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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.01.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-01-30
- Erscheinungsdatum
- 30.01.1909
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- Deutsch
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^ 24, 30. Jaimar 1909. Nichtamtlicher Teil. BSrskiibl-I, t d. Dllchn, Buchh-nd-l. 1309 anweisung für das Institut sowie ein Jnstitutsetat ausgearbeitet worden, in dem die Verwendung der eigenen Einnahmen des Instituts von der Verwendung der Reichsbeihilfe streng geschieden ist. Für die Bearbeitung der Bibliographie der Sozialwissen schaften hat die Jnstitutsleitung Grundsätze hinsichtlich der Ab grenzung des Arbeitsgebiets, der Stoffanordnung, der Technik der Materialsammlung und Materialaufarbeitung sowie der Druck legung vorgeschlagen, die zurzeit der gemeinsamen Prüfung und Beratung durch das Kuratorium und die Jnstitutsleitung unter- Zur Unterstützung an die Gesellschaft für deutsche Er zieh ungs- und Schulgeschichte sind 30000 ^ in den Etat eingestellt, während zur wissenschaftlichen Bearbeitung und Veröffentlichung der Ergebnisse der Südpolarexpedition als sechste Rate 14 000 ^ ausgeworfen wurden. Von den Ver öffentlichungen über diese Expedition liegt auf dem Gebiete der Geographie bisher eine solche über die Zeit- und Ortsbestimmungen vor, zur See und im Eise, und damit verbunden eine Diskussion über die Route des »Gauß« (des Expeditionsschiffs), ihre Eigen schaften und ihre Durchführung durch die Expedition. Die Tätigkeit der Leitung des Deutschen Museums in München, für das im diesjährigen Etat 350000 ^ ausgeworfen sind, bezog sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf den Betrieb und die normale Unterhaltung der im alten Nationalmuseum seit zwei Jahren aufgestellten Sammlungen, auf die Einrichtung der zweiten Museumsabteilung in der alten Jsarkaserne und auf den Museumsneubau. Der Besuch der Sammlungen war 1907/08 mit ca. 270000 Personen erheblich größer als im ersten Berichts jahr. In dem Museum wurden von Gelehrten und Ingenieuren Vorträge gehalten und Führungen veranstaltet. In der Jsar kaserne sind provisorisch die Gruppen Metallhüttenwesen und Metallbearbeitung, Gastechnik, Elektrotechnik, Beleuchtungswesen, Baumaterialien, Brückenbau, Wohnbau, Wasserversorgung, Bade wesen, Kanalisation, Heizung, Lüftung und Kältetechnik aufgestellt. In dem Bauplan für den Museumsneubau konnten neue Er weiterungen am Ehrcnsaal und in der Abteilung für Luftschiffahrt vorgenommen werden, nachdem Barmittel von fast 7 Millionen zur Verfügung stehen. Dem Verein zur Erhaltung des kunsthistorisch en In stituts in Florenz ist für das Etatsjahr ein Beitrag von 15 000 ^ zugedacht. Der Etat des Vereins beläuft sich diesmal auf 33 983 Lire in Einnahmen, denen 31 348 Lire in Ausgaben gegenüberstehen. Die Vereinsbibliothek ist auf 4345 (im Vor jahre 4100) Werke, die Abbildungssammlung auf 20 000 Blatt (im Vorjahre 17 800) angewachsen. Die Veröffentlichungen sind fort gesetzt; die Mitgliederzahl ist von 172 auf 185 gestiegen. Der von dem preußischen Minister der geistlichen rc. Angelegenheiten in der Osterzeit auf vier Wochen nach Florenz entsandte »Ferien kurs für Lehrer höherer Schulen zur Einführung in die Geschichte neuerer Kunst« war unter die Oberleitung des Instituts gestellt und hatte in ihm seinen Stützpunkt. Endlich berichtet die Denkschrift über die Tätigkeit der Drachen station am Bodensee für die Erforschung der oberen Luftschichten, für deren laufende Betriebskosten 7400 ^ in den Etat eingestellt sind. Der regelmäßige Betrieb der Station hat am 1. April 1908 begonnen, nachdem ihre innere Einrichtung und die Instand setzung des Drachenbootes »Gna« beendet war. (nach: Deutscher Reichsanzeiger). Graphische Ausstellungen im Leipziger zruustverein. — Ein anerkannter Meister und ein Werdender, Graf Leopold von Kalckreuth in Hamburg und Richard Bossert in Leipzig, stehen gegenwärtig mit graphischen Sonderausstellungen im Leipziger Kunstverein nebeneinander. In einer, mehrere Säle füllenden Ausstellung seiner Gemälde zeigt Kalckreuth zugleich bis auf wenige Blätter sein graphisches Werk. Wie in seinen Gemälden, so spiegelt sich auch in seinen graphischen Blättern das ganze Wesen des Mannes: seine Wahrheitsliebe, sein immer auf das Große gerichtetes Schauen, seine schlichte Schilderungsweise. Noch in keiner Zeit hat das Virtuosentum und die Pinsel gymnastik eine solche Rolle gespielt