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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.04.1923
- Strukturtyp
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- 1923-04-26
- Erscheinungsdatum
- 26.04.1923
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. X: 97, 2«. April 1923, zahl des Börsenberems mit Schlüsselzahl 2509 verlauft worden, während sich aus der späteren Bekanntmachung des Verlages ergab, daß dessen Schlüsselzahl weiterhin 2000 beträgt. Auch dieses hat für den Verkäufer oft die größten Widerwärtigkeiten im Gefolge und kann leicht eine Strafanzeige zur Folge haben. So war es eine Blütenlese von allen möglichen Unannehmlich keiten, die dem wissenschaftlichen Sortimenter durch die jetzigen Schlüsselzahlen erwachsen sind, und in bitteren Worten wurde das Vorgehen mancher großen wissenschaftlichen Verlag« gegeißelt. An diesen Punkt der Ausführungen des Redners knüpfte sich eine lebhafte Debatte, in der fast alle Redner dem Referenten zu stimmten rmd auch manche unliebsame Erfahrungen mitbeilten. Gegen die Drohung des Freiburger Staatsanwalts führten die Heidelberger di« Äußerungen des Heidelberger Staatsanwalts und der Richter an, die betont hatten, daß die Schlüsselzahl ge nehmigt wäre und kein Einschreiten dagegen erfolgen könne; der Vorsitzende wies auch auf den Bericht über die letzte Konferenz im Reichswirtschaftsministerium hin, Herr Dorneich vertrat die Interessen des Verlages und wünscht vor allem, daß endlich einheitliche Schlüsselzahlen eingeführt würden. Nach längerer Diskussion über die einzelnen Punkte einigte man sich z» folgen den Resolutionen, die auch zur Oftermesse vorgebracht werden sollen: 1, Di« zu Pforzheim zu einer Versammlung zusammengetre« tenen Mitglieder des Badisch-Pfälzischen Verbandes und des Stuttgarter Buchhändler-Vereins fordern vom Börsen« Vereinsvorstand und dom Deutschen Verlegerverein Hinzu ziehung zweier Vertreter des Sortiments, und zwar eines ans Nord-, eines aus Sttddentschland, zur Festsetzung der Schlüsselzahl, da nur das Sortiment ln der Lage ist, zu ent scheiden, ob das Publikum noch kaufkräftig genug ist. Be tont wird ausdrücklich, das; hiermit kein Eingriff in die Rechte des Verlages, den Ladenpreis zu bestinrmen, geplant ist; die Sortimenter sollen nur beratend Mitwirken, 2, Für Berechnung der Schlüsselzahl gilt bei Einzelbestellun gen der Poststentpel des Wohnsitzes der bestellenden Sorti- mentssirma. Sehr geklagt wurde auch über di« Reisenden, die Bücher aus drücklich zur niedrigeren Schlüsselzahl anbieten, während der Ver lag diese Angebote nicht berücksichtigt und zur neuen Schlüssel zahl liefert; auch hier wurden mannigfache Belege gegeben. Der zweite Punkt, über den Herr Speyer referierte, waren Lieferungsbedingungen der Verleger und Bedingtlieserun- gcn. Auch hier fesselte er durch ein reichhaltiges Material und fand besonders bei den Bodingtlieserungen vielfache Zustimmung. Die vierteljährliche Abrechnung hält er für ein Unding; will der Verlag vom Sortiment Verwendung für seine Neuigkeiten, so soll er auch Opfer bringen. Es ist ein Unding, daß Verleger Bücher, die sie im Januar oder Februar zur Ansicht sandten, die wegen der Postjchwierigkeiten aber erst kurz vor Semesterschluß in Freiburg eintrafen, jetzt nicht disponieren lassen, sodaß das Bestellen völlig zwecklos war und der Sortimenter nur die großen Kosten der Versendung hat. Der Vorsitzende und verschieden« andere Herren sprachen auch die Befürchtung aus, daß die » comb-Sendungen immer mehr eingeschränkt werden würden, da die Versendungs- kosten zu hoch würden lind man unmöglich alles ans Lager be halten könnte. Mit der von Herrn Speyer gewünschten Form der L Konto-Zahlung konnten sich manch« nicht ganz einverstanden erklären und stintmien mehr der voin Verlag vorgeschlagenen Form zu. Bei dem Prmkt Modernes Antiquariat und Schleudere! wies der Referent aus die große Gefahr hin, die durch das Behalten der vorjährigen L cvacl.