatt wird nicht angeboten; jedoch sind die Vorsteher berechtigt, für Unkosten usw. 10 Prozent der Einnahme in Abzug zu bringen. Was veranlaßt die Geschäftsleitung in Hamburg, den Ver trieb ihres Verlages in hiesiger Stadt in Privathände zu legen? Die Geschäftsleitung mußte wissen, bzw. hätte sich überzeugen können, daß ihre Bücher in hiesiger Stadt an meinem Lager sind, da ich seit drei Jahren ein Kommissionslager des Verlags halte und verkaufte Bände schon direkt, allermeist jedoch vom Barsortiment nachbezogen habe. Da es Bestreben der Stiftung ist, in möglichst vielen Ort schaften Ortsgruppen zu gründen — nach dem Jahresbericht von 1907 gab es in Deutschland 131 Ortsgruppen—, hat meiner Ansicht nach der deutsche Buchhandel Stellung dazu zu nehmen. Entweder die Deutsche Dichter-Gedächtnis-Sliftung macht ihre Geschäfte nur direkt mit den Ortsgruppen, wobei sie wohl allerdings einen wesentlichen Rückgang ihres Umsatzes zu ver zeichnen hätte, oder sie überläßt dem Buchhandel den Vertrieb zum mindesten in den Orten, wo sich leistungsfähige Buchhandlungen befinden, die sich für den Vertrieb interessieren. An intensiver Reklame dem Buchhandel gegenüber hat es der Verlag ja nicht fehlen lassen. Zum Schluß bemerke ich, daß ich die Bestrebungen der Deutschen Dichter-Gedächtnis-Stiftung durchaus nicht verkenne; um so mehr aber bedaure ich, daß ich selbst, der diese Bestrebungen gern unterstützte, erkennen mußte, von derselben Seite geschädigt worden zu sein, so daß mir der weitere Vertrieb dieser Bücher ver leidet ist. Jauer, den 10. Februar 1909. Otto Scholtz i. F. Hellmann'sche Buchhandlung. Entgegnung. Zu den Zeilen des Herrn Otto Scholtz in Jauer vom 10. d. M. bemerken wir, daß wir daraus mit Freude erfahren, daß sich die Hellmann'sche Buchhandlung in Jauer, deren Inhaber Herr Otto Scholtz ist, um den Absatz unserer Bücher verdient gemacht hat. Wir konnten dies aus unseren Büchern nicht ersehen, da der direkte Bezug des genannten Sortimenters von unserer Verlags-Abteilung ein sehr geringer gewesen ist, die Bücher also offenbar durch eins der großen Barsortimente bezogen werden. Man wird uns auch nicht verdenken können, daß wir den Absatz unserer Bücher zu beleben suchen, wo dies möglich erscheint. Unsere Ortsgruppen sind ein ausgezeichnetes Mittel dafür. Die Tätigkeit der Deutschen Dichter-Gedächtnis-Stiftung kann, wie die Erfahrung gezeigt hat, dem großen Publikum durch Jahres bericht, Werbeblatt usw. bei weitem nicht so nahe gebracht werden wie durch unsere eigenen Bücher, die unser bestes Werbematerial sind. Wenn einzelne Ortsgruppenvorsteher sich auch des Vertriebs der Bücher annehmen, wofür sie irgend welche Remunerationen nicht erhalten, da ihre Gesamttätigkeit eine ehrenamtliche ist, so können wir uns darüber freuen. Es ist den Vorstehern ge stattet, für ihre Verwaltungsunkosten (Porto, Briefumschläge usw.) von den Jahreseinnahmen, die allergrößtenteils aus Beiträgen bestehen, 10 Prozent abzuziehen. Der überwiegende Teil der Ortsgruppenverwalter macht übrigens von dieser Erlaubnis keinen Gebrauch. Wir können also eine Schädigung des Sortimentsbuchhandels nicht als vorliegend erachten. Vielleicht wird im einzelnen Falle einmal ein Buch von einem Ortsgruppenvorsteher gekauft, weil dieser es im Freundes-und Bekanntenkreise immer wieder vorzeigt, also lebhaft Agitation dafür treibt. Im großen und ganzen wird dadurch aber nur die Kauflust für unsere Bücher, die ganz über wiegend durch den Buchhandel bezogen werden, angeregt. Beweis genug ist der von Jahr zu Jahr steigende Absatz der Bücher der Deutschen Dichter-Gedächtnis-Stiftung. Deutsche Dichter-Gedächtnis-Stiftung. Achtung! Ein Reisender namens Arno Meinert, früher in Posen, Kronprinzenstraße 41, hat sich von einer ganzen Anzahl Königs berger und Breslauer Buchhandlungen Vorschüsse erschwindelt durch die Behauptung, daß er bei uns Kaution hinterlegt hätte. An der Sache ist kein Wort wahr. Wir bitten alle Kollegen, dem Meinert keine Vorschüsse zu geben und ihn bei Vorlegung seiner durchweg gefälschten Bestellungen sofort verhaften zu lassen. Unserseits ist die Sache bereits am 27. v. M. der Königlichen Staatsanwaltschaft in Königsberg i. Pr. angezeigt.*) Berliner Central-Verlag G. m. b. H. *) Bemerkung der Redaktion. — Im Deutschen Fahn dungsblatt Stück 3009 vom 11. Februar 1909 findet sich der fol gende Steckbrief: Gegen den Reisenden Arno Meinert, zuletzt hier, Kaiser straße 48, ist die Untersuchungshaft wegen Urkundenfälschung und Betrugs verhängt. Verhaftung, Ablieferung in das nächste Justizgefängnis und Mitteilung. Beschr. Alter: 34—37 Jahre, Größe: mittel, Gestalt: untersetzt, Haar und Schnurrbart: blond, Gesicht: länglich, Sprache: westpreußischer Dialekt. Kleidung: dunkler Uberzieher, schwarzer weicher Filzhut. 2. I. No. 125/09. Königsberg i. Pr., 8. Februar 1909. (gez.) Der Erste Staatsanwalt.
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