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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.02.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-02-21
- Erscheinungsdatum
- 21.02.1911
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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2234 Börsenblatt f. d. Dlschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 43, 21. Februar 1S11. willig, einzelne Bogen, welche grobe Fehler enthielten, noch mals drucken ließ! sonst machte man »Cartons« zu diesem Zweck. Nun wurden die ausrangierten, weil fehlerhaften Bogen nicht makuliert, sondern später doch wieder benutzt, oder möglicherweise waren auch bereits Exemplare vorher mit den fehlerhasten Druckbogen ausgegeben worden, während nach erfolgtem Neudruck derselben nur noch Exem plare mit den korrigierten Bogen zur Versendung kamen. WsGerade ein Buchhändler, besonders wenn er sich mit bibliographischen Dingen befaßt, muß bei Anwendung des Wortes »Ausgabe« vorsichtig sein. vr. Bogeng sagt in seiner »Fachkunde für Büchersammler« (Taschenbuch des Bücherfreundes Jahrg. I) in Kapitel 101: »Als mit der Entwicklung der Buchdruckerkunst dasselbe Schriftwerk nicht nur von einem Drucker mehrmals, sondern auch von anderen wiederholt gedruckt wurde, ergab sich, zunächst mit Rücksicht auf die Verhältnisse des Buchhandels, eine notwendige Unter scheidung dieser verschiedenen Drucke. Es bildete sich im Anschluß an den Druck mit beweglichen Lettern der Begriff einer Auflage: da die Lettern nach Herstellung einer gewissen Anzahl von Abzügen wieder auseinander genommen wurden, nannte man Aufloge eines Werkes die Gesamtheit der von einem Satze hcrgestellten Abzüge (mit Rücksicht auf das geschäftliche Verhältnis zwischen Drucker und Verleger). Eine solche Auflage bildete zugleich eine bestimmte Ausgabe eines Werkes (in Beziehung auf das Verhältnis zwischen dem Ver fasser bezw. Herausgeber und dem Verleger). Diese Wechsel bezeichnung hat Grimm im Deutschen Wörterbuch so definiert: »Auflage bezieht sich nur auf den Verleger und Drucker, der das Werk zur Messe auflegt, den Käufern vorlegt« (richtiger wohl: die einzelnen eben ausgedruckten Bogen in seinem Magazin aufeinanderlegt). »Ausgabe kann auf Verleger und Verfasser gehen. Neue Aufloge und Ausgabe unterscheiden sich so, daß jene unverändert sein und vom Verleger ver anstaltet werden mag, diese aber Zutaten und Verbesserungen des Verfassers zu enthalten pflegt.« Seit der Verwendung der Stereotypie hat sich die buchhändlerische Unterscheidung zwischen Ausgabe und Auflage allmählich verwischt, die nun (abgesehen von ihrer rechtswissenschastlichen Bedeutung) hauptsächlich zu einer bibliographisch-technischen geworden ist... . (usw.) Wenn man also von zwei verschiedenen Ausgaben reden will, so müßten die Bände der einen von denen der anderen textlich abweichen. Das ist hier nicht der Fall. Will man von zwei verschiedenen Auflagen sprechen, so müßte die eine von der anderen typographisch abweichen; auch dieses ist nicht eigentlich der Fall. Selbstverständlich kann die zweite Auf lage in derselben Type gedruckt sein wie die erste, und auch das ganze Arrangement kann das gleiche sein; aber bei einem genauen Vergleich wird man sicher aus Verschiedenheiten stoßen, die beweisen, daß ein neuer Satz vorliegt. In dem vorliegenden Falle läßt sich Nachweisen, daß die mit bc- zeichnete Ausgabe aus denselben Druckbogen zusammengestellt ist wie die andere Ausgabe, natürlich mit Ausnahme der jenigen Bogen, die wegen der vorhandenen Fehler nochmals gesetzt wurden. Bemerkenswert ist allein die Tatsache, daß im allge meinen die Exemplare immer in der gleichen Weise ent weder ganz ohne Ersatz durch korrigierte oder nur mit den korrigierten