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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.02.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-02-26
- Erscheinungsdatum
- 26.02.1909
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19090226
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^ 47, 26. Februar 1909. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 2493 Was wünsch' ich den Jubilaren!? Doch halt, da fällt mir ein: Eins könnte doch für jeden von Euch recht praktisch sein. 's ist nur ein einfach Ding, doch, ich gesteh' es ehrlich, Mir altem Burschen ward's nachg'rade unentbehrlich; Ein seltsam komisch Ding, käuflich um keinen Preis Und wied'rum sicher jedem, der 's recht zu suchen weiß; Dabei ein zartes Ding, und doch, ging's je mir krumm, Ausdauernd wunderbarlich wie Gummi elasticum; Stählt auch den deutschen Magen, um sonder Grimm und Grau'n Das roh'ste Rostbeaf drüben mit Schmunzeln zu verdau'n; Handlich und leicht dabei, in meinem Kraftbereich Helfend bei allerlei als nie versagend Handwerkszeug; Lichtspender im Daheim, Staubtilger im Kontor, Ein stetig impulsiver und Allerwelts-Motor, So einer, der nicht weicht, wenn Sturm und Wetter tobt, Auch schon von Zeppelin an hundert Mal erprobt, Auf Reisen unbezahlbar, dieweil — glaubt Ihr es wohl? Soliden Rausch es schafft ganz ohne Alkohol. — Fünfzig Semester rollten gemächlich um und um, Glückauf nun, Jubilare, fürs zweite Viertelsäkulum! Bersucht's mit meinem Kleinod, forscht nach ihm allerwärts, Und habt Jhr's, laßt's nicht rosten: das fröhlich-junge deutsche Herz! Heißt's einst: Mein lieb Herzbrüderlein, mach keine Umständ', geh! Dann segelt Ihr, gleich Zeppelin, mit Gloria in die Höh'! Tief in den blauen Ozean, im Glauben wohl vereint: »Das alte Haus vom Saalestrand hat es doch gut gemeint.« Das Wort ergriff sodann Herr Hermann Lazarus (i. Fa. A. Asher L Co.), um im Namen der Jubilare dem »Krebs« und seinem Vorsitzenden für die erwiesene Liebe und Aufmerksamkeit und die herzlichen Begrüßungsworte zu danken. In launiger Weise bezeichnete Redner sich als ein »altes und seltenes« Menschen- und Mitgliedsexemplar, um dann zu betonen, daß sein Herz trotzdem mit derselben jugendlichen Wärme wie vor fünfundzwanzig Jahren in Liebe und Treue für den »Krebs« schlüge. Die mit lebhaftem Beifall aufgenommenen Ausführungen des Redners gipfelten in einem dreifachen »Hoch!« auf den »Krebs«, in das alte und junge mit einmütiger Begeisterung einstimmten. Nach Erledigung des offiziellen Teiles begann nunmehr ein fröhliches Kommersieren. Mehrere gemeinsam ge sungene Glanznummern des Krebsliederbuches, die dem »Krebs« von Mitgliedern nach dem alten Rezept: »Dichte zu Haus!« gewidmet worden waren, wechselten ab mit humoristischen Vorträgen, unter denen einige besondere Er wähnung verdienen. Herr Ernst Heiberg, der seine große rezitatorische Begabung schon oft in den Dienst des »Krebs« gestellt hatte, trug Liliencrons amüsante Prosaskizze »Betrunken« so charakteristisch vor, daß manchem Zuhörer dabei ganz »süffig« zumute geworden sein mag. Eine vom »Vereinsaristophanes« (es können auch mehrere gewesen sein) verfaßte »wahrhafte Krebs geschichte« in Schnadahüpfln bescherte fast jedem Mitgliede eine gesalzene Bosheit. Glücklicherweise wurde bei allen Betroffenen der eigene Schmerz von der Schadenfreude über die Leidens gefährten reichlich aufgewogen. Daß bei solchen Gelegenheiten auch alte Glanzstücke wieder hervorgeholt und lebhaft begrüßt werden, liegt im Charakter eines solchen h rinnernngsabends. So bewährte denn auch Emil Kupfers lehrsame »Geschichte von der Pimpernuß« und Heinrich Linseners »Die neue Stadtbahn«, von Hugo Roetscher be gleitet, ihre alte Zugkraft. Der stürmisch applaudierte Kantus erinnerte mik seinem harmlosen und doch zündenden Humor an die guten alten Zeiten der Berliner Lokalposse unter Kalisch, Weyrauch und Angely. Mitternacht war lange vorüber, als die letzten Festteilnehmer mit dem Bewußtsein schieden, dem »Krebs« für einen schönen und