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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.01.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-01-31
- Erscheinungsdatum
- 31.01.1911
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- Deutsch
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1304 Börs-Nbl-It f, d. Dtsch». Buch-and-I, Nichtcnnllicher Teil. — Sprechsaal. ^ 25, 31. Januar 1911. Personalnachrichten. * Auszeichnung. — Der Markthelfer Josef Schnorpfeil, der seit dem 16. März 1880 ununterbrochen in E. Philipp's Buchhandlung (W. Toporski) in Frankenstein i/Schles. tätig ist und der sich durch Zuverlässigkeit, Treue und Wahrnehmung der Geschäftsinteressen bewährt hat, wurde von Sr. Majestät dem König von Preußen durch Verleihung des Allgemeinen Ehren zeichens ausgezeichnet. * Geheimer Kommerzienrat vr. L. o. Adolf von Kröner -s-. — Mit tiefer Bewegung werden die Leser die Nachricht vom Tode des treuen Freundes des Börsenvereins Geheimen Kom merzienrats vr. b. e. Adolf von Kröner in Stuttgart, des Seniorchefs der berühmten I. G. Cotta'schen Buchhandlung Nach- folger, entgegengenommen haben, die der Vorstand des Börsen- Vereins im heute vorliegenden Börsenblatt den Vereinsmitgliedern zur Kenntnis bringt. Wir behalten uns vor, ausführlich auf das verdienstvolle Wirken des Entschlafenen zurückzukommen, und beschränken uns an dieser Stelle heute auf wenige Daten und Erinnerungen. Adolf Kröner war am 26. Mai 1836 in Stuttgart geboren. Nach Besuch des Gymnasiums bis zur Reife und vorübergehendem Studium der Musik am Konservatorium in Paris wandte er sich dem Buchhandel zu und erlernte diesen in der Buch- und Kunsthandlung Wilhelm Bach in Stuttgart; weitere berufliche Aus bildung gaben ihm Stellungen in der Matth. Riegerschen Uni versitätsbuchhandlung in München und in der Artistischen Anstalt von Malte in Stuttgart. Am 16. November 1859 übernahm er die Königliche Hof- und Canzleibuchdruckerei Gebrüder Mäntler in Stuttgart und gliederte ihr eine Verlagsbuchhandlung an. Seine Firma war zunächst Gebrüder Mäntler (A. Kröner), seit 1862 A. Kröner, seit 1877 (nach Verbindung mit seinem Bruder Paul) Gebrüder Kröner. Im Laufe der Vorjahre waren der Ad. Bechersche Verlag in Stuttgart und der Verlag Adolph Krabbe in Stuttgart in seinen, bzw. der Brüder Besitz übergegangen. Gegen Ende der siebziger Jahre übernahmen Adolf und Paul Kröner pachtweise den Betrieb der alten, sehr bedeutenden I. G. Cottaschen Buchdruckerei, später kam diese in ihren Besitz. Es ist im deutschen Buchhandel in bester Erinnerung, welche großen und schönen Werke aus diesem umsichtig geleiteten Zusammen- wirken von Verlag und Druckerei hervorgegangen sind. Am I. Januar 1884 übernahm Adolf Kröner zu seinen be stehenden Geschäften noch den großen, insbesondere durch die weitverbreitete »Gartenlaube« bedeutenden Verlag von Ernst Keil in Leipzig, den er unter der Firma Ernst Keil's Nachfolger ge- sondert weiterführte. 1903 zwang ihn das Übermaß der persön- lichen Arbeit zum Rücktritt von diesem Geschäft. Die »Garten gesellschaft August Scherl über, der gesamte Buchverlag an die von Adolf Kröner geschaffene Aktiengesellschaft »Union Deutsche Verlagsgesellschaft« in Stuttgart, in deren Aufsichtsrat Adolf Kröner den Vorsitz führte. In dieser Firma hatte Adolf Kröner den von ihm und seinem Bruder 1888 erworbenen großen Zeitschriften- und Lieferungen-Verlag Hermann Schönlein in Stuttgart, sowie den 1890 gleichfalls erworbenen schönen und sehr bedeutenden Verlag W. Spemann in Stuttgart vereinigt. Am l. Januar 1889 erwarben die Gebrüder Kröner zu der schon in ihrem Besitz befindlichen Druckerei auch den gesamten Verlag der altberühmten I. G. Cottaschen Buchhandlung in Stutt gart, und dieser große Besitz wurde noch vermehrt durch Ankauf weiterer gediegener und bedeutender Verlage: A. L P. Lehmann in Berlin, A. G. Liebeskind in Leipzig und Wilhelm Hertz (Besser'sche Buchhandlung) in Berlin. In wie ansehnlichem Maße Adolf Kröner den alten Cottaschen Verlagsbestand durch eigene neue Verlagswerke, insbesondere auch als Verleger Bismarcks, bereichert hat, ist in lebendiger Erinnerung. Auch das tatkräftige