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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.03.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-03-29
- Erscheinungsdatum
- 29.03.1910
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- Deutsch
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- Saxonica
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JL 70, 2S Marz 1910. Nichtamtlicher Teil. Dörscublatr f. d. Dljchn. Buchhandel. 3749 druckt worden, oder schon noch dem zweiten gab cs deren 617 000, nach dem drillen zwei Millionen, und das letzte Jahrhundert hat allein mehr produziert als die drei anderen zusammengenommen». Die jährliche Produktion der ganzen Well wird gegenwärtig aus 150 000 neue Werke geschätzt, ohne die wenigstens 70 000 Zeitungen und Zeitschriften*) mit einer jährlichen Anzahl von 400 000 bis 600 000 Artikeln zu rechnen Deutschland Die stets lehrreichen Berichte, die die gewerblichen Organisationen (Börsenverein der Deutschen Buchhändler und Handelskammer) in der Metropole des Bnchhande.s, Leipzig, jedes Jahr über den allgemeinen Stand ihres Gewerbes aus geben, spenden dem Jahre 1908 sehr mäßiges Lob; sie kon statieren große Tätigkeit in allen Verlagszwcigen, guten Ab satz, oder, wenigstens siir gewisse Unternehmungen, geuit ende Deckung der beträchtlichen Druckkosten, ein Steigen des inneren Wertes der verlausten Werke, besonders der des Wechnachls- marktes, und einen Fortschritt in bezug auf die Vcrkauss- bedingungen, doch gegen Ende des Jahres auch eine ent schiedene Zurückhaltung der Kunden, was seinen Grund i» der wirtschaftlichen Krise und der politischen Lage hat. In j dem Fall kann die Überproduktion auf säst allen literarischen Gebieten nicht geleugnet werden: »Die Produktion neuer Bücher ist stärker als die Nachfrage, und mit einem gewissen Neide betrachtet der Verleger andere Berufsarten, die imstande sind, die Produktion durch Kartelle und Syn dikate zu regeln.« Außerdem hat die Erhöhung der Her stellungskosten (Steigen der Löhne, der Tarife der Buch drucket' und Buchbinder) nicht den mäßigenden Einfluß a f die Produktion ausgeubt, wie man erwartet hatte; aber sie wird als unvermeidliches Ergebnis eine Erhöhung der Büchcrpreise haben Der Musikalienhandel beklagt sich da gegen Uber die Abnahnie des Verkaufs höherer Musikwerke zum Vorteil des Verkaufs leichter Operettenmusik**) und volkstümlicher Lieder, und der Knnsthandel koustaiierl ein wachsendes Mißverhältnis zwischen der notwendigen Ver größerung der Läger und den Ansprüchen des Publikums einer seits, und dem Absatz von Kunstwerken anderseits, der durch den Rückgang des Handels gehemmt ist. Nach diesen allgemeinen Betrachtungen werfen wir einen Blick auf die liierarische Produktion des Jahres 1908, die die vorn Jahre 1907 um 244 Veröffentlichungen üdertrifft. Obwohl die Zunahme nur 0,81"/„ bclrägt, ist die er reichte Ziffer doch die höchste sert zwanzig Jahrcu und über schreitet den Durchschnitt dieser Periode um 5550 Er- scheinungen, wie aus folgender Tabelle hervorgehr: Jahr Veröffentlichungen Jahr Veröffentlichungen 1889 17 986 18.89 23 715 1890 18 875 1900 24 792 1891 21 279 1901 25 331 1892 22 435 1902 26 906 1899 22 946 1903 27 006 1894 22 570 1904 28 378 1895 23 607 1905 28 886 1890 23 339 1906 28 703 1897 23 861 1907 30 073 1898 23 739 1908 30317 Insgesamt 220 037 Insgesamt 274 707 Jnsgesamt in zwanzig Jahren: 4SS Ä44. Durchschnitt: 24 767. ') S. Röthlisbcrger, Urheberrecht und Zeitungsinhalt. S.77U.78. **) Im Jahre 1907 sind irr den Ländern deutscher Sprache Werke von Wagner 1700mal ausgesilhit worden, von Strauß IbOOrnal, von Verdi und Lortzing 700mal, von Mozart SOOinal, während die »Lustige Witwe« von Lehar 3000 Ausführungen erlebt hat. Börsenblatt lür den Tcutscheii Buchhandel. 