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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.08.1895
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1895-08-22
- Erscheinungsdatum
- 22.08.1895
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Digitalisat
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18950822
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-189508229
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Lkschetiil (in Verbindung mit den -Nach richten aus dem Buchhandel») tiiglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. — JahreSprctS: slir Mitglieder ei» Exemplar 10 x, für Ntchtinttglieder SO Börsenblatt für den Anzeigen: für Mitglieder 10 Psg., für Ntchtmitgltedcr so Psg., für Nichtbuch händler 30 Psg. die drclgcspalteue Petit zeile oder deren Raum. Deutschen Buchhandel und die verwandten Geschäftszweige. Eigentum des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. 195. Leipzig, Donnerstag den 22. August 1895. Nichtamtlicher Teil Der Berliner Buchhandel 1894. Dem soeben ausgegebcnen Jahresbericht (1894) des Arresten - Kollegiums der Berliner Kciufmnimschnft (»Bericht über Handel und Industrie vou Berlin nebst einer liebersicht über die Wirksamkeit des Aeltesten - Collegiums im Jahre 1894«) entuehmeu wir den folgenden Bericht über den Buch handel*): Die ungünstigen Verhältnisse, die den Berliner Buch handel, wie wir in unscrm vorjährigen Berichte hervor hoben, im Jahre 1893 beeinflußten, dauerten auch im Jahre 1894 an. Um eine Wiederholung zu vermeiden, verweisen wir auf jenen Bericht. An neuen ungünstigen Umständen, deren dauernde Einbürgerung dem Buchhandel beträchtlichen Schaden zu bringen droht, nennen wir den Vertrieb von Büchern durch die Zeitungen. So hat sich eine Anzahl von Zeitungen (und unter diesen auch Berliner Blätter) auf Grund besonderer Abmachungen mit dem Verleger dem Vertrieb eines eigens für diesen Zweck hergestelltcn Werkes (einer Neubearbeitung des kleinen einbändigen Kürschner- scheu Konversationslexikons) gewidmet. Das Werk wurde durch die Zeitungen mit Umgehung des Buchhandels dem Publikum direkt zu einem außerordentlich wohlfeilen Preise, der etwa ein Drittel des ursprünglichen betrug, angeboten, war durch den Buchhandel überhaupt nicht zu beziehen und ist auf diesem Wege in sehr großer Anzahl an das Publi kum gelangt, und der von den Zeitungen erzielte Verdienst ist dem Sortimentsbuchhandel entgangen. Eine schädigende Konkurrenz wird dem Sortimentsbuchhandel auch durch einige sogenannte Warenhäuser gemacht, die neben Korsetts, Pfeffer kuchen, Küchcngcschirr u. s. w. auch noch Bücher führen. Diese sind zwar meistens zu dem Zwecke des billigen Verkaufs extra hergestcllte Ramschware, aber doch dazu angethan, die Begriffe der Käufer über die für gute Bücher zu zahlenden Preise in Verwirrung zu bringen. Die besseren Verlags- gcschäftc liefern unseres Wissens diesen Bazaren nichts. Diesen Schädigungen gegenüber ist der Buchhandel darauf angewiesen, mit Energie sich neue Absatzweisen und Absatzgebiete aufzusuchen. Zu diesen gehört das buchhänd- lerischc Reisegeschüft, das die Privatkunden direkt anfsucht und teils gegen sofortige Zahlung, teils gegen Abschlagszahlungen den Verkauf größerer Werke betreibt. Gerade Berlin hat eine Anzahl von derartigen Firmen, die mit vielem Geschick und ansehnlichem Erfolg diesen Geschäftszweig pflegen. Nicht nur der Ankauf einzelner Werke wird so dem Publikum ver mittelt, sondern diese Firmen stellen ganze Bibliotheken für Juristen, Aerzte, Techniker, Apotheker n. s. w. nach ihren Erfahrungen zusammen, die sofort Eigentum des Käufers werden und erst durch Teilzahlungen beglichen werden. Auch das Kolportagegeschäft bemächtigt sich mehr und mehr der besseren Litteratur, und beträchtliche Mengen von schweren *) Bericht der Korporation der Berliner Buchhäudlcr. Zweiundsechzigster Jahrgang. technischen Werken, Encpklopädien, Atlanten u. s. w. werden jährlich durch den unscheinbaren Kolporteur abgesetzt. Da wäre es denn aufs äußerste zu wünschen, daß diese Geschäfts zweige, die geeignet sind, für manchen Ausfall in dem nach alter Weise betriebenen Sortimentshandel Ersatz zu schaffen, nicht durch Bevormundung und Hinderungen gelähmt würden, wie sie der Antrag Gröber-Hitze und auch der Artikel 7 des Regierungs-Entwurfes einer Gewerbeordnungs-Novelle vom 15. Januar 1895 in vieler Hinsicht einführen wollen. Genaue Angaben über die Produktion des Berliner Ver lagsbuchhandels lassen sich, wie wir schon in früheren Be richten erwähnten, nicht machen, da eine gesonderte Statistik über den Berliner Buchhandel nicht existiert Die Zahlen, die wir geben können, betreffen nur den Verkehr ans unserer Bestellanstalt, die wohl einen großen Teil besonders des inneren Berliner Verkehrs bewältigt, aber für Ein- und Ausfuhr in keiner Beziehung maßgebend ist Die folgenden Zahlen betreffen die Zeit vom 1. Oktober 1893 bis 31. August 1894, also nur 11 Monate, die daneben stehenden vorjährigen Zahlen dagegen den Zeitraum von 12 Monaten. Es wurden befördert: 1893/94 1892/93 11 Monate 12 Monate leg a) Von hiesigen Firmen au hiesige Firmen 424 322 446 483 b) Von auswärtigen Firmen an hiesige Firmen direkt 2172Ü7 233459 o) Von auswärtigen Firmen an hiesige Firmen über Leipzig 80074 78535 ll) Von hiesigen Firmen an auswärtige Firmen über Leipzig 151961 158819 In den Produktionsverhältnissen des Berliner Verlags buchhandels hat, wie cs uns scheint, eine gewisse Minde rung stattgcfunden, was bei der durch einige Jahre statt- gehabtcn starken Ueberprodnktion nicht zu beklagen wäre. Der Vorstand der Korporation der Berliner Buchhändler richtete an das Reichsamt des Innern eine Denkschrift und gleichzeitig an den Reichstag eine Petition gegen den Quittungs und Frachtbriefstempel, die auch im »Börsenblatt für den deutschen Buchhandel« Nr. 20 vom 25 Januar 1894 zur Kenntnis des weiteren Publikums gebracht worden ist. Durch Annahme des hier in Frage stehenden Gesetzentwurfs (in veränderter Fassung) in der Sitzung vom 19. April 1894 hat der Reichstag die zu dem gedachten Gesetzentwurf ein gegangenen Petitionen für erledigt erklärt. Dem obigen Berichte fügt die »Berliner Bürscn- zeitung« folgendes hinzu: Zu den Klagen über ungünstige GeschästSverhältnissc, welche der Berliner Buchhandel in dem soeben veröffentlichten Jahres bericht der Aeltesten der Berliner Kaufmannschaft laut werden läßt, schreibt man uns: Wie in allen Branchen, so ist auch im Sortimentsbuchhandel die Konkurrenz in Berlin eine sehr große, und da das deutsche Publikum im allgemeinen mehr Bücher liest als kauft, so wird man die Klagen des Buchhandels über sehr schmalen Verdienst wohl begreiflich finden müssen. Ausfällig ist dabei 601
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