Wirken Adolf Kröners um das Gemein wohl des deutschen Buchhandels ist in frischer Erinnerung und wird unvergessen bleiben. Seine Würdigung an dieser Stelle bleibe Vorbehalten. Ein Denkmal seines Wirkens für den Börsen verein ist das Deutsche Buchhändlerhaus in Leipzig, dessen Erbauung seiner Obhut anvertraut war. Ein unerhörte-, dem normalen Berufsmann kaum zu fassendes Maß von Arbeit und Sorge drängt sich in die fast zweiundfünfzig Jahre von Adolf von Kröners Berufsleben zusammen. Allen diesen Aufgaben ist sein klarer, weite Horizonte umspannender Geist mit anscheinender Leichtigkeit, immer aber mit größter Willens- und Widerstandskraft gerecht geworden. Er hat Erfolge erzielt, wie es kaum je einem Berufsgenossen vergönnt gewesen ist. Seine befruchtende Arbeitsleistung hat auch außerhalb des Berufs verdiente Anerkennung gefunden. Die Stadt Leipzig ernannte ihn zu ihrem Ehrenbürger. Der König von Württemberg verlieh ihm den persönlichen Adel, die Universitäten Tübingen und München zeichneten ihn durch das Ehrendoktorat aus. Dabei ist Adolf Kröner immer der bescheidene, natürliche, gern mit allen verkehrende Mann geblieben. Große persönliche Liebenswürdig, keit zeichnete ihn aus. — Er ruhe in Frieden aus von seiner Lebensarbeit! Wir aber wollen seiner in Ehren gedenken alle Zeit. * Gestorben: am 28. Januar im vierundachtzigsten Jahre seines arbeitsamen Lebens der Geheime Justizrat Robert Lessing in Berlin, Eigentümer und persönlicher Leiter der »Vossischen Zeitung«. Karl Robert Lessing war am 11. September 1827 in Polnisch- Wartenberg geboren, einem kleinen schlesischen Orte an der russi schen Grenze, wo sein Vater (ein Sohn des Breslauer Münz- direktors Karl Gotthelf Lessing, jüngeren Bruders und Biographen Gotthold Ephraim Lessings), als Kanzler des Prinzen Biron von Kurland seines Amtes waltete. Die Schule besuchte er in Oels und in Neiße, danach aber in Schulpforta, wo er sechs Jahre bis zur Reife für die Universität verblieb. In Berlin studierte er die Rechtswissenschaft und war darauf lange Jahrzehnte als Richter in Berlin tätig. 1867 wurde er Stadtgerichtsrat, 1879 Land gerichtsdirektor und Vorsitzender einer Zivilkammer. 1890 nahm er seinen Abschied vom Amte und widmete sich seitdem aus schließlich und mit strengster Pflichterfüllung der Leitung der »Vossischen Zeitung«, nachdem er bis dahin seine Arbeit zwischen dieser und dem Richteramt hatte teilen müssen. In den Besitz der »Vossischen Zeitung kam er 1850 nach dem Tode seines Oheims Carl Friedrich Lessing, des früheren Mit eigentümers der Zeitung, der den aufgeweckten, verständigen Neffen zum Erben seines Anteils an der Vossischen Zeitung ein- gesetzt hatte. Volle sechzig Jahre hat Robert Lessing an der Spitze dieses alten, bedeutenden Blattes gestanden, das unter seiner verständnisvollen und pflichtbewußten Leitung großen Auf- schwung genommen hat und in der deutschen Tagespresse in vorderster Reihe steht. Sprechsaal. Zeitlich begrenzte Kounnissionssendung. <Vgl. Nr. 18. 21. 22, 23 d. Bl.> Ende September v. I. erhielt ich vom »Neuheiten - Vertrieb Elektra«, Berlin, eine Anzahl Bilder unverlangt mit direkter Post; sofort nach Eintreffen der Sendung ist diese von mir unfrankiert mit direkter Post zurückgesandt worden. Am 11. Januar 1911 erhielt ich von genannter Firma einen Konto-Auszug: »26./9. An Waren 25,40^« und es wird von mir verlangt, ich soll genannten Betrag bis 20. Januar d. I einsenden oder er wird zuzüglich 36 H Portospesen am 28. Januar durch Postnachnahme erhoben. Heute ist tatsächlich diese Postnachnahme hier eingetroffen. Natürlich wurde Annahme verweigert. Ich überlasse es der Firma zu tun, was ihr beliebt. Wie kann man sich gegen derartige Belästigungen schützen? Frankenstein i. Schles. E. Philipp's Buchhandlung (W. Toporski). Zu dem Sprechsaalartikel in Nr. 18 »Zeitlich begrenzte Kom missionssendung« erlaube ich mir mitzuteilen, daß auch ich zu den Leidtragenden gehöre. Durch ein Versehen der Post wurden mir eine ganze Anzahl Annahmeverweigerungen zugestellt. Die Firma scheint demnach systematisch vorzugehen. Düren (Rhld.) Wilhelm Solinus.
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