zusammengestellt wurden. Beispielsweise decken sich die drei momentan in meinem Besitz befindlichen Exem plare genau mit den Angaben Hatfields. Nebenbei sei noch bemerkt, daß in dem Scuffer'schen Aussatz einige Druckfehler oder Schreibfehler hineingeraten sind; es muß z. B. in dem Vermerk zu Band S »verstoßen« (nicht verftoßnen) heißen. Fälschlich heißt es auch bei Seusfsr zu Band 6 Seite 75 »Titnanen« während fehler haft »Tinanen« bei Ausgabe L 1 dasteht (statt richtig »Titanen«). Für Band 11 sei übrigens noch ein Merk zeichen hier angegeben: Seite 127, Zeile 1 »Väter, im« in der besseren Ausgabe L, während in der schlechteren Aus gabe L 1 das Komma fehlt. Die Verschiedenheit bei der Notentafel in Band 12 ist natürlich in der gleichen Weise ohne besondere Bedeutung; auch hier handelt es sich offenbar nur um eine Korrektur (Ersatzblatt). Ich bin der Meinung, daß man höchstens vielleicht von einer »Nachschußausgabe« Cottas sprechen kann. Wenn man hingegen durchaus zwei verschiedene Aus gaben konstruieren will, so kann man cs viel eher mit Rücksicht auf das zur Anwendung gekonimene Papier tun, das bei den verschiedenen Exemplaren von verschiedener Qualität ist. Auch dieser Gesichtspunkt wäre bei Prüfung der Sachlage nicht zu übersehen. Selbstverständlich wäre cs wünschenswert, daß bei einer sorgfältigen Katalogisierung auch jene Angabe bezüglich der Fehler zugesügt wird, und das ist am einfachsten durch Benutzung der bereits in der Sophien-Ausgabe gewählten Bezeichnung L und L 1 ausführbar, da der Kundige dann sofort und in kurzer Weise informiert ist. Sollte aber der nicht undenkbare Fall eintreten, daß ein Exemplar eines Bandes auftauchte, das teils aus L und teils aus ^ 1 zusammengesetzt ist, so dürfen wir nicht etwa von einer »dritten Ausgabe« sprechen. Unwillkürlich wird man bei Feststellung dieser angeb lich verschiedenen Ausgaben übrigens an ein Seitenstück er innert, nämlich an die erste Ausgabe von Lesstngs Schriften vom Jahre 1753. Es sei mir gestattet, anzuführen, daß Carl Christian Redlich in seiner vorzüglichen Lesstng-Biblio- graphie vom Jahre 1878 bereits bei der Kollation des eben genannten Klassikers zahlreiche ähnliche Abweichungen in den fünf Bänden der ersten Ausgabe gesunden hat, die er in sehr ausführlichen Fußnoten angibt. Er leitet diese An merkung mit den Worten ein: »Von beiden Teilen existieren drei verschiedene Drucke mit derselben Jahreszahl aus dem Titel«. Diese Anmerkung wiederholt sich auch bei den anderen Teilen; aber niemals erlaubt er sich dabei die Be hauptung, daß es sich um verschiedene Ausgaben handle. Der Verfasser hat bei diesen textlichen Abweichungen nicht mitgesprochen, nur der Setzer gestümpert, der Korrektor ge schlafen und der Verleger nach Möglichkeit den Schaden wieder gut gemacht. Nikolassee. Max Harrwitz. Für den Buchhandel bemerkenswer e Vor gänge, die mit dem Kampfe gegen Schmutz- und Schundliteratur in Beziehung stehen. (Seit Anfang November 1910.) I. Beteiligung des Buchhandels, namentlich des Börsenoereins und seiner Organe. 1. Rundschreiben des Börsenvereins an die Ma gistrate der Städte über 20 000 Einwohner — durch die Ortsoereine übermittelt — und stärkere Heranziehung des Buchhandels zum Kampfe durch Massenverbreitung guter billiger Bücher. — Vorläufig Erfolge in Schöneberg und Steglitz gemeldet. 2. Desgleichen an die Kreisschulinspektoren. Auch hier zunächst nur geringer in die Augen fallender Erfolg, der jedoch kaum ganz ausbleiben wird. Allerdings sind die Antworten der Kreis- und Orts oereine aus das Rundschreiben des Börsenvereins vom 30. März 1910 an die Vorstände der buchhändlerischen Kreis- und Ortsvereine, welches die Anregung gab, zum Teil
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