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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.07.1923
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1923-07-05
- Erscheinungsdatum
- 05.07.1923
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. idl- 154, 5. Juli 1923. selzahl Ihnen etwa Helsen kann, im Sortiment auch nur «in Buch mehr zu verkaufen? Glauben Sie, daß die Stagnation im Sorti ment darauf zurückzuführen ist, daß die Schlüsselzahl zu hoch wäre? Nein, meine Herren, das hat denn doch so unendlich viel tiefere Gründe, daß davon gar nicht die Rede sein kann. Ich habe ja im Börsenblatt bereits deutlich genug dazu Stellung genommen, wie ich mich zur Schlüsselzahl stelle. Da mir heute früh im Verleger verein die Möglichkeit genommen worden ist, dazu das zu sagen, was ich auf dem Herzen hatte, und nachdem die Frage hier einmal angeschnitten worden ist, so möchte ich das allerdings jetzt auch aus sprechen. Es ist ein Unding für das Sortiment, genau so' gut wie für den Verlag, wenn di« Schlüsselzahl aus politischen Gründen irgend wie beeinflußt wird (Sehr richtig!) — ein absolutes Unding; denn für den Verleger entsteht etwas ganz Unkontrollierbares daraus. Überlegen Sie sich doch nur einmal: wir Verleger kalkulieren alle so, daß wir den Tagespreis errechnen, wenn wir ein Buch neu her ausbringen. Der Tagespreis sei meinetwegen 3000 Mk., und die Schlüsselzahl müßte nach den bekanntgegebenen Grundsätzen 3000 sein: ich dividier« aber, weil di« Schlüsselzahl künstlich auf 2000 zurllckgehalten worden ist, meine Berechnung durch 2000. Dann kommt heraus, daß der Grundpreis 1,50 wird statt 1 Mark. (Sehr richtig!) Plötzlich aber setzen nun die maßgebenden Instanzen, der Wirklichkeit entsprechend, die Schlüsselzahl herauf. Ja, nun ist mein Buch aus einmal zu teuer. (Sehr richtig!) Meine Herren, so kann man nicht Wirtschaften. (Sehr richtig!) Diese Schlüsselzahl — ich Hab« das Wort im schriftlichen Verkehr nicht gebraucht, aber Sie werden mich nicht mißverstehen, wenn ich es hier ausspreche — mutz gewissermaßen ganz stumpfsinnig festgesetzt werden (Sehr richtig!) nach den Grundsätzen, die bekanntgegeben worden sind. Sonst ent steht ein unkontrollierbarcs Chaos, und ich bin fest überzeugt, daß ein« große Menge von Verlegern, die mi! Recht widerstrebt hat, sich der Schlüsselzahl ohne weiteres anschließen würde, wenn sie wüßte, daß die Schlüsselzahl nichts weiter ist als eine ganz objek tive Feststellung der Entwertungsziffern. Aber wenn der Verleger Schlllsselzahl-Politik treibt, und diese Politik wird von den maß gebenden Instanzen durchkreuzt, so können wir nicht Weiterarbeiten. Ich habe bereits vor dem Leipziger Forum eins Resolution vorge bracht, die in diesem Sinne vorstellig werden sollte; ich möchte sie kurz verlesen, da sie am allerklarsten das widerspiegelt, was wir wollen. — Ich möchte noch sagen, daß wir diese ganze Frage vor dem Forum der Freien Vereinigung Leipziger Verleger hier besprochen haben und daß sie als Resolution dieser Vereinigung von mir «ingebracht worden ist. Sie lautet folgendermaßen: Die Freie Vereinigung billigt das vom Börsen« und Deut schen Vcrlegerverein eingerichtet« System der Festsetzung der Bllcherpreise in Grundzahlen und die bckannigcgebcnen Grund sätze, di« die Höhe des Entwcrtungssaktors, die Schlüsselzahl, be stimmen. Sie erwartet aber, daß in Zukunft die Festsetzung der Schlüsselzahl streng nach diesen einmal anerkannten Berechnungs- grundsätzcn erfolgt, da sonst der Verlag die Möglichkeit der rich tigen Bemessung der Grundzahl verliert und das Sortiment durch die allzu sprunghaft werdenden Steigerungen geschädigt wird. Es muß den einzelnen Zweigen des Buchhandels und den einzelnen Firmen überlassen bleiben, den Konjunkturschwankungen durch besondere Maßnahmen zu begegnen, ebenso wie es jedem einzel nen überlassen bleibt, sich dem System (Grundzahl mal Schlüssel zahl) anzuschließen. (Bravo! und Sehr richtig!) Herr vr. Fritz Springer (Berlin): Meine Herren! Herr Schna bel hat seine Ausführungen damit geschlossen, daß er sagte, ältere Herren (Heiterkeit) würden vermutlich nicht in der Lage sein, sei- nen Ideen zu folgen. Wie wir heute morgen festgestellt haben, bin ich der Zweitälteste Herr in diesem Kreise — nur Herr Voigtländer ist noch älter —, und ich mutz erklären, daß ich Wohl glaube, Len Ausführungen des Herrn Schnabel gefolgt zu sein, und seinen Er folg gar nicht bestreite. Ich wende mich auch nicht gegen das, was Herr Schnabel gesagt hat, sondern was sein Herr Vorredner aus geführt hat. Allerdings kann ich nur meine private Ansicht äußern; ich habe mich mit Kollegen des Verlages über