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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.06.1902
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1902-06-12
- Erscheinungsdatum
- 12.06.1902
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- Deutsch
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4820 Nichtamtlicher Teil. 133, 12. Juni 1902. Kastanienblatt für solche Verzierungen sei. Der Geschmack der Heranwachsenden Arbeiterbevölkerung werde in dieser Beziehung durch Fach- und Fortbildungsschulen veredelt. So auch werde der Sinn für geschmackvolle Herstellung von Hausgeräten aller Art gepflegt. Schüsseln, Messer, Gabeln und sonstige Kleinigkeiten des Haushaltes sollten auch nach der Seite der künstlerischen Herstellung beachtet werden. Wie mit geringsten Mitteln die Kunst im Hause gepflegt werden könne, habe der Bücherwart der Volksbücherei der Firma Krupp, Herr vr. Ladcwig, gezeigt, indem er Bilder aus Zeit schriften, besonders kolorierte, aufgeklebt und mit Kistenbrettchen umrahmt habe. , Mehrere ^Verla^sfirmen tzäben sich neuerdings Kunstwartverlages der Firma Callwey-München und vor allem auch die Künstlersteinzeichnungen des Teubner-Voigtländer'schen Verlages, die sowohl durch ihre farbige Ausführung als auch durch einfache, dabei aber doch interessante Stoffe sich auszeichneten. Redner mahnte zum Schluffe, man möge nicht nur in die Breite der Wnhlfahrtsveranstaltungen gehen, sondern auch in die Tiefe der Gemütsbildung durch Kunstpflege. (Lebhafter Beifall.) Der Vortragende hatte eine vorzügliche Ausstellung von Bildern ver- Druckdichtigkeit und Auge. — In Nr. 20 der Berliner klinischen Wochenschrift vom Jahre 1902 (Seite 478) macht der bekannte Augenarzt und Universitätslehrer Professor vr. H erm ann Cohn in Breslau darauf aufmerksam, daß er schon 1880 auf der Naturforscher-Versammlung zu Danzig auf die Schädlichkeit des Damals sei er zu dem Ergebnis gelangt, »daß die Schulbehörden mit dem Millimetermaße in der Hand in Zukunft alle Schul bücher auf den lväsi lidrorum probiditorum setzen müßten, die die folgenden Maße nicht innehielten: Die Höhe des kleinsten n darf nur 1,5, der kleinste Durchschuß nur 2,5, die geringste Dicke des Grundstrichs nur 0,25 ww betragen-. (Ausführliches hierüber findet man in Cohns Lehrbuch der Hygiene des Auges. Wien 1892. S. 471 ff.) Gegen diese Minimalmaße sei seit damals von keinem Hygie niker oder Augenärzte Widerspruch erhoben worden, und das gute Lehrbuch der Schulhygiene von Baginsky, sowie der Grund riß von Janke seien dementsprechend gedruckt. Einen neuen wichtigen Begriff habe Schubert im Jahre 1882 eingeführt: die Druckdichtigkeit. Darunter habe er diejenige Anzahl Buchstaben verstanden, die im Durchschnitt auf 1 gem kommen. Schubert (Mittheilungen des Vereins für öffentliche Gesundheitspflege zu Nürnberg, V. Heft, 1892; ferner Arbeiten der Kommission für Schulgesundheitspstege zu Nürnberg; Eingabe Dezbr. 1893 und Eingabe 1898, S. 24) finde die Druckdichtigkeit dadurch, -daß die Buchstaben mehrerer Zeilen von 10 om Länge gezählt, die Durchschnittszahl der Buchstaben einer Zeile be rechnet und mit der Zahl der Zeilen multipliziert wird, die auf 10 om, senkrecht zu den Zeilen gemessen, entfallen. Die so Durchschnitt stehenden Buchstaben, und dieser Zahlenwert wurde als Druckdichtigkeit bezeichnet.- Bei gutem Drucke solle nach Schubert der Quadratcentimeter nicht über fünfzehn Buchstaben enthalten. Professor Cohn habe jahrelang nach dieser Methode die Dichtigkeit gemessen; aber da sie zeitraubend sei, so habe er lieber auf die Druckschrift einen Karton gelegt, aus dem er einen Quadratcentimcnter hcrausgeschnitten hatte und habe dann die Ophthalmolog. Klinik, 1900, Nr. 1, Stuttgart). ^ NatürUck/ habe diese geschwankt, da lange und kurze Worte wechselten. Dabei habe er gefunden, daß leider auch augenärztliche Zeitschriften 27 und selbst 31 statt 15 Buchstaben auf den Quadratcentimenter ge bracht hätten. Herr Professor Cohn fährt dann fort: -Alle solche Messungen sind überflüssig, wenn ich meinen kleinen Zeilenzähler auf die Schrift lege. Jedermann kann sich aus einer Visitenkarte ein 1 gom großes Loch ausschneiden und kann im Augenblicke sagen, ob er 2, 3 oder 4 Zeilen in dem Loche erblickt. Nur wenn keine können die v's 1,5 mm hoch sein und der^ Durchschuß 2,5 mm be tragen; denn 2 Zeilen mit n --- 1,5 geben 3 mm, und 3 Durchschüsse zu 2,5 mm über, zwischen und unter den 2 Zeilen geben 7,5 mm, das sind zusammen 10,5 mm. Lege ich auf solchen Druck ein Kartonloch von 10 mm Quadrat, so kann auch nicht eine Spur einer dritten Zeile sichtbar sein; der Druck entspricht demnach den von der Hygiene gewünschten Mindestmaßen.- »Solche Bücher und Journale giebt cs leider noch wenige. Unter 50 der gebräuchlichsten Berliner Schulbücher fand ich 26 schlechte, die 3 und 4 Zeilen, 16 teilweise schlechte, die bald 2 bald 3 Zeilen, und nur 8 gute, welche ausschließlich zwei Zeilen zeigten. Unter 50 Breslauer Schulbüchern waren 21 schlecht, 16 teilweise schlecht und nur 13 gut gedruckt.- -Ich habe Kartons mit 1 gom Oeffnung anfertigen, am Rande des Loches eine Skala mit halben Millimetern anbringen und die von der Hygiene gewünschten Buchstaben- und Durchschußmaße daneben drucken lassen. Solche Zeilenzähler sind für wenige Pfennige von der Gsellius'schen Buchhandlung in Berlin (Mohren straße) zu beziehen.- »Möchten-, so schließt der berühmte Kenner des menschlichen Auges, »doch nun alle Lehrer, Direktoren, Familienväter, Re dakteure, Verfasser und Verleger ihre Bücher und Zeitschriften mit diesem Zeilenzähler prüfen!- Gutenberg-Gesellschaft. — Die erste Generalversamm lung der Gutenberg-Gesellschaft in Mainz, die bereits an 600 Mit glieder in allen Ländern gewonnen hat, findet am Johannistage, dem 24. Juni 1902, vormittags 11 Uhr, im Stadthause zu Mainz mit folgender Tagesordnung statt: 1. Erstattung des Jahres berichts. 2. Vortrag des Professors vr. Velke: Die Gutenberg rechnung und Feststellung des Voranschlags. 4. Wahl des Vor stands. 5. Bericht über Gutenberg-Museum und Gutenberg- Vibliothek. 6. Sonstige Gesellschafts-Angelegenheiten. Die erste Veröffentlichung der Gutenberg-Gesellschaft (der neu aufgefundene Kalender für 1448, mit 18 Tafeln) kann in der Versammlung von den Mitgliedern in Empfang genommen werden; die Versendung der Schrift erfolgt alsbald nach der Versammlung. Die Mit glieder erhalten diese Veröffentlichung unentgeltlich. (Jahres beitrag 10 ^). Lehranstalt für Photographie in München. — Die -Lehr- und Versuchsanstalt für Photographie in München, ver anstaltet vom 1.—11. Juli d. I. in zwei Sälen der »Städtischen Gewerbeschule- zu München bei Gelegenheit des Abschlusses ihres ersten Unterrichtsganges eine Schülerarbeiten-Ausstellung größeren Umfangs. Es kommen zur Ausstellung etwa 1200 Kabinettbilder in verschiedenen Druckverfahren und weiter etwa 200 gerahmte Kohle- und Gummidrucke; dies das Resultat der Thätigkeit von 19 Absolventen. — Im Oktober d. I. beginnt ein neuer, auf ein Halbjahr berechneter Unterrichtskurs, für den noch Anmeldungen entgegengenommen werden. Ausstellungspreis. — Vom Preisgericht der Ausstellung Düsseldorf 1902 für Nahrungsmittel- und Wirtschaftswesen wurde Herrn Verlagsbuchhändler Th. Schröter in Zürich das Ehren diplom zum Ehrenkreuz und zur goldenen Medaille zuerkannt. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. ^ u Vui/1902. ^8« 8^ 113—12o" ^293^1 —3l20. 11. Llai 1902. Irl. 4". 8. 161—176 mit Loilaxon. Personalnachrichten. -f Woldemar Ribbeck. — Am 4. Juni 1902 ist in Berlin der frühere Direktor des dortigen Askanischen Gymnasiums Pro fessor vr. Woldemar Ribbeck gestorben. Sowohl auf päda gogischem, wie auf sprachwissenschaftlichem Gebiete, als ausge zeichneter Lehrer und kenntnisreicher Verfasser von klassischen Schul lehrbüchern war der Dahingeschiedene hervorragend. Seine »Homerische Formenlehre-, seine -Griechische Schulgrammatik-, sein »Griechisches Elementarlesebuch- sind dem Buchhandel bestens bekannt, ebenso seine wertvollen Arbeiten über Lustspiele des Aristophanes (»Acharner-, -Ritter-) u. a.
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