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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.01.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1910-01-03
- Erscheinungsdatum
- 03.01.1910
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- Deutsch
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Nichtamtlicher Teil. 1, 3. Januar 1910. Derartige irrige Auffassungen, wie sie Or. L. verbreitet, können aber nicht nur Reproduktionsanstalten, sondern auch jeden anderen Photographen schwer schädigen. So hat z. B. der Geschäftsführer eines Ateliers sich geweigert, einen Revers zu unterschreiben, nach dem er das Urheberrecht an den von ihm hergestellten Auf nahmen dem Inhaber des Ateliers überträgt. Er begründete diese Weigerung unter Hinweis auf die von vr. L. gemachten Ausführungen damit, daß ihm Unanehmlichkeiten entständen, denn wenn er sich einmal selbständig machen wolle, so sei er dann nicht berechtigt, Vergrößerungen nach den von ihm hergestellten Bildern anzufertigen. Selbstverständlich ist ein solcher Grund nicht stich haltig, denn im Aufträge, bzw mit Genehmigung des Bestellers kann jeder Photograph die Porträtaufnahme eines anderen ver größern oder sonstwie reproduzieren. Es ist also gerade das Gegenteil von dem der Fall, was vr. Lieske behauptet. Es wäre aber sehr bedauerlich, wenn seine Mutmaßung zuträfe, nach welcher es der Fülle der Strafanträge Vorbehalten bliebe, dem neuen Gesetze ein besseres Verständnis und größeren Respekt zu verschaffen. Aufgabe der Fachpresse und der Vereine wird es vielmehr sein, auch weiterhin auf diesem Gebiete aufklärend zu wirken. Fritz Hansen. Kleine Mitteilungen. * Geschäftsjubiläum. — Die hundertste Wiederkehr ihres Gründungstages durfte am 1. Januar 1910 die geachtete Buchhandlung G. C. E. Meyer sen. (Julius Golde) in Braunschweig erleben. Am 1. Januar 1810 eröffnete Gott fried Christian Ernst Meyer in Braunschweig eine Sorti- mentsbuchhandlung und Leihbibliothek, die im Laufe der Jahre auch durch bedeutenden Verlag erweitert wurde, unter der Firma G.C.E. Meyer. Seiner Umsicht und geschäftlichen Tüchtigkeit ge lang es, der jungen Handlung Einfluß und Ansehen zu gewinnen und ihr den Vorzug einer ausgedehnten Kundschaft in den an- gesehensten Gesellschaftskreisen der Stadt und des Landes zu sichern. In treuer Berufsarbeit stand er persönlich an der Spitze des Geschäfts bis zu seinem am 28. Dezember 1847 im 76. Lebens jahre erfolgten Tode. Zur Unterscheidung von der 1828 dort hinzugekommenen Handlung seines ältesten Sohnes: G. M. ^Gottfried Martin) Meyer jun. hatte der Firmaname damals den Zusatz s e n. erhalten. Von den Erben, die das Geschäft weiterführten, übernahm es am 1. Januar 1858 der jüngere, inzwischen gut vorgebildete Sohn Christian H. Meyer, der es in den geordneten Bahnen des Vaters führte. Unter seiner Leitung gewannen sowohl das Sorti ment wie insbesondere auch die Leihbibliothek erheblich an Um fang und Bedeutuug. Auch durch sorgfältige Pflege und Mehrung des alten Verlages erweiterte Christian Meyer den Wirkungs kreis des Geschäfts. Am 1. Januar 1887 überließ er das Sortiment an Herrn Julius Golde, der ihm schon seit den siebziger Jahren als Gehilfe zur Seite gestanden hatte. Auch die Leihbibliothek, die Christian Meyer mit dem Verlage zunächst zurückbehalten hatte, wurde später von Herrn Golde erworben. Sie umfaßt zurzeit weit über 100 000 Bände deutscher, französischer, englischer und italienischer Literatur. Die Firma »G. C. E. Meyer sen. Verlag« erlosch 1891. Zum ehrenvollen Gedenktage des hochangesehenen Hauses sprechen wir dem geehrten heutigen Inhaber — in treuem Ge denken an seine verdienten Vorgänger — unsere besten Wünsche aus für langes weiteres gesegnetes Wirken und geschäftliches wie persönliches Wohlergehen. Red. Der Braunschweigischen Landeszeitung entnehmen wir folgendes Nähere über die Geschichte der hundertjährigen Buch- Die Firma G. C. E. Meyer sen. (Julius Golde), Buch handlung und Leihbibliothek, Casparistraße Nr. 1, hier, wurde am 1. Januar 1810 gegründet als Buchhandlung und »Lese-Kabinett« — oder, wie man es damals zu bezeichnen pflegte, als »Oadinet 1it.t6r8.ir6« — im Hause Bohlweg 66. Später verlegte der Be gründer G. C. E. Meyer sein Geschäft in das von ihm käuflich erworbene Haus »am langen Hofe«, dem ehemaligen Witwensitz der Schwester Friedrichs des Großen. Er brachte das aus kleinen An fängen entstandene Geschäft durch Rührigkeit und