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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.01.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-01-20
- Erscheinungsdatum
- 20.01.1911
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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16, 20. Januar 1911. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 823 »Tosca« (138) ansehnliche Aufführungszahlen erreichte, noch Leoncavallo zu nennen, dessen »Bajazzo« 294 Aufführungen erzielte, während Mascagnis »6u.vnll6iia.ru8tien.nu« mit 258 Auf führungen gegen 268 im Vorjahre ihren Stand so ziemlich be- hauptet hat. Auch die Franzosen haben ein gut Teil der Opern aufführungen wie immer für sich in Anspruch genommen. Gounods »Margarete« wurde 105mal aufgeführt gegen 249 im vorigen Jahre, Thomas'»Mignon« 310mal, Debussys »Pelleas und Melisande« ging von 31 Aufführungen in diesem Jahre auf 4 zurück. Kaiserliche Akademie der Wissenschaften in Wien. — In der letzten Sitzung der mathematisch - naturwissenschaftlichen Klasse der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien verlas der Vorsitzende folgenden Brief des Herrn vr. Horace Landau in Wien: »Hochverehrter Herr Präsident! Der Wettkampf der Staaten und Völker, die alten verschütteten Kulturstätten aufzudecken und die älteste Geschichte der Menschheit zu erforschen, hat mich bewogen, der höchsten wissenschaftlichen Körperschaft unseres Vaterlandes, der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, den Betrag von 350 000 Kronen zu widmen mit der Bestimmung, diesen Betrag folgendermaßen zu verwenden: 70 000 Kronen für den Ankauf des wissenschaft lichen Nachlasses des österreichischen Arabien - Forschers 1)r. Eduard Glaser; 30000 Kronen für die Publikation dieses Nachlasses; 260000 Kronen zum Zwecke von Ausgrabungen in Babylon, Syrien, Ägypten und in späterer Zeit in Süd-Arabien, wobei es der hohen Einsicht der kaiserlichen Akademie überlassen bleibt, je nach den Umständen das eine oder andere Land zu wühlen oder gleichzeitig Ausgrabungen in zwei verschiedenen Ländern vvrzunehmen. Die nötigen Vorschriften über Verwaltung und Verwendung des Geldes werden Hofrat 1)i-. D. H. Müller und Leo Neinisch im Ein verständnisse mit dem Herrn Präsidenten und Vizepräsidenten der Kaiserlichen Akademie und Sr. Exzellenz dem Herrn Unterrichtsminister Grafen Stürgkh feststellen. Indem ich gleichzeitig die k. k. österreichische Kreditanstalt beauftrage, der kais. Akademie der Wissenschaften den Betrag von 350000 Kronen zu überweisen, spreche ich die Hoffnung aus, daß unser Vater land nunmehr auch in dieser Hinsicht in den Wettkampf der Staaten wird eintreten können. Ich bitte Sie nunmehr, hoch verehrter Herr Präsident, um die gütige Entgegennahme dieses Betrages zu dem gedachten Zwecke und zeichne hochachtungs voll l)>. Horace Landau w. p.« * Internationale Knnstauöftellnng in Santiago. — Die Internationale Ausstellung der schönen Künste in Santiago ist in Anwesenheit des Präsidenten der Republik, der Minister, Diplomaten und vieler Senatoren und Deputierten am 16. d. M. geschlossen worden. Die chilenische Negierung erwarb eine An zahl für das Nationalmuseum in Santiago bestimmter Werke im Werte von 400 000 Frcs. Der Ankauf von Werken durch Privat leute übersteigt die Summe von 300 000 Frcs. *Ne»»e Ausstellungen deS Deutschen Buchgewerbemusenmd in Leipzig. (Deutsches Buchgewerbehaus.) — In den Monaten Januar und Februar finden im Deutschen Buchgewerbe, museum folgende Ausstellungen statt; In den Räumen I—Hl des Erdgeschosses ist eine Sammlung von 400 alten Buchein bänden deö fünfzehnten bis neunzehnten Jahrhunderts aus gestellt, die dem Besitz des Karlsbader Sammlers 1),-. Becher ent stammen. — Die Räume IV—VII deS Erdgeschosses nimmt eine Ausstellung graphischer Arbeiten von Erich Gruner-Leipzig ein. Im Saal der alten Drucke ist eine Kollektion moderner Signete — in der Hauptsache Verlegerzeichen — ausgestellt und eine graste Anzahl moderner Bucheinbände sowie Kleisterpapiere von Paul Kersten-Berlin. — Der Eckraum dieses Saales ent hält außerdem Radierungen des Dresdener Malers Ferdinand Steiniger. — Alle Ausstellungen sind in den Wochentagen von o Uhr bis zum Anbruch der Dunkelheit und Sonntags von 11 bis 2 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet. «ttchkunft.AuSstcllung