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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.07.1923
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1923-07-05
- Erscheinungsdatum
- 05.07.1923
- Sprache
- Deutsch
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154, S. Juli 1923. Meine Herren, da nienrand das Wort hierzu ergreift, ge Sie mir, selbst Einiges dazu zu sagen. Sie wissen, daß der dandsvorstand in den letzten Jahren aufs wärmste dafür eingetre ten ist, daß der Buchhandel nunmehr auch anf-angen sollte, «ine gründliche, gut durchdachte und gut vorbereitete Absatzpolitik zu treiben, indem er sich den Aufgaben widmet, die mit der Werbung für das Buch und den Buchabsatz Zusammenhängen. Wir haben, wie Sie wissen, auf der Königsberger Tagung das interessante Referat des Herrn vr. Menz gehört. Da jedoch die Besprechung dies:: An gelegenheit im September v. I. in einen ungünstigen Zeitpunkt siel, zu dem niemand im Grunde genommen ein großes Interesse daran hatte, den Buchabsatz noch erheblich zu steigern, so ist seitdem in dieser Sache nichts weiter erfolgt. Nachdem aber die Absatzstockung, die wir so lang« befürchtet hatten, nunmehr eingetreten ist, halte ich es für dringend erforderlich, innerhalb unserer Organisation recht- zeitig nach Mitteln und Wegen zu suchen, dieser Absatzstockung durch eine großzügige Werbung zu begegnen. Sie haben in der letzten Zeit mehrfach Äußerungen darüber im Börsenblatt gelesen, und ich freue mich, daraus feststellcn zu können, daß man im Buch handel jetzt doch erkannt hat, daß es Wohl an der Zeit kst, auch an die Lösung dieser Ausgabe heranzutreten. Ich möchte deshalb dem Vorstand des Börsenvereins gegen über die Bitte aussprcchen, doch zu erwägen, ob nicht zur Weiter behandlung dieser Frage aus Grund von H 41 a der Satzung ein außerordentlicher Ausschuß einzusetzen wäre, der aus möglichst wenigen, dafür aber möglichst sachverständigen Personen zu be stehen hätte, nämlich vor allen Dingen aus Persönlichkeiten, die in Wcrbefragen über eine gewisse Erfahrung verfügen. So dankens wert das ist, was bisher schon seitens des Herrn vr. Menz vom Presseamt des Börsenvereins aus geschehen ist, so kann das natür lich nicht genügen, da es in erster Linie ja nur darauf abzielte, die buch-händlerische Politik in der Presse zu vertreten und klarzustellen. Ich möchte also den Vorstand des Börsenvereins bitten — und ich bitte Sic, meine Herren, sich diesem Wunsche anzuschließen —, er möge nun die Einsetzung eines außerordentlichen Ausschusses er wägen, der sich einmal darüber klar wird: Wie läßt sich die Wer bung für das Buch in großzügiger Weise durchführen, und vor allen Dingen: wie gewinnen wir für einen derartigen Werbefeld zug die finanzielle Grundlage? Herr Georg Ernst (Berlin): Mein« Herren, zu dieser Frage möchte ich nur ganz kurz aus unserer Berliner Erfahrung etwas sagen. Wir haben vor zwei Jahren in Berlin die Ausstellung -Buch und Bild-- eingerichtet und hatten dabei auch einen Katalog hergestellt, der aber nicht für die Dauer Wert behielt. Wir sind nicht in der Lage gewesen, Preise in den Katalog ausnehmen zu können, die dem Publikum jederzeit sagten: Das ist der Preis für das Buch, das du dir jetzt anschaffen willst. Wir haben wiederholt versucht, in Berlin eine neue Ausstellung zu veranstalten, sind aber auf die Schwierigkeit gestoßen, daß leider eine große Anzahl von Verlegern immer noch nicht zum Grundzahlsystem übergegangen ist, und ich kann Ihnen verraten, daß wir in Berlin erklärt haben, solange dies nicht von den wichtigsten schönwisscnschaftlichen Ver legern durchgefllhrt ist, würden wir in Berlin ein neues Unter nehmen dieser Art nicht ins Leben rufen. Es war der Plan gewesen, einen guten Katalog zu sclaffm, der nicht nur für die ersten 3 Tage der Ausstellung Geltung hat, sondern auch im Herbst und für das Weihnachtsfest für das Publikum von Wert ist. Die Erfahrung hat gezeigt, daß das Publikum die Ausstellung besuchte und sich allerlei Werke ansah und notierte; selbstverständlich war es der Meinung, daß, wenn man das Buch nach drei Monaten kaufen wollte, cs noch zu demselben Preise erhältlich wäre. Inzwischen hat sich das Publikum aber vollkommen an das Grundzahlshstem gewöhnt. Ich möchte deshalb bitten, daß alle Verleger, die das Grundzahlsystem noch nicht eingcführt haben, sich diesem System anschließen. (Bravo! Sehr richtig!) Vorsitzender: Wir kommen zum nächsten Punkt: Wirt schaftsordnung. Damit hängt natürlich der Sortimenter- teuerungszuschlag zusammen. — Das Wort wird nicht gewünscht. Abänderung der Berkaufsordnung. — Pro zeß des