Fertige Bücher. ->s 101/102, 30. April 1S24. ,1 ! Farbige ! «Kalerie-Alben l ' ! Jeder Band enthält 50 farbige Gemäldewieder- gaben einer Galerie mit erläuternden Texten und als Einleitung die Geschichte der betreffenden > Galerie. Die Bände sind von ersten Kunst- « Historikern, meist von den Galeriedirektoren selbst , herausgegeben. In vornehmem Groß-Quart band nach Entwurf von Hugo Steiner-Prag ! Jeder Band 4».— Goldmark In Halbfranzband 60.— Goldmark f Jeder Band wird auch einzeln abgegeben ! ^ ! Bisher erschienen folgende 12 Bände: Kaiser-Friedrich INuseum in Berlin Alte Pinakothek in ^München Dresdner Galerie, Alte Meister Dresdner Galerie, Moderne Meister ^ Casseler Galerie ! Amsterdamer Reichsmuseum , , Belgische Galerien Florentiner Gemäldegalerien Galerie der Akademie in Venedig Galerie des Prado in Madrid Album der Münchner Kunst Album der französischen Kunst Sine Zierde für jede Bücherei - « j Ein Eeschenkwerk ersten Ranges j k 8 > s A ' S 8 S « « 8 K s >r „WSneMMlüM WM »es l»rWWM»ieiiWkir" Die literarische Monatsschrift Orplid schreibt in einer Abhandlung über das moderne Drama: .... Und — nunmehr Kaiser weit hinter sich zurücklassend — Schuld kann gesühnt werden. Die Anerkennung des Diesseits hat nur den rechten Sinn, wenn wir auch mit dem Jenseits rechnen. Nur so wird die lebensfreudige Einstellung zum sinnvollen Glauben. Durch Schuld wird Reue, und Reue kann die Trauer des Diesseits sprengen. Dietzenschmidt bricht sich von der Tiefe der Verdammnis zum ent zückten Schrei der Gottnähe Bahn. Nach der „Ver folgung" ist entstanden die bühnengewaltigste Dich tung des immer bühnengewandten Dichters: „Regiswindis" (Vexlag des Bühnenvolksbundes, Frankfurt a. M. 1924). Eine fränkische Legende berichtet von einem Kinde Regiswindis, es sei durch Schuld einer Magd zu Tode gekommen und habe als kindliche Heilige viele Wunder wirken dürfen. Bei Dietzenschmidt tritt die kleine entzückende Regiswindis zurück: die Schuld dreier Menschen drängt sich vor, zweier Männer, die sich um die Frau in Kampsspannung befinden und unter den dreien wieder des rechtmäßigen Ehepaares, das das Kind ermordet. Unheimlich ist, wie aus Leidenschast diese Doppelschuld zu greifbarem Schicksal, das die Menschlein duckt und peitscht wie ekle Hunde, wächst, daß das Schuldschicksal nicht rastet und ruht, bis der Eiter des Geständnisses ausbricht und in entsetzlichster Zerknirschung das Wunder geschieht: die Kniebeuge und der Lichtstrahl der vergebenden Gnade vor dem Kinde. Kind, erst mehr zufälliges Objekt der Schuld, wird zum Symbol der göttlichen Reinigung und Reinheit. Unheimlich erschütternd, aufwühlend bis ins Letzte ist Dietzenschmidts Dichtung; Leidenschaft, Trieb, Hitze des Kampfes, kochendes Blut gehen dem Hörer in einer Weise ein, wie es zurzeit kein zweiter Dramatiker Deutschlands fertigbringen würde. Unheimlich zittert die Luft der erregten Realistik zu Beginn des Dramas, und das Hereinbrechen des Übersinnlichen ins Sinnliche ist nicht festspielhaft- legendär, sondern naturnotwendige Fortsetzung und Sprengung der ins Ungeheure steigenden Maßlosig keit der menschlichen Geisteswirrnis, die sich zum Packen deutlich darbot. Das ist die Bedeutung Dietzenschmidts: Ein kränklich extremer, im eigenen Feuer schmelzender Etstatiker biegt die Extreme von irdischer Qual und himmlischer Erlösung zum runden Spiel, das die neue Dichtung der Harmonie im krassen Beispiel vor Augen führt. Jugend ist gläubig, sieht Kampf als spielende Vorsehung und leistet aus dieser polaren Schau balladenhaft rollendes Werk. Dietzenschmidts „Regiswindis" wurde in Bamberg, Meißen, Köln, Frankfurt a-M., und anderen Orten sofort nach Erscheinen gespielt. In Trier und anderen Städten in Vorbereitung. Das Buch erschien im Verlag des WneMllsbunder.FranlW a.M. Preis brosch. 1.80, Halbleinen geb. ^ 3.— Wir liefern 10/11 mit 33H"/o Rabatt. - s r r !» L LLL ^ ALL "2L "Ht."!»