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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.10.1899
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1899-10-17
- Erscheinungsdatum
- 17.10.1899
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18991017
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Geschäft für den Börsenverein werden und dürften ferner wesentlich unsere Bestrebungen unterstützen. Vorsitzender: Wir haben nun wohl von den Mitteln gehört, die zur Durchführung dieses Ausbildungsplanes be nutzt werden können; aber wie der Ausführungsplan an sich dnrchgeführt werden soll, darüber hat noch nichts verlautet. Bar deck-Nürnberg: Ich bin der Meinung, daß durch die Herausgabe dieser Unterrichtswerke ein Ausbildungsplan hinausgegeben wird. Etwas Weiteres können wir dann nicht thun. Das Mittel erfüllt den Zweck. Vorsitzender: Das sind Hilfsmittel bei der Durch führung, aber wie kann der Zweck selber erreicht werden? (Zuruf: Nur durch die Prüfung!) Wenn sonst nichts darüber bemerkt wird, so können wir über die Anträge, die Hilfsmittel betreffend, abstimmen. Die vorgeschlagene Resolution lautet: »Zur Durchführung eines einheitlichen Ausbildungs planes für die Lehrlinge des deutschen Buchhandels ist beim Börsenverein zu beantragen: der Börsenverein möge durch geeignete Kräfte unter Zuziehung der im praktischen Leben stehenden Fach männer kurze und erschöpfende Lehrbücher über alle Zweige des Buchhandels, anschließend an den be schlossenen Lehrplan, ausarbeiten lassen. Die Lehr bücher sollen bestimmt sein, den Buchhandlungs beflissenen die Kenntnisse zu vermitteln, die den Prüf stein für seine Ausbildung bilden. »Als Anregung dürfte speziell auf die Ausarbeitung eines buchhändlerischen Fremdwörterbuchs hingewiesen werden.« Pape-Hamburg: Das Fremdwörterbuch bitte ich aus zustreichen. Ein buchhändlerisches Fremdwörterbuch, das nur die technischen Ausdrücke des Buchhandels enthält, und die Ausdrücke, die etwa in Büchertiteln Aufnahme finden, das würde auf acht Druckseiten zu geben sein. Ich möchte lieber, daß wir zum Ausdruck bringen, was ich anzuregen versuchte, daß kurz gefaßte llebersichteu über einzelne Zweige der Wissenschaften gegeben werden; dabei werden die nötigen Fremdwörter selbstverständlich Vorkommen. Ich habe die Ueberzeugung, daß in Werken von vier bis sechs Druck bogen die einzelnen Wissenschaften sich schon so darstellen lassen, wie das für diese Zwecke notwendig wird. Vorsitzender: Ich möchte dem kleinen Fremdwörterbuch doch das Wort reden. Nehmen Sie an, es kommt jemand in den Laden; der Kollege Pape hat schon eine Reihe von Fällen angegeben, wo der junge Mann gewissermaßen wie der Ochs am Berge steht. Nimmt er nun ein kleines Fremdwörterbuch vor, so informiert er sich sofort über das jenige, was verlangt wird, während er aus seinem Leitfaden sich nicht so schnell informieren kann. Barbeck-Nürnberg: Es ist das Fremdwörterbuch er wähnt worden. Ich will dafür einen praktischen Fall an führen. Was heißt kartoniert? Sehen Sie in verschiedene Fremdwörterbücher hinein: da ist es ganz verschieden über setzt: leicht gebunden; einmal: ein zusammengeleimtes Buch. Solche Begriffe müssen wir bei dieser Gelegenheit auch fest stellen. Es ist sehr wertvoll, ein kleines buchhändlerisches Fremdwörterbuch in der Hand zu haben. Groß darf es nicht ausfallen. Ob es nun der Litteraturgeschichte angehängt wird, oder wie sonst, das ist gleich; aber ich glaube, es ist ein wertvolles Büchlein. Vorsitzender: Ich glaube auch, daß das gemacht werden könnte, und wir könnten dann auf eine spezielle Her vorhebung verzichten. (Die vorgeschlagene Resolution wird unter Weglassung der Stelle bezüglich des Fremdwörterbuchs einstimmig an genommen.) vr. de