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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.10.1899
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1899-10-14
- Erscheinungsdatum
- 14.10.1899
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- Deutsch
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7514 Nichtamtlicher Teil. HS 240, 14. Oktober 1899. Rabattwesen schwankend gewordene Begriff des Ladenpreises werde halten lassen, da er von den denkenden Kreisen des kaufenden Publikums bereits die schärfsten Angriffe erfahre. Ja, warum denn? Wenn wir ihn nicht selber respektieren, so können wir es auch nicht von den Kunden verlangen; aber er wird ihnen schon wieder vernünftig erscheinen, sobald wir ihn konsequent handhaben. Den denkenden Kreisen der Nicht buchhändler setzen wir ruhig die denkenden Köpfe unserer Verleger entgegen, die wohl besser wissen als jene, was es mit der Normierung des Ladenpreises auf sich hat. Und wenn Herr Dülfer von den weiter um sich greifenden Be strebungen, ihn abzuschaffen, redet, so haben wir wenig davon verspürt; die bisherigen und künftigen Verhandlungen und Beschlüsse werden ihm das Gegenteil beweisen. — Inzwischen hat im Anschluß an diese Bewegung eine kleine Kontroverse zwischen Herrn I. Waitz in Darmstadt und dem Dresdner Verein bezüglich der 5 Prozent Skonto bei Barzahlung stattgefunden. Im Prinzip haben die mutigen Dresdner Kollegen entschieden recht, den vollen Preis unter allen Umständen aufrecht erhalten zu wollen; doch möchte ich meinerseits nach wie vor für die 5 Prozent plaidieren und zwar aus taktischen Gründen und namentlich mit Rücksicht auf die fürs Provinzialsortiment bereits so schwer errungene und nicht zu unterschätzende Position. Ich meine, daß mit dieser kleinen Konzession ans Publikum Berlin und Leipzig sicherer zum Anschluß zu bewegen sind; denn ohne Lösung dieses gordischen Knotens würde die Stabilität des deutschen Buchhandels nur aus dem Papiere glänzen. Der Kreis Norden hat in, Lübeck durch seine Beschlüsse den ersten Schritt in dieser Richtung gethan, dem die übrigen hoffentlich in gleicher Erkenntnis und Thatkraft folgen werden. Darum nicht so ängstlich, mein verehrter Herr Breslauer Kollege! Dem Mutigen gehört die Welt. Berlin. M. L. Matthies. Kleine Mitteilungen. Urheberrechtsschutz in Oesterreich-Ungarn. — Der Korporation der Wiener Buch-, Kunst- und Musikalienhändler ist vonr Handelsministerium durch Vermittelung der Wiener Handels und Gewerbekammer ein Fragebogen zur Beantwortung vorgelegt worden, der sich auf die bevorstehende Erneuerung der Handels verträge bezieht. Auf Antrag des Herrn Adolf Robitschek wurde in der Sitzung des Korporations-Vorstandes vom 3. d. M. be schlossen, unter der Rubrik -Wünsche- zu vermerken, daß es im Interesse des Buch-, Kunst- und Musikalienhandels dringendst not wendig wäre, daß die bestehenden Verträge mit Ungarn hinsichtlich des Schutzes des litterarischen und artistischen Eigentums aufrecht erhalten bleiben, und daß Oesterreich gelegentlich der Erneuerung der Handelsverträge zum besseren Schutz des inländischen Verlages der Berner Konvention beitreten möge. Gesetzesverkündigungen. — Die am 10. Oktober in Berlin zur Ausgabe gelangte Nr. 31 der preußischenH-Gesetzsammlung- enthält unter Nr. 10113 das Ausführungsgesetz zum Bürgerlichen Gesetzbuche, voni 20. September 1899; unter Nr. 10114 das preußische Gesetz über die freiwillige Gerichts barkeit, vom 21. September 1899; unter Nr. 10115 das Ausführungsgesetz zum Reichsgesetze vom 17. Mai 1898, betreffend Aenderungen der Civilprozeßordnung, vom 22. September 1899; unter Nr. 10116 das Ausführungsgesetz zum Reichsgesetze über die Zwangsversteigerung und die Zwanqsverwaltung, vom 23. September 1899; unter Nr. 10117 das Ausführungsgesetz zum Handelsgesetzbuche, vom 24. September 1899; unter Nr. 10118 das Ausführungsgesetz zur Grundbuchordnung, vom 26. September 1899; und unter Nr. 10119 das Gesetz, enthaltend die landesgesetzlichen Vor schriften über die Gebühren der Rechtsanwälte und der Gerichts vollzieher, vom 27. September 1899. Musikaliennachdrucke. — Am 2. Oktober versammelten sich, wie die -Oesterreichisch-ungarische Buchhändler-Correspondenz- meldet, die Musikalienhändler der Wiener Korporation zu einem geselligen Abend im Philipphof zu Wien, dem auch Herr Dunkl (Chef der Firma Rozsavölgpi L Co. in Budapest) beiwohnte. Bei dieser Gelegenheit wurden verschiedene den Musikalienhandel betreffende Tagesfragcn erörtert. Herr Dunkl sprach des längeren über den Vertrieb rumänischer Nachdruckausgaben in Ungarn und teilte mit, daß