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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.08.1875
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1875-08-11
- Erscheinungsdatum
- 11.08.1875
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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2832 Nichtamtlicher Theil. 184, lt. August. uuterzeichnetes Circular, welches für die G. F. Rapp'sche Buchhand lung wiederholt Creditgewährung nachsucht, ist einfach unterzeichnet: P. Perzl. — Der „Schwäbische Merkur" 1875, Nr. 177 enthält im Jnjeratentheil unter den Einträgen ins Handelsregister (amtlich), O.-A.-Gcricht Cannstatt: Firma: G. F. Rapp'sche Buchhandlung (Perzl); Inhaber der Firma: Frau Regine Perzl, geb. Reinhardt in Cannstatt; Procurist: Pet. Perzl, Ehemann der Inhaberin. 2) Mit Circular vom 15. Mai 1875 zeigen die Hrn. Franz Stürmer und Richard Morat die am 1, Mai erfolgte Ueber- nahme der Buchhandlung des Hrn. A. Schaber an rc. Firmirung künftig: Schaber'sche Buchhandlung (Stürmer L Morat). Die sacsimilirten Unterschriften beider Herren zeigen deutlich, daß beide zur Firmenzeichnung gleich berechtigt! — DerAuszug (amtlich) aus den Eintragungen in das Stuttgarter Handelsregister, ebenfalls in einerJuli-Nr. des „SchwäbischenMerkur" abgedruckt, verzeichnet dagegen als Eigenthümer der Schaber'schen Buchhandlung nur Hrn. Franz Stürmer. Weder als zur Firmenzeichnung berechtigter Theilhaber, noch als Procurist rc. ist Hr. Morat angeführt. LI. Ein literarisches Curiosum. — Wie uns Hamlet ver sichert, gibt es mehr Dinge im Himmel und auf Erden, als unsere Schulweisheit sich träumen läßt. Daß aber in Deutschland auch Bücher gedruckt werden, strotzend von Humor und Geist, von denen trotzdem der „Meßkatalog", wie man früher gesagt haben würde, nichts weiß, dürste überraschend sür den deutschen Buchhandel sein. Ein solches Buch, welches aber aus naheliegenden Gründen so zu sagen „als Manuscript" gedruckt und deshalb ausgesprochenermaßen nicht als „Buch" in den officiellen Bücherkatalogen figuriren soll, ist die in Düsseldorf (im Selbstverlag der Gesellschaft) erschienene „Lbroniaa, ckv raduo Llalaastaniausibus". Diese Chronik, in welcher der Ton und die Schreibweise der Chroniken aus dem 16. oder 17. Jahrhundert in genialer Weise getrosten und festge halten ist, wurde in den fünfziger Jahren begonnen von dem Pro fessor Adolf Schrödter, dem berühmten Interpreten der Rhein- weinpoefie, welcher damals Vorstandsmitglied der Künstlergesell- schast „Malkasten" war. Er ist der eigentliche Erfinder derselben. Nach seiner Uebersiedelung nach Carlsruhe wurde die Chronik von ProsessorWilhelmCamPhausen, dem berühmten Historienmaler, fortgesetzt. Wenn einer dazu berufen war, so ist es dieser so viel seitig begabte Künstler, der die Feder mit gleicher Meisterschaft zu führen versteht wie den Pinsel und der bekanntlich der productivste und geistreichste Mitarbeiterder leider zu früh eingegangcnen „Düssel- dorser Monatshefte" war. Seine schriftstellerische Befähigung be kundete er außerdem in glänzender Weise durch sein im Jahre 1864 erschienenes Kriegstagebuch „Ein Maler aus dem Schlachtfelde". Die Chronica erzählt mit köstliche :: Humor die großen und kleinen Ereignisse der Düsseldorfer Künstlergesellschast in dem treuherzig- schalkhaften Tone der alten Chroniken, der in wahrhaft genialer Weise imitirt ist. Auch in der typographischen Wiedergabe gleicht sie frappant einer alten Chronik. Dabei ist der Text, wie sich das von selbst versteht, reich verziert mit den köstlichsten Illustrationen, namentlich geistreich caricirten Portraits der Mitglieder, zumal der „sonderlich meritirtcn Gesellen". Wer nur irgendwie mit dem „Malkasten" in Berührung kam, den müssen die localen Anspielungen, die harmlos-schalkhafte Persiflirung mancher Persönlichkeiten und Verhältnisse in hohem Grade interessiren und ergötzen. Aber auch wem die Personalien unbekannt sind, dem sprudelnden Humor kann sich Niemand entziehen und man darf wohl behaupten, daß ein ganzer Jahrgang der „Fliegenden Blätter" nicht so viel davon ent hält, wie diese bisher in 2 Heften erschienene Chronik«, die mit dem Jahre 1859 beginnend, nur den