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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.03.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1911-03-06
- Erscheinungsdatum
- 06.03.1911
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- Deutsch
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^ 54. 6. März 1911. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt s. b. Dtschn. Buchhandel. 2823 In den Jahren 1908 und 1909 hatten sich in Berlin mehrere Leute zusammengefunden, die man kurzweg mit dem vielsagenden Wort »Schieber«; zu bezeichnen pflegt. An der Spitze dieses Konsortiums stand der Agent Gustav Glaser, der am 4. No vember v. I. wegen zahlloser Schwindeleien zu 6 Jahren Zucht haus verurteilt worden ist. Bei den einzelnen Betrügereien bediente sich Gustav Glaser zumeist geistesschwacher Leute, die er nach Gefallen lenken konnte. Weder von ihm, noch von seinen Helfershelfern war etwas zu erlangen, da sie sämtlich unter dem »Schutze« eines oder gar gleich mehrerer Offenbarungseide standen. Der bisher unbescholtene Fötchenhauer war ebenfalls in die Hände des Glaser geraten und ließ sich von diesem als Werkzeug ge- brauchen. Im Jahre 1909 ging bei einer Leipziger Grossobuch- handlung von dem Angeklagten ein Auftrag auf Bücherliefe rungen in Höhe von zirka 20 000 ^ ein. Die Bücher sollten mit Wechseln bezahlt werden, die von einem »Holzhändler« Jablonski akzeptiert waren. Zum Beweise, daß es sich um ein durchaus solides Geschäft handelte, wurde der Leipziger Firma eine Auskunft der Firma Schimmelpfeng übersandt, aus der hervorging, daß der Akzeptant Jablonski sich in guter Vermögenslage befinde. Das Geschäft wäre beinahe zustande gekommen, wenn nicht die Leipziger Firma, durch einen neben sächlichen Umstand veranlaßt, eine neue Auskunft direkt von der Firma Schimmelpfeng eingefordert hätte. Aus dieser zweiten Auskunft ging hervor, daß der angebliche Holzhändler Jablonski ein völlig vermögensloser Agent war, der auch schon den Offenbarungseid geleistet hatte. Die Angelegenheit wurde nunmehr der Berliner Kriminal polizei übergeben. Der Kriminalwachtmeister Stelse stellte mit Geschick und Vorsicht umfangreiche Ermittelungen an, die schon nach zwei Tagen folgendes überraschende Resultat hatten: Es ergab sich, daß der Angeklagte oder die hinter ihm stehenden Leute sich mit großem Kostenaufwand Auskunftsformulare mit der Firma Schimmelpfenng hatten drucken lassen, die sogar mit dem Wasserzeichen der Firma versehen waren. Fötchenhauer selbst hatte sich dann einen Stempel mit dem Aufdruck »Auskunftei Schimmelpfennig« anfertigen lassen und später das »i« aus »Pfennig« selbst entfernt. Mit den Formularen und dem Stempel wurden dann vorzüglich lautende Auskünfte über alle möglichen bedenklichen Leute angefertigt. Im Vorverfahren hatte der An geklagte stets behauptet, daß er die gefälschte Auskunft von einem gewissen Stolzenberg erhalten habe. In der gerichtlichen Ver handlung bequemte er sich auf Anraten seines Verteidigers zu einem Geständnis. Das Urteil lautete auf IV2 Jahre Gefängnis und 2 Jahre Ehrverlust. Westdeutsche Volkszeitung V. m. b. H. in Hagen. — Handelsregister-Eintrag: In unser Handelsregister ist heute die durch Vertrag vom 14. Februar 1911 gegründete Gesellschaft Westdeutsche Volks zeitung Gesellschaft mit beschränkter Haftung zu Hagen eingetragen. Gegenstand des Unternehmens ist der Erwerb und die Fort führung der Fußangelschen Buchdruckerei und der seither in dem Verlage I. Fußangel L Co. erschienenen Westdeutschen Volks zeitung mit ihren Nebenblättern für Wattenscheid und Bochum und dem Blatt »Heiderosen« sowie ferner die Herstellung und der Vertrieb von Drucksachen. Die Gesellschaft kann zu ihrem Zwecke Grundeigentum er werben, veräußern, verpachten und pachten, Zweigniederlassungen und Agenturen sowie Handels- und industrielle Unternehmungen jeder Art errichten oder sich an solchen beteiligen. Das Stammkapital beträgt 60 000 .L. Geschäftsführer sind der Buchdruckereibesitzer Georg Pfeiffer zu Iserlohn und der Bankier David Strauß zu Hagen. Sind mehr als ein Geschäfts führer vorhanden, so ist die Vertretung der Gesellschaft durch einen Geschäftsführer gemeinsam mit einem Prokuristen zu' lässig. Die Bekanntmachungen der Gesellschaft erfolgen durch den Reichsanzeiger. Hagen i. W., den 