Fleiß zu bedeu tender Blüte, denn schon im Jahre 1830 erschien der große Haupt katalog der Leihbibliothek, der über 23 000 Bände in deutscher und 4800 Bunde in französischer Sprache umfaßte. Der vorwärtsstre bende Besitzer entfaltete auch eine große Tätigkeit als Verlagsbuch händler, und einige hundert Berlagswerke wissenschaftlichen und belletristischen Inhalts von Autoren wie Holtei, Klingemann, Düntzer, von Liebe, Scholz dem Dritten usw. trugen den ge achteten Namen der Firma in alle Welt. Die beiden ältesten Söhne des Begründers waren nach Absolvierung des Gymna siums ebenfalls Buchhändler geworden. Der älteste begründete im Juni 1828 eine Musikalien-Verlagshandlung unter der Firma G. M. Meyer junior (jetzt Th. Litolfss Verlag), wes halb für das väterliche Geschäft die Bezeichnung »senior« hinzugefügt wurde. Das letztere übernahm nach dem Tode des Vaters im Jahre 1858 dessen zweiter Sohn Christel Meyer. Er hatte seine Ausbildung bei bedeutenden Firmen in Berlin, Leipzig, Wien und Paris vollendet. Der jetzige Inhaber, Buch händler Julius Golde, trat im Jahre 1874 als Gehilfe ein- Nach zwölfjähriger Mitarbeit übergab ihm Chr. Meyer die Buchhandlung und sechs Jahre später, 1892, als das Geschäfts haus Langerhof 1 an die Stadt abgetreten und das Geschäft nach Casparistraße 1 verlegt wurde, auch die große Leih- bibliothek. Letztere umfaßt jetzt über 105 000 Bände u»d zwar 88 000 Bände in deutscher Sprache aus den ver schiedensten Gebieten der Literatur, wie Belletristik, Geschichte, Biographie, Erd- und Reisebeschreibungen, Theater usw., ferner 12 000 Bände in französischer und 5000 in englischer Sprache, sowie einige hundert Bände in der italienischen und spanischen Sprache. Die Bücherei ist somit eine der größten Leihbibliotheken Nordwestdeutschlands und umfaßt eine große Anzahl »Unika« der deutschen und französischen Literatur, die in mancher großen staat lichen Bibliothek nicht zu finden sind, wie schon in einem Artikel der »Deutschen Rundschau« in den achtziger Jahren hervorgehoben wurde. * Geschäftsjubiläum. — Auf fünfzig Jahre gedeihlicher Entwicklung konnte am 1. Januar 1910 die angesehene Buchhand, lung Friedrich Grosse in Olmütz zurückblicken. Am 1. Januar 1860 übernahm Friedrich Grosse, der Vater des gegenwärtigen Inhabers, die dortige Neugebauer'sche Buchhandlung, deren Bestand auf das Jahr 1795 zurückgeht. 1862 gab er ihr seinen Namen »Friedrich Grosse- als Firma, nachdem er bis dahin »Neugebauer'sche Buchhandlung (Friedrich Grosse)« firmiert hatte. Am 29. Juli 1886 nahm er seinen Sohn Friedrich Grosse jun. als Teilhaber auf. Im Alter von 82 Jahren starb er am 6. De- zember 1897. Sein Sohn und bisheriger Teilhaber übernahm das Geschäft fortan als alleiniger Inhaber. Er hat das große und bedeutende Geschäft, zu dem noch ein ansehnlicher Verlag gehört, zu weiterem Aufschwünge geführt, dessen wohlbegründetes Ansehen gefestigt und gemehrt. — Zum Ehrentage seines ge- achteten Hauses gereicht es uns zur Freude ihm unsere besten Glückwünsche aussprechen zu dürfen. Red. * Bücherdiebstahl. — Aus den Räumen der Landes- und Stadt-Bibliothek in Düsseldorf hat der Bauaufseher Peter Dohmen Handschriften, Inkunabeln, andere Bücher und Kupfer stiche entwendet, auch aus Pergamenthandschriften einzelne Blätter mit Miniaturen, aus alten Drucken Holzschnitte, aus Tafelwerken Kupfer und Karten herausgeschnitten. Von verschiedenen Anti quariaten, Antiquitätenhändlern und Privatpersonen in Köln und Düsseldorf, an welche D. verkauft hatte, hat die Bibliothek die Sachen zurückerhalten; jedoch bleibt die Möglichkeit, daß noch Stücke fehlen, die bisher noch nicht als vermißt festgestellt sind. Zweckdienliche Mitteilungen werden erbeten an die Landes- und Stadt-Bibliothek in Düsseldorf 82, Friedrichsplatz 7. Festschrift zum fünfzigjährigen Geschäftsjubiläum der Buchbinderei E. A. EnderS in Leipzig — Die im Jahre 1869 gegründete bestbekannte Buchbinderei E. A. Enders in Leipzig hat anläßlich ihres vor kurzem gefeierten fünfzigjährigen Ge schäftsjubiläums eine Festschrift herausgegeben, deren Inhalt und Ausstattung Zeugnis gibt von der ausgebreiteten Tätigkeit und den ernsten Bestrebungen der Firma auf dem Gebiete der Buch, ausstattung. Mit einem schönen, farbenfrischen, ornamental ver zierten, teils mit Golddruck geschmückten und auf japanartigem Papier gedruckten Titel versehen, darf dieses nach jeder Richtung
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