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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.07.1910
- Strukturtyp
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- 1910-07-05
- Erscheinungsdatum
- 05.07.1910
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- Deutsch
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Nichtamtlicher Teil. 152, 5. Juli 1910. unterliegt auch im übrigen keinem Bedenken. Es handelt sich hier nicht um versehentlich nur von den Käufern allein, nicht auch von dem Verkäufer mit unterschriebene Urkunden über die Kaufverträge, sondern die Form und auch der Inhalt der Urkunden — in einem Formulare heißt es ausdrücklich »Der« Unterzeichnete, in dem anderen ist der Vordruck für die Unterschrift nur für die Käufer bestimmt —, sowie die Tatsache, daß alle diese Urkunden allein von den Käufern unterzeichnet worden sind, ergeben, daß der Wille der Vertragsparteien dahin gerichtet war, daß nur die Er klärungen der Käufer urkundlich festgestellt werden sollten. Da durch sind die Erklärungen der Käufer über ihre Verpflichtung zur Zahlung der Kaufpreise verselbständigt worden, d. h. sie stellen aus dem mündlichen Kaufvertrag herausgehobene einseitige, neue und selbständige urkundliche Erklärungen der Käufer über ihre Verpflichtung, an den Verkäufer be stimmte Geldbeträge, das sind eben die Kaufpreise, zu be zahlen, dar. Damit sind die Begriffsmerkmale der Schuldver schreibung im Sinne der Tarifst. 68 I erfüllt. Da gegen die Be rechnung der Steuer keine Anstände bestehen, war auf Abweisung der Klage zu erkennen.« (Nach: Entscheidungen des Reichsgerichts in Zivil sachen N. F. 23 f73j, Leipzig, Veit L Comp.) Kleine Mitteilungen. Jubiläumsfeier im Hause C. Bertelsmann, Gütersloh. — Zur Feier des fünfundsiebzigjährigen Geschäftsjubiläums der Firma C. Bertelsmann in Gütersloh hatte der Chef der Firma, Herr Johannes Mohn, sein gesamtes Geschäftspersonal nebst Frauen zu einem Tagesausflug eingeladen. Schon früh zeitig wurde es in den schön geschmückten Geschäftsräumen lebendig. Da kamen sie alle, Männlein wie Weiblein, die Jubi- lare der letzten Jahre brachten freundlicher Einladung zufolge neben ihren Frauen auch die Kinder mit. Mit einem Choral wurde die Feier eingeleitet; dann wurden in aller Eile einige Neuerscheinungen des Verlags verteilt: jedem Festteilnehmer zwei solid belegte Butterbrote und ein Post chen Zigarren, für die Damen Zigarren aus Schokolade, für die Herren natürlich »echte«. Man bestieg die bereitstehenden Wagen, vierzehn an der Zahl. Der vordere war von besonders großen Dimensionen, aber auch die folgenden faßten je 10 bis 16 Mann. Unter großer Anteilnahme ging's durch die Straßen der Stadt, vorbei an der Buchhandlung Tigges, die eine große Ausstellung von Verlagswerken der Jubelfirma veranstaltet hatte, nach Brock hagen und von dort nach Patthorst. Nach einer Frühstückspause daselbst ging's auf herrlichen Waldwegen dem Teutoburger Walde zu. Die einen stiegen auf die Berge, die andern vertrauten sich wieder den Wagen an. In Zweischlingen traf man wieder zusammen zum Mittag essen, das vortrefflich mundete. Herr Mohn sprach nach dem Kaiserhoch über die Bedeutung des Tages, dankte dem Personal für die treue Mitarbeit und gedachte seines Schwiegervaters, des Herrn Heinrich Bertelsmann, der zum fünfzigjährigen Geschäftsjubiläum noch rüstig und arbeitsfreudig an der Spitze gestanden, dessen Kräfte dann aber bald darauf nach fast vierzigjährigem unermüdlichen, reich gesegneten Wirken zu Ende gingen. Eine besondere Freude war es Herrn Mohn, gleichzeitig seinen Sohn, der seine Wanderjahre nun beendet habe, als seinen Mitarbeiter einführen zu können. Ein alter Freund des Hauses, Herr Pastor Diestelkamp aus Berlin, der als Gütersloher Gymnasiast schon im Hause des Gründers der Firma Gastfreundschaft genossen, sprach hierauf. Dann brachte das Personal Herrn und Frau Mohn seine Glückwünsche dar, mit besonderemNach- druck auch des freundlichen Einvernehmens gedenkend, das zu pflegen ihrem verehrten Chef jederzeit Bedürfnis gewesen. Gleich zeitig gedachte der Redner eines weiteren Jubiläums. Frau Mohn habe ihren fünfzigsten Geburtstag gefeiert, und da sie als Tochter des Herrn Heinrich Bertelsmann seit dem ersten Tage ihres Lebens dem Geschäft angehöre, so feiere sie jetzt ihr fünfzig jähriges Geschäftsjubiläum. — Es folgte nun, wenn man so sagen darf, der Höhepunkt des Tages. Herr Mohn verkündete, zur Feier des Tages stifte er und seine