22. Februar 1911. Königliches Amtsgericht. (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 61 vom 28. Februar 1911. * Photographische Gesellschaft in Wien. (Vgl. Nr. 43, 45 d. Bl.) — Der Verein der österreichisch-ungarischen Buchhändler und die Korporation der Wiener Buch-, Kunst- und Musikalienhändler haben an die Photo graphische Gesellschaft in Wien zu deren Jubiläum fünfzig jährigen Wirkens am 14. Februar d. I. folgendes Schreiben ge- richtet: »Sehr geehrte Herren! Gestatten Sie den beiden Unter zeichneten Korporationen, dem Verein der österreichisch-unga rischen Buchhändler und der Korporation der Wiener Buch-, Kunst- und Musikalienhändler, Ihnen namens des österreichisch ungarischen und des Wiener Buch-, Kunst- und Musikalien. Handels die innigsten Glückwünsche zu Ihrer Jubelfeier auszu sprechen. Ihre Gesellschaft sieht nun auf einen fünfzigjährigen Bestand zurück. Ein halbes Jahrhundert lang hat sie bahn- brechend auf dem Gebiete der Photographie gewirkt, nicht nur beigetragen, daß die Photographie von einer fast nur hand werksmäßigen Tätigkeit zu einer hervorragend künstlerischen sich entwickelt hat, sondern indirekt auch das Kunstleben und in ganz hervorragender Weise den Kunstmarkt beeinflußt. Wenn manJhre Tätigkeit überblickt, wenn man sich der ersten Ausstellungen er innert, die anfangs der siebziger Jahre unter Ihren Auspizien veranstaltet wurden, insbesondere die damals epochemachende Ex position gelegentlich der Wiener Weltausstellung mit der neuesten Produktion der Photographie vergleicht, so wird man sich über zeugen, daß vielleicht auf keinem Gebiete künstlerischen Schaffens in einer so kurzen Spanne Zeit eine so gewaltige Umwandlung hervorgerufen werden konnte, und die Ausblicke in die Zukunft sind nicht minder hoffnungsvoll, wenn man bedenkt, daß wir heute der Erreichung des Ideals aller Photographien, der Mög lichkeit, die bunten Farben der Natur auf der Trockenplatte festzuhalten und auf photographischem Verfahren zu repro duzieren, schon sehr nahe gerückt sind. Ihre hervorragende Gesellschaft hat von jeher die Bedeutung der Photographie und der photographischen Verfahren für die Druck- und Ver lagsindustrie im Auge behalten. Ihrer Anregung ist die Er richtung der k. k. Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt zu danken, die den Ruf der österreichischen graphischen Künste auf der ganzen Welt bekannt gemacht hat und die unser Buch gewerbe in nachhaltiger Weise beeinflußt hat. Der Buch- und Kunsthandel schuldet daher der hervorragenden Tätigkeit Ihrer Gesellschaft innigen Dank, und es gereicht uns zur Freude und Ehre, diesem Gefühl anläßlich Ihres Jubiläums Ausdruck zu geben.« »Bastei«, Verein jüngerer Buchhändler, Dresden.— Wir geben hierdurch bekannt, daß in der Jahreshauptversammlung am Donnerstag den 2. März d. I. die Neuwahl des Gesamt- Vorstandes stattgefunden hat. Die Vorstandsämter bekleiden nunmehr folgende Herren: Vorsitzender: P. Singer (i/H. Holze L Pahl, Buchhandlung). Schriftführer: F. Oltmanns (i/H. A. Dressel, Akad. Buchh.). Kassenverwalter: G. Krüger (i/H. v. Zahn L Jaensch., Buchh.). Bücherwart: T. Bahn (i/H. Just. Naumann, Buchh.). Möge es auch diesen Herren gelingen, die »Bastei« zur weiteren Blüte und zu größerem Wachstum zu bringen! kV 0. * »Laldo«, Verein jüngerer Buchhändler in Hannover. — Im »Saldo«, Verein jüngerer Buchhändler in Hannover, hielt Handelsschuldirektor M. Berliner am Dienstagabend, 28. Februar, im »Hotel zu den vier Jahreszeiten« einen Vortrag über »Geld und Währung«, der sich eines zahlreichen Besuches erfreute. Nachdem der Redner zunächst den Unterschied des Geldwertes, wie er sich bei den Menschen, gestuft nach Alter, Lebensbeding, ungen rc. zeigt, einleitend gestreift, zeichnete er in großen Zügen die Entwicklung des Geldverkehrs, wie er sich im grauen Altertum zunächst als Wertmesser des Austausches der Naturprodukte in Gestalt von Teeziegeln, Salztafeln, Metallen, Schmuckgegenständen zeigte; Abraham habe, wie die Bibel schreibt, für ein Erbbe gräbnis Silberbarren geboten; bei den Phöniziern, den Kaufleuten des Altertums, sei ein »Schekel« als Zahlungsstück im Gebrauch gewesen, das heute noch als Schilling im englischen Geldverkehr fortlebt und bis zur Mitte des vorigen Jahrhunderts auch in 369*
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