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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.02.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-02-11
- Erscheinungsdatum
- 11.02.1909
- Sprache
- Deutsch
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- Zeitungen
- Saxonica
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^ 34. 11. Februar 1909. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhanüel. 1807 Haft. — Der Geschäftsführer Gogin der Firma Drutmann wurde zu einmonatiger Haft verurteilt. Der Ehrenbürger Jurizyn, Buchdruckereibesitzer und Heraus geber der Zeitung »Sohn des Vaterlandes«, wurde vom Peters burger Kommerzgericht für zahlungsunfähig erklärt. Passiva 50 000 Rubel. Der Schuldner ist ins Ausland gereist. — Auch der St. Petersburger Buchhändler M. Piroschkow wurde fallit erklärt. Aktiva 200 000 Rubel, Passiva 400 000 Rubel. — Unter der Firma »Die Insel« ist in Moskau ein Verlagsgeschäft ent standen, das Übersetzungen hervorragender ausländischer Schrift steller herauszugeben beabsichtigt. — In der Zeitschrift »Das russische Wort« verwahrt sich Graf L. Tolstoj gegen die Annahme, daß er mit der Verlagsfirma »Jasnaja Poljana« etwas zu tun habe. Er sagt, daß er die Besitzer dieser Firma gar nicht kenne, und daß man ihn mit Anfragen und Klagen über dies Geschäft verschonen möchte. Nekrolog — Woronoj, G., Mathematiker, korrespondie rendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften, Professor der Warschauer Universität und des Polytechnischen Instituts, starb am 7./20. November in Warschau. — Fedoro witsch, L-, Pro fessor der politischen Ökonomie an der Neurussischen Universität, Verfasser wissenschaftlicher Werke, starb im 65. Lebensjahre am 7./20. November in Odessa. — Kurajew, D-, Professor der Charkower Universität für Physiologische Chemie, Verfasser wert voller wissenschaftlicher Werke, starb, 39 Jahre alt, am 8./21. No vember in Charkow. — Sylvester, Bischof von Kanew, ehe maliger Professor und Rektor der Kijewschen Geistlichen Akademie, gelehrter Theologe und Verfasser wissenschaftlicher Fachwerke, starb im 80. Lebensjahre am 11./24. November in Kijew. — Ssokolo w,N., Kritiker und Übersetzer (Kants Kritik der reinen Vernunft), Mit- am 17/30. November in St. Petersburg. — Pewzow, W., Pro- tohierej, Professor des Kirchenrechts und Verfasser kirchen geschichtlicher Werke, starb, 72 Jahre alt, am 20. November (3. Dezember) in St. Petersburg. — Almedingen, A., Re dakteur von Zeitschriften (»Die Quelle«, »Erziehung und Unter richt« und anderen), starb im 55. Lebensjahre am 30. No vember (13. Dezember) in Zarskoje Sselo. — Jakowlewa, Zoe, Verfasserin vieler Erzählungen und dramatischer Werke, starb im 67. Lebensjahre am 1/14. Dezember in St. Peters burg. — Salias de Tournemire, Graf, ein sehr be kannter und geschätzter Belletrist, Verfasser historischer Romane, Sohn der unter dem Pseudonym Eugenie Tour geachteten Schriftstellerin, starb im achtundsechzigsten Lebensjahre am 5./18. Dezember in Moskau. — Karasin, N., Schriftsteller, Ethno graph, Reisender und hochgeschätzter Illustrator (auch des im Verlage von F. A. Brockhaus erschienenen Prachtwerks »Orientreise Kaiser Nikolaus II.« von Fürst Uchtomskij), Verfasser von Romanen, Kriegsschilderungen, Jugendschriften usw., starb im siebenund sechzigsten Lebensjahre am 6./19. Dezember in Gatschina. — Tschudinow, A., bekannter Pädagog und Schriftsteller, Re dakteur und Herausgeber einer Russischen Klassenbibliothek, Ver fasser eines Lehrbuchs der russischen Sprache u. a., starb im sechs undsechzigsten Lebensjahre am 14./27. Dezember bei Riga. — Galitsch, P., Redakteur der »Jekaterinburger Woche«, lang jähriger Journalist, starb, dreiundsiebzig Jahre alt. — Linde, A., Moskauer Pädagog, Schriftsteller und Übersetzer russischer Dichtungen ins Deutsche, starb in Moskau. Il18ll'Ul<1lON6I1 kür äie Llpbrrlostiselien Xataloxo äer pr6U88i8eÜ6n Libliotbetren vom 10. Uai 1899. 2^Vtzibki ^.U8A3,I)6 IQ cksr ^L83UNA vom 10. ^.u§. 1908. I-.6L.-80 X u. 179 8. Lorliu 1909, Lobronä L Oo. Oeb. 4.80 orä., 3.60 netto dar; in Imwä. xsd 5.60 orä., 4.20 no. dar. Dieses amtliche Werk kann man als Grundriß der Lehre von der bibliographischen Aufnahme und Einordnung der Titel be zeichnen. Sollen die Vorschriften zunächst auch nur für preu ßische Bibliotheken Gültigkeit haben, so werden sie doch sicher bei allen bibliographischen Arbeitern Beachtung finden. Der Bücherverzeichnisse und die Antiquariatskataloge nicht alle in Anwendung bringen, weil sich besonders für die Kataloge des Antiquariats aus Gründen der Raum- und Druckkostenersparnis eine vereinfachte Bücheraufnahme eingebürgert hat, das Durch arbeiten der »Instruktionen« (warum nicht gut deutsch: Vor vielen anderen Kenntnissen vermitteln sie bestimmte Anleitungen, wie der Antiquar seine wertvolleren Seltenheiten, seine In kunabeln, kurz olle Schriften, deren Preise eine etwas aus führlichere Titelaufnahme vertragen, formrichtig den Biblio theken und Büchersammlern ankündigen soll. Eine »amtlich« richtige Aufnahme besticht und verschafft sicher eher Beachtung, als eine lückenhafte, die leicht Mißtrauen erweckt. Wichtig sind auch die Vorschriften für die Ordnung der Titel, die bei schnür geben. ' Das Buch, das schon in seiner ersten Ausgabe von 1899 die gebührende Beachtung beim Buchhandel gefunden hat, ist so interessant für Buchhändler, daß man aus jedem Kapitel einen höchst lehrreichen Artikel für unser Fachblatt verfassen könnte. Damit dürfte aber am wenigsten dem Verleger gedient sein und schließlich auch nur unvollkommen dem biliographisch arbeitenden Buchhändler, denn dieser muß das Original besitzen, es seiner Handbibliothek einreihen, jetzt, wo es in seiner neuen Ausgabe alle bisherigen Erfahrungen berücksichtigt hat, also auf der Höhe^st. > j,. d! b d Vorschriften für die Aufnahme der Titel des alphabetischen Zettel katalogs, die den ersten, kleineren Teil (26 Seiten) des Buches bilden. In 29 Paragraphen werden alle bei dieser Arbeit nur auftauchenden Fragen behandelt. Einige Kapitelüberschriften mögen die eingehende Gründlichkeit andeuten: Grundregeln — Terminologie — Schriftart — Schreibung — Interpunktion — Umfang der Aufnahme (ausführlicher Titel) — Kennzeichnung der Weglassungen — Seitenzählung — Format — Aufzählung der Bände — Übersetzung — Schriften ohne Titel — Sammelbände — Jnterimszettel — Verweisungen — Hervorhebung der Ord nungswörter — Universitüts- und Schulschriften usw. usw. Den Antiquar dürfte beim Katalogisieren kaum eine Unsicherheit be schleichen, über die er hier nicht erschöpfende Auskunft und be stimmte Anleitung erhielte. Der zweite, größere Teil des Werkes befaßt sich mit der Ordnung der Titel der alphabetischen Kataloge. Außer für Antiquariatskataloge sind die Bestimmungen auch für ausführ lichere Verlagskataloge wichtig. Erst werden allgemeine Be stimmungen über die Einordnung unter Verfassernamen oder Sach- titel gegeben, dann behandelt ein sehr interessanter Teil (von 5 Ka piteln) nur die »Einordnung unter dem Verfassernamen«. Nament lich das den Grundregeln folgende erste Kapitel: Die für die Ein ordnung maßgebenden Bestandteile des Namens und ihre Reihen folge in abendländischen und orientalischen Sprachen, ist sehr lehrreich. Ebenfalls ausführlich für sich wird die »Einordnung unter dem Sachtitel« in Regeln festgelegt, dabei zugleich die Ord nung der Schriften desselben Verfassers erörtert. Der ganze Inhalt des Buches ist jetzt in eine fortlaufende Para graphenfolge gegliedert worden, ein genaues Sachregister leitet sofort zur maßgebenden Vorschrift. Neu hinzugekommen sind in den Anlagen des Werkes eine Anleitung zur ausführlichen Be schreibung der Wiegendrucke, beigesteuert von der Jnkunabel- kommission, ferner Regeln über den Gebrauch großer Anfangs buchstaben und schließlich eine Anleitung zur Aufnahme von Karten. Der deutsche Buchhandel kann froh sein, ein so grund legendes, lehrreiches Werk für die schwierige Materie der Biblio graphie zu besitzen, wenn auch seine amtliche Bibliographie in einzelnen Punkten von den hier für die preußischen Bibliotheken gegebenen Vorschriften aus guten praktischen Gründen abweicht. Auf diese Verschiedenheiten einzugehen wird es noch öfter Ge legenheit geben. —i. 236*
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