in Leipzig 1»1L. — Als erste Aus stellung des Vereins Deutscher Buchgewerbekünstler findet vom 19. März bis 7. Mai 1911 im Deutschen Buchgewerbemuseum in Leipzig (Deutsches Buchgewerbehaus) eine Ausstellung »Neue Deutsche Buchkunst« statt, an der auch Nichtmitglieder des Vereins sich beteiligen können. Als Termin für Anmeldung und Einlieferung ist der 16. Februar 1911 festgesetzt. Ein sendungen sind frankiert an die Direktion des Deutschen Buch gewerbemuseums Leipzig, Deutsches Buchgewerbehaus, Dolz- straste 1, zu richten. Von derselben Stelle sind auch die Papiere zu erhalten. Zugelassen sind zur Ausstellung alle, die künstlerische Ausstattung des Buches betreffenden Arbeiten, soweit sie von Künstlern entworfen oder unter künstlerischer Leitung entstanden sind, Originale sowohl als auch ausgeführte Arbeiten. Eine Jury entscheidet über die Zulassung aller Einsendungen. Die Ausstellung soll nach ihrer Vorführung in Leipzig als Wanderausstellung in verschiedenen deutschen Städten gezeigt werden und wird noch umfangreicher sein als die erste Aus stellung des neugegründeten Vereins Deutscher Buchgewerbe künstler auf der Brüsseler Weltausstellung, die mit dem »Grand Prix« ausgezeichnet wurde. * Deutscher Buchdrucker-Verein. — Der Nummer 6 (vom 7. Januar 1911) der »Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker« liegt das Verzeichnis der Mitglieder des Deutschen Buchdrucker-Ver- eins nach dem Stande vom 31. Dezember 1910 bei. Die Mit gliederzahl ist 4707 (gegen 4761 am 31. Dezember 1909). Bon den ins gesamt rund 66000 in Arbeit stehenden Gehilfen werden rund 62000 von Mitgliedern des Deutschen Buchdrucker-Vereins beschäftigt. »Die diplomatischen Ansänge deS Krieges 187K/7L«. — Dem »Berliner Tageblatt« vom 17. Januar entnehmen wir folgenden Bericht aus der Sitzung der französischen Deputierten, kammer vom 16. Januar: Der Deputierte Benoist richtete die Frage an den Minister Pichon, weshalb der Verlag deS vom Ministerium des Auswärtigen herausgegebenen Werkes über die diplomatischen Anfänge deS Krieges von 1870 einem Buchhändler deutschen Ursprungs, dem Verleger Ficker, übertragen worden sei. Die Pariser Verleger fühlten sich dadurch zurückgesetzt. — Pichon erwiderte, die Kommission für die auswärtigen Angelegen- heilen habe zur Publikation statt der verlangten20000Francs nur die Hälfte bewilligt. Die Pariser Verleger, an die sich der Minister gewandt, hatten den Verlag unter diesen Bedingungen nicht über nommen. Ficker, der übrigens in Frankreich naturalisiert sei, hätte günstige Bedingungen gestellt und deshalb das Verlags recht erhalten. Der Minister gab jedoch zu, daß er noch bei anderen französischen Verlegern hätte anfragen können, nachdem zwei abgelehnt hatten. — Nach diesem Zugeständnis erklärte sich der Fragesteller Benoist befriedigt; aber Berteaux, der zu jener Zeit Präsident der Kommission für die auswärtigen Angelegen heiten war, nahm die Gelegenheit wahr, um in scharfer Weise gegen die Worte Pichvns zu protestieren. Der Minister dürfe nicht die Schuld seiner Verwaltung auf das Konto der Kommission abwälzen. Die Kommission hätte damals alle Forderungen bewilligt, wenn sie geahnt hätte, daß ein Deutscher mit dieser Arbeit betraut werden könnte. Jeder Franzose müsse über dieses Vorgehen Schmerz empfinden. — Nach neuen Erklärungen Pichons bringt der radikale Constant eine Tagesordnung ein, die dem Kabinett einen Tadel ausspricht. Die Stimmung der Kammer wird, wie bei allen Fragen, die das nationale Empfinden streifen, be denklich. Inzwischen ist aber Briand geholt worden, der mit wenigen Worten die Lage klarstellt. Er sagt: »Die Kammer wird erkennen, daß die Tagesordnung Constant erheblich über die Wichtigkeit dieser Geschüftsfrage hinausgeht. »Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten, mit dem ich mich solidarisch erkläre, hat zugegeben, daß eine Anfrage in größe rem Ilmfange Hütte erlassen werden können, und ich selbst hätte gewünscht, daß das geschehen wäre. Aber diesem Vorfall politische Bedeutung zu geben, halte ich für verfehlt. Das Kabinett wird nicht eine Minute im Amte bleiben, »venu die Tagesordnung Constant zur Beratung kommt« — Der Deputierte Leroy schlägt die einfache Tagesordnung vor, da nach den Erklärungen Pichons und BriandS die Angelegenheit 11l*
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