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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.02.1911
- Strukturtyp
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- 1911-02-24
- Erscheinungsdatum
- 24.02.1911
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- Deutsch
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2400 Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. oU 46. 24. Februar 1911. Ich stelle bei dieser Gelegenheit folgendes fest: Ans der Deutschen Lshrerversarnmlung hielt der damalige Vorsitzende Herm. L. Köster in der Versammlung der Prüfungs ausschüsse einen Vortrag über »das Geschlechtliche im Unter richt und in der Jugendlcktüre» (Leipzig. Wunderlich); ich hatte mich als Gast gemeldet und bat den Vorsitzenden, in einer Sitzung ohne Damen Material vorlegen zu dürfen, das ich von Otto von Leixner erbeten hatte, und mir Gelegenheit zu geben, die furchtbare Gefahr zu kennzeichnen, die unserer Jugend von der unsittlichen Literatur droht, doch wahrlich eine bedeutsame Teilfrage des zur Verhandlung stehenden Problems. Die Verhandlungen ließen keine Möglichkeit zu, und eine in Aussicht gestellte Aufforderung, meine Aus führungen in dem Prüfungsausschuß machen zu können, ist nie erfolgt! Wer allerdings auf dem Standpunkte steht: »die Kinder dürfen alles hören und lesen, was in der Form keusch ist, und was nicht über ihr Auffassungsvermögen hinausgeht-, der verschließt seine Augen gegen die furchtbare Realität des Lebens und bezeichnet von seiner ästhetischen Höhe aus jeden Eingriff in die unter dem Deckmantel der Kunst sich breitmachende Vergiftung des Volkes und der Jugend als polizeiliche Vergewaltigung. I-sx Heinzei Huh! Man verzeihe mir die Ironie und verzeihe es, daß ich «olle Kamellen» aufgefrischt; ich wollte zeigen: der Buch händler kann die Kritik und Mitarbeit der Lehrer und der Prüfungsausschüsse nicht entbehren; aber die Arbeit der Prüfungsausschüsse versandet jämmerlich, wenn sie nicht Fühlung mit dem Buchhandel gewinnen und sich von ihm anregen lassen und von jedem, der für die Frage der Volts- und Jugendlektüre ein Herz hat. In Hamburg werden beide nie zusammen kommen; das Wasser ist viel zu tief. Bei aller Bedeutung des Hamburger Ausschusses als Vorort der Prüfungsausschüsse berücksichtige der Buchhandel das demokratische Prinzip d. h. er suche Fühlung mit den Einzelausschüssen (die Adressen gibt die Jugendschriften- Warte an). Man mache ihnen auch Material zugänglich, das ihnen in der Jugendschristen-Warte vorenthalten oder gefärbt unterbreitet wird. Das kann natürlich nicht dem Zu fall überlassen werden, sondern muß von einer Zentral stelle aus geschehen. Vor allem aber gewinne der Buch handel eine einheitliche Stellung in der Frage und beweise dem Hamburger Ausschuß, daß der Buchhandel trotz des Interessengegensatzes von Verleger und Sortimenter auch in der Jugendschriftenfragc eine Einheit ist. Kleine Mitteilungen. Englische BerlagS-Bibliographic. — Während des sllns- zehnten und frühen sechzehnten Jahrhunderts hat es Einrichtungen der Gesamtheit der Drucker oder Verleger eines Landes zur Auszeichnung und Veröffentlichung ihrer Erzeugnisse anscheinend überhaupt noch nicht gegeben. Am nächsten kamen diesem Ziel die Verlausskataloge, die von einzelnen Druckern hergestellt wurden, und die insofern hier Erwähnung verdienen, als wenigstens einige von diesen ausser den eigenen auch die Werke anderer Drucker in ihren Listen aussührten. Vermutlich die früheste unter diesen Listen war diejenige, die Peter Schösser um 1489 herausgab; sie verzeichnet- 23 Bücher, von denen indessen wohl nicht alle von Schösser, sondern wahr scheinlich drei von Gutenberg gedruckt waren und drei weitere uns überhaupt völlig unbekannt geblieben sind. Der erste all gemeine Verlagskatalog, von dem wir berichten können, war eher europäisch zu nennen, als einem bestimmten Lande zuzuweisen — er verzeichnete nämlich alle gedruckten Bücher, die aus der Frank furter Messe seilgehalten wurden. Diese Messe fand zum ersten Male im Jahre 1584 statt, und da um jene Zeit der Buchdruck eine große Ausdehnung fand, so wurde Frankfurt der große Mittelpunkt des Buchhandels, wo eine Art allgemeine Bücher ausstellung stattsand und die Bücherfreunde aller Länder ihren Bedarf