-Sendungen entsteh«, durch die ohne Ab satzmöglichkeit bei einzelnen Sortimenten lagernden Bestände, die jetzt, da Geschäftsstockung und Geldmangel eintreten, zu billigerem Preis verkauft werden und die Schaufenster füllen, vielfach ganz neue Sachen, die durchaus Nicht als antiquarisch bezeichnet wer den können und deren Verkauf zu herabgesetzten Preisen eigentlich unzulässig sei. Zur Vermeidung dieser drohenden Gefahr machte er verschiedene sehr beherzigenswert« Vorschläge, die geeignet wären, dem Übel zu steuern, so Anbieten der Vorräte an andere öS« Kollegen in Stadt und Verband gegen billigeren Preis, Aus tausch von Listen, sodaß man anstatt vom Verleger von Kollegen die Sachen beziehen könnte; der Preis für Porto dürfe keine Rolle spielen, man spare ja auch das Porto für die Zusendung vom Verlag, Zum Schluß seiner Ausführungen faßte der Referent nochmals sämtliche Punkte zusammen, betont«, daß er trotz der schweren Zeiten und trotz des unleugbaren Rückganges der Ge schäfte und trotz der vielen Mißhelligkciten den Glauben an ein« Besserung der Verhältnisse und den Glarlben an die Kraft unseres Volkes nicht derloren Hab«, Er schloß mit der Hosfmmg, daß wir noch bessere Zeiten erleben möchten rmd daß wir alle mit arbeiten würden an der Gesundung und dem Wiedererstavkcn unse res Volkes, Goethes Prometheusworte niöchten uns Leitstern und Lichtblick für unser« Zukunft sein. Nachdem sich der starke Beifall gelegt hatte, sprach der Vor sitzende dem Redner den Dank der Versammlung ans und betonte, wie sehr es ihn sreueMesmal thm in allem voll und ganz beipflich ten zu können; manches, was Redner gesagt, hätte er selbst in einem Artikel für das Börsenblatt geschrieben, was er gleich erwähnen möchte, damit er nicht in den Verdacht käme, als Pla giator zu wirken, Spehcr hätte aber noch so viel Anregungen ge geben, so vieles, was nachwirlen und Früchte tragen würde, daß er bedanr«, daß nicht vieles von dem, was gesagt, der Allgeinein- heit im Buchhandel zur Kenntnis käme, verdient hätten die Aus führungen es unbedingt. Der Vorsitzende erwähnt« dann di« Kantateversammlung, fragte, wer hinsühre, und besprach die einzelnen Punkte, um dann schließlich bei dem wichtigsten, der Vorstandswahl, zu verweilen. Durch das Umstoßen der Vorschläge des Wahlausschusses und durch den Zusammenschluß von Verlegerverein und Gilde sind ganz andere Verhältnisse geschaffen worden, und es hält sehr schwer, dazu Stellung zu nehmen. Der Vorstand hält es für notwen- big, Richtlinien zu seiner Stellungnahme von der Versammlung zu empfangen. Er berichtet dann über die einzelnen Vorschläge und verliest ein soeben erschienenes Rundschreiben der Herren Or, Partei und Nitschmarm gegen den Brief des Herrn Jäh, Die einmütige Stimmung der Versammlung erblickt in dein Zusammenschluß der beiden großen Verbände kein Glück für die Entwicklung des Börsenvereins, sie ist vielmehr der Ansicht, daß dadurch die Arbeit im Börsenberein keine ersprießliche sein wird und daß es mit der Unabhängigkeit der Spitzenorganisation vor bei ist, Ebenso sieht sie aber auch für die Zukunft der Gilde und damit des Sortiments «inen großen Schaden darin, daß die beiden bewährten Hauptsührcr der Gilde sozusagen kalt gestellt werden sollen und daß damit der Gilde ihre Führer entzogen werden. Man würde es natürlich als durchaus wünschenswert erachten und sehr freudig begrüßen, wenn das Sortiment mehr als bisher vertreten wäre, erwünscht wäre aber «in Sortiments. Vertreter aus Süddeutschland gewesen, und das soll zu einem späteren Zeitpunkt, wenn es jetzt die Ereignisse, die eventuell kommen könnten, nicht ermöglichen, dringend verlangt werden. Zu Herrn Jäh hat inan das unbedingte Vertrauen, daß er eine vermittelnde Stellung einnehmen wird und sich nicht von Partei rücksichten wird leiten lassen. Bei der geplanten Zusammensetzung des Vorstandes aus den Vorstandsmitgliedern des Deutschen Verlegerdereins und der Gilde hat man die große Befürchtung, daß die Interessen dieser beiden großen Gruppen schließlich kein gedeihliches Arbeiten ermöglichen werden und daß dann di« ver mittelnde Kraft fehlt. Trotz der großen Verehrung und Dank barkeit für Nitschmarm kann man seinem Wahlvorschlag nicht freu dig zusiimmen. Schließlich einigte inan sich dahin, den zur Oster- messe fahrenden Herren di« Entscheidung zu überlassen, nachdem sie sich in Leipzig mit andern Verbandsdertretern beredet und etwa neue Gesichtspunkte sich zu eigen gemacht haben. Da die Freiburger Herren bereits um 2Vo Uhr znrücksahicn mußten, unterbrach man die Verhandlungen und ging zum Essen, das sehr anregend verlies, Herr Hang begrüßte die Gäste im Namen der Pforzheimcr und sprach seine Freude darüber ans, daß der Verband zmn ersten Male in der »Goldstadt» eine Ver- sammlrmg abhalte. Der Vorsitzende dankte ihm und Herrn Boegl, der jedem Teilnehmer eine schöne wertvoll« Knnstgabe als Erinnerungsblatt überreicht hatte, und sprach die Hoffnung
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