die Budapester Firmen Bard, Harmonia, Klökner, Mery Bela, Nador, Roszavölgyi L Co., Schunda, Toldi, Wodianer, Zipser L König sich geeinigt hätten, dieser Schädigung des heimischen Verlages mit aller Energie entgegen zutreten. Er richtete an die anwesenden Verleger die dringende Bitte, sämtlichen übrigen Firmen, die dieser Vereinigung noch nicht angchörten, insbesondere denjenigen Antiquaren, die Nach druckausgaben führen, künftig nichts mehr zu liefern, so lange sie nicht auch der Vereinigung beigetreten seien. Herr Dunkl begiebt sich von Wien nach Leipzig und Berlin, um auch die Unterstützung der deutschen Verleger zu erbitten. Da auch in Galizien der Uebelstand besteht, daß dort russische Nachdruckaus gaben in großer Zahl verkauft werden, so nahm der Vorsitzende Herr Adolf Robitschek Veranlassung, die Anwesenden auf den besorgniserregenden Umfang, den der Vertrieb von Nachdruck werken in Oesterreich-Ungarn genommen habe, aufmerksam zu machen, und beantragte, es mögen sofort Petitionen an die Mini sterien für Handel, Justiz und Finanzen sowohl Oesterreichs als Ungarns eingereicht, gegen diesen Unfug Vorstellungen erhoben und um schleunige Abhilfe gebeten werden. Schließlich gelangte noch zur Sprache, daß mehrere gerichtliche Entscheidungen vorlägen, wonach es nicht genüge, daß auf den üblichen Kollektiv-Umschlägen bei Sammelwerken der Vorbehalt des Aufführungsrechtes vor gemerkt würde, sondern daß dieser Vermerk, uni wirksam zu sein, auf einem für das Werk besonders hergestellten Titelblatte, eventuell an der Spitze des Werkes, d. i. auf der ersten Seite der Partitur und auf allen Einzelstimmen, ersichtlich gemacht werden müsse. Internationale wissenschaftliche Association. (Vgl. Nr. 239 d. Bl.) — Die' bei dem ersten internationalen Kongreß der Akademieen der Wissenschaften in Wiesbaden beschlossene Vereinigung der Akademieen wird, wie die -Neue Freie Presse erfährt, den Titel »Internationale wissenschaftliche Asso ciation« erhalten. Der nächste Kongreß soll in Paris im Jahre 1900 abgehalten werden. Von da an finden alle drei Jahre Dele giertenversammlungen an verschiedenen Sitzen von Akademieen statt. Bisher gehören der Association die Akademieen von Berlin, Göttingen, Leipzig, London, München, Paris, St. Petersburg, Washington und Wien an. Sobald die Akademie von Rom, die in Wiesbaden nicht vertreten war, die Statuten annimmt, tritt der Bund in Kraft. Andere große Akademieen sind zum Beitritt aufgcfordert worden. Die erste Anregung zu dieser Schöpfung ging im Sommer 1892 von der kaiserlichen Akademie in Wien aus und fand ihre kräftigste Förderung durch das Mit glied der Berliner Akademie Theodor Mommsen. Zunächst kam es nur zu einem Kartell der Wiener Akademie und der Akademieen Deutschlands, das außer einigen größeren naturwissenschaftlichen Unternehmungen die seit fünfzig Jahren geplante Ausarbeitung eines -'lüsss.uruZ UnAuas lativas- in die Hand nahm. Die in Wiesbaden versammelten Vertreter von neun Akademieen sandten an Theodor Mommsen und an Or. Wilhelm v. Härtel in Wien Telegramme, um dies zu melden und zugleich den beiden -that- kräftigen Geburtshelfern der soeben aus der Taufe gehobenen internationalen Association- wärmstens zu danken. Zur Weltausstellung in Paris 1900. — Nach einer Mit teilung der belgischen Regierung werden die aus und über Deutschland eingehenden, ihren Weg durch Belgien nehmenden und für die Pariser Weltausstellung 1900 bestimmten Kunstgegen stände, Waren rc. auf den belgischen Eisenbahnen eine Ermäßigung von 50 Prozent beim Hin- und Rücktransport genießen. Diese Ermäßigung tritt lediglich für die eigentlichen Frachtkosten, nicht für die Nebenkosten ein. Auch sind nach einer Mitteilung der königlich niederländischen Regierung die holländischen Staats eisenbahnen und die deutsche Nordbrabanter Eisenbahn-Gesellschaft bereit, für die auf ihren Linien zur Weltausstellung in Paris be förderten, aus Deutschland stammenden Güter eine Ermäßigung von 50 Prozent des Frachtpreises eintreten zu lassen. Dieselbe Vergünstigung gilt für die auf demselben Wege zum Aufgabeort zurückbeförderten, unverkauft gebliebenen, bezw. nicht zur Ver losung gelangten Gegenstände. Schreibwaren-Verbrauch. — Heber den Schreibwaren- Verbrauch der Berliner Stadtverwaltung berichtet die Papier zeitung folgendes: 12964 Stahlfederhalter, 490176 Stahlfedern, 275 Federposen, 2364'/< Liter schwarze und 97 Liter farbige Tinte, sowie 22386 Blei- und 7325 Farbstifte sind im letzten Etats jahre in der städtischen Verwaltung von Berlin verbraucht worden.
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