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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.10.1899
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1899-10-17
- Erscheinungsdatum
- 17.10.1899
- Sprache
- Deutsch
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können das in Deutschland höchstens vier oder fünf Städte thun, beispielsweise Berlin, Dresden, Leipzig, Breslau, München. Es wird also immerhin zurückzugreifen sein auf einige der sogenannten anerkannten Vereine, und daß es wünschenswert ist, in diesen Kreisvereinen Fachkurse einzu führen, darüber werden wir uns doch wohl nicht im Zweifel sein. Ich habe auf diesem Gebiete auch Erfahrungen, und diese Erfahrungei: laden nicht gerade zu einer Wieder holung der gemachten Versuche ein. Seit 1886 habe ich als Schriftführer des Kuratoriums der kaufmännischen Fort bildungsschulen zu Berlin in engster Beziehung zu der Be wegung auf dem Gebiete des kaufmännischen Fortbildungs schulwesens gestanden und habe speziell auch auf die Ausbildung der Buchhändler Rücksicht zu nehmen versucht. Ich habe 1892 in der kaufmännischen Fortbildungsschule, in Berlin Buchhändlerkurse eingerichtet und muß gestehen, ich habe damit ein glänzendes Fiasko erlitten, trotzdem das Kuratorium der Fortbildungsschule mich nach jeder Richtung unterstützte. Dieselbe Erfahrung hat seit 1849 die Kor poration Berliner Buchhändler gemacht. Seit 1849 ist in Intervallen von fünf bis sechs Jahren immer wieder in der Berliner Korporation der Gedanke hervorgetreten und aus zuführen versucht worden, Fachkurse einzuführen; man ist aber immer wieder zu dem Schlüsse gekommen, daß die Sache nicht praktisch durchführbar ist. Aber teilweise war sie nur aus dem Grunde nicht durchführbar, weil uns die Unterrichtsmittel fehlten. Jetzt, wo wir in hoffentlich nicht zu langer Zeit geeignetes Unterrichtsmaterial bekommen werden, wird es vielleicht leichter sein, solche Kurse einzu richten; und daß sie zur Erreichung einer gediegenen Lehr lingsausbildung beitragen würden, darüber brauchen wir uns keinem Zweifel hinzugeben. Fuendeling-Hameln: Es ist das Bestreben der preußi schen Regierung, die Handels- und Fortbildungskurse auszu bauen, und zwar, wie mir vor kurzer Zeit ein Dezernent aus dem Handelsministerium mitteilte, als Unterbau zu der jetzt schon bestehenden Handelshochschule zu Leipzig und an gegliedert an die jetzt bestehende Realschule. Der Herr sagte mir: wir denken uns die jetzt bestehende preußische Realschule in zwei parallel laufende Klassen gesondert als Unterbau zu der schon bestehenden Handelshochschule. Uud so wird es auch kommen; und wenn wir jetzt die kleinen Kompendien und Lehrbücher schaffen, so wird es auch wieder ein Förderungsmittel sein und der Regierung eine Handhabe geben, daß wir auch einen derartigen Unterbau anstreben. Denn buchhändlerische Fachschulen im ganzen Deutschen Reiche zu errichten, dazu sind wir nicht in der Lage, das können, wie eben richtig gesagt wurde, nur ganz wenige Städte. Wohl aber können wir au die in jeder kleineren Stadt bestehenden Realschulen solche Abteilungen angliedern, und das wird uns die Zukunft auch bringen. Vorsitzender: Es handelt sich für uns um die Aus bildung von Lehrlingen, nicht um die Ausbildung von Schülern, die sich eventuell später dem kaufmäunischen oder buchhändlerischeu Leben widmen wollen; insofern gehört das, was Herr Kollege Fuendeling gesagt hat, nicht in unseren Rahmen. Wohl liegt die Absicht vor, die Realschule in der Weise zu teilen, daß diejenigen, die sich dem Handel zu wenden wollen, in die eine Abteilung, und die, die sich den exakten Wissenschaften zuwenden wollen, in die andere Ab teilung gehen; wir haben es aber mit der Ausbildung der Lehrlinge zu thun, die sich für ihren Beruf bereits entschieden haben, die wir nicht wieder in die Schule zurückbringen können, und für die kommen also diese Pläne nicht in Betracht. Vielleicht ist Herr I)r. de Gruyter einverstanden, wenn wir seinen Vorschlag etwas anders fassen: TrchSundskchztgsler Jahr»a»g. »Die Durchführung der Ausbildung der Lehrlinge nach dem ausgearbeiteten Plane liegt in der Hauptsache dem Prinzipale ob, eventuell mit Unterstützung der be treffenden Kreis- und Ortsvereine.