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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.02.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-02-03
- Erscheinungsdatum
- 03.02.1909
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- Deutsch
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1450 Börsenblatt s d. Dkschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil- />? 27, 3. Februar 1908. Wendigkeit, daß die überzähligen fünf Klassen nachmittags zur Schule kommen mußten. Es sei gern zugegeben, daß einzelnen Firmen in Zeiten besonders starken Geschästsganges daraus Unbequemlichkeiten entstehen, so sehr sich auch der Ausschuß für die Lehranstalt bemüht, bei der Verteilung der Schüler auf die Früh- und Nachmittagsklassen allen Wünschen und Bedürfnissen Rechnung zu tragen. Anderseits muß, selbst wenn eine genügende Zahl von Räumen vorhanden wäre, an der Einrichtung des Nachmittagsunterrichts unbedingt sestgehalten werden, wenn nicht die Lehranstalt sich selbst ausgeben will. Denn nur das Festhalten am Nachmittagsunterricht gewährt die Möglichkeit, ein eigenes Lehrerkollegium mit entsprechend vorgebildeten, ständigen, fest angestellten, pensionsberechtigten Lehrkräften zu schassen, die eine größere Anzahl von Stunden erteilen, ihre Kraft ausschließ lich der Anstalt widmen und sich vollkommen in die Eigenart des Buchhandels einarbeiten; nur dadurch wird der ganze Unterrichts- bau kräftig gestützt und bekommt wirksamen Halt. Niemand wird zu den früheren unhaltbaren Zuständen zurückkehren wollen, als der Unterricht in der Lehranstalt nur im Nebenamte versehen wurde; denn bei einer Beschäftigung von nur wenig mehr als zwei oder vier Stunden, nicht selten in verschiedenen Klassen, bei der Möglichkeit, daß die wenigen Stunden hin und wieder noch ausfallen mußten, und infolge des Umstandes, daß die meisten Lehrer wöchentlich nur ein- oder zweinial in der Anstalt anwesend waren, darf es nicht wundernehmen, daß der Unter- richtsbetrieb schwer litt. Ta auch bei der obersten Schulaufsichts- behörde das Bestreben vorwaltet, die Fachschulen soviel als möglich mit ständigen Lehrkräften auszurüsten, da ferner die Fortbildungs schulen in Leipzig ihren Unterricht künftighin nicht nur in den Abendstunden, sondern auch tagsüber von ständigen Lehrern erteilen lassen werden, und da endlich auch die hiesige Buchdrucker- Lehranstalt im Begrisse steht, diese Veränderung zu treffen, ist zuversichtlich zu hoffen, daß dem Nachmittagsunterricht größeres Verständnis entgegengebracht wird und die Zuteilung eines Schülers auf der Unter- oder Mittelstufe in eine Nachmittags- Ilasse — Schüler der Oberstufe besuchen ausnahmslos den Früh unterricht — im einzelnen Falle nicht als mangelndes Entgegen kommen und Übelwollen gedeutet wird. Es ist mit Freuden zu begrüßen, daß unter den Schülern sich immer mehr junge Leute aus besseren Familien finden, dar unter in aussteigendeni Maße solche, die im Besitz des Berechti gungsscheines für den Einjährig-Freiwilligen-Dienst sind; aber noch mehr würde das Ansehen der Anstalt gewinnen, wenn auch selbständige Buchhändler immer mehr ihre eigenen Söhne, wenn auch nur als Hospitanten, zur Teilnahme an einzelnen Unter richtsfächern der Lehranstalt zusührten. Wie die Erfahrung lehrt, finden auch junge Leute mit gehobener Schulbildung noch reich lich Gelegenheit, ihre Kenntnisse durch den Besuch der Lehr anstalt zu erweitern und zu vertiefen; es sollte daher Regel werde», daß junge Buchhandlungsbeflissene, auch wenn sie nicht mehr sortbildungsschulpslichtig sind, sich an dem Fachunterricht der Lehranstalt zur Vorbereitung aus ihren späteren Lebensberus beteiligen. Bezüglich der Extraner ist mitzuteilen, daß sich deren Zahl ebenfalls vermehrt hat, daß aufs neue zahlreiche Prospekte verlangt worden sind, von denen sicher mehrere zur festen An meldung führen werden. Nachdem die Fortbildungskurse des Winterhalbjahrs 1907/08, über die der Direktor der Lehranstalt in seinem letzten Jahresbericht sSeite 37 ss.) ausführlich referiert hat, im März geschlossen worden waren, haben auch im September wieder Vorlesungen und Übungen für die Gchilsenschaft begonnen, die sich aus Literatur, Buchhaltung, Stenographie und Buch- gewerbekunde erstrecken. Die