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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.10.1899
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1899-10-17
- Erscheinungsdatum
- 17.10.1899
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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zu. Nur in einem Punkte, glaube ich, hat er die Sache nicht ganz klar erfaßt: in dem, was obligatorisch und was freiwillig sein soll. Herr Barbeck sagte: wir wollen den Kreisvereinen das nicht aufoktroyieren, ob sie die Prüfung einrichten oder nicht. Ich glaube, in dem Sinne muß aber doch wohl das, was wir beschließen, obligatorisch sein. Es kann unmöglich gehen, daß zehn Kreisvereine die Prüfung einfllhren und fünfzehn Kreisvereine sie nicht einführen. Ich meine, in den Veröffentlichungen, die seitens der Gehilfen vereine uns kundgegeben worden sind, ist immer betont worden: es ist wünschenswert, daß im ganzen Buchhandel die Prüfung eingefllhrt werde, freiwillig soll sie insofern sein, als die jungen Leute nicht gezwungen sein sollen, sie ab zulegen, wohl aber sollen die Kreis- und Ortsvereine ge zwungen sein, wenn Prüflinge sich melden, die Prüfung abzuhalten. In Punkt 7 der Tagesordnung ist uns eine ausführliche Prüfungsordnung vorgelegt. Da heißt es, daß der Börsenverein es anordnet und die Kreisvereine es aus führen müssen. Wenn wir also für unseren Beschluß die Sanktion des Börsenvereins bekommen, sind eo ipso die Kreisvereine verpflichtet, dies zu thun. In diesem Sinne natürlich denkt sich wohl auch Herr Barbeck die Sache; also obligatorisch für die Institution des Börsenvereins, dagegen freiwillig für die Teilnehmer. In diesem Sinne würde ich also dafür stimmen. Fuendeling-Hameln: Der Verband Hannover-Braun- schweig steht auch auf dem Standpunkte, daß unbedingt die Prüfung einzuführen ist; ob fakultativ oder obligatorisch, darüber ist noch nicht gesprochen worden. Am liebsten wäre mir, wenn hier gleich festgelegt würde, daß den Kreisvereinen die Pflicht obliege, die sich Meldenden auch zu prüfen und zu dem Zweck eine Prüfungskommission einzusetzen. Wir müssen hier schon Punkt 7 berühren, denn wir können nur dann eine Prüfung stattfinden lassen, wenn auch die Kreis- und Ortsvereine verpflichtet sind, die Prüfung vorzunehmen. Ich möchte Sie also auch bitten, im Namen des Verbands Hannover-Braunschweig die Schlußprüfung anzunehmen, und zwar fakultativ für die Lehrlinge, aber obligatorisch für die Kreis- und Ortsvereine. Hermes-Tübingen: Ich darf vielleicht die Auffassung, wie sie sich in unseren Beratungen kundgegeben hat, Ihnen mitteilen. Wir dachten uns, nachdem man in dieser Dele giertenversammlung sich darüber ausgesprochen hätte, daß die Frage dem Börsenverein vorgelegt würde. Einen zu stimmenden Beschluß der Hauptversammlung vorausgesetzt, würde diese Prüfung dann eine Einrichtung des Börsen vereins sein, und die Kreis- und Ortsvereine als Organe desselben hätten Prüfungskommissionen zu errichten. Die Prüfung selber dachten wir uns nicht obligatorisch, sondern fakultativ in dem Sinne, wie es hier schon ausgeführt worden ist, daß wenigstens den jungen Leuten, die sich prüfen lassen wollen, überall im Reiche die Gelegenheit ge boten wäre. Wir dachten uns also, daß die Einrichtung durch die vornehmste Vertretung des Buchhandels, den Börsen verein, gestützt und gehalten werden solle. Daß die Aus führung in den Kreisvereinen liegen muß, ergiebt sich von selbst. Vorsitzender: Ich habe bei der Sache ein Bedenken. Sie wissen, daß die Kreis- und Ortsvereine nicht den ganzen Buchhandel ausmachen. Wir haben eine sehr starke Oppo sition, wie mir scheint, in den Verlegervereinen zu befürchten. Ob es zweckmäßig ist, in der Weise einen Druck auszuüben, weiß ich nicht; ich möchte aber wenigstens diese Frage hier hereingeworfen haben. Römer-Wiesbaden: Wir vom mitteldeutschen Verband sind vorläufig noch