die Ideen des Herrn Deutsch nicht artssprechen können, sie sind mir ganz neu. V20 Ich war erstaunt, daß ich so oft das Wort »Ostermesse- in sei nen Ausführungen zu hören bekam. Ich bin der Meinung, daß die Ostermesse ein für allemal, wenigstens solange, bis wir wieder zu einer normalen Währung gekommen sein werden, verschwunden sein wird (Sehr richtig!) und so leicht nicht wieder eingeführt wer den kann. (>Ähr richtig!) Denn es ist zweifellos, daß wir in früheren Jahrzehnten doch immer schon daran gedacht haben: Wie kommen wir von unserer Ostermcsse los? Wenn ich Herrn Schnabel recht verstanden habe, kann doch sein ganzer Vorschlag, in Grund zahlen zu verrechnen, sich überhaupt nur auf Kommissionsgut be ziehen. Aber auch hier glaube ich nicht, daß der Verlag Herrn Schnabel Aussichten machen wird, auf seine Vorschläge eingehen zu können. Wir sind glücklich, daß wir eine vierteljährliche Abrech, nung nicht nur für das feste, sondern für das Kommissionsgut ein geführt haben. Die Bedingungen, die uns von seiten unserer Liefe ranten, ebenso auch die Anforderungen, di« von den Autoren an uns gestellt werden, erlauben es uns zweifellos nicht — ich glaube, darin wird der Verlag mir beistimmen —, dies« Abrech nungstermine, auch wenn wir unser Geld schon viel früher erhalten, auf ein.« einmalige Abrechnung zur Osteimesse zu verschieben. Wir müssen im Laufe des Jahres viel öfter abrechnen (Sehr richtig!), und daher glaube ich Herrn Deutsch und seinen österreichischen Kol legen keine Aussicht machen zu können, daß sie in dieser Beziehung beim Verlag aus Gegenliebe stoßen werden. Herr Theodor Marcus (Breslau): Eine Gruppe im Buchhandel, die sich nicht unbedingter Sympathien erfreut, hat die Ausführun gen der Herren Deutsch und Schnabel in einem kleineren Kreise be sprochen, und ich glaube, es wird wesentlich zur Klärung beitragen, wenn ich das Ergebnis hier mitteile; der Verlag mutz nämlich, wenn auf diesem Wege weitergeschrilten wird, die Grundzahlen un verändert lassen. Wir glauben, in diesem kleinen ominösen Kreis« die richtige Formulierung zu diesem Thema in folgender Weise ge funden zu haben: Di« Festsetzung der buchhändlerischen Schlüsselzahl nach den vom Börsenverein ausgestellten ausschließlich wirtschaftlichen Richt linien hat sich bewährt, muß sich aber im Gegensatz zu bisher un bedingt frcihalten von jeder nicht in diesen Richtlinien begrün deten Festsetzung, namentlich von oller Gefllhlspolitik gegenüber einzelnen Zweigen des Buchhandels und der Käuferkreise; denn auch di« geringste Abweichung von diesen Richtlinien führt zu schweren Schädigungen für Sortiment und Verlag. Wird aber diese Festsetzung angewandt, dann ist der Verlag in der Lage, unabänderliche Grundzahlen festzusetzen. Dann muß aber auch diese Buchungsart logisch zu Ende gedacht werden. Die Grundzahlberechnung mutz alsdann zum alleinigen Ausgangs punkt für den Verkehr von Verlag zu Sortiment, wie auch vom Sortiment bis zum einzelnen Kunden führen. Di« Umrechnung erfolgt am Einzahlungs- oder Abrechnungstage durch Vervielfälti- gung von Grundzahl mit Schlüsselzahl. Herr Hans Volckmar (Leipzig): Das System der Festsetzung der Schlüsselzahl, wie es bisher vom Verlegerverein und Börsen verein gehandhabt worden ist, hat sich ja schon nach diesen Faktoren gerichtet. Nur in ganz wenigen Ausnahmefällen, z. B. während der kritischen Weihnachtstage, sind der Börsenverein und der Ver- legerverein einmal von diesem System abgewichen. (Widerspruch und Zurufe: Und jetzt! Das war noch viel schlimmer!) — In letz- ter Zeit nicht, da Hai es sich nur um acht Tage gehandelt. (Zuruf: Nein, vier Wochen!) Ich glaub« aber, daß die Ansicht der Ver sammlung in dieser Hinsicht schon sehr klar ausgedrückt worden ist, und zwar dahingehend, daß künftig streng vorzezangen und nach den tatsächlichen rechnerischen Ergebnissen der Statistik die Schlüs selzahl festgesetzt werde. (Zustimmung.) Ein anderes Verfahren ist nach meiner Ansicht auf die Dauer gar nicht möglich. Der Ge danke, den Herr Eckardt hineinträgt, daß man nämlich durch eine niedrige Schlüsselzahl verbessernd auf den Absatz des Buches ein wirken sollte, ist falsch und bedeutet eine Abkehr von der Erkenntnis der Verhältnisse, unter denen der Verlag so sehr gelitten hat und die er gerade beseitigen wollte, nämlich von der Erkenntnis, daß es falsch ist, auf Grund von Preisschleuderei künstlich Absatz zu erzielen. (Sehr richtig!) Meine Herren, diesen Weg haben wir Gott sei Dank schon verlassen, und er Lars nie wieder durch Festsetzung einer künstlich niedrigen Schlüsselzahl betreten werden. Ich glaube
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