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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.08.1875
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- 1875-08-18
- Erscheinungsdatum
- 18.08.1875
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- Deutsch
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2922 Nichtamtlicher Theil. ^ 190, 18. August. sich des neuen Besitzthums nicht lange erfreuen, ein Herzleiden machte seiner Wirksamkeit schon im folgenden Jahre ein Ende. (Sein Bruder Hermann starb im I. 1872.) Bezeichnend für seine Tüch tigkeit ist es, daß er vom Kaiser von Rußland im I. 1853 zum Hauptcommissionär der kaiserl. öffentl. Bibliothek in Petersburg und des öffentlichen Museums in Moskau ernannt, sowie mit der russischen goldenen Verdienstmedaille ausgezeichnet wurde. Der größtenthcils streng wissenschaftliche Verlag des Baer'schen Ge schäftes enthält Namen wie Fichte, Dieffenbach, Ranke u. A., deren Werke meistens durch Ankauf aus dem Weidmann'jchen, Cotta'schen und anderem Berlage erworben sind. Das Geschäft wird heute von dem Sohne Joseph B.'s: Simon Leop. Baer (ein zweiter Sohn Julius starb vor 2 Jahren) geleitet. Schließlich sei noch erwähnt, daß das Haus Baer im J. 1871 eine bedeutende Erweiterung durch die Gründung eines Zweiggeschäftes in Paris erfahren hat) zu wel chem Behufe vr. H. Derenbourg in Paris in die Firma ausge nommen ist. IS) Ballhorn: Johann B., Buchdrucker in Lübeck von 1531—1599. Er ist berühmt und sprichwörtlich dadurch gewor den, daß er ein ABC-Buch herausgab, auf dessen Titel ersetzte: „vermehrt und verbessert durch Johann Ballhorn", während die Verbesserung und Vermehrung in nichts Anderem bestand, als in den Doppelbuchstaben fs, ll, tt und ss, ferner erzählt man, daß er bei einer Fibel das bis dahin übliche Bild eines gespornten Hahnes aus der letzten Seite in das eines ungespornten, dem ein paar Eier zur Seite liegen, verwandelt habe. Ein im Anfänge des 16. Jahr hunderts ebenfalls in Lübeck als Verleger eines kleinen von Georg Richolss gedruckten Schriftchens vorkommcnder Joachim Ballhorn ist mit Obigem nicht zu verwechseln. 20) Biimlcr: Johann B., berühmterDruckeraus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, der als solcher in Augsburg 1472— 1495 thätig war. In den Steuerregistern wird er von 1465—82 als „Schreiber" ausgcführt. Er hat das Verdienst, zur Zeit des ersten Aufblühens der Buchdruckerkunst die meisten seiner Werke in deutscher Sprache gedruckt, und damit nicht unwesentlich zur Beleh rung der zeitgenössischen großen Menge beigetragen zu haben. Ge druckt hat er sehr viel; vondenbekanntestenseinerErzeugnisse nennen wir beispielsweise „Die Summa Johannis", „Histori vö de grosse Alexand", „Von den sieben weisen Meistern", Eine schöne Histvria, wie Troja die köstlich Statt crstöret ward", „Hystorie von der Kreuz fahrt Gottfrieds von Bouillon" re. Er stand in so hohem Ansehen, daß ihm einzelne Bibliographen, wie Peter Scriver, Martin Cru- sius, Melchior Adam u. Ä. m. eine lateinische Bibel zuschreiben, die er angeblich imJ. I486 schon inAugsburg gedruckt haben soll. Die Existenz dieser Bibel ist indessen bis jetzt nicht erwiesen. — Vgl. Zaps, Augsburger Druckergcsch. Bd. 1. XXIV. Bd. 2. XII. 21) Barth: IohannAmbrosiusB., Buchhändler zu Le ipzig, geb. 1760 in Thalschütz (bei Dllrrcnberge), ff 1813 am Lazareth- typhus. Er übernahm 1789 die Haugk'sche Buchhandlung in Leip zig, welche er unter seiner eigenen Firma Jahann Ambrosius Barth fortführte. Ohne gerade durch großartige Verlagsunternehmungen sich bekannt gemacht zu haben, hat B. doch als Bnchhandlungsdepu- tirter und Vorstandsmitglied der Leipziger Armenanstalt und Ar menschule (seit 1803), sowohl in seinem Berufe, wie in städtischen An gelegenheiten eine recht segensreiche Wirksamkeit entfaltet. Von größerer Bedeutung für die Oefsentlichkeit ist sein Sohn Wilhelm Ambrosius B., geb. 1790 in Leipzig, ff 1851, der, mit gediegenen, aus der Universität und im Auslände erworbenen Kennt nissen ausgerüstet, die