77. Jahrgang. Angesichts dieser enormen Ziffern glaubt ein Schrift steller, der die Neuerscheinungen in der »Allgemeinen Buch- tändlerzeitung« regelmäßig analysiert, bestätigen zu können, daß "/,,, der 30 000 jährlich erscheinenden Veröffentlichungen als ungeeignet zum Vertrieb durch den Buchhandel aus- zuschriden seien, cs würden noch Hunderte von Büchern bleiben, die nach seiner Meinung eine Bereicherung des Marktes, aber nicht der Literatur bedeuten, da es ihnen an Individualität fehle und sie vollkommen durch ei» anderes ähnliches Werk ersetzt werden könnten. Danach sollte man überzeugt sein, daß man trotz der Menge neuer Bücher nicht von einer Überproduktion wirklich wertvoller Bücher, die das erste Jahr ihres Erscheinens überdauern, reden könne. Diese Behauptung enthält ein Körnchen Wahrheit; aber es wird uns doch schwer, zuzugeben, daß dis Zahl der ver gänglichen Erscheinungen so bedeutend sei Wie könnte diese Produktion bestehen, da es für die Autoren unmöglich ist, die Herstellungskosten von etwa 27 000 Werken selbst zu bestreiten! Die Tatsache, daß Absatz für diese Literatur vorhanden ist und daß dessen Größe sich ziemlich gleich bleibt, beweist, daß der Markt taljäch ich für sie existiert, daß sie wirklichen, wenn auch noch so vergänglichen Bedürfnissen entspricht und daß die Aufnahme von Ideen in Form von Büchern und Broschüren sllr die soziale Gemeinschaft ebenso wichtig ist wie die Aimung für den Einzelnen. Ein Blick auf die verschiedenen Gruppen dieser Produktion, wird unsere Ansicht bestätigen. (Zu beachten sind die 4200 pädagogischen Veröffentlichungen und Jngendfchriften, die 4200 Veröffentlichungen der schönen Literatur usw.) Allgemeine Bibliographie,Bibliotheks wesen, Enzyklopädien,Gesamt werke, Sammelwerke, Schriften gelehrter Gesellschaften, Universitätswesen 1907 1908 623 649 Theologie 2549 2566 Rechts- und Staatswissenschaft 2922 3032 Heilwissenschast 1849 1785 Naturwissenschaften, Mathematik Philosophie, Theosophie Erziehung und Unterricht, Jugend 1566 1754 743 712 schriften 4210 4203 Sprach- und Literaturwissenschaft 1953 1772 Geschichte 1269 1317 Erdbl'schreibnng, Karten 1665 1436 Kriegswissenschast 693 703 Handel, Gewerbe, Verkehrswesen Bau- und Jngenieurwissenschaft 2014 2047 10"! 1074 Haus-, Land- und Forstwirtschaft Schöne Literatur (Theaterstücke, 932 IW7 Volkserzählunqen) 4195 4162 Kunst 869 903 Adreßbücher, Kalender. Jahrbücher 616 617 Verschiedenes 524 578 Insgesamt: 30073 j303I7 Das Charakteristische dieser Zahlen ist ihre Regel mäßigkeit sowie die zwar langsam, aber stetig ansteigende Kurve in den meisten Zweigen. Die beiden Gruppen Philologie und Geographie, die 1907 eine so beträchtliche Zunahme auswiesen, sind etwas zurückgegangen, im übrigen sind die Veränderungen wenig ausgeprägt (Heilwissenschajl — 64, Naturwissenschaften -st 198). Die vorstehende Statistik, von der Hinrichs'schen Buch handlung in Leipzig aufgestellt, umfaßt den Druck der im Reiche und in den Ländern deutscher Zunge Österreichs und der Schweiz verlegten deutschen Werke. Man hat gegen diese Aufhellung eingewendet, daß sie den politischen Grenzen nicht Rechnung trage und aus Deutschlands V-rlag auch den der beiden ebenerwährilen Grenzländer übertrage, also eine Gruppierung nach Sprachgebieten zugrunde lege. Um diese «84
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