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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.02.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-02-11
- Erscheinungsdatum
- 11.02.1909
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- Deutsch
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- Saxonica
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1806 Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^ 34. 11. Februar 1909 dem Titel »Bureaukratische Silhouetten« von L. Lwow herausge geben. Es befinden sich darin Charakteristiken von A. Jermolow, I. Goremykin, A. Birilew, E. Alexejew, P. Durnowo, A. Sti- schinskij, W. v. Wahl, Fürst N. Kassatkin-Rostowskij und anderen. Valerian Brjussow arbeitet gegenwärtig am Ordnen des Briefwechsels und der Manuskripte des Dichters M. Lermontow. — Von den Werken des Dichters A. Pleschtschejew soll durch P. Bykow eine Gesamtausgabe veröffentlicht werden. — Dem Moskauer Künstlertheater wurde ein neues Theaterstück von L. Andrejew: »Lorenzo« eingereicht. — A. Kuprin hat seinen Roman »Die Bettler« beendet. — In der Zeitschrift »Bildung« erscheint eine Novelle »Die Feuerbraut« von F. Sologub. — W. Weressajew hat eine Erzählung geschrieben, worin er das Suchen der russischen Intelligenz nach der eigentlichen Bedeutung des Lebens schildert. — Der Dichter I. Rukawischnikow schreibt einen autobiographischen Roman »Das verfluchte Geschlecht«. — P. Gnjeditsch hat als Fortsetzung seines Dramas »Der Knecht« ein neues Theaterstück »Der Dekabrist« geschrieben. — Archiman- drit Michael beendet gegenwärtig eine große historische Erzählung aus der ersten Zeit der Ketzer-(Raskolniken-)Verfolgungen. Zu den handelnden Personen dieser Erzählungen gehören Patriarch Nikon und Protopop Habakuk (Awwakum). — Ein Buch über die russischen Dichter des letztverflossenen Jahrzehnts, herausgegeben von M. Hofmann unter Mitwirkung von V. Brjussow, B. Dicks, N. Lerner, A. Popow und W. Pjast soll nächstens erscheinen. Der bekannte polnische Belletrist Boleslaw Prus hat einen großen Roman »Die Kinder« geschrieben, worin er die Ereignisse der letztverflossenen Jahre in Russisch-Polen schildert. — Stanisl. Przbyschewskij arbeitet an einem Roman »Auf Kains Spuren«- Auch eine Reihe von kleineren Novellen, Episoden aus der alten und mittelalterlichen Geschichte und Mythologie soll er geschrieben haben. — Zur Jubiläumsfeier der TretjakowscheniGemäldegalerie in Moskau soll eine Geschichte dieser Galerie mit einem aus führlichen illustrierten Katalog erscheinen. Ein ehemaliger Statthalter von Damaskus soll in der dortigen Bibliothek ein 3116 Seiten starkes Manuskript aus der Zeit Christi gefunden haben, das viele neue Tatsachen über des Erlösers Leben enthalten soll. — Das Historische Museum in Moskau erhielt von Baron Chaudoir in Shitomir die Mitteilung, daß er ihm einen Teil seiner großen Büchersammlung, alte Drucke und Schriften über die Union enthaltend, schenken wolle. Da es in Moskau an Büchern über die Union fast gänzlich fehlt, ist dieses Geschenk von ganz besonderem Wert. — A. Milowidow hat eine Beschreibung der slavisch-russischen alten Drucke aus der Wilna- schen öffentlichen Bibliothek veröffentlicht. — Die Gesellschaft für Bibliothekswissenschaft wandte sich an die historisch-philologische Fakultät der Petersburger Universität und an die Akademie der Wissenschaften mit dem Gesuche, an zwei russischen Uni versitäten Lehrstühle für Bibliothekskunde zu errichten. — Der verstorbene Senator Mordwinow hat seine reichhaltige Bibliothek verschiedenen Lehranstalten vermacht; die Petersburger Geist liche Akademie erhielt von ihm eine große Anzahl theo logischer und kirchengeschichtlicher Werke. — Im Gouvernement Charkow sind jetzt etwa sechshundert Volksbibliotheken vorhanden. für die ein Kapital von 38 700 Rubel bestimmt ist. — In Finn land werden in diesem Jahre 366 Zeitungen und Zeitschriften veröffentlicht: 256 in finnischer, 98 in schwedischer, 2 in russischer 6 in finnischer und schwedischer, 1 in schwedischer und deutscher, 2 in deutscher und 1 in der Esperanto-Sprache. Auf 9200 Ein wohner kommt eine Zeitung. Die Verwaltung des russischen Buchhändler- und Verleger vereins hatte beschlossen, zu verlangen, daß die St. Peters burger Buchhandlungen um acht Uhr abends geschlossen werden müssen. Dagegen haben nun 23 Buchhändler protestiert; sie be haupten, die Abendstunde von acht bis neun Uhr sei für den Buchhandel so wichtig, daß es sogar vorteilhafter wäre, die Läden handelnden Geschäfte infolge einer Postvervrdnung verhindert sind, gebundene Bücher unter Kreuzband zu beziehen. Man müsse daher das Ministerium für Handel und Industrie ersuchen, diese Verordnung aufzuheben. Es wurde demgemäß Beschluß gefaßt.