Buchhandlung bei dem Tode des Vaters über nahm, und mit Energie, rastloser Thätigkeit und vielem Erfolge das ausgedehnte Geschäft leitete und zu großer Bedeutung entwickelte. Von dem regen Verkehr, den er mit den Gelehrten seiner Zeit unter hielt, und wie er durch seine Unternehmungen die Wissenschaften förderte, davon gibt der umfangreiche Verlagskatalog der Firma den besten Beweis; es finden sich darin die Namen der hervorragendsten Gelehrten, Männer wie Herder, Knebel, Marezoll, Puchta, Carus, Hahnemann, Poggcndorff, Umbreit, Zerrcnner, Trendelenburg, Erdmann u. A. m. Mit offenem Blicke für die Bedürfnisse der Zeit machte sich B. durch seine schöpferische Kraft als Buchhändler um die Wissenschaft hoch verdient. Daneben nahm er sich, wie sein Vater, mit warmem Herzen der localen Interessen Leipzigs sehr an, und fand in den verschiedensten städtischen Ehrenämtern ein Feld für seine rastlose Thätigkeit, welche auch 1850 durch Verleihung des Albrechtsordens die gebührende Anerkennung seitens der Regierung fand. Ihm folgte als Besitzer des Geschäftes und der alten (noch heute bestehenden) Firma sein ältester Sohn Adolph Ambrosius B., Doctor der Philosophie, geb. 20. Febr. 1827 in Leipzig, ff 1869. Er genoß den ersten Unterricht in Schulpsorta, und studirte dann in Leipzig und Berlin Naturwissenschaften, um sich dem Gelehrtenstande zu widmen; der plötzliche Tod des Vaters vereitelte diese Absicht, indem B. sich gezwungen sah, für sich und seine sieben jüngeren Geschwister das verwaiste Geschäft zu über nehmen, welch' schwierige Aufgabe er in aufopferndster und erfolg reichster Weise löste. Der Richtung seiner Studien gemäß warf er sich mit besonderer Vorliebe auf die Förderung der Naturwissen schaften und wußte unter ander», die im Verlage der Firma er scheinenden „Poggendorfs'schen Annalen für Physik und Chemie" und das „Erdmann'sche Journal für praktische Chemie" zu Zeit schriften von hervorragendster Bedeutung zu gestalten. Daneben gründete er die „Allgemeine deutsche Strafrechtszeitung" unter Re- daetion von Fr. von Holtzendorfs, wie er denn überhaupt durch Her anziehung neuer schriftstellerischer Kräfte der Wissenschaft manchen Dienst geleistet, und so de» alten Ruf der Firma gut gewahrt hat. Seit seinem Tode ist die Firma in den Besitz seines jüngeren Bru ders Johann Ambrosius B. übergegangen, der das Geschäft, den Traditionen seiner Familie getreu, führt. 22) Bechtcrmiinz: Heinrich und Nicolaus Bechtermüntzer (Bechtolfsmonz) Brüder, aus einem Mainzer Patriciergeschlecht, welches in Mainz, Hechtsheim und Eltvill (Ellfeld) mit Höfen und Gütern angesessen war. Heinrichs Tochter Else war mit Jakob Gcnssleisch von Sorgenloch vermählt; dadurch waren sie mit Gut- tenberg verwandt. Dieser überließ, nachdem er mit seiner Osficin 1465 mit Erzbischof Adolf von Nassau nach Eltvill gegangen war, welches dadurch neben Mainz, Bamberg und Cöln zu den ältesten Druckortcn in Deutschland zählt, den Brüdern B. den Nießbrauch seiner Osficin. Heinrich starb noch 1467, während am ersten Werke gedruckt ward, und Nicolaus verband sich daraus mit Wiegand Spieß von Ortenburg, gleichfalls einem Patricier. Jenes typogra phisch höchst merkwürdige erste, mit den Lettern des Guttcnberg'schen Catholicous gedruckte Werk ist ein „Voeubulariurn I-ntiuo-ll'sutonI- vuw", gewöhnlich nach den Anfangsworten als „Vooabularium er quo" bezeichnet; 165 Bl. 4. Es ward 1469, 1472 und 1477 wieder aufgelegt. Außer diesem Druck besitzt die Pariser Bibliothek noch zwei kostbare Erzeugnisse der Bechtermllnzischen Druckerei, ohne Jahr und 4. — Vgl. Schaab, Gesch. d. Erfind, d. Buchdrucker kunst (im Index). 23) Behcm: Franz B., gebürtig aus Meißen (in Böhmen,da her er sichBehem, Bohcim, Bohemius, hochdeutsch Böhme nannte), er richtete 1539 in Mainz (der Zeit nach die achte) Buchdrnckerei, aus der eine Menge schöner Drucke hcrvorgegangen sind. Er nennt sich in den Endschriften der von ihm in lateinischer Sprache gedruckten
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