von Camphausen verfaßten Theil enthält. Urkomisch ist z. B. die Art und Weise, wie, ganz in der Art alter Chroniken, der Text unterbrochen wird von alten „ächten Bauern- auch Maler-Reguln", „Sprüchwörtt" und „Reimlin", wie „unterscheydlich moralischen Vermörckungen, item heilsam und nütz lichen praosoriptis und Hausmitteln" gezieret mit „allerhand Kupser- stücken" rc. rc. — Das Werkchen ist, wie oben bereits erwähnt, im Selbstverläge der Gesellschaft erschienen und sind Exemplare dessel ben von dem Inhaber der Permanenten Kunstausstellung, Hrn. Eduard Schulte in Düsseldorf zu beziehen. —e. Zeitungs-Postdcbit zwischen Deutschland und Ita lien. — Während des letzten halben Jahrzehends haben säst in jedem Zweige des deutschen und internationalen Postverkehrs die ein schneidendsten Neuerungen und wohlthätigsten Erleichterungen statt gesunden, welche mächtig dazu beitrugen, den materiellen wie geistigen Verkehr in vorher ungeahnter Weise zu entwickeln. Die neueste Schöpfung auf diesem Gebiete, der Weltpostverein, hat zunächst eine Herabsetzung und Gleichheit der Portosätze sür den Briespostverkchr aus die weitesten Entfernungen durchgesührt, wie sie noch vor wenigen Jahren innerhalb Deutschlands nicht existirten. Während im Bries- postverkehr die Reformen als vorläufig abgeschlossen zu betrachten sein dürften, harren andere Zweige des Postdienstes noch ihrer Weiterbildung. Insbesondere scheint es geboten, den Austausch von Zeitungen im Postwege gleichheitlich zu organisiren, und vor allem bedarf der Zeitungspostdebit zwischen Deutschland und Italien einer gründlichen Umgestaltung. Bekanntlich sind Zeitungen im Post abonnement oder direct vom Verleger zu beziehen. Letzterer Weg ist wegen täglicher Porto-Auslagen theurer, cs sollte daher die billigere Bezugsweisc durch möglichst bequeme Einrichtungen erleichtert werden, wie sie in einheitlichen Postgebieten und auch vielfach schon im inter nationalen Wcchsclverkehr bestehen. So kann man auf schweizerische Zeitungen in Italien bei jeder Postanstalt abonniren, während für deutsche Blätter alleinig eine nur in 3 Städten domicilirende Agentur Bestellungen anzunehmcn besugt ist. Bei dieser hat man zunächst nach dem momentanen Geldcurs anzufragen, um in Papier mit ent sprechendem Agiozuschlag bezahlen zu können. Die Agentur wieder um schickt ihre Aufträge einer vermittelnden Central-Postanstalt in Deutschland, und letztere gibt dem Postamt des Verlagsortes Weisung zum Portofreien Versandt der Zeitungen. Es ist begreiflich, daß dieser umständliche Modus viel Zeit ersordert, abgesehen von dem unverhältnißmäßig hohen Betrag, welchen man zu zahlen hat, da z. B. das Postamt Cöln dieselben Zeitungen um billigeren Preis nach Nordamerika liefert. LetztgcnanntesPostamt befördert Zeitungen nach fast allen Ländern und Welttheilen, nimmt auch directe Aufträge von dorther au. Ebenso können deutsche Zeitungsverleger das Cölner Postamt mit der Versendung beauftragen, was beim Verkehr mit Italien gleichfalls ausgeschlossen ist. Die Mißstimmung unter den Abonnenten deutscher Zeitungen in Italien ist denn auch ziemlich all gemein, da so häufig beim Quartalwechsel, trotz rechtzeitiger Bestellung, Verzögerungen, auch Wohl unrichtige Adressirungcn rc. Vorkommen, was bei dem Umstand, daß der Austrag durch viele Hände laufen muß, einigermaßen seine Erklärung findet. Aus Vorstehendem erhellt wohl die Nothwendigkeit, bezeichnet? Sparte des Verkehrs einer gründ lichen Reform zu unterziehen. Es wird dies kaum mit sachlichen Schwierigkeiten verknüpft sein und kann gewiß innerhalb kurzer Zeit durchgeführt werden. (Allg. Ztg.) «L- Abgesehen von den gewöhnlichen Mittheilnngen aus den Kreisen des Buchhandels, finden auch anderweitige Einsendungen, wie: Beiträge zur Geschichte des Buchhandels und der Buchdruckerkunst — Aussätze aus dem Gebiete der Preßgesetzgebnng, des Urheberrechts und der Lehre vom Verlagsvertrag — Mittheilnngen zur Bücherkunde — Schilderungen aus dem Verkehr zwischen Schriftsteller und Ver leger — sowie statistische Berichte aus dem Felde der Literatur und des Buchhandels willkommene Ausnahme und angemessene Honorirnng,
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