Zahl der Teilnehmer beläust sich ungefähr aus hundert; der Besuch hält sich erfreulicherweise in gleicher Höhe. Die Schulräume wurden in den Osterferien einer gründ lichen Erneuerung unterworfen; für die Schüler wurde ein be sonderer Aufbewahrungsraum für Fahrräder gebaut, auch mußten der Bücherbestand und die Lehrmittelsammlung ergänzt werden. Da im nächsten Vereinsjahr wieder mit einer Steigerung des Besuchs der Anstalt zu rechnen ist und anderseits der Nach mittagsunterricht auf das unbedingt erforderliche Maß beschränkt bleiben soll, so sind von Ostern 1909 an zwei neue Klassenzimmer nötig und weitere nach sicherer Voraussicht im Laus der folgen den Jahre. Ter Vorstand trat daher mit dem Wunsche nach mehr Raum an den Börsenverein heran, bei dem er in jeder Beziehung das größte Entgegenkommen fand. Der Vorstand des Börsenvereins ließ Pläne zu einem Umbau des West flügels des Buchhändlerhauses ausarbeiten. Das jetzt der Be stellanstalt dienende Nebengebäude an der Platostraße sollte niedergelegt und der Neubau bis an die Grenze des Grund stücks geführt werden. Aber dieser Neubau würde 150 000 bis 170 000 -K gekostet haben, und der Vorstand des Börsen vereins machte unter offener Darlegung aller bezüglichen Ver hältnisse glaubhast, daß er ohne die Zusage einer jährlichen Miete von 14 500 .K seinschließlich Heizung) den Neubau nicht unternehmen könne. Auch dann noch betrachtete der Börsenverein den Neubau als ein großes Entgegenkommen gegenüber dem Leipziger Verein und hat ausdrücklich betont, daß es ihm weit lieber sei, wenn ihm, zunächst wenigstens, eine solche Ausgabe erspart werden könne. Eine so hohe Mietsumme kann aber der Verein der Buchhändler nicht zahlen; er darf nicht seine Mittel bis zum letzten Pfennig der Entwickelung der Schule opfern. Aber auch die Bemühungen, ein anderes sür die Schule geeig netes Gebäude zu ermitteln, blieben ergebnislos, und ein eigener Neubau wird schwerlich in der Rechnung viel günstiger abschließen, als der des Börsenvereins. Unsere langen Beratungen führten endlich zu dem Gedanken, einstweilen in den beiden Ecken der dem großen Börsensaale vorliegenden Wandelhalle je ein Schulzimmer von 45 Quadratmetern abzutcilen. Auf diesen Vorschlag ging der Börsenvercin ein gegen Zusicherung einer jährlichen Miete von 750 .K und 100 sür die Heizung. Ter Zusatzvertrag läuft bis zum 31. März 1913, und auf den gleichen Zeitraum ist der bestehende Haupt-Mietvertrag mit dem Börsenverein für säurt- liehe von uns benutzte Räume verlängert worden. Aus diese Weise haben beide Vereine einige Jahre Frist gewonnen, inner- halb deren sich ein bestimmteres Urteil über die weitere Ent- Wickelung der Lehranstalt und ihr Raumbedürsnis wird bilden lassen, als es heute noch möglich ist. Um aber jetzt schon mit der Sorge um die dann voraus sichtlich nötigen Mittel zu beginnen, schlagen wir der Haupt versammlung eine jährliche Rückstellung vor. Mit der Einrichtung der beiden neuen Klassen zu Ostern 1909 steigt die wöchentlich insgesamt zu erteilende Stundenzahl auf 165. Damit geht die Notwendigkeit Hand in Hand, noch zwei bisher bereits an der Schule tätigen und sür die Unterrichtserteilung unentbehrlichen Lehrkräften die Ständigkeit zu verleihen; das Königliche Ministerium des Innern sagt hierfür in einer Verordnung vom 1. Juni 1908 seine wirksame Unterstützung zu. Wie an anderen Unterrichtsanstalten, so ist auch an der unser» die Erhöhung der Lehrergehälter infolge der Ver teuerung der gesamten wirtschastlichen Bedürfnisse nicht länger von der Hand zu weisen. Da das Schulgeld bei sämtlichen sächsischen Handelsschulen, mit verschwindenden Ausnahmen in einigen Kleinstädten, bedeutend höher ist als das sür die Lehran stalt erhobene, ja dort nicht selten das zwei- und dreifache des hiesigen beträgt, so läßt sich angesichts neuer unvermeidlicher Aufwendungen eine mäßige Erhöhung des Schulgeldes, um 10 nicht mehr umgehen. Daneben steht zu erwarten, daß auch der Rat der Stadt Leipzig und das Königliche Ministerium die Schule in den Stand setzen werden, die ihr gestellte Aufgabe zu ersüllen. Dem Hohen Königlichen Ministerium des Innern, dem Rate der Stadt Leipzig und dem Börsenverein der Deutschen Buch-
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