fest entschlossen, uns diesen Zopf nicht anzubinden. Wir nehmen die Prüfung nicht an, denn inner halb unseres ausgedehnten Verbandes ist sie nicht durchführbar. Innerhalb der Ortsvereine wäre das vielleicht leichter, aber vorläufig müssen wir auf dem Standpunkte stehen. Stahl-Stuttgart: Auch wir im wüttembergischen Buch händlerverein stehen auf diesem Standpunkte; wir lehnen eine Prüfung ebenfalls ab. Wir haben uns gesagt, es werde sehr schwer sein, eine solche durchzuführen, aus den verschiedensten Gründen. Wir sind dagegen, Buchhändler zweierlei Gattung zu schaffen. Die Herren, die die Prüfung nicht bestehen, würden natürlich sehr bald die Flügel hängen lassen, sich abgestoßen fühlen und sich viel weniger Mühe geben, etwas zu lernen, als wenn sie der Prüfung gar nicht näher getreten wären. Das wäre auch wieder ein Schade für den Buchhandel. Es ist schon erwähnt worden, daß ein Andrang zum Buchhandel überhaupt nicht besteht. Wenn wir nun die Prüfung einführen, so wird der Zu zug noch geringer sein, als gegenwärtig. Es ist von ver schiedenen Seiten bereits erwähnt worden, daß man heut zutage in den meisten Städten sehr schwer Lehrlinge be kommt, also weshalb die Sache noch erschweren? Wir sagen uns aber auch: es ist nicht der Wunsch der Ge hilfenschaft, diese Prüfung eingeführt zu sehen. Wenn Herr Hernies das Gegenteil gesagt hat, so möchte ich hervor heben, daß die Allgemeine Vereinigung deutscher Buch handlungsgehilfen nicht den deutschen Buchhandlungsgehilfen stand repräsentiert. Die Allgemeine Vereinigung ist doch nur der kleinere Teil der Gehilfenschaft Deutschlands. Ich habe mich speziell mit dem Stuttgarter Buchhandlungs gehilfenverein in Verbindung gesetzt, der für Württemberg in diesem Punkte wohl maßgebend ist, und diese Herren, die in ihrer Stärke die Allgemeine Vereinigung dreimal über treffen, sind im großen ganzen auch der Ansicht, daß eine Prüfung gar nicht erwünscht sei. Die Allgemeine Ver einigung, speziell die Abteilung Stuttgart, besitzt nur ganz junge und unreife Elemente, während sich im Stuttgarter Bnchhandlungsgehilfenverein die älteren Herren zusammen finden, die schon gereiftere Erfahrungen haben. Diese halten eine Prüfung nicht für erwünscht, und wie ich schon erwähnte, ist auch im württembergischen Buchhändlerverein sowohl in diesem Jahre wie im vorigen die Meinung dahin gegangen, daß man sich für die Einführung einer Prüfung nicht begeistern könne. Pape-Hamburg: Die Erfahrung muß es lehren. Ich habe die Ueberzeugung, daß im Gegenteil, wenn wir die Prüfung einführen, wir wieder mehr Lehrlinge bekommen werden, als jetzt. Ich glaube doch, daß die Drogisten auf dem Gebiete auch ihre Erfahrungen haben. Aber die Er fahrung muß es lehren. — Ich sehe im übrigen kein Hindernis, wenn auch verschiedene Verbände erklären, daß sie nie eine Prüfung einführen werden; ich nehme das Wort nicht so tragisch. Ich glaube, auch diese Verbände werden sich vielleicht dazu entschließen, wenn die Sache anderwärts sich bewährt. Angenommen, Stuttgart oder Mitteldeutsch land will nicht, so wäre es nicht so schlimm. Die Prüflinge reisen dann nach München oder einem anderen Orte, um vor der dortigen Prüfungskommission ihr Examen abzulegen. Wenn wir die Sache als eine einheitliche Institution denken, die vom Börsenverein in irgend einer Art und Weise ab hängt, in irgend einer Weise der Oberleitung des Börsen vereins untersteht, sei es durch eine Matrikel, die da geführt wird, oder durch irgend etwas anderes, so bekommen wir im wesentlichen eine gleichartige Prüfung. Der Gang der Prüfung wird derselbe sein, und es ist gleichgiltig, wo jemand geprüft worden ist, ähnlich wie bei der Einjährig- Freiwilligen-Prüfung. Ich sehe darin kein Hindernis, aber ich wundere mich doch, daß die Herren die Prüfung mit solcher Entschiedenheit ablehnen, da sie noch nicht wissen
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