« Was die einzelnen Orts- und Kreisvereine dann thun wollen, das ist ihre Sache. (Zustimmung.) (Die Resolution wird einstimmig angenommen.) Schönwandt: Ich möchte ersuchen, auch darüber Beschluß zu fassen, wie man sich die Ausführung der Lehr bücher denkt. Dem Börsenvereinsvorstand diese Arbeit auf zubürden, halte ich nicht für zweckmäßig. Ich würde Vor schlägen, daß Sie einen Ausschuß wählen, der einen Plan aufstellt und erst den fertigen Plan nachher dem Börsen vereinsvorstand zur Beschlußfassung vorlegt. Der Vorstand als solcher müßte sonst erst wieder einen Ausschuß ernennen oder an die Hauptversammlung gehen, um einen Ausschuß bewilligt zu kommen. Ich glaube, Sie könnten das gleich hier machen. Vorsitzender: Ich weiß nicht, ob es nicht zweckmäßig ist, erst einmal den Börsenvereinsvorstand zu hören, ob er der Sache überhaupt näher treten will. Wir würden unter Umständen unsere Arbeit umsonst machen. Schön wandt: Wenn der Börsenvereinsvorstand es nicht macht, so wird schon ein anderer Verleger sich finden. (Zustimmung.) Vorsitzender: Ich darf das vielleicht auch als eine Anregung für die Kommission ansehen. Barbeck: Der Antrag spricht ja das aus: der Börsen verein möge Fachmänner unter Zuziehung praktischer Buch händler damit beauftragen. Wir müssen erst abwarten, ob der Börsenverein dem stattgiebt. Pape-Hamburg: Die Sache ist wohl gar nicht so schwierig. Die Beschlüsse, die wir hier fassen, die in der Resolution ausgedrückt siud, haben wir selbstverständlich dem Börsenvereinsvorstand einzureichen. Dazu geben wir einen erläuternden Bericht und können darin in großen Zügen aussprechen, wie wir uns diese Leitfäden oder Kompendien gedacht haben. Wir brauchen darüber nicht einen besonderen Beschluß zu fassen. Siegismund-Berlin: Soweit ich den Geschäftsgang kenne, wird die Sache sich wohl wie folgt abwickeln. In der letzten Hauptversammlung ist eine Kommission wegen der Lehrlingsfrage gewählt worden. Diese Kommission hat die Pflicht, zur nächsten Hauptversammlung über die erfolgten Ver handlungen Bericht zu erstatten und die Anträge, die die Kommission beschlossen hat, der Hauptversammlung vorzulegen. In diesen Anträgen wird nun ein solcher, die Herausgabe von Lehrbüchern zum Unterricht für den Buchhandel betreffend, er scheinen. Wenn dieser Antrag vorkommt, so muß er natürlich begründet werden, und es ergiebt sich dann, was Kollege Schönwandt hier wünschte, daß die Kommission der Haupt versammlung die Gründe klarlegt, die sie veranlaßt hat, dem Börsenvereinsvorstand diesen Vorschlag zu machen. Die Haupt versammlung als die gesetzgebende und beschließende Ver sammlung wird nun sagen: Ja, wir erachten es für not wendig, daß Lehrbücher geschaffen werden, oder sie lehnt den Antrag ab. Erachtet sie es für notwendig, daß solche Leh- bücher herausgegeben werden, so wird sie natürlich auch die Ausführung zu bestimmen haben, falls die Kommission nicht bereits der Hauptversammlung bestimmte Vorschläge gemacht hat. Aus dem Grunde erledigt sich wohl der Vorschlag des Herrn Schönwandt vollständig. Es ist alles heute hier nieder gelegt worden, und die Art und Weise, in der die Aus führung vor sich zu gehen hat, ergiebt sich aus der Geschäfts ordnung des Börsenvereins. Schmidt-Dresden: Ich möchte anregen, daß ein 1012
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