wohlgelungenen Abend Dank schuldig zu sein. Ein gutes Teil des Gelingens war Berthold Kaufmanns Leistungen am Klavier und seinen zündenden Vorträgen zu danken. Carduccis Nachlatz. — Die in Bologna erscheinende Oarstta äell'Lruilia. ist in der Lage, einige Mitteilungen zu machen über Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 76. Jahrgang. die bisherigen Ergebnisse der Durchforschung des Nachlasses Giosue Carduccis. Seit zwei Monaten ist der aus den Herren Pascoli, Sorbelli und Albini bestehende Unterausschuß mit der Durchsicht des reichen Materials beschäftigt, und schon jetzt, nachdem erst ein verhältnismäßig kleiner Teil durchforscht ist, liegt Stoff für zwei vollständige und bedeutende Bände vor. Der wich tigste dieser beiden Bände wird der sein, der eine Sammlung noch fast ausnahmslos unveröffentlichter und, wie mitgeteilt wird, durchweg hervorragend schöner Jugendgedichte Carduccis umfaß!. Selbst bei Berücksichtigung der strengen Auswahl, die der Dichter traf, ist es recht verständlich, warum er diese glutvollen Jugendpoesien aus der Sammlung seiner Werke ausgeschlossen hat. Der zweite Band wird Carducci als Politiker zeigen. Es ist Albini gelungen, durch Auffindung der Manuskripte festzustellen, daß Carducci der Ver fasser einer Anzahl von politischen Aufsätzen ist, die in dem Jahr zehnte von 1865 bis 1875 in bolognesischen Zeitungen erschienen sind, die das öffentliche Leben von einem idealen und demokratischen Standpunkte aus behandelten und ihrerzeit viel Aufsehen er regten. Der Briefwechsel wird erst später veröffentlicht werden. (B. Z. am Mittag.) * Bressa-Preis (Turin). — Die Akademie der Wissenschaften in Turin wird im Jahre 1911 ihren großen Bressa-Preis in Höhe von 9300 Lire zu verleihen haben. Dieser Preis wird nach den Bestimmungen des Stifters ohne Rücksicht auf Stellung und Nationalität demjenigen Gelehrten oder Erfinder zugesprochen, der in den letzten vier Jahren, also in diesem Fall in den Jahren 1907 bis 1910, nach dem Urteil der Turiner Akademie die hervor ragendste und nützlichste Entdeckung gemacht oder das bedeutendste wissenschaftliche Wtzrk in irgend einem Zweige der Naturwissenschaft hervorgebracht hat. Ärztliche Kongresse. — Der fünfte Kongreß der Deutschen Röntgen-Gesellschaft tagt am 18. April 1909 im Langenbeck- haus in Berlin. Anmeldungen sind an den Schriftführer vi-. Jmmelmann in Berlin Lützowstraße 72, zu richten. — Die dreißigste Versammlung der Balneologischen Gesellschaft wird in der Zeit vom 4. bis zum 9. März 1909 unter dem Vorsitz von Geheimrat vr. Brieger im Hörsaal des poliklinischen Jnsti.uts der Universität Berlin, Zimmer straße 18/19, Portal V, abgehalten werden. 62 Vorträge sind angemeldet. — Die Generalversammlung des deutschen Zentralkomitees zur Bekämpfung der Tuberkulose findet in diesem Jahre in Berlin am 22. Mai und im Anschluß daran eine Sitzung des Ausschusses am 24. Mai im Reichstagsgebäude statt. — Ein niederländischer Arzte- und Naturforscherkongreß soll am 15., 16. und 17. April 1909 in Utrecht abgehalten werden. (Beilage der Münchner Neuesten Nachrichten.) * Nabattvergiitnng bei Postbezug von Zeitschriften. (Vgl. 1908, Nr. 291 d. Bl.) Berichtigung. — Woche, Die. (August Scherl G. m. b. H., Berlin.) Vierteljährlich 80 H. Freiexemplare werden nicht geliefert. * Postscheckkonten. (Vgl. Nr. gemeldete Postscheckkonten: 15—46 d. Bl.) — Weiter Firma: Postscheckamt: Konto-Nr.: Wilhelm Baensch (Dresden) Leipzig 3421 C. Dünnhaupt (Dessau) Kölner Lehrmittel-Anstalt und Buch Berlin 4052 handlung Hugo Jnderau (früher A. I. Tonger) Köln 3365 Fr. Wilh. Ruhfus (Dortmund) Köln 2947 * Butztag in Lachsen. (Vgl. Nr. 35, 41 d. Bl.) — Auf den Bußtag in Sachsen, Mittwoch den 10. März, sei für den Verkehr mit Leipzig wiederholt aufmerksam gemacht. Personalnachrichten. Franz Jost s, Leipzig. <Vgl. Nr, 44 d, B>,> — Dem am IS, d. M, unerwartet aus dem Leben geschiedenen verdienten Leipziger Musilalienhändler Franz Jost widmet in der Ber gs?
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