wie heute. Vergegen wärtigt man sich den jetzigen Wirrwarr der künstlerischen Meinungen und Äußerungen, so berührt es um so ange nehmer, eine der wenigen Persönlichkeiten zu sehen die sich nicht wie der Most gebärdet, sondern sicher und unbeirrt ihren Weg Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 76. Jahrgang. schreitet. Weder in seiner Mal-, noch in seiner graphischen Technik ist bei Kalckreuth auch nur eine Spur von Virtuosentum zu entdecken. Malerische Auffassung und Darstellung decken sich in seinen Schöpfungen so vollkommen, daß jedes Bild einen solchen Grad der Selbstverständlichkeit an sich trägt, als könne es nur so und nicht anders wiedergegeben werden. Besonderes Interesse erhalten seine Dar bietungen noch durch die Vielseitigkeit der Motive; er schildert den Charakter einer Persönlichkeit nicht minder erschöpfend als die Eigentümlichkeiten und den Stimmungsgehalt einer Landschaft. Unter den graphischen Bildnissen steht an erster Stelle die Radierung, die den bekannten Gelehrten Eduard Zeller in seinem 93. Lebensjahre wiedergibt und die ebenso durch tiefe Lebens wahrheit wie durch sichere Beherrschung der technischen Ausdrucks- mittel fesselt. Ein »Selbstbildnis« zeigt den Künstler in seiner Werkstatt bei der Betrachtung einer Arbeit. Außer verschiedenen Bildnissen finden sich in der Ausstellung auch einige Kinder- Studienköpfe, Exlibris und eine Reihe überaus reizvoller Land schaftsschilderungen. Vor wenigen Jahren ließ Richard Bossert die ersten gra phischen Versuche sehen; jetzt bat er eine reichhaltige und höchst interessante Sonderausstellung veranstaltet, die Originalzeich nungen, Lithographien, Radierungen und Holzschnitte enthält. Es war ein glücklicher Gedanke des Künstlers, sein Können in zielbewußter Weise auf das graphische Gebiet zu kon zentrieren; denn was Bossert heute bietet, bedeutet im Ver gleich zu seinen früheren Arbeiten dieser Art einen er staunlichen Fortschritt. Nicht nur daß die Sicherheit seiner Zeichnung, die Beherrschung des Technischen gewachsen ist, auch an Temperament und an klarer Gliederung des Aufbaus haben seine Darstellungen gewonnen. Zn seinen besten Blättern gehören zweifellos die Schilderungen aus dem Arbeiterleben, und unter diesen wieder als hervorragendstes die am Schmelzofen be schäftigten «Asphaltarbeiter«. Hier hat er eine seltene Großzügig keit der Linienführung und eine bewundernswerte Kraft in der Wiedergabe der malerischen Erscheinung erreicht. In seinen Figurenbildern wie in seinen Porträts zeigt sich Bossert als ein scharfer Beobachter des realen Lebens, der aber bei allem Ein gehen auf die natürliche Erscheinung sich nie verleiten läßt, das Zufällige in den Vordergrund zu stellen, sondern immer das Be deutsame herauszufinden und zu betonen weiß. Bei dieser Art des Sehens ist er bereits zu einem durchaus persönlichen Stil gelangt, dem eine ebenso schlichte wie bedeutsame Formensprache eigen ist. Am stärksten tritt diese Vereinfachung des künstlerischen Landschaftsmotive oder reichere figürliche Kompositionen, überall offenbart sich ein gesundes, kraftvolles Naturgefühl, das sich in den Landschaftsbildern namentlich bei der meisterhaft gezeichneten »Kieferngruppe« äußert. Mit diesen Arbeiten, die sich selbst neben Kalckreuths Blättern ganz trefflich zu behaupten wissen, hat Bossert sich ohne Zweifel eine sehr geachtete Stellung unter den deutschen Graphikern errungen. Ernst Kiesling. * Gegen die Plakatftener. — Der Verband Deutscher Steindruckereibesitzer hat an den Reichstag eine Eingabe betreffend die Plakatsteuer gerichtet, in der auf den verkehrs feindlichen Charakter dieser Steuer mit der Begründung hinge wiesen wird, daß die Plakatsteuer einen Gegenstand treffen soll, der nicht einen Geschäftsgewinn darstellt, sondern erst dazu dienen soll, die Anbahnung des geschäftlichen Verkehrs spielen, die dartun, daß in vielen Fällen der Steuerbetrag den Verkaufspreis um das Zwei- und Dreifache übertrisft. Der Verband befürchtet von der Verwirklichung des Steuerentwurfs deutschen Steindruckereibetriebe, von denen ein großer Teil sich ausschließlich mit der Herstellung von Plakaten beschäftigt. Diese Schädigung falle um so mehr ins Gewicht, als es sich um eine große Anzahl mittlerer und kleinerer Betriebe handelt, die einen außerordentlich schweren Konkurrenzkampf kämpfen müssen. Außerdem würden die Künstler und Maler sowie die gelernten und ungelernten Arbeiter des graphischen 171
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