*) — In den Handelsklassen des russischen Buchhändler- und Verlegervereins werden jetzt 65 Schüler in vier Klassen unterrichtet. Am 18. November (1. Dezember) feierte A. F. Devrient, Ehrenmitglied des russischen Buchhändler- und Verlegerverein , den Tag, an dem er vor fünfzig Jahren bei I. C. B. Mohr in Heidelberg in die buchhändlerische Lehre eingetreten war. Das Direktorium des Vereins sandte ihm zu diesem Ehrentage ein Glückwunschtelegramm, über die buchhändlerische Laufbahn des Jubilars wurde hier bereits berichtet (Börsenbl. 1908, Nr. 173). Der im Geschäfte des Herrn Devrient beschäftigte Herr G.Merse burger feierte am 14./27. November das 25jährige Jubiläum seiner Berufstätigkeit. — Einer der gewissenhaftesten und tätigsten Verleger Moskaus, Herr A. Stupin, begann im Dezember vor fünfzig Jahren seine Buchhändlerlaufbahn. — In Moskau wurde am 6.19. November das 25 jährige Jubiläum der Firma A. N. Panafidin gefeiert. Der Gründer des Geschäfts begann seine buchhändlerische Tätigkeit mit der Eröffnung eines kleinen Ladens in St. Petersburg. Nach und nach erweiterte er das Geschäft, namentlich auch durch den Verlag von Schulbüchern, und verlegte es dann nach Moskau. Hier wurde er geisteskrank und starb 1902. Seine Witwe setzte das blühende Geschäft fort, und es soll jetzt, namentlich durch einen großen und wertvollen Verlag, einen Jahresumsatz von einer Million Rubel erzielen. Am Festmahl der Jubiläumsfeier nahmen über zweihundert Personen teil; die Jubilarin wurde durch Deputationen, Briefe und Tele gramme vieler Gesellschaften, Vereine und Privatpersonen aus dem ganzen Reiche begrüßt und beglückwünscht. Am 28. Dezember 1858 (9. Januar 1859) wurde in Kijew die Firma Leon Jikowskij gegründet; sie kann also jetzt auf ein fünfzigjähriges Bestehen zurückblicken. Außer dem Sortiments buchhandel widmete sie sich auch dem Verlage und gab eine Reihe von Werken polnischer Schriftsteller und Gelehrten heraus. Eine eifrige Gehilfin des Gründers war seine Gattin, die nach dem Tode ihres Mannes (am 6. Mai 1865) das Geschäft fortführte. 1873 wurde eine polnische und russische Leihbibliothek, die auch aus ländische Bücher enthält, eröffnet, sie besitzt jetzt 90 000 Bände. Seit 1885 wurde der Verlag bedeutend erweitert und 1896 die Buch- und Musikalienhandlung von Koreiwo mit allen Verlags rechten dieser Firma hinzugekauft. Das Geschäft verfügte jetzt über 2500 Verlagsartikel der Musikalienbranche; es sind haupt sächlich kleinrussische und polnische Komponisten vertreten. Es zeichnet sich auch durch ein reichhaltiges Lager von Schulbüchern und pädagogischen Werken aus. Der Knishnyj Wjestnik bringt in seiner Nr. 50 vom 13./26. Dezember ein Porträt der Besitzerin. Das Ministerium für Handel und Industrie hat folgenden russischen Buchhändlern den Ehrenbürgertitel verliehen: I. Ssidorow, A. Stupin, I. Kormilizyn und W. Frumkin. Eine goldene Medaille am Stanislausbande erhielt I. Masurez. Die Erben des Lexikographen Makarow verklagten die Firma Brockhaus-Efron, daß sie in ihrem französisch-russischen Wörter buche aus dem Makarowschen Lexikon nachgedruckt hätte, und forderten eine Entschädigung von 130 000 Rubel. Das Kreis gericht wies die Klage ab, und der Obergerichtshof bestätigte dieses Urteil. — E. Besssonow, Herausgeber der Zeitschrift »Newskij Wjestnik«, wurde zu einjähriger Festungshaft verurteilt. — In Odessa wurde die Buchhandlung unter der Firma »Aufklärung« wegen Verkaufs illegaler Bücher geschlossen. — Der Verleger A. Ssurat wurde für die Herausgabe von »Die Revo lution in Westeuropa« und »Historische Bibliothek« zu einjähriger Festungsstrafe verurteilt. — Die Herausgeber der 1906 erschienenen Broschüre von A. Besrodnyj »Die Weber«, Gartopan und Gurow, wurden zu einjähriger Festungshaft und diese Broschüre zur Ver nichtung verurteilt. — Poplawskijs Buchdruckerei in Moskau wurde wegen systematischen Druckes von Büchern schädlicher Richtung geschlossen. — Der Druckereibesitzer Jasnogorskij wurde für die Veröffentlichung einer Liedersammlung »Die rote Fahne« zu einjähriger Festungshaft verurteilt. — Das Bücher lager von Jesimenkv in Moskau bleibt so lange geschlossen, bis die jetzt bestehenden Schutzmaßregeln aufgehoben werden. Der Besitzer wurde zu dreimonatiger Haft verurteilt. — Buchhändler Kljukin erhielt eine Strafe von 3000 Rubel oder dreimonatiger *) Vgl. Börsenblatt 1908 Nr. 295.
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