Frau Gemahlin den Wohl- sahrtskassen des Geschäfts (wie gelegentlich der Feier ihrer silbernen Hochzeit) einen Betrag von 10 000 und er wolle die zur Feier des fünfzigjährigen Geschäftsjubiläums eingeführte Sitte der »Pillenschachteln« heute weiter pflegen. Schreiber dieses ist kein Freund von Pilleneinnehmen, aber der Inhalt seiner Jubiläumspillenschachtel, die ihm später überreicht wurde, hat ihm außerordentlich wohlgetan. In der Pillenschachte! lag nämlich für jedes Geschäftsjahr ein Taler. Gut, daß Vater Jacke, der seit dreiundfünfzig Jahren als Schriftsetzer seines Amtes waltet, noch rüstig ist, — eine Dosis von 53 Pillen ---- 53 Talern wäre für ihn sonst zu kräftig gewesen! Nach dem Mittagessen stieg man hinauf zur Hünenburg, sich an der schönen Aussicht zu erfreuen und — neuen Appetit zu holen zum Kaffeetrinken. Gar schnell verfloß der Nachmittag. Die Posaunenbläser des Geschäfts ließen, schön wie immer, ihre Weisen ertönen, und die fleißigen und wohlgeschulten Sänger der Firma erfreuten durch ihre schönen Chöre. Herr Pastor Kühlo- Bethel, unter dem Namen »Posaunengeneral« bekannt und selbst ein vorzüglicher Bläser, ließ mit der bekannten Bravour seine eherne Stimme erschallen, und ungeheure Heiterkeit erweckte Herr Feesche aus Hannover, der sich dem aus Leipzig herbeigeeilten Kommissionär Herrn Ernst Schulze (i/Fa. G. C. Schulze) zu gesellt hatte, durch Vorführung seiner »Eiermaschine«. Der Be richterstatter hat sie nicht mit ansehen können, aber seine Frau hat ihm noch nachts 11 Uhr begeistert davon erzählt, wie man die Eiermaschine angeschraubt und dann mit der elektrischen Leitung verbunden habe, und wie hierauf das Eierlegen in wunderbarer Weise vor sich gegangen sei. Und das Sonderbarste bei der Sache: die Eiermaschine habe verzweifelte Ähnlichkeit mit Herrn Mohn jun. gehabt! Beim Abendessen brachte das Geschäftspersonal durch seinen Sprecher seinen herzlichsten Dank zum Ausdruck. So freudig ist wohl selten ein Hoch erklungen, wie das, mit dem der Redner seine Dankrede schloß. Zum Schluß überreichte der Chef noch jedem als Schlußgabe ein schönes Buch aus seinem Verlag. Dann drängte sich jeder an ihn und seine Gemahlin, Abschied nehmend und auch noch persön lich dankend. Auf die Wagen ging's, der Heimat zu. Der Himmel hat zum Jubiläumstag manchmal ein etwas finsteres Gesicht gezeigt, aber auf dem Antlitz eines jeden Fest teilnehmers lag dauernd hellster Sonnenschein großer Freude. 11. U. Normal-Briefumschläge. — Der Deutsche Reichsanzeiger u. K. preußische Staatsanzeiger Nr. 153 (2. VII. 1910) veröffentlicht folgende Bekanntmachung, betreffend Verwendung von sogenannten Normalbriefumschlägen. Der Herr Staatssekretär des Reichspostamts hat darauf aufmerksam gemacht, daß die glatte Abwicklung des Brief verkehrs im Bereiche der Reichspostverwaltung durch die große Verschiedenheit der Briefformate erheblich erschwert werde. Die Verschiedenartigkeit der Briefumschläge halte das Stempelgeschäft auf, verlangsame das Sortiergeschäft und erschwere es, aus den Briefen handliche und haltbare Briefbunde zu formen. Andererseits dränge die stetige Zunahme des Verkehrs auf größere Beschleunigung der posttechnischen Behandlung der Briefsendungen, namentlich auch der Stempelung, für die die Verwendung der Stempel maschinen immer mehr zum Bedürfnis werde. Der vollen Ausnutzung solcher Maschinen stehe aber die Mannigfaltigkeit der zu den Briefen benutzten Umschläge entgegen. Auf wieder holte Anregung der Reichspostverwaltung habe sich die Geschäfts welt im Laufe der Zeit geneigt gezeigt, durch tunlichst all gemeine Verwendung von 15,5 cm langen und 12,5 cm breiten Umschlägen in Quartformat (sogenannte Normalbriefumschläge) den Bedürfnissen des Postdienstes Rechnung zu tragen. Die Bestrebungen der Postverwaltung auf leichtere Abwicklung des Briefverkehrs würden aber in dankenswerter Weise weiter ge fördert werden, wenn auch die Behörden dazu übergehen möchten, bei ihrem Schriftwechsel in geeigneten Fällen so genannte Normalbriefumschläge zu verwenden. Diese würden namentlich dann mit Vorteil benutzt werden können, wenn es sich um die Versendung von Schreiben usw. auf Papier in Quartformat handle, das bei doppeltem Zusammenlegen in die bezeichneten Umschläge Passe. Die in dem Nunderlasse vom 9. Juli 1904 aufgeführten Briefumschläge Nr. 1 und 2 sollen von den Gefängnissen in Anrath und Halle a/S. künftig nicht mehr inx der Größe
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