Verlegervereins gegen den Börsenver ein. — Allgemeine Geschäftsgrundsätze des Deut scheu Verlegerveretns. Herr Oscar Schmort (Hannover): Meine Herren, ich habe heut« jwrge» schon in der Gildeversammlung gesagt, daß diese Allgemei nen Geschäftsgrundjätze, wie sie seinerzeit vom Verlcgerverein auf gestellt worden sind, mir Anlaß gegeben haben, an Herrn vr. Biele feld, den ich als den Vater des Gedankens ansehe, zu schreiben: -In kürzester Zeit würden auch die solventesten Firmen den Vorzug genießen, in dieser Liste zu stehen». — Vor drei Tagen habe ich mich überzeugen können, daß sämtliche Firmen Hannovers schon in dieser Liste vertreten sind. (Heiterkeit und Zuruf: Sämtliche Firmen Deutschlands! — Erneute Heiterkeit.) Daß sich darunter einer mit 2490 Mk. befindet, will ich als Kuriosum auch anführen. Jedenfalls würde mir die Einführung des Systems, wie es vorhin von Herrn Deutsch besürwortct wurde, als erheblich günstiger er scheinen als diese Geschäftsgrundsätze der Verleger. Vorsitzender: Das Wort wird nicht weiter gewünscht. Reform der buch händlerischen Verkehrsord nung. Darüber können wir bei der Tagesordnung des Börsen vereins sprechen. — Abrechnungs-Genossenschaft Deutscher Buchhändler. Herr Robert Voigtländer (Leipzig): Meine Herren! In den letzten Wochen ist so häufig die ungeduldige Anfrage an uns gerich tet worden: Wann eröffnet denn eigentlich die Abrechnungs-Ge nossenschaft ihren Betrieb? Ich kann Ihnen heute das Rätsel lösen: wir hoffen, im Juni beginnen zu können, und zwar in diesem Saale hier, den uns der Börsenverein in dankenswerter Weise einstweilen zur Verfügung gestellt hat, bis es möglich ist, bei Gelingen des ganzen Planes eine dauernde Arbeitsstätte zu finden. Wie ich kurz Mitteilen möchte, sind der Genossenschaft bisher im ganzen rund 2390 Firmen mit etwa 2190 Inhabern beigetrcten, darunter etwa 790 Berlegersirmen, die anderen 1699 Sortimenter. Dieses Ergebnis geht, wie ich gestehe, für den Anfang über unsere Erwartungen hinaus. Wir hatten mit nicht unbegründeter Besorg nis darauf hingewtesen, ob Wohl das ganze Sortiment, dem unzwei felhaft hier eine tief einschneidende Neuerung vorgeschlagen worden ist, Folge leisten würde; aber es hat sie, wie ich wiederhole, in unerwartet hohem Maße geleistet. Um die Zahl von 1699 Sorti mentern ins rechte Licht zu stellen, möchte ich erwähnen, daß die Krcditliste des Deutschen Vcrlcgervereins nur etwa 1350 Sorti- mentcrfirmen auswcist, die 50 Jahreskontcn oder mehr haben, daß also in diesen 1600 schon die Elite des ganzen Sortiments verstan den sein könnte. Es fehlt aber in der Tat noch eine Anzahl größerer Firmen, während andererseits eine ganze Menge von klei neren Firmen, die weniger -als 50 Konten haben, einbegriffen ist. Eins nicht unbeträchtliche Anzahl von Firmen haben wir vorläufig leider abweisen müssen, weil sie nicht Mitglieder des Börsenvereins sind. Diese Begrenzung auf die Mitgliedschaft des Börsenbereins, des Musikalienhändlervereins und der Vereinigung der deutschen Kunstverleger ist eine Maßregel, die ziemlich viel angefochten wor den ist, aber doch durchaus notwendig war, -aus verschiedenen Grün den, die ich im Börsenblatt eingehend erörtert habe und deren ge wichtigster ist, daß wir einstweilen einmal das schwierige Werk mit einer bestimmten mäßigen Zahl angreisen und lieber klein anfangen wollen, als etwa bei dem Umfang der Aufgaben auf Schwierigkeiten zu stoßen. Daß diese Beteiligung des Sortiments so außerordentlich leb haft war und ist, dankt die Genossenschaft vor allem der höchst ver- ständnisvollen Hilfe der Vorstände der Kreis- und Ortsvercine und der Buchhändlergilde, denen ich beiden im Namen, der Ge nossenschaft hier meinen besonderen Dank aussprech«. Wenn in dem Jahresbericht der Gilde darauf hingcwiesen worden ist, daß die Abrechnungs-Genossenschaft seil langer Zeit das erste gemeinschaft liche Werk von Verlag und Sortiment im Börsenvereiu sei und schon als solches symptomatisch günstige Aussichten für die Zukunft erweck«, so akzeptiere ich dies dankbar. In der Tat ist das ein Grund gedanke bei unserm ganzen Tun gewesen, daß wir in hohem Maße der dringend notwendigen Einigung zwischen Sortiment und Ver lag an einer Stelle wenigstens den Boden bereiten und anstatt des Streites der letzten Jahrs ein Friedenswerk setzen. Wenn Weiler gesagt wird, die Abrechnungs-Genossenschaft sei für Sortiment und Verlag eine außerordentliche Arbcitsentl-rstung, so ist dos ebenfalls vollkommen richtig und auch allseitig hinrei chend gewürdigt worden. Ich kann aber nicht genug hervorheben.
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