deckten. Im Jahre 1584 gab Georg Miller, ein Augs burger Buchhändler, zum ersten Male einen Katalog der bei der dortigen Herbstmesse ausgestellten Bücher heraus. Er enthielt 2S2 Einträge, bei denen indessen der Verlags, oder Druckort nur selten angegeben war. Diese Unterlassung wurde indessen schon in der zweiten, im darauffolgenden Frühjahr erschienenen Aus gabe gut gemacht; von dieser Zeit an wurde der Druckort mit dem des Druckers oder Verlegers zumeist hinzugefügt. Dreizehn Jahre lang waren Millers Veröffentlichungen die einzigen ihrer Art, bis im Jahre 1577 Portenbach und Lutz, ebenfalls eine Augs burger Firma, einen ähnlichen Katalog Herausgaben, der bis zum Jahre ISI8 fortgesetzt wurde. Der erste amtliche Katalog wurde im Jahre 1S98 unter dem Titel Lutnloxu» vnirorsLli» veröffent licht und bis zum Jahre 1608 fortgesetzt. In England ist eine regelrechte Buchhändler-Bibliographie erst unter Jakob I. zur Anwendung gelangt; bis dahin waren die verschiedenen Messen die hauptsächliche Gelegenheit, wo sich die Buchhändler über die jeweiligen Neuerscheinungen unterrichten konnten. Allerdings hatte schon im Jahre 1595 Andrew Maunsell es ist zweifelhaft, ob dieser Katalog als eine Verlagsbibliographie im eigentlichen Sinne gelten kann, da er von den damaligen Druckern und Verlegern in keiner Weise unterstützt worden war. Im Jahre 1818 oder 1819 druckte William Jaggard kublioation. Lrow tbe nintb ckaz- ok Ootober, 1618, uukill Laster Perm nsxt onsuivg. Der Katalog, der außer den Büchern selbst auch die damaligen Londoner Verlagshäuser verzeichnete, sollte jedes halbe Jahr fortgesetzt werden, ist aber, soweit be kannt, nicht über die erste Ausgabe hinausgekommen. Von 1619—1628 gab John Bill eine Londoner Ausgabe des Frankfurter Katalogs heraus, die im Frühjahr und Herbst jedes Jahres er schien, doch wurden erst im Herbst 1622 durch einen Katalog Lpril . . . till Ibis xrosent Ootober« die englischen Bücher regelrecht verzeichnet. Dieser Katalog erschien bis 1828; von da ab klafft wieder eine Lücke bis 1884, in welchem Jahre George Tokefield mit einem »OatLlogus ok sueb lloobs LS bnvs doen Lakerock in tbo Register ok tbe ü'ompanv ok KkLkionsrs: Lnck Printer! krom tbe 25. ok Veeemder 1662 ko tbe 25. ok tteoernbtzr 1663« einen neuen Versuch zur Herstellung eines allgemeinen englischen Verlagskatalogs unternahm, der sich dadurch als eine amtliche Veröffentlichung kundgab, daß sich Tokefield darin als der Schrift führer (visrlr) der Buchhändler-Gilde bezeichnet-. Die Veröffent lichung sollte regelmäßig fortgesetzt werden; da aber das Jahr 1665 das Jahr der großen Pest war, wurde diese Absicht nicht ausgesührt. Im Jahre 1668 begannen die englischen Buchhändler und Verleger ein anderes Unternehmen, nämlich die Herausgabe von Katalogen, die fortlaufend von allen zu den bestimmten gesetz lichen Terminen erschienenen Büchern Kenntnis geben sollten. Diese als »l'erm OLkalogaes« bekannten Veröffentlichungen') erstrecken sich von 1668—1709 und geben eine ziemlich gute Über sicht über die jeweils zu diesen Zeitpunkten erschienenen Bücher. Die erste Serie dieser Veröffentlichung, die von Michaelis 1668 bis Ostern 1670 reichte, führte den Titel »Neroarius I-ibrarius«; sie wurde zuerst von John Starkey, einem Buchhändler von Fleet Street, zusammengestellt, zu dem sich von Nr. 3 ab ein gewisser Robert Clavel gesellte, obwohl Starkey der einzige Ver leger blieb. Die zweite Serie, die 18 Nummern umsaßt, erschien unter dem Titel »4 Lg-kLloguo ok üoolrs prinksck Link Lublisbeck tu l.ovckon« und enthält folgende für die Herausgabe der ersten Folge nicht sehr schmeichelhafte Anmerkung: »Da die Verleger des kleroarius InbrLrius durch ihre sinnlosen Forderungen für das Einsetzen der Büchertitel und auch durch ihre unvollständige Zusammenstellung — da sie alle unter 1 Schilling zurückwiesen — viele derselben ausgelassen haben, so hat dies den Druck dieses Katalogs veranlaßt, worin diese Fehler berichtigt sind«; und die zwei ersten Nummern wurden denn auch von den Londoner Buchhändlern gesammelt und für sie gedruckt. Dennoch scheint sich Clavel wieder mit ihnen geeinigt zu haben, denn Nummer 3 bis 18 wurde wieder von ihm zusammengestellt. ') Vgl. Börsenblatt 1910 Nr. 287.
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