Erscheint Börsenblatt für den Beiträge' für da» Börsenblatt sind an die Redaction — Anzeigen aber Deutschen Buchhandel und die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Eigentum »es BörskndkreinS »kr Deutschen Buchhändler. ^7 190. Leipzig, Mittwoch den 18. August. 1875. Amtlicher Theil. Erschienene Neuigkeiten des deutschen Buchhandels. Andrea 8 Co. in Ruhrort. 9041. Tag, der, v. Sedan. Ein Festbüchlein f. Schulen zum 2. Septbr. 37. Aust. gr. 8. 1b Pf. Bagel in Mülheim a/N. 9042. Anti-Grillensänger, der. Anekdoten u. Humoresken in Wort u. Bild. I. u. 2. Sammlg. 4. ä. 1 M. ^08!-^orn^nrto Lu Nannftsim. 2. 4bt.1r. 6'-4. München t. ll, l. 1875-76. xr. 8. In <soinm. " »0 ?f. Lewester 1875/76 xelialten verckeu. 4. In Ooinni. ** 40 ?f. 9047. Glück, CH. F. v., ausführliche Erläuterung der Pandecten nach Hell selb. Fortgesetzt v. CH. F. Mühlenbruch u. E. Fein u. nach deren Tode neben K. L. Arndts v. Arnesbcrg v. B. W. Leist. Serie der Bücher 37. u. 38. 3. Thl. gr. 8. * 8 M. 40 Pf. 9048. Leist, B. W., drei erbrechtliche Lehren. sErbschaftserwerb seitens Handlungsunfähiger. — Prätorisches Notherbenrecht. — Collation.I gr. 8. * 8 M. 40 Pf. 9049. Evers, E., Martjeu Flors Gesundheit. Eine Eiderstedt. Geschichte. 8. * 1 M. 20 Pf. 9050 Rodenwoldt, A., wahres Glück. Novelle. 8. * 2 M. 25 Pf. 9051. Schaffer, I., die schöne Großmutter od. Bete u. arbeite. Erzählung. 8. * 2 M. 40 Pf. 9052. Schwarz, H. v., Kingsdorf u. Kulomin. Eine Geschichte aus dem Leben f. das Leben. 8. * 2 M. 50 Pf. 9053. RitterShauS, E., Zur Sedan-Feier. Hoch 4. 25 Pf. Nichtamtlicher Theil. Die Buchhändler und Buchdrucker in der „Allgemeinen Deutschen Biographie". Von Otto Mühlbrecht. III.*) 18) Baer: Leop. Joseph, namhafter Buchhändler, geb. 2. Oct. 1804 in Bockenheim von jüdischen Eltern, f 31. Dec. 1861 in Frankfurt a. M. Sein Vater, welcher nach damaligen Frank furter Gesetzen das Bürgerrecht dieser Stadt nicht erlangen konnte und deshalb ein offenes Geschäft nicht betreiben durste, gründete 17h5 in einem kleinen Locale einer abgelegenen engen Gasse in Frankfurt ein buchhändlerisches Antiquargeschäst, hatte aber seinen Wohnsitz in Bockenheim bei Frankfurt. Sein Geschäft nahm trotz der ungünstigen Lage (im Dominicaner-Kloster) infolge des ehren haften und umsichtigen Betriebes des Besitzers einen raschen Auf schwung und gewann bald einflußreiche Gönner, die es dem alten B. ermöglichten, die ihm entgegenstehenden gesetzlichen Schwierig keiten zu überwinden, als Bürger nach Frankfurt überzusiedeln, und das erweiterte Geschäft nach der Steingasse zu verlegen. Sein Sohn, unser Joseph B., besuchte in den Jahren 1815 —20 das Frankfurter Gymnasium und trat dann in das väterliche Geschäft ein, welches zu jener Zeit bereits große Ausdehnung gewonnen hatte; mit ihm verband sich 1824 sein Bruder Hermann B. zur *) II. S. Nr. ,5s. Zweiundvierzigster Jahrgang. Uebernahme des väterlichen Geschäftes und Beide waren nun in rastloser Thätigkeit und mit bestem Erfolge bemüht, dem Hause eine fortwährende Ausdehnung und Bedeutung zu geben. Während der jüngere Bruder Hermann sich meistens auf Reisen befand, um in England, Holland, Frankreich und Italien Ankäufe zu machen, leitete Joseph das Haus in Frankfurt und hat sich im Laufe der Jahre große Verdienste erworben durch die Bereicherung der öffentlichen Bibliotheken mit den literarischen Schätzen des Auslandes, die er mit ungewöhnlichen bibliographischen Kenntnissen ausgerüstet, in sachkundigster Weise an sich zu bringen und zu verwerthen verstand, so daß das Baer'sche Geschäft sich einen guten Ruf in der europäi schen Gelchrtenwelt und besonders intime Beziehungen zu den öffent lichen Bibliotheken in Rußland erwarb. Zur Zeit des Parlamentes im I. 1848 war die Baer'sche Buchhandlung ein Sammelplatz her vorragender Männer; von Radowitz, Döllinger, Jacob Grimm u. A. verkehrten häufig und gern mit den beiden Brüdern und schätzten dieselben wegen ihrer gediegenen Kenntnisse und anerkann ten Biederkeit. Dem Bedürfnisse nach größerer Ausdehnung »ach- gebend, verlegte Joseph B. im I. 1850 das Geschäft in das am Roßmarkt gelegene Casino, und 1860 in das von den Brüdern eigen erworbene, ebenfalls am Roßmarkt dem Gntenberg-Denkmal gegen über gelegene, große Gebäude, wo sich die Buchhandlung heute noch befindet, und in dessen eleganten Räumen ein antiquarisches Bücher- lagcr von über 200,000 Bänden aufgestellt ist. Joseph B. konnte 393