Gruyter-Berlin: Damit ist Frage unter 5 doch wohl nur in einem Punkte beantwortet. Es wird doch noch einen anderen Weg geben, um das, was wir erstreben, durch zuführen. Es wird vorzugsweise in die Jndivualität des Einzelnen gestellt werden, in den guten Willen des Lehr herrn. Aber ich glaube, wir werden unsere Stärke, unsere Kräftigung suchen müssen bei den Kreis- und Provinzial vereinen. In den großen Städten wird es leicht sein, unsere Bestrebungen durchzusetzen; wir werden dahin kommen, Fach schulen zu begründen; jedenfalls meine ich, wir müssen die Frage 5 noch etwas weiter beantworten als mit Nennung dieses einen Hilfsmittels. Vorsitzender: Das war schon vorhin meine Ansicht. Der Kernpunkt der Frage ist eigentlich noch nicht beantwortet. Fuendeling-Hameln: Auch der Vorschlag des Herrn vr. de Gruyter giebt nur ein weiteres Hilfsmittel. Wir haben es in Braunschweig schon einmal mit einer Fachschule versucht, sie ist aber wieder eingeschlafen; der Erfolg blieb aus, trotzdem der Unterricht, ganz wie auf den Universitäten, nur Vortragsweise erteilt wurde. Die jungen Gehilfen glaubten, sie brauchten keine Schulbank mehr zu drücken, und gingen nicht mehr hin. So wird es wohl auch anderwärts gehen. Die Fachschulen werden einige Zeit be stehen und dann wieder einschlafen. Wir kommen immer wieder darauf: der Ausbildungsplau kann nur zur Durch führung gebracht werden durch eine Prüfung. Hermes-Tübingen: Gestatten Sie da, zu diesem Punkte meine Erfahrungen mitzuteilen. Als ich in meinem engeren Kreise in Tübingen dazu kam, die Frage der Lehrlings ausbildung in die Hand zu nehmen, habe ich auch den Versuch mit eurer Art Schule gemacht. Die Mitglieder unseres Vereins sind gekommen; die Lehrherren haben uns zugesagt, ihre jungen Leute auch dazu zu ver anlassen. In meiner Wohnung habe ich zwei Jahre lang die jungen Leute jeden Mittwoch unterrichtet, habe sie ge beten, sich Notizen zu machen und diese wieder auszuarbeiten. Nach etwa einem halben Jahre aber fing schon das Ab bröckeln an. Ich bin den jungen Leuten auf den Leib gerückt, bin sogar grob geworden, aber es half nicht viel. Es blieben einzelne weg; die Prinzipale sagten: wir können die Leute nicht zwingen, und von den sieben Schülern blieb zuletzt nur einer, der immer ein hübsches Manuskript hatte. Ein solcher Unterricht wäre wohl ein ganz gutes Mittel, um eine Besserung herbeizuführen, aber dann müßten die Lehr herren viel energischer eintreten, als es in Tübingen der Fall war, und sie zum regelmäßigen Besuche nachdrücklich anhalten. Das Abbröckeln fing bei uns von seiten der Gehilfen an; dann kamen die älteren Lehrlinge zu dem Glauben, daß sie auch schon erhaben über die Geschichte wären, und so ist die Sache im Sande verlaufen. Vorsitzender: Wir müssen hier wohl mit der Thatsache rechnen, daß wir große und kleine Städte haben. In einer- großen Stadt giebt es eine verhältnismäßig große Anzahl von Lehrlingen, da läßt sich vielleicht durch die Prinzipal schaft schon etwas durchsetzen. In kleinen Städten, wo vielleicht nur einer oder zwei Lehrlinge vorhanden sind, wird es mit einer Schule nicht gehen; da ist der Lehrling mehr oder weniger darauf angewiesen, dasjenige von dem Prinzipal zu erlernen, was er als Buchhändler jetzt und für die Zukunft nötig hat; und ich meine, jeder gewissenhafte Prinzipal wird auch künftig dafür sorgen, daß das Maß der Ausbildung, das wir festlegen wollen, erreicht wird. Er kann es und er wird es um so besser erreichen, je intensiver er sich mit seinem Lehrlinge beschäftigt. Was der Prinzipal so erzielt hat, darüber kann ja später durch eine Prüfung Aufschluß gegeben werden. vr. de Grupter-Berlin: Ich glaube, Herr Fuendeling 1011'
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