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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.12.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-12-24
- Erscheinungsdatum
- 24.12.1910
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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298, 24. Dezember ISIS. Nichtamtlicher Teil. «I-I-nil-t! >. d. rychs. «uchh»»d-I. 15825 aber leer von nützlichen Gegenständen« sei. Ihre Hoffnung, daß Sixtus IV. ihren Mangel an Mitteln durch Kauf von Drucken abhelsen würde, hat sich nicht erfüllt. Sweynheym und Pannartz hatten in der Bittschrift etwa 37 von ihnen gedruckte Werke und Auflagen aufgeführt, die in 275—300 Exemplaren gedruckt waren. Um 1500 hatte Rom 38 Druck pressen. Nach Venedig kam 1489 Johann von Speyer, wo er Oiosrouis Lxistolss all kamilisrss mit römischen Typen in 300 Exemplaren und Plinius' Naturgeschichte in 100 Exemplaren druckte. Die Druckerei Johanns von Speyer, der 1470 starb, wurde von seinem Bruder Wendelin fortgesetzt. 1470 ließ sich Nicolas Jenson in Venedig nieder, der wegen seiner schönen Schriften gerühmt ivurde und heute noch gerühmt wird. Seine Antiqua wurde von William Morris neuerdings benutzt. Der be rühmteste der deutschen Frühdrucker Venedigs war Erhard Ratdolt; der 1476—86 in Venedig druckte. Ein anderer hervorragender Drucker Venedigs ist Aldus Manutius, 1494 bis 1516, dessen handliche Klassikerausgaben (Aldinen) noch heute gesucht sind. Aldus war auch um die Herstellung guter Einbände bemüht und ließ eine schöne Kursiv schneiden. Die venetianischen Drucke aus dieser Zeit zeigen vielfach Rot druck, prächtige Druckermarken und Holzschnitte. 1476 druckte Ratdolt auf dem Kalendarium des Regiomontanus den ersten künstlerisch geschmückten Titel. Die Ausgabe der vivimr Oonunsäia von 1481 (Florenz, Nicolo di Lorenzo della Magna) ist bereits mit Kupferstichen nach Zeichnungen von Sandro Botticelli im Buchdruck geziert. Ein meisterhafter Druck des Aldus Manutius und gleichzeitig ein mit 1K8 Umrißholzschnitten vortrefflich illustriertes Werk ist der allen Bücherliebhabern bekannte Roman »3/pnsrotomaobia kolipbili», 1499, des Franciscus Columna (Preis heute ca. 2000 ^O>. Das 1497 in Ferrara erschienene Werk des Jacobus Philippus Bergomensis: Do plurirois olaris seslstis (I) ge dlnlisribus. . . enthält 171 Frauenbildnisse in Strichzeichnung (ein Exemplar dieses Werkes wurde kürzlich von der Firma Olschki in Florenz für 2250 Lire angeboten). Die Blüte des Buch drucks und Holzschnitts in der italienischen Frührenaissance dauerte von 1490 bis 1510; dann trat allmählich Verfall ein. Englands erster Buchdrucker war William Caxton, der lange Jahre in den Niederlanden lebte und 1471 in Köln das Buch des Raoul le Fdore: »Iksensil äss lnstoirss äs 'Iroxss« ins Englische übersetzte, worauf er die Druckkunst erlernte und die »Rsou^oll ok tbö bistorios ok tro^s« 1472 oder 1473 druckte, vermutlich mit Hilfe von Colard Mansion in Brügge. Der Caxtonsche Druck: -lös 6ams anä ?Ia^s ok tbo (Löss moralissä« ist noch auf dem Festland gedruckt. In der zweiten Hälfte von 1476 ging Caxton nach England und eröffnete in Westminster eine Druckerei. Bis zu seinem 1491 erfolgten Tode war Caxton unermüdlich als Drucker und Übersetzer tätig. Sein Mitarbeiter und Geschäfts- nachfolger Wynkyn de Morde sagt von ihm, daß er -->t tbo lasts äaz-s ok bis IM« die Übersetzung der »lüvos ok tbo bstbsrs» vollendete, die Wynkyn 1495 druckte. Die Drucke Caxtons, die heute in England sehr hoch bezahlt werden, sind in bezug aus Schönheit der Schrift und technische Aus führung nicht so sorgfältig behandelt wie Gutenbergsche Drucke. Der mit dem sechzehnten Jahrhundert einsetzende große geistige Aufschwung, die Frührenaiffance, die humanistische und reformatorische Bewegung in Deutschland, die neuen Entdeckungen hatten auch eine stark vermehrte Tätigkeit der Drucker und Verleger zur Folge, die für ihre Drucke viel fach auch die Kunst mit heranzogen. Der Holzschnitt wurde von Meistern wie Albrecht Dürer, Seb. Beham, Lukas Cranach, Hans Burgkmair, Hans Baldung Grien, Hans Weiditz, Hans Holbein d. I., Virgil Solis, Jost Amman u. a. zu hoher Blüte gebracht. In den Inkunabeln herrscht als Anfang aller Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 77. Jahrgang. Druckschrift dieBruchgotisch, die gegen Ende des fünfzehnten Jahr hunderts teilweise durch die Schwabacher ersetzt wird, worauf etwa von 1520 an die Frakturtype folgt. Das Buch der Renaissance ist einförmiger und nicht so sorgfältig gedruckt wie die Inkunabeln. Papier, Druckerschwärze und Zu richtung lassen manchmal zu wünschen übrig. Der Titel des Buches wird vielfach durch figurenreiche Umrahmungen oder selbständige Bilder verziert, das Buch selbst mit Zierleisten, Initialen, Schlußstücken, Signeten usw. geschmückt. Dürer, der durch seine -Unterweisung der Messung mit dem Zirkel und Richtscheit«, 1525, den Schriftgießern und Druckern eine Anleitung gab, wie man mit Hilfe der Geometrie die Buch staben der deutschen und lateinischen Schrift nach bestimmlen Verhältnissen anordnen müsse, hat die Gestaltung der Fraktur stark beeinflußt und war jedenfalls einer der ersten und größten deutschen Buchkünstler und Illustratoren. Unter andern hat er auch für den großen BUcherliebhabcr Kaiser Maximilian I. verschiedene Werke hergestellt bzw. illustriert (Gebetbuch des Kaisers, Weißkunig, Teuerdank usw.). Die Einsührung der Druckkunst in Frankreich wurde durch den Rektor der Sorbonne, Johannes Heynlin a Lapide, veranlaßt, der 1469 die drei Buchdrucker Ülrich Gering, Martin Crantz und Michael Freiburger nach Paris berief, die als ersten Pariser Druck 1470 die Briefe des Kaspar von Bergamo herausbrachten. Die neue Kunst breitete sich in Paris so rasch aus, daß um 1500 bereits 66 Pariser Pressen tätig waren. Die zweite große französische Druck stätte des fünfzehnten Jahrhunderts war Lyon, wo mit Unterstützung des reichen Lyoner Bartholomäus Buysr der Drucker Wilhelm Regis (oder Königs) eine Druckerei errichtete, die 1473 als erstes Werk das »6ompsuäium brsvo« des Kardinals Lothar lieferte. Die Lyoner Druckkunst wurde von der venezianischen beeinflußt. Hervorragende Leistungen des sranzösischen Buchgewerbes sind auch die durchweg vortrefflich ausgestatteten -Invros ä'bsurss« (stehe B.-Bl. Nr. 301, 1909), die heute sehr gesucht und hoch bezahlt werden. Von den Förderern französischer Buchkunst verdient Geosfroy Tory besondere Erwähnung, der auch durch sein 1529 herausgegebenes Werk: -Obawp- I'lsur/, au qusl ost oontsnn l'srt st seisnos 1a äsus st vrs/s Proportion äss Isttros« usw. viel für die Ver besserung der französischen Typographie und Orthographie getan hat. Die schöne typographische Ausstattung der französischen Bücher führte auch eine große Vervollkommnung der Einbände herbei. Das damalige Frankreich hatte wie heute noch zahlreiche eifrige Bücherliebhaber, die auch dem Einband der von ihnen gesammelten Bücher große Auf merksamkeit zuwendeten, so besonders Jean Grolier, der offenbar durch Tormnaso Maioli angeregt wurde. Auch die sranzösischen Könige Franz I., Heinrich II., III., IV. usw. gaben den französischen Buchbindern Gelegenheit, ihre Kunst zu zeigen. In Deutschland schätzten Kaiser Maximilian I., Herzog Albrecht V. von Bayern, Kurfürst August von Sachsen u. a. m. schöne Einbände. Kurfürst August berief 1566 Jakob Krauße von Augsburg als seinen Buchbinder nach Dresden. In den Niederlanden war Christoph Plantin einer der berühmtesten Vertreter der Druckkunst. Das Haus Plantins mit seiner Druckerei und seinem sonstigen Inhalt wurde 1876 von der Stadt Antwerpen angekauft und als Nusös Llantin-dlorstus zu einer bibliographischen Sammlung ersten Ranges eingerichtet. Plantin ging von der Holzschnitt illustration zur Kupferstichillustration über, die schnell Schule machte, wenn auch der verschiedenartige Typen- und Kupser- druck in einem und demselben Buche Schwierigkeiten bereitete. Wenn die in Kupfer gestochenen Leisten, Verzierungen, Titel- rosi
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