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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.06.1902
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1902-06-14
- Erscheinungsdatum
- 14.06.1902
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- Deutsch
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4888 Nichtamtlicher Teil. ^ 135, 14. Juni 1902. davon ist sogar wirkliche Poesie; aber niemand hat Zeit, sich darum zu kümmmern. Vor einigen Jahren zählte H. D. Trill 50 Versschreiber in den vereinigten drei Königreichen, denen er den Dichternamen zuerkannte. Da diese Sichtung als zu streng angefochten wurde, so ließ sich der Kritiker herbei, die Zahl auf 70 zu erhöhen. Mehr zuzugestehen, erlaubte ihm sein Ge wissen nicht. W. Archer zählte 33, Professor Knight 53, F. Forshaw, der der nachsichtigste zu sein scheint, 153 Poeten. M. Low rechnet heute 230 lebende englische Versifexe heraus, die Talent und Namen haben und durchaus keine Dilettanten sind. Wenig stens nicht nach dem Urteile ihrer Verleger. Faßt man die ganze englisch sprechende Welt zusammen, so erhöht sich die Zahl auf 580 Namen. Amerika stellt ein großes Kontingent. Dieser unheimlichen Fruchtbarkeit steht die vollständige Gleichgiltigkeit des großen Lesepublikums gegenüber. Ein Dichter, den die ersten Kritiker des Landes lobten und anerkannten, brachte es auf nicht mehr als fünf wirklich verkaufte Exemplare seines Bändchens Lyrik. Von den Gedichten der drei oder vier Poeten allerersten Ranges wird kaum so viel abgesetzt wie von den Arbeiten einer mittelmäßigen Novellen-Fabrikantin. -230 Dichter-, sagt Low, -pfeifen also, ohne daß irgend jemand unter uns irgend Lust verspürte, danach zu tanzen. Raphael mußte malen, Milton mußte dichten, aber die 230 könnten angesichts der allgemeinen Apathie, auf die sie stoßen, wohl stolz genug sein, nichts mehr zu veröffentlichen. Aber sie hoffen alle auf die Nachwelt!- Lehrmittel-Ausstellung. — In Rendsburg wird in den Tagen vom 22.-25. Juli d. I. die Provinzial-Lehrerversammlung für Schleswig-Holstein stattfinden. Es wird auf einen Besuch von 1500 bis 2000 Lehrern gerechnet. Hiermit wird eine große Aus stellung in pädagogischer Litteratur, Lehrmitteln und Wandschmuck bildern verbunden werden. Die betreffenden Verleger die die Ausstellung zu beschicken gedenken, wollen sich unverzüglich an den Aussiellungsausschuß, dem auch der Buchhändler Herr C. Sieke in Rendsburg angehört, wenden. Dieser erteilt nähere Auskunft. Bemerkt wird noch, daß für Aufstellung der Gegenstände von seilen des Ausschusses Sorge getragen wird. Ferner werden für die Zeitdauer der Ausstellung die Sachen gegen Feuer versichert. Es wird keinerlei Platzgeld erhoben; nur haben die Herren Ver leger für Hin- und Rücksendung selbst die Fracht zu tragen. 2. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. Nu8ilr'!vi886v8obakt. Oisseliieüts unck 'lüsoris äsr ^lusiir. Lir^ü- 6oAv6rAg,886 2. 80. 46 8. 1069 Nrn. ^uni 1902. Zo. 8. 89—104, mit 8eb1ü88s1. Loinriod Lsrlor in Ulm a/I). 8^ 58 8. 1838 Nrv. ^VablLsttsl üdor Biläordüelisr uvcl 3uA6vck8obrikttzn 3.U8 äsm Ver lags von L Nüllor, Laobom, öraun L 8ebvsiä6r, ^cl. LvAol, Hirt L Lotiv, I.sv^ L IVlüUor, Uosvs, I.o^vtM80dii, Lobrittsn Ü6ra.u8xsAslisn6 oäor ompkoblsns öüobor. Nous ^ußsullbokriLtsn von 1901 uvä 1902. 8pislo. v^eir, Lsiobon- bskts. 2u8a.mmsnAS8t6llt u. rrn8A6§od6n von X. Xooülor, 1902. ^8. 0' 1 ^Voolrl^, 298 Lroaä^va^, Ns^v ^orlr. sVol. I^XI, Nr. 22, 31. 1902, wüols Nr. 1583.j I^ex.-8o. 8. 1195—1298 mit Personalnachrichten. Siebzigster Geburtstag. — Mit siebzig Jahren noch in Rüstigkeit und Frische in seinem Beruf arbeiten zu können, das ist eine Bevorzugung des Geschicks, deren sich nicht viele in unsrer Zeit freuen können. Dieses Glück ist Herrn E. Klingebeil, dem Prokuristen der Hartung'schen Zeitungs- und Verlagsdruckerei in Königsberg i. Pr. und langjährigen ersten Vorsitzenden des früheren -Complett-, Vereins junger Buchhändler dort, zu teil geworden, der am 10. d. M. in voller Gesundheit und Arbeits- sreudigkeit seinen siebzigsten Geburtstag beging. Dem liebens würdigen Kollegen, der übrigens bereits länger als ein Viertel jahrhundert in diesem Verlagsgeschäft thätig ist, wurden von seinen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen in der Expedition freundliche Ehrungen und Geschenke dargebracht, und den Kollegen schlossen sich Redaktion, Direktion und der Aufsichtsrat an, der dem bewährten Mitarbeiter auch ein äußeres Zeichen seiner An erkennung für unermüdliche Pflichttreue widmete. Möchten dem verehrten Jubilar noch lange Kraft und Frische erhalten bleiben, damit er noch viele Jahre seiner ihm liebgewordenen Thätigkeit nachgehen könne! L. vr. Paul Heyse (vergl. Nr. 134 d. Bl.). — Der Dichter Paul die akademische Doktorwürde erlangt hat, in bester Gesundheit und Frische. Die philosophische Fakultät Berlin sandte ihm das erneuerte, lateinisch abgefaßte Doktordiplom und ein langes deutsches Begleitschreiben, auf Pergament gedruckt. Das Begleit schreiben würdigt sehr warm und voll Anerkennung Heyses dichte risches Wirken und seine Persönlichkeit; es ist von Erich Schmidt verfaßt und von sämtlichen Mitgliedern der Fakultät unterzeichnet. In dem Diplom heißt es: -Oräo x1ü1o80pborum ^ju8gu6 ckooLnuZ Fakultät und ihr Dekan Professor Karl Stumpf en^bieten^Paul Johann Ludwig Heyse, dem ansprechenden Poeten, dem vor nehmen Erzähler, dem gelehrten und gewandten Interpreten von Dichtungen aller Art, herzliche Wünsche zum glücklichen und ruhm vollen Abschluß eines fruchtbringenden halben Jahrhunderts.) Otto Eckmann. — In Badenweiler ist am 11. Juni der Maler und Zeichner Professor Otto Eckmann, Lehrer an der Unterrichtsanstalt des Berliner Kunstgewerbe-Museums, gestorben. Er war am 19. November 1865 in Hamburg geboren und erhielt seine Ausbildung an der Akademie in München. Sein Name ist mit dem Aufschwung der modernen Richtung in der dekora tiven Kunst, insbesondere auch im Buchdruck, auf das engste ver knüpft; er war nicht nur einer der ersten in Deutschland, die für das Flächenornament eine neue Formenwelt zu eröffnen suchten, auf diesem Gebiete. An die Stelle der alten Ornamentformen der Renaissance, des Barock, Rokoko und Empire, setzte er seine fein stilisierten Pflanzenformen und phantasieooll geschwungenen Linien züge. Die nach ihm benannte Eckmann-Druckschrift erfreut sich mit Recht allgemeinen Beifalls. (Sprechsaal.) Bezugsbedingungen in den Cirkularen. Ich möchte die Herren Verleger nochmals recht dringend bitten, in den Cirkularen die Bezugsbedingungen gesondert zu drucken, damit der Sortimenter die schönen Drucksachen sogleich nach Empfang als Offerten für Interessenten benutzen kann. Es ist doch schade, daß ein so großes Kapital unnütz ausgegeben ist, wenn die Cirkulare nach der Lektüre dem Papierkorbe verfallen. Nach der gewiß anstrengenden täglichen Durchsicht des Börsenblatts könnte zum eigenen Nutzen der Verleger dem Sortimenter die Er leichterung gönnen. Neustadt a. d. Haardt